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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim

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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim Empty [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim

Beitrag von Ani Do 11 Jul 2013, 22:32

Tales of Dracanim

Hallo und herzlich Willkommen bei „Tales of Dracanim“, der Geschichte zum gleichnamigen RPG an dem Anubis, Glion und ich immer noch sitzen und vermutlich auch noch lange sitzen werden xD
Da mir das Setting und auch sonst alles an dem wir basteln gefällt, dachte ich mir: Warum krall ich mir nicht unsere Charaktere und schicke sie jetzt schon mal auf ein Abenteuer?
Und weil ich nicht wieder für die Schublade schreiben wollte (die Schublade ist eh schon bis zum Anschlag gefüllt) war der zweite Gedanke: Warum lass ich die Schiggys nicht einfach mit teilhaben?
Jetzt seit ihr hier, lest euch das durch... und bleibt hoffentlich auch dabei.
In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei.... Tales of Dracanim



Kapitel 1 – Wenn Ehrenschulden und Diamanten Hand in Hand gehen

Part 1
Dracanim, das Land der verschiedensten Nationen und Rassen. Das Land, wo Elfen die Wälder bewachen, Zwerge die höchsten Gebirge abtragen, Sirenen die Wellen des Meeres zähmen und Menschen die Wüste urbar machen. Die Landschaften sind weit und vielseitig, nichts gleicht dem Anderen.
 Unsere erste Reise führt uns nach Lazertae, der Heimat der mächtigen Drachenmenschen, Mantraké genannt. Um genau zu sein befinden wir uns in der Hauptstadt, Nidhögg, eine mächtige Festung innerhalb einer Gebirgskette.
 Die Straßen sind gesäumt mit Leute verschiedener Herkunft: Elfen, Zwerge, Menschen, ja sogar die scheuen Satyre tummeln sich unter die hier ansässigen Mantraké. Ein seltenes Bild wenn man bedenkt, dass die Heimat der Drachenmenschen normalerweise gemieden wird, bedenkt man die unzähligen Clankriege im Land.
 Der Grund dafür ist der jährlich stattfindende große Markt, auf dem alles zum Kauf geboten wird, was das Herz begehrt. Seltene Hölzer, fein gearbeitete Waffen, alchemistische Tränke... Edelsteine. Und eben diese Edelsteine sind der Grund, warum auf einmal ein Zwerg durch das Fenster einer Taverne fliegt und auf der Straße landet.
 Er rappelt sich auf und wischt sich, unnötiger Weise, den Staub von der ohnehin schon mit Schlamm verkrusteten Hose, aus den langen, zum Zopf geflochtenen Haaren und dem Bart, eher sich voll aufrichtet (was wiederum nur ein Unterschied von wenigen Zentimetern im Vergleich zur gebückten Variante ist) und mit grimmiger Miene zurück in die Taverne stampft.
 Er greift sich eine Hellebarde aus dem Waffenständer direkt neben der Tür und richtet sie auf einen weiteren Zwerg der lauthals lachend vor einem Tisch steht und mit einem schäbigen Grinsen das Wort dann an seinen Kontrahenten richtet.
 „Sieh an, sieh an. Ich hätte nie vermutet das du so gut fliegen kannst, Glion. Wo hast du das gelernt? Bei den Fledermäusen, die du statt Edelsteinen in den Bergen findest?“
 Wieder begann er zu lachen und die anderen Zwerge die um ihn herum standen, taten es ihm gleich.
 „Wenigstens finde ich etwas aus eigener Kraft und schaue nicht gemütlich zu wie andere für mich schuften müssen, damit ich meine Faulheit auskosten kann, Ragast.“, antwortete Glion, der immer noch mit seiner Waffe dastand.
 Ragast verstummte.
 Er ging einige Schritte auf Glion zu, bis er direkt vor der Hellebarde stehen blieb und diese mit der Hand beiseite schob, damit er Glion gegenüberstehen und ihm direkt in die Augen sehen konnte.
 „Wie du willst, du Wicht von einem Zwerg. Wir sind beide aus dem selben Grund hier. Wir wollen beide diesen Schatz finden, von dem die Legende besagt er sei in den Felsen dieses Gebirges versteckt. Was hältst du also von einer kleinen Wette?“
 Glions Augen schlossen sich, als ob er nachdenken müsse. Aber dem war nicht so, denn im selben Moment fing er an selbstsicher zu grinsen und in sich hinein zu lachen.
 „Wette angenommen. Der Sieger erhält sämtliche Einnahmen, die der Verlierer während der Markttage gemacht hat. Einverstanden? Oder hast du Angst?“
 Glions Blick wurde herausfordernd. Er war sich sicher diese Wette zu Gewinnen. Der Einsatz wäre nur noch das Tüpfelchen auf dem i wenn er Ragast bloßstellen konnte.
 Er streckte die Hand aus... und Ragast schlug ein. Damit war die Wette besiegelt.
 Sein Kontrahent ging zurück zu seinen Leuten und nahm seine Ausrüstung. Der Rest verließ schon die Taverne.
Ragast blieb noch einmal kurz vor der Tür stehen und drehte sich zu Glion um.
„Du brauchst es gar nicht erst versuchen. Ich weiß wo du graben willst. Etwas weiter oberhalb der Königskrone. Aber dort... wirst du nichts finden.“ damit ging er grinsend durch die Tür.
 Glion knirschte mit den Zähnen.
 „Du Besserwisser von einem Zwerg. Der Schatz ist dort. Nicht umsonst berichtet die Legende vom 'Schatz der Kronen der Könige'“
 Gerade als er sich umdrehen wollte erklang eine weibliche Stimme.
 „Er hat recht. Dort findest du nichts.“
 „Wer wagt es...?“
 Glion sah zu einer Person, die am Tisch nicht weit von ihm weg saß, das Gesicht hinter einem Buch versteckt.
 „Wer bist du? Sag schon.“
 Das Buch senkte sich und das Gesicht einer Frau kam zum Vorschein. Glion erkannte sie als einen Menschen. Der etwas dunkleren, gesund sonnen gebräunten Hautfarbe nach zu urteilen stammte sie von den Händlern aus der Wüste ab. Und die Tatsache das sie hier war ließ ihn erahnen, dass sie einer Händlerkarawane angehörte. Ihre Haare waren lang und dunkelbraun und sie hatte zwei Strähnen geflochten und hinten zu einem kleinen Zopf zusammengebunden. Von der Persönlichkeit einschätzen konnte Glion sie trotzdem nicht, denn ihr Gesichtsausdruck ließ keine Deutung zu.
 Die Frau schloss kurz die Augen uns seufzte.
 „Zwerge... Bei der kleinsten Bemerkung die ihnen zuwider ist, gehen sie gleich an die Decke und betrachten dich als potentiellen Rivalen. Mal ehrlich, könnt ihr denn nicht mal etwas freundlicher sein?“ Sie stütze ihren Kopf auf ihre linke Hand und klappte das Buch mit der Rechten zu.
 Derweil war Glion fast am platzen. Nicht nur dass diese Frau seine Wahl der Grabungsstätte, von der er sicher war, dass sie stimmte, in Frage stellte, ja sie sogar als falsch deklarierte, nein, jetzt wagte sie auch noch, sich ein Urteil über die Zwergenschaft zu fällen. Glion konnte nicht anders als in Knurren und Grummeln zu verfallen.
Das schien die junge Frau mitbekommen zu haben, denn sie öffnete wieder die Augen und schaute skeptisch auf den Zwerg hinab.
 „Sag ich doch... Naja, Suno Kasai der Name. 21 Jahre alt wenn du das auch noch wissen möchtest. Meine Herkunft dürfte unschwer zu erkennen sein, daher erspare ich mir das an der Stelle. Und mit wem habe ich das Vergnügen, Zwerg?“
 „Glion... Glion Steinhammer, Schatzsucher... Einen, den du gerade auf die Palme bringst.“
 Suno blickte kurz etwas verdutzt drein, bevor sie wieder in ihre alte Mimik verfiel.
 „Kein Grund sich aufzuregen. Ich will dir doch nur Helfen deine Wette zu gewinnen.“
 „Wenn dem so ist, ist das aber eine komische Art jemandem seine Hilfe anzubieten.“
 „Vielleicht... vielleicht auch nicht.“
 Suno nahm wieder das Buch und blätterte etwas darin herum, als ob sie eine bestimmte Seite suchen würde. Als sie sie gefunden zu haben schien, drehte sie das Buch so, dass Glion hineinsehen konnte.
 Die Seite zeigte das Bild der Königskrone.
 „Die Felsformation, die allgemein als 'Königskrone' bekannt ist, kann nicht der Ort sein an dem der Schatz versteckt wurde.“
 „Und warum nicht, wenn ich sie fragen darf, Madame Kasai?“
 „Oh, bitte nenn mich Suno. Das 'sie' gefällt mir nicht. Jedenfalls... Es wäre ein zu großer Zufall wenn der Schatz unter diesen Felsen wäre. Die Königskrone ist nämlich keine von den Mantraké bewusste geschaffene Formation, sonder das Ergebnis einer Gerölllawine die vor genau 356 Jahren abgegangen und genau dokumentiert wurden ist. Die Aufzeichnungen sind im Archiv für jeden einsehbar, die Benennung in 'Königskrone' erfolgte 50 Jahre später. Deine Legende ist bereits über 500 Jahre alt. Ergo: Die Königskrone kann nicht die betreffende Krone aus der Legende sein.“
 Suno klappte das Buch zu und sah nun in das Gesicht eines vollkommen ungläubigen Zwerges. Glions Mund stand offen, seine Augen blickten fassungslos auf Suno die ihrerseits die Reaktion des Zwerges nicht nachvollziehen konnte.
 „Was zum.... Wie hast du...?“ Glion brachte gerade keinen vernünftigen Satz raus.
 „Ich bin eine Leseratte. Insofern keine große Sache das rauszubekommen.“
 Glion erlangte langsam aber sicher seine Fassung wieder. Als er wieder voll da war ging er um den Tisch herum an dem sie saß und blieb vor ihr stehen. Dann streckte er seine Hand aus.
 „Suno Kasai, es wäre mir eine Freude mit ihnen arbeiten zu dürfen.“
 Das erste Mal lächelte Suno und schlug ihrerseits ein.
 „Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite, Glion Steinhammer.“
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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim Empty Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim

Beitrag von Ani Fr 12 Jul 2013, 22:38

Part 2
„Was zum Teufel machen wir hier?“
Glion hatte die Arme verschränkt und stand ungeduldig da. Er konnte sich dutzende, wenn nicht gar hunderte Orte vorstellen, an denen er im Moment lieber wäre. Kilometerlange Tunnelsysteme, der Gipfel jeden Berges den er kannte, wenn es nach ihm ginge würde er sogar auf einem Vulkan seine Spitzhacke ins Gestein treiben. Ihm war alles recht... Alles bis auf diese gottverdammte Bibliothek.
Er drehte sich um und ernüchternder Weise waren rings um ihn nichts als Bücher und Regale.
Seine Frage stand immer noch im Raum, aber Suno, die auf einer Leiter stand und etwas im oberen Bereich eines Regales zu suchen schien, reagierte nicht.
„Was hab ich mir nur dabei gedacht. Ich könnte gerade im Berg nach diesem Schatz suchen, stattdessen hocke ich in einer Bibliothek!“ Dieses Mal schrie Glion fast.
„Wenn du deine Zeit verschwenden willst...“, war alles, was Suno dazu sagte. Immerhin antwortete sie ihm wieder.
„Und was machen wir dann hier? Zeit verschwenden?“
Weiter kam Glion nicht, denn Suno warf ein Buch von oben zu ihm hinunter, das er gerade so fangen konnte, bevor sie selbst die Leiter hinunter kletterte. Sie nahm das Buch von Glion wieder an sich und setzte sich an den nächsten Tisch, bevor sie abermals darin zu blättern begann. Als sie die Seite, die sie gesucht hatte, fand, drehte sie das Buch wie in der Taverne zu Glion, damit dieser einen Blick hineinwerfen konnte.
Dieser las sich die Seite kurz durch und begann dann zu lächeln.
„Vergiss was ich vorher sagte.“ Er setzte sich Suno gegenüber, die das Buch in die Mitte zwischen die beiden legte und deutete auf eine Abbildung, die einen Drachenmenschen zeigte.
„Jede Legende... hat ihren wahren Ursprung.“
Unter dem Bild, welches sich die beiden nun ansahen, stand eine Erläuterung: > Ignarol, der König. Während den großen Clankriegen schaffte er das, was als unmöglich galt: Er einte die Clans unter sich. <
„Dann ist er der König?“ fragte Glion.
„Richtig. Der weiteren Geschichte nach wurde er nach seinem Tod in eigens dafür fertiggestellten Katakomben bestattet, mitsamt der Mitgiften, die ihm mit auf den Weg gegeben wurden, vor allem Gold und so ein Kram. Der Eingang zur Gruft wurde... mit einer Krone gekennzeichnet. Das war vor... 700 Jahren ungefähr.“
Glion lehnte sich zurück als ob er über das eben herausgefundene nachdenken müsse.
„Darf ich was blödes fragen?“
Suno schaute verdutzt nach oben zu Glion. Sie war sich nicht sicher was jetzt kommen würde, eine Hasstirade warum er immer noch in dieser Bibliothek saß oder eine Hasstirade weil das Ganze doch recht eindeutig zu sein schien. Sie war sicher aber sicher, dass wenigstens etwas einer Hasstirade ähnlichem kommen würde.
„Wenn man alles so gut aufgezeichnet hat, warum wurde es dann zu einer Legende?“
Suno musste kurz lachen, bevor sie wieder ernst wurde, das Buch in die Hand nahm... Und Glion den Staub darauf ins Gesicht pustete. Dieser fing an zu husten und Suno grimmig anzustarren.
„Darum. Hier ist alles leer, schon bemerkt. Die Schriften stammen von anderen Völkern, die sich die Mühe gemacht haben. Die Mantraké haben sich noch nie für Bücher oder Wissenschaft interessiert. Dementsprechend haben sie alles mündlich weitergegeben, was sie für wichtig hielten. Das hat sich mit der Zeit verfälscht, unwichtiges wurde weggelassen... Und schon hast du deine Legende.“
„Wie kann etwas wie ein König unwichtig sein?“
„Für seine Zeitgenossen mag er vielleicht wichtig und bedeutsam gewesen sein... Aber jemand, der die Clans besiegt und einigt? Das dürfte keinem Clanführer gefallen haben. Also haben sie ihn mehr oder weniger aus dem Bewusstsein getilgt.“
„Klingt einleuchtend.“ Glion saß immer noch zurück gelehnt, jetzt mit verschränkten Armen, da, sein Tonfall war immer noch nachdenklich.
Langsam wurde Suno unruhig. Sie stütze wieder ihren Kopf auf ihre linke Hand und schloss die Augen.
„Und wo ist der Eingang?“
Suno wurde aus ihren Tagträumen gerissen, als Glion wieder zu sprechen begann. Er sah sie mit eisernem Blick an und wartete auf die Antwort. Suno ihrerseits schaute etwas verwirrt, begann dann aber wieder in dem Buch zu blättern. Als sie durch war fing sie wieder von vorne an aber anscheinend fand sie nichts.
Glion stand auf und nahm ihr das Buch aus der Hand. Dann griff er nach seiner Hellebarde und drehte sich in Richtung ausgang.
„Tja, wird Zeit das Ganze mal auf meine Art und Weise zu machen.“ Damit deutete er Suno an ihm zu folgen.


Ein wenig später standen die beiden da. Direkt auf einem Feld vor einer Felswand. Der Wind bließ Suno die Haare ins Gesicht und sie hatte Mühe diese daran zu hindern. Letztendlich band sie sie zu einem Zopf zusammen.
Glion stand einfach da, sein Blick auf die Wand gerichtet. Das machte er nun seit ein paar Minuten vollkommen stumm. Er tastete jeden Zentimeter mit seinen Augen ab als ob er etwas suchen würde. Seine Begleiterin indes verschränkte die Arme vor sich um sich etwas kleiner zu machen und sich zu wärmen. Es war kalt und der Wind machte es nicht gerade besser.
Dann stapfte Glion auf einmal los in Richtung Fels und begann mit dem Ende seiner Hellebarde auf dem blanken Stein zu klopfen. Als er zufrieden war kam er zurück und stellte sich wieder neben Suno.
„Bücher zu lesen ist nicht alles. Die Theorie zu kennen bedeutet nicht, dass du in der Praxis was drauf hast.“ er wandte sich ans sie und zwinkerte ihr zu.
Dann rammte er seine Hellebarde auf den Boden und eine Druckwelle ging von dem Stoß aus, die Suno fast aus dem Gleichgewicht brachte. Um Glion breitete sich plötzlich eine Staubwolke die sich in Richtung Fels bewegte und diesen traf. Ein Grollen war zu hören.
Suno stand da und wartete, bis sich der Staub gelegte hatte. Als sie Glions Umriss wieder ausmachen konnte atmete sie erst einmal wieder durch. Aber dann bemerkte sie was rings um Glion nicht mehr da war, nämlich Teile des Bodens. Rings um den Zwerg war ein relativ tiefes Loch entstanden, nur er stand noch auf einem „normalen“ Fleck Erde. Als sie der Spur der Wolke folgte sah sie, wie der Boden in Richtung Wand ebenso ausgehöhlt, ja fast schon gerissen war. Das erstaunlichste aber war... In der Felswand selbst klaffte ein riesiges Loch.
„Sieh an. Erdmagie.“, war Sunos ernüchternde Feststellung.
Glion kippte bei dieser einfachen 'Bemerkung' fast schon hinten über so unvorbereitet war er auf diese Antwort.
„Das war Magie. Das kann erstens nicht jeder und zweitens können es noch weniger Zwerge.“, versuchte Glion der Situation etwas mehr Ausdruck zu verleihen. Aber vegebens.
„Ich weiß. Nur kann ich sowas auch.“
Mit diesen Worten setzte sich Suno in Bewegung und ließ Glion stehen, der sich mit der Hand ins Gesicht fasste und den Kopf schüttelte.
„Dieses Mädchen ist....“ Er fand einfach keine Worte um sie zu beschreiben. Nur bereitete ihm das Kopfzerbrechen, denn er wusste nicht, was noch alles kommen würde.
Nachdem er einmal durchgeatmet hatte folgte er Suno. Diese sah sich in dem entstandenen Raum um. Zu Glions erstaunen hatte sie eine Fackel dabei mit der sie den Raum ausleuchtete.
„Wo hast du die den her?“ fragte er verdutzt und schaute auf die Fackel.
Suno streckte, weiterhin die Wände betrachtend, die Hand zu ihm aus die plötzlich in Flammen aufging. Aber weder ihre Kleidung noch ihre Haut fingen an zu brennen.
„Ich sagte doch: Ich kann das auch.“
„Feuermagie? Nicht schlecht.“ Gleichzeitig dachte sich Glion, wie gut diese Art von Magie doch zu ihrer kühlen Persönlichkeit passte. Ironischer Zufall würde er es nennen.
„Wie hast du den Raum gefunden?“ Suno wandte sich an Glion, der die Wände mit der Hand abtastete.
„Ein geschultes Auge. Manchmal erkennt man Hohlräume an kleinen, sehr sehr feinen Rissen im Gestein. Und durch das klopfen bestätige ich mir das.“
Dann blieb Glion stehen und pfiff Suno zu sich. Er deutete nach oben und die Feuermagierin leuchtete gezeigten Bereich aus. Über einem Türbogen prangte eine in Stein gehauene Krone.
Glion lächelte.
„Sieht aus, als hätten wir es gefunden.“
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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim Empty Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim

Beitrag von Ani Fr 26 Jul 2013, 15:26

Da dieser Teil etwas länger wird und als Abschluss des ersten Kapitels fungiert, wird er aus platzgründen in einen Spoiler verfrachtet.

Part 3:
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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim Empty Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim

Beitrag von Ani Sa 17 Aug 2013, 14:15

Kapitel 2 – Schatten der Vergangenheit


Part 1
„Was zum Teufel geht dort drin vor sich?“
„Ich hab keine Ahnung...
„Immer wieder das Selbe.“
„Und so etwas ist das Aushängeschild unserer Stadt.“
Auf dem Marktplatz hatte sich eine kleinere tuschelnde Menschenmenge versammelt die auf die Zitadelle starrte, die vor ihnen hochragte. Aus dem Gebäude waren laute Schreie, klirrendes Glas, laute und schlecht gesungene Musik zu hören.... und auch der ein oder andere Gegenstand war bereits nach draußen geflogen. Auf dem Turm des Gebäudes wehte eine rot-weiße Fahne, darauf wiederum prangte das Zeichen eines massiven geflügelten Schlüssels: Das Symbol der „Hidden Secret“-Gilde.
„Man sollte sie aus der Stadt jagen!“ schrie einer der Anwesenden.
In diesem Moment flog nebst Stuhl eine Person aus dem Fenster direkt auf die Straße. Als sie sich wieder aufrichtete erkannte man Glion, der sich knurrend den Staub von der Kleidung schlug.
„Erst in Nidhögg aus der Taverne und jetzt hier aus dem Gildenhaus. Wehe das wird zur Angewohnheit.“
Er nahm den Stuhl und zog ihn an der Lehne zurück in die Gilde. Dort stellte er ihn wieder an seinen eigentlichen Platz bevor er auf einen groß gewachsenen Homunculus mit Glatze und Sonnenbrille zuging. Er kletterte auf den Tisch daneben und beugte sich leicht hinüber bis er nah genug an dessen Ohr war.
„RUHE JETZT!“
Glion erschrak und fiel seitwärts vom Tisch. Wieder am Boden liegend starrte er einfach an die Decke und überlegte, ob er für heute nicht einfach liegen bleiben sollte. Dann aber stand er auf und schaute zu der Person, die sein eigenes Vorhaben vereitelt hatte.
Auf dem Balkon der zweiten Etage, von dem man in die Halle schauen konnte, stand ein älterer Mann um die 60 dessen Arme vor der Brust verschränkt waren. Mit ernstem Blick schaute er auf die Leute in der Halle, die augenblicklich alle verstummt waren. Er kam die Treppen hinunter und fing dabei an zu reden.
„Unsere Gilde hat schon ohne eure ausartenden Feiern einen mehr schlechten als rechten Ruf. Wann wurde eine Mission zum letzten Mal in vollem Umfang erfolgreich abgeschlossen? Wann hat einer von euch bei einer Mission nicht eine Verwüstung angerichtet, die der Gilde Unmengen an Geld kostet? Als Taugenichtse werden unsere Mitglieder beschimpft.“ Er deutete auf eine Tafel, an der normalerweise Anfragen an die Gilde ausgehängt waren. Das 'Request-Board' aber war fast vollkommen leer. „Keine Aufträge, kein Geld, keine Werbung für uns, dass wir es besser machen könnten. Was also gibt es zu feiern?“
Der Mann war hinter die Theke gegangen. Er war nur etwas größer als diese und sprang deshalb elegant auf die Tischfläche. Mit einem 'Klack' landete er mit beiden Hufen gleichzeitig. Immernoch mit verschränkten Armen und grimmiger Miene stand der Satyr nun da. Die Köpfe der anderen Mitglieder waren nach unten gesunken.
In der Tat war der Ruf von 'Hidden Secret' nicht der beste. Um genau zu sein waren sie für potentielle Auftraggeber nur die allerletzte Notlösung wenn die anderen berühmteren Gilden die Anfrage nicht annehmen konnten. Aber das passierte zu selten. Jeder Magier oder nicht-Magier der Gilde wurde als Träumer abgestempelt, die dem ernst des Lebens entrückt seien.
„M-Master... Master Ivan...“ Einer der Mitglieder stammelte nur. Der Gildenmeister sah ihn an und schloss dann seine Augen.
„Ihr wisst, wofür der Name dieser Gilde steht. 'Hidden Secret'... die größten Schätze sind nicht die, die aus Diamanten und Edelsteinen gemacht sind, aus Gold oder Silber. Geheimnisse existieren nicht einfach. Sie entstehen, weil jemand Jahre vor uns seinen Traum gelebt hat. Der größte Schatz dieser Welt ist für jeden etwas anderes, denn es ist der Traum an ein Ziel, das jedem von euch ein anderes ist. 'Hidden Secret', dafür steht dieser Name. Für die Träume all seiner Mitglieder. Eine Familie, die dabei hilft, den Traum eines seiner Kinder wahr werden zu lassen.“ Er öffnete wieder die Augen und sah in das Gesicht jedes einzelnen. Manche, die nah am Wasser gebaut waren, verdrückten sich ein Tränen, andere lächelten stumm in sich hinein. „Also, geht raus und kommt eurem Traum näher anstatt hier den Tag zu versaufen!“
„Jawohl!“ Während alle anderen ihre Arme nach oben reckten und voller Enthusiasmus waren, saß Suno in einer Ecke still an einem Tisch, vor ihr lag ein Buch. Sie hatte ihr Kinn wieder auf ihre rechte Hand gestützt und blätterte mit der linken eine Seite weiter.
Als sie zugestimmt hatte, mit Glion zu kommen, hatte dieser ihr verschwiegen, dass er einer Gilde angehörte, ausgerechnet auch noch der mit dem schlechtesten Ruf ins ganz Dracanim. Seit sie hier angekommen waren und er sie mit den Worten „Willkommen in deinem neuen Zuhause.“ in der Gilde begrüßt hatte, hatte sie kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Das war nun mittlerweile über einen Monat her. Die Gesellschaft eines Zwerges hätte sie auf Dauer mehr als aushalten können, aber nicht die Anwesenheit einer kompletten Gruppe durchgeknallter Gildenmitglieder, die das genaue Gegenteil von dem waren, was ihrer Persönlichkeit entsprach: laut, ungehobelt und unhöflich anstatt zurückhaltend und um Höflichkeit bemüht.
Sie blätterte wieder eine Seite weiter, aber bevor sie weiterlesen konnte fiel ein Schatten auf ihr Buch. Sie hob den Kopf und schaute in die Gesichter eines Menschen und eines Elfen.
„Hallöchen schöne Dame.“ Der Mensch, der sich ein paar Tage nach ihrer Ankunft als Amar vorgestellte hatte, reichte ihr die Hand, die sie allerdings nicht ergriff.
„Was ließt du denn? Vielleicht kannst du mir ja später ein bisschen was davon erzählen. Ich würde nur zu gerne ein bisschen über die anderen Kulturen erfahren.“ Der Elf hingegen, Cineàl, interessierte sich mehr für Suno's Lektüre.
„Das ist doch jetzt unwichtig Cineàl. Wichtiger ist, dass diese Dame wieder einmal allein, so weit entfernt von allen sitzt.“
„Sie wird ihre Gründe haben. Und außerdem: Willst du es echt jeden Tag versuchen? Sie hat doch schon mehrmals betont, dass sie nichts von dir will, Amar.“
„Ein wahrer Gentleman gibt niemals auf, das Herz einer Frau, die so bezaubernd ist, zu erobern.“
„Hey, ihr Beide. Bedrängt ihr Suno etwa schon wieder?“ Glion, der das Ganze von seinem Tisch aus beobachtet hatte, kam nun dazu um die Beiden von Suno wegzubringen. Aber diese klappte ihr Buch zu während Cineàr noch die Hand zwischen zwei Seiten hatte, griff nach Amar's Hand als bräuchte sie Hilfe beim aufstehen, setzte diese aber kurzum in Flammen. Sie ging an Glion vorbei, raus aus der Gilde. Dieser ließ die vor Schmerz hin und her hampelnden Nervensägen stehen und ging ihr nach. In seiner Hand hatte er einen Zettel mit einem Auftrag.
„Suno, jetzt warte doch mal. Ich weiß ich hab die ein bisschen was verschwiegen als ich dich gefragt habe, ob du mitkommen willst.“ Aber Suno blieb nicht stehen. Also musste Glion seinen letzten Trumpf ausspielen: Der Auftrag der eben reingekommen war, beziehungsweise die Person, die dort als Ziel ausgegeben war.
„Shou Zufan!“
Bei diesem Namen blieb Suno wie angewurzelt stehen. Sie drehte sich zu Glion um und sah in an.
„Woher... hast du diesen Namen?“
Glion wedelte mit dem Auftrag und kam die paar Schritte zu ihr, bis er direkt neben ihr stand. Sie hatte den Blick nach unten gerichtet, das Buch hielt sie fast schon krampfhaft fest.
„Ich weiß darüber Bescheid.“, war alles, was Glion sagte.
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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim Empty Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim

Beitrag von Ani Mo 26 Aug 2013, 18:38

Part 2
Suno und Glion saßen in einem Park, wo sie ungestört reden konnten, zwischen ihnen lag der Auftragszettel mit dem Steckbrief von Shou Zufan.
„Nun denn... erzähl mal.“
„Warum sollte ich? Du hast doch bestimmt eh schon alles herausbekommen.“ Suno saß einfach nur da, die Hände zusammenfaltet und den Blick nach unten gerichtet.
Glion beugte sich ein Stück nach vorn. „Ich habe etwas über den Überfall auf eine Händlerkarawane herausgefunden, bei dem zufällig der Name Kasai auftauchte... Dein Nachname. Mehr weiß ich nicht. Was ist passiert?“
An ihrem Gesicht konnte Glion erkennen, wie sehr sie innerlich mit sich kämpfte, ihm die Geschichte zu erzählen, oder nicht.
So vergingen einige Minuten. „Im Prinzip... hat alles mit meinem Interesse an Büchern und den verschiedenen Kulturen angefangen. Ich bin in einer Händlerkarawane geboren und aufgewachsen, sodass ich jedes Land bereisen konnte und Eindrücke sammeln konnte. Aber nur oberflächlich. Mein Vater wollte immer, dass ich, wenn er in den Ruhestand geht, in seine Fußstapfen trete... aber ich wollte nicht.“ Suno stockte, als sie von ihrem Vater zu erzählen begann. „Ich wollte viel lieber durch die Lande reisen und alles niederschreiben, was ich herausfand. Als ich dann noch anfing, Feuermagie zu erlernen... wurde unser Verhältnis noch schlechter, bis er es mir verbot. Also fasste ich einen Entschluss: Ich lief weg, um meinem Traum nachzugehen. Damals war ich 16. Dieser Überfall, von dem du erfahren hast.... Ereignete sich 3 Jahre später. Niemand überlebte... Weder die als Schutz angeheuerten Söldner, noch die Händler... oder meine Familie.“
Zum ersten Mal zerbrach Sunos sonst so beherrschte Art, mit der sie anderen gegenübertrat, und sie fing an zu weinen. Nicht nur eine Träne lief an ihrem Gesicht hinunter, sondern ein fast nicht enden zu wollender Strom.
„Das Letzte, was ich zu meinem Vater sagte, war, dass ich am liebsten nicht die Tochter eines Händlers wäre! Das Letzte, was ich meiner Familie bereitet habe, war Kummer, weil ich gegangen bin! Sie starben... ohne zu wissen, was mit mir war! Und ich... ich werde nie die Gelegenheit haben... mich bei ihnen zu entschuldigen...“
So saßen sie da. Suno weinte immernoch und Glion wusste nicht, was er in diesem Moment tun sollte. Letztendlich stand er auf und setzte sich auf der anderen Seite zu Suno, um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen. So wartete er, bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte.
„Und Ragast? Du hattest etwas bei ihm gesucht, nicht wahr?“
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, bevor sie antwortete. „Die Karawane hatte einen wertvollen Edelstein dabei, den sie an einen Adligen verkaufen wollte. Bei meinen Recherchen fand ich heraus, dass dieser seinen Weg zu Ragast gefunden hatte. Ich wollte ihn an mich nehmen und ihn zu einem Anhänger fertigen lassen... Als eine Art Andenken... Und einen Teil dessen, wofür sie sterben mussten wiedererlangen...“
„Also hast du die 2 Jahre, die seitdem vergangen sind, versucht...“
„..ja, die, die dahinter stecken, zu finden. Rache, wenn du es so willst.“ Sie lächelte kurz. „Shou Zufan war einer derjenigen, der bei dem Überfall dabei war... und der einzige, dessen Namen ich herausfinden konnte.“
Glion stand auf, nahm den Auftrag und Sunos Hand.
„Was... wo willst du hin?“ Für die Feuermagierin, die immernoch nach unten geschaut hatte, kam der Ruck etwas plötzlich. Dennoch schliff Glion sie schon fast hinter sich her, antwortete ihr aber nicht.
Als er sie endlich losließ, bemerkte sie, dass er sie vor ihrer Wohnung, die sie sich genommen hatte als sie hier angekommen waren, losgelassen hatte.
„Hol deine Sachen.“ Glions Stimme war ohne jegliche Emotion, ganz anders, als es Suno gewohnt war. Kein Schalk, keine Wut, nichts. Sie blickte auf den Zwerg, ihre Augen waren immer noch gerötet.
„Hol deine Sachen. Wir statten diesem Dreckskerl einen Besuch ab, damit du wieder mit lächeln anfangen kannst.“


„Hätte mir einer gesagt, dass diese Woche hier Markt ist, hätte ich ein paar Edelsteine mitgebracht und verkauft“ Als Glion durch die vielen Stände schlenderte, ging seine Laune schon etwas weiter in den Keller. Das Geld hätte er gut gebrauchen können.
Neben ihm lief Suno, die sich das Angebot der einzelnen Händler ansah, wenn auch nur flüchtig im vorbeigehen. „Du hättest sowieso nicht viel gewinnt gemacht. Die Preise hier sind weit unter dem Schnitt anderer großer Städte. Wenn du wirklich Geld machen willst, warte auf die jährlichen Märkte, wie zum Beispiel dem in Nidhögg.“
„Sieh an, da kommt doch noch die Händlerin ein wenig zum Vorschein.“ Glion sah zu seiner Begleiterin und zwinkerte ihr zu.
„Nicht wirklich. Es ist eine logische Schlussfolgerung das auf großen Märkten die Preise höher sind. So macht man noch mehr Gewinn als ohnehin schon. Zudem können sich die meisten dort auch so was leisten.“
Glion seufzte. „Fängst du schon wieder an...“
„Womit?“
„Ach, gar nichts. Lass uns erstmal ein paar Informationen zusammentragen.“
„Und da wäre dann auch schon unsere erste Anlaufstelle." Sie deutete auf eines der Gebäude, dass sich hinter den Ständen versteckte. Bereits von draußen konnte man Gelächter und Geschrei hören, sodass es keinen Zweifel gab, worum es sich bei diesem Etablissement handelte.
Suno ging direkt in die Taverne. Glion blieb stehen und starrte auf die saloonartig gebauten Türen. Er strich sich durch den Bart und schien zu überlegen, dann aber nickte er entschlossen und ging geradewegs hinein. Die Türen schwangen noch aus... als ein Zwerg, schwer zu erraten, wer, im hohen Bogen durch das nächste Fenster geflogen kam.
Gegenüber der Taverne hatte eine Wahrsagerin ihren Stand aufgebaut, der allerdings weniger besucht war, sehr zum Ärger der alten Dame, die ihn führte. Also änderte sie ihre Strategie und sprach die erstbeste Person an, die an ihr vorbei ging.
„He, sie da, junge Dame. Kommen sie. Kann ich sie vielleicht für eine kostenlose Wahrsagung begeistern?“
„Wieso eigentlich nicht.“
„ Nun denn, wollen wir sehen, was die Zukunft so bereit hällt.“ Sie legte ein paar Karten auf den Tisch und tat so, als würde sie sie deuten.
„Ich sehe es. Ich sehe es ganz klar vor mir.... Alles gute kommt bekanntlich von oben und...“ In diesem Moment schlug etwas neben der jungen Frau ein, die ziemlich fassungslos drein schaute. Als sich der Staub lichtete, erkannte man Glion, wie er am Boden lag und in den Staub murmelte: „Ich hab doch dieses mal gar nichts getan, verflucht noch eins.“ Währenddessen hatte die Alte ihren Stand aufgegeben und war verschwunden.
Suno kam aus der Taverne gelaufen und blieb vor Glion stehen. „Du scheinst es aber auch magisch anzuziehen.“
„Magisch im wahrsten Sinne des Wortes. Da war Windmagie mit im Spiel“ Langsam richtete er sich wieder auf, klopfte sich den Staub von der Kleidung und sammelte sein Hab und Gut ein, das bei der Landung etwas verstreut wurde.
„Windmagie?“ Neben sich hörte Suno jemanden murmeln und bemerkte jetzt erst die junge Frau.
„Nicht wundern, dass wird bei ihm langsam alltäglich, dass er irgendwo raus fliegt.“ Gab Suno zurück.
„Ach so. Hoffentlich ist er in Ordnung.“
„Er ist ein Zwerg. Zwerge haben einen Dickschädel. Besonders diejenigen von ihnen, die Erdmagie nutzen können.“ Suno verschränkte die Arme, zuckte aber im nächsten Moment sofort zusammen.
„Erdmagiern geschieht es nur recht, wenn ihnen mal jemand kräftig in den Arsch tritt. Ach was, dass ist noch viel zu harmlos.....“ Die junge Frau machte immer weiter und scheute sich auch nicht, die ein oder andere Methode zu nennen, wie man Glion, oder besser Erdmagier, noch mehr foltern könnte. Darunter auch solche, auf die Suno gar nicht näher eingehen wollte.
Und was noch dazu kam: Glion hatte alles mitbekommen und kam nun seinerseits zurück gestapft. Sein Gesicht sprach Bände und die Feuermagierin ging sicherheitshalber schon ein oder zwei Schritte zurück.
„Wer wagt es, sich über Erdmagier auszulassen und ihnen solches Elend zu wünschen?“
„Hast du doch gehört, ich.“
„Und wer ist 'Ich', wenn ich diese Frage stellen darf, arrogante junge Dame?“
„Erstens: Bin ich nicht arrogant. Wenn seid ihr Erd- und Wassermagier, die sich für ihre Gabe über alles erheben und alles andere mit Verachtung betrachten. Und Zweitens: Erin Himmel. Auch wenn es dir gar nicht zustünde, meinem Namen zu kennen.“
Während die beiden immer weiter diskutierten und sich auch immer weiter hineinsteigerten, blieb Suno nichts anderes übrig, als stumm dazustehen und sich ihren Teil dazu zu denken. Teilweise gab es auch Stellen, bei denen sie sich einfach nur an die Stirn fasste und den Kopf schüttelte.
Was sie aber beruhigte: Erin hatte anscheinend nur ein Problem mit Erd- und Wassermagiern, was sie zumindest einmal aus der Schusslinie brachte. Trotzdem drängte sich bei ihr die Frage auf, woran das lag.
Als es ihr nach einer gefühlten Stunde doch etwas zu bunt wurde, ging sie auf die beiden Streithähne zu. Sie legte beiden jeweils eine Hand auf die Schulter und ließ mal wieder ihre Feuermagie wirken. Zuerst bemerkten Erin und Glion nicht, dass sie leicht angefangen hatten mit brennen, aber als sie es bemerkten, war die Diskussion schneller beendet, als man sich denken konnte.
„Sag mal, hast du sie noch alle?!“ Glion ging in gewohnt aufgebrachter Art auf Suno los.
„Ganz schön fies.“, war hingegen die einfache Feststellung von Erin.
Die Verursacherin des kleines Brandes stand indes vollkommen ruhig mit verschränkten Armen da.
„Als ob ich euch anders zum aufhören bewegt hätte.“
„Du hättest es ja ruhig erst mal anders versuchen können!“
„Ich wollte Zeit sparen.“ Daraufhin gab Glion es auf, irgendetwas entgegenzusetzen.
„Ich glaube“, setzte Suno an, „nachdem wir deinen Namen kennen, Erin, wäre es nur fair, wenn wir uns auch vorstellen würden. Suno Kasai der Name.“
Sie wartete dann auf Glion, der allerdings nicht den Anschein machte, als würde er irgend etwas sagen wollen. Im Gegenteil, er blickte in eine vollkommen andere Richtung. Daher trat Suno ihm einmal kräftig auf den Fuß, damit er reagierte.
„Glion Steinhammer“ war alles, was er murmelte während er sich den Fuß rieb und seine Begleitung einmal giftig anblitzte. Diese schaute ihn aber gar nicht mehr an.
„Du scheinst Erd- und Wassermagiern ziemlich... feindselig gegenüberzustehen. Darf ich fragen warum?
„Interessiert doch keinen“ murmelte ein immer noch verärgerter Zwerg und kassierte dafür wieder einen Tritt auf den Fuß.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“
„Na gut... Wie dem auch sei. Wir suchen im übrigen diesen Mann hier.“ Suno hielt Erin den Steckbrief von Shou Zufan entgegen, in der Hoffnung, sie wüsste etwas.
„Ihr gehört einer Gilde an?“ Erin schaute auf den Zettel und dann auf Suno und Glion. Sie musterte sie und bemerkte erst dann die kleinen Symbole auf der Kleidung der beiden, die ihre Zugehörigkeit anzeigten.
„Ja, tun wir. Unser Auftrag ist es, diesen Mann zu fassen. Also wenn du irgendwelche Hinweise...“
„Das direkt nicht, aber ich könnte euch zu jemanden bringen, der etwas wissen könnte. Ich habe für ihn gearbeitet.“
„Das wäre ein Anfang.“
„Oder das Ende...“ flüsterte Glion. Diesesmal überlegte sich Suno, ob ein Tritt in den Fuß reichen würde. Letztendlich entschied sie sich diesesmal für eine Kopfnuss.
„Was hab ich heute bloß getan?“ Der Zwerg rieb sich den Kopf.
„Du hast bisher dreimal zu oft den Mund aufgemacht.“, flüsterte Suno ihm zu.
Dann folgten sie Erin zu einem kleinen Laden für Handwerksbedarf. Als sie zur Tür rein kamen, begrüßte der Ladenbesitzer die drei sofort.
„Was kann ich für dich tun, Erin?“
„Für mich nichts. Aber für diese Beiden hier.“ Sie deutete auf die beiden Magier hinter sich.
Suno schilderte dem Mann die Situation und ihre Aufgabe.
Er gab ihnen den Hinweis, außerhalb der Stadt nach einer Art Camp zu suchen, dass sich irgendwo in den Bergen befinden sollte.
Draußen versuchten Glion und Suno ihre nächsten Schritte zu planen, als Erin auf sie zu kam.
„Wenn ihr wollte, kann ich euch bis zum Fuße der Berge bringen und euch den besten Ort für einen Aufstieg zeigen.“
„Das wäre ziemlich hilfreich, danke.“ Suno lächelte, aber Glions Gesicht verdunkelte sich bei der Aussicht, noch einige Zeit mit dieser Person zusammen zu sein, was ihm wiederum bestimmt noch mehr Unannehmlichkeiten bereitete. Letztendlich blieb ihm aber nichts anderes übrig, denn die beiden Damen hatten sich bereits auf den Weg gemacht.
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Beitrag von Silvers Di 27 Aug 2013, 02:13

Hallo, Ani (:
Ich dachte mir, dass ich mal ein Kommentar hinterlassen werde, zumal ich über deine Fantasy-Vorlieben durch unsere PN-Konversation Bescheid weißt; ich kann nur betonen, dass ein Auftreten von Zwergen, Elfen, Menschen und anderen Wesen mir sehr zusagt (wenn ich da mal nicht an The Elder Scrolls V: Skyrim denke ...)

Idee deiner Geschichte:
Ich kenne mich nicht mit dem RPG aus, an dem du und deine Freunde arbeiten. Daher fällt es mir zunächst schwer, eine grobe Leitidee aus den bisherigen Texten herauszulesen. Optimal wäre es, wenn du im Startpost speziell für neue Leser eine kurze Erläuterung geben könntest, worum es grob in deiner Geschichte gehen wird; also so eine Art Klappentext erstellen.

Die Welt:
Wie anfangs erwähnt, mir sagt das gemischte Auftreten diverser Rassen zu; insbesondere der Einbezug von Magie in allen ihren Varianten (Elementar- bishin zu anderer Magie). Man merkt, dass deine Vorstellungen von dem Flair von Tolkien angehaucht sind, zumindest stimmen die Bergabbau-Arbeiten der Zwerge mit den Büchern besagten Autors überein. Und auch, dass sich Zwerge auf Zweihand-Waffen spezialisieren (vorzugsweise wohl Streitäxte), lässt mich belustigt an Gimli erinnern. Offenbar nimmst du störrische Verhaltensweisen aus "Herr der Ringe" (und "Der Hobbit") als Vorbild und passt sie z.B. an den Charakter Glion an. Zumindest gefällt mir diese Idee und deren Darstellung und ich würde mich freuen, auch bald von den anderen Rassen wie von den Elfen zu lesen.

Die Charaktere:
Hier will ich loben, dass du deren Zügen treu bleibst, so sieht man bei Glion in seinem Alltags-Verhalten keine merkwürdigen Sprünge, sondern erlebt ihn als dickköpfig, was auch von Suno entsprechend kommentiert wird.
Ihr Charakter wirkt zweideutig:

  • Entweder ist sie von Natur aus sehr sachlich und auf Bücher und antike Fakten beschränkt; etwas holprig ist dann ihr regelrechter Fluss an Tränen: Bei so einer anfangs reserviert wirkenden Person könnte man zumindest den Versuch, diesen Strom zu unterdrücken,erwarten.
  • Oder sie benutzt dieses Auftreten als Fassada, um das emotionale Wesen in ihr zu verbergen; ihr Vater hat sie nie sonderlich akzeptiert, deswegen scheint sie für mich mit ihrem Auftreten auf Distanz zu gehen. Sie hat daher nicht viel Vertrauen in jedem Fremden, daher tritt sie auch so auf. Ich denke, dass es mehr so ein Charakterzug ist, denn man sieht ja, wie sie sich in den aktuelleren Kapitel Glion gegenüber verhält; recht ... neckischer, und "was sich neckt, das mag sich" oder dergleichen. Diese Charakterentwicklung möchte ich doch löblich hervorheben!


Dein Schreibstil:
Hin und wieder fallen kleinere oder größere Fehler in der Zeichensetzung und auch in der Grammatik auf. Zum Beispiel werden Relativpronomen leider nicht richtig ausgeschrieben oder wo an der einen Stelle ein "dass" hinkommen soll, schreibst du leider "das". Jage deine Geschichte am besten nochmal durch ein Schreibprogramm wie Word, das automatisch Fehler erkennt. Für eine genauere Analyse suche dir eine Person deines Vertrauens aus und bitte ihn, vor dem eigentlichen Veröffentlichen über deine Kapitel zu schauen - dieser nennt sich dann einen "Betaleser", der dich auch auf Ungereimtheiten aufmerksam macht.



Ich denke, ich habe alles nennenswerte aufgelistet. Ich hoffe, dass du mit diesem Kommentar etwas anfangen kannst.

Mit freundlichen Grüßen,
~Silvers~
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Beitrag von Ani So 08 Sep 2013, 15:41

Part 3
Es war Nacht geworden und Suno, Glion und ihre Begleitung Erin hatten sich gezwungen gesehen, ein Nachtlager zu errichten.
Nun standen zwei Zelte mitten in der Landschaft. Suno hatte Erin angeboten, mit in ihrem zu übernachten, da sie selbst keines dabei hatte. Davor brannte ein kleines Feuer, das die Magierin entfacht hatte.
Etwas weiter entfernt, knapp zwanzig Schritte, hatte Glion seine nächtliche Unterkunft aufgestellt, weit weg von den beiden Frauen. Wenn er es einrichten konnte, wollte er für den Rest des Tages weg von allen Unannehmlichkeiten sein. Das wären zum einen die Sprüche und Beleidigungen von Erin, nur weil er ein Erdmagier war. Zum anderen... war da Suno.
„Wenn sie ihre freundliche Gesinnung jemandem zeigt, indem sie ihm leicht weh tut... will ich die alte, sich für nichts als Bücher interessierende Suno wieder, die stumm in der Ecke sitzt.“ während er seinem Ärger Luft machte, rieb sich Glion die Beule am Hinterkopf, die er für ein paar kleine Andeutungen zu Erin von Suno gefangen hatte. Hinzu kam ein angesengtes Oberteil, wieder durch Suno, die Diskussionen ohne Warnung feurig beendete.
„Soll einer aus den Frauen schlau werden.“ Er legte sich auf seine Decke, die noch vor dem Zelt lag und schaute in den Sternenhimmel. Aber allzu lange hielt er es so nicht aus und schon saß er nur Sekunden später wieder um einfach nur ins Feuer zu starren.
Suno hatte sich allein in das Zelt zurück gezogen. Vor ihr lagen drei Bücher in denen sie immer wieder blätterte. Nebenbei notierte sie sich neue Erkenntnisse in ihr kleines Heft. Auf einer der Seiten konnte man die Schriftzeichen erkennen, die sie damals in den Katakomben bei Nidhögg gefunden hatte. Bisher hatte sie sie nicht entschlüsseln können. Obwohl sie wusste, dass sie zwergischen Ursprunges sein mussten, fand sie nirgends etwas darüber. Daher versuchte sie nun über Umwege und andere Sprachen einen Anfang zu finden.
„Verdammt... Das muss doch irgendwie zu lösen sein.“ Suno vergrub ihr Gesicht im Kissen und schlug dann ihre Hände über dem Kopf zusammen. Sie bekam langsam Kopfschmerzen. Also klappte sie alles zusammen und verbannte es wieder in ihren Rucksack.
Sie zog die Decke enger um sich und streckte die rechte Hand nach vorne aus. Dann begann eine kleine Flamme auf ihrem Zeigefinger zu lodern. Nach und nach entfachte sie auch Feuer auf den anderen Fingern, bis sie fünf kleine Kerzen vor sich hatte, die sie ansah. Als sie die Faust ballte, erloschen sie. Suno drehte sich auf die Seite, zog die Decke bis über den Kopf und schlief ein.
Währenddessen saß Erin draußen vor dem Feuer und schaute zu den Sternen. Ihre Beine hatte sie angewinkelt und dicht an den Körper gezogen. Auf ihren Weg bis hier hin war es ruhig gewesen. Der Erdmagier war in größerem Abstand hinter ihnen her. Suno, die sich als Feuermagierin entpuppt hatte, war die ganze Zeit in Gedanken gewesen und hatte hin und wieder eine Notiz vermerkt. Sie war vorn weg gegangen. Nun war es weiterhin vollkommen leise.
Dann legte sie eine Hand auf den erdigen Boden und sah einfach nur nach unten. Nach einigen Momenten hob sie die Hand wieder und schaute auf einen Flecken Sand. Sie ließ nahm in auf und ließ ihn wieder zu Boden rieseln, ihr Blick war auf den Sandstrahl gerichtet. Ihre Augen drückten Wehmut aus, als aller Sand aus ihrer Handfläche verschwunden war.
Glion kam in der Zeit zu ihr rüber und stellte sich demonstrativ mit verschränkten Armen vor Erin.
„Was willst du hier, Erdmagier?“
„Damit eines klar ist. Ich bin mehr als ein Erdmagier. Ich bin auch ein Zwerg. Ein Zwerg der sich sein Leben wie es jetzt ist hart erarbeiten musste. Der gegen Hindernisse angelaufen ist, die ihm in den Weg gelegt wurden. Ich hatte es nie leicht. Also bevor du so abfällig von Erdmagiern denkst, solltest du dein Hirn anstrengen und dir die Person ansehen, die vor dir steht und nicht wegen irgendwelchen Fähigkeiten über sie urteilen. Es ist egal, ob du Erd-, Feuer-, Licht- oder Sandmagier bist. In erster Linie zählt die Person, nicht ihre Magie. Gute Nacht, Erin Himmel.“ Damit stapfte er zurück zu seinem Zelt und zog es hinter sich zu.
Zurück blieb Erin. Sie blickte nach unten, dann auf das Sandhäufchen neben sich und wischte es einfach weg. Ihr lief eine einzelne Träne über das Gesicht. Dann stand sie auf und begab sich ebenfalls in ihr Zelt und schlief neben Suno ein.


Am nächsten Morgen wurde Glion unsanft aus dem Schlaf gerissen. Draußen hörte er das Scheppern von Metall und mehrere Stimmen, die zwar versuchten leise zu sprechen, allerdings mehr als durcheinander plapperten. Er öffnete sein Zelt ein Stück weit und schaute auf eine Gruppe von 5 Leuten, darunter ein Satyr und 4 andere, die er von Weitem aber nicht einordnen konnte. Was ihn aber beunruhigte war die Tatsache, dass sie vor dem Zelt von Suno und Erin standen und dieses auch schon ein Stück weit geöffnet hatten.
Sein Griff ging daher zu seiner Hellebarde, die neben ihm lag. Er öffnete sein Zelt endgültig und legte eine Hand auf den Boden vor sich. Gerade als er einen seiner Zauber wirken wollte, kam ihm ein Feuerstrahl zuvor, der zumindest zwei der fünf röstete. Die verbliebenen sprangen sofort einige Schritte zurück. Glion hingegen hatte Mühe sich sein Lachen zu verkneifen. Dann ging aus dem Zelt raus und drehte seine Waffe in seinen Händen.
„Ich hätte euch warnen können.“
„Glion, halt dich da raus.“
Der genannte zuckte zusammen als er eine ziemlich wütende Suno aus dem Zelt kommen sah. Ihr Blick war finster und ihre noch recht zerzausten Haare machten das Bild einer 'Hexe' fast schon perfekt. Daher ging der Zwerg vorsichtshalber ein paar Schritte zurück. Erin lugte aus dem Zelt raus und machte nicht den Eindruck, als würde sie raus kommen. Im Gegenteil, ihr Blick sprach Bände, so ersdtaunt war sie über diese Aktion.
„Was willst du kleine schon machen? Eben hattest du das Überraschungsmoment auf deiner Seite. Jetzt nicht mehr.“ Einer der Typen begann schmierig zu lächeln. „Schnappt sie euch.“
Als sich die drei verbliebenen Schläger auf den Weg zu Suno machten, streckte sie ihren Rechten Arm nach vorn aus. Vor ihrer Handfläche entstand ein roter Kreis mit mehreren Symbolen. Glion erkannte es als einen magischen Zirkel und ging noch einmal ein Stück zurück.
~Suno, mein Gott. Übertreib doch nicht gleich so.~
Ein magischer Zirkel war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie einen etwas mächtigeren Zauber wirken wollte. Anscheinend wollte sie sich nicht lange mit den Typen auseinander setzten. Oder sie war wirklich sauer.
Jedenfalls war der Zirkel schon beeindruckend genug, dass die Schläger stehen blieben.
Suno fixierte die drei mit ihrem Blick. „Meteora...“ Sie flüsterte ein einzelnes Wort und die Symbole begannen zu leuchten. Gleich darauf kamen dutzende Feuerbälle aus dem Gebilde, die die neben den ungebetenen Gästen einschlugen und Staub aufwirbelten.
Als der magische Zirkel letztendlich verschwand und Suno ihren Arm wieder runter nahm, drehte sie sich um, pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ging zurück ins Zelt. Der Staub lichtete sich indes langsam wieder und gab den Blick auf eine vollkommen veränderte Landschaft wieder. Mehrere Krater hatten sich aufgetan, mittendrin lagen die drei Männer, leicht angesengt und bewusstlos.
Glion, der mit offen stehendem Mund davor stand und dessen Blick immer wieder zwischen Zelt zu Krater hin und her wanderte, lockerte seinen Griff um die Hellebarde.
„Was beim Barte eines Zwerges...?“
Erin kam aus dem Zelt, das sie sich mit Suno geteilt hatte und verschloss es vorsichtig wieder. Sie stellte sich neben Glion und betrachtete das Resultat, das die Feuermagierin hinterlassen hatte.
„Dagegen sind wir mit den leicht angebrannten Sachen noch gut weg gekommen.“
Glion nickte. „Da muss ich dir zum ersten Mal recht geben.“
Die Beiden standen stumm nebeneinander. Der Zwerg verlagerte sein Gewicht nervös von einen Fuß auf den anderen bis er sich letztendlich umdrehte und zurück zu seiner Unterkunft ging.
„Ich werde dann schon mal alles zusammenpacken.“
Erin blieb allein stehen. Ihr Blick wanderte in die Richtung, in die sie gleich weitergehen würden und wo die Ausläufer der Berge bereits zu sehen waren. Wer auch immer auf die beiden Magier von Hidden Secret treffen würde, er würde sich warm anziehen müssen.

„Da wären wir.“ Erin deutete auf den Weg vor sich, der weiter nach oben in die Berge führte. „Der einzig mir bekannte Aufgang.“
„Das wird problematisch.“ Glion ging zu der nächsten Felswand und betrachtete sie. Dann wanderte sein Blick den Weg hinauf.
„In der Tat. Ein einzelner Zugang zu ihrem Lager ist einfacher zu verteidigen. Wir dürften uns auf ein paar Fallen gefasst machen. Nicht zu vergessen sind die Wachen. Sollten sie es schaffen, der restlichen Gruppe Bescheid zu geben wird es noch einmal unangenehmer.“ Die Feuermagierin war ein Stück zurück gegangen und betrachtete nun den Verlauf des Weges, so weit wie sie ihn überhaupt im Blick hatte.
„Vielleicht solltet ihr es dann einfach bleiben lassen?“ Erin hingegen stand entspannt da und beobachtete die beiden. Sie bekam aber keine Antwort auf die eben gestellte Frage. „Hallo?“
Gerade als sie Suno antippen wollte hielt sie Glion am Arm fest und schüttelte den Kopf. Als Erin genauer hinsah bemerkte sie wie entschlossen sie aussah. „Ich nehm das als Antwort für ein 'Doch, wir gehen da hoch.'“ Diesmal nickte Glion und ließ Erin wieder los.
Suno atmete einmal tief durch und setzte sich dann in Bewegung, Glion folgte ihr. Erin, die nicht einfach stehen gelassen werden wollte, lief ihnen noch ein Stück nach. Als sie aber bei einem ihrer Schritte ein 'Klick' hörte, blieb sie stehen. Die beiden Gildenmagier hielten ebenfalls kurz inne und drehten sich zu ihr um.
„Was ist denn lo....“ Glion wollte nachfragen, was passiert sei, unterbrach aber mitten im Satz als ihm der Boden unter den Füßen entglitt.
Erin hatte eine Falle ausgelöst. Nun vielen die Drei mehrere Meter tief in eine Grube. Die 'Eingangstür' schloss sich wieder und es wurde stockfinster.
„Na spitze. Vielen herzlichen Dank, Erin.“
„Halt doch deine Klappe, du dämlicher Erdmagier.“
„Hast du was gesagt, du Unglücksrabe?“
„Gegenfrage. Habt ihr beide eben etwas gesagt?“ Sofort verstummten Erin und Glion als Suno die Grube mit ihren Flammen ausleuchtete.
„Und wie kommen wir hier jetzt raus, wenn ich fragen darf?“ Erin setze sich an die nächstgelegene Wand.
„Lass das den blöden Erdmagier machen.“ zwinkerte Glion ihr zu.
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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim Empty Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim

Beitrag von Ani Fr 20 Sep 2013, 21:25

Letzter Part dieses Kapitels - Have fun.



Part 4
Glion hatte sich vor eine Wand ihres Gefängnisses gestellt. Statt aber wie sonst das Ende seiner Hellebarde in den Boden zu rammen schlug er damit gegen die Wand, die sich daraufhin in doch recht großem Umfang begann regelrecht zurückzuziehen. Er hatte einen Tunnel geschaffen.
„So, der dürfte uns wieder nach oben bringen.“ Triumphierend drehte er sich zu Erin um die die Augen verdrehte und zur Seite blickte.
„Ja ja, manchmal seid ihr doch ganz nützlich.“
Seufzend schaute Glion dann zu Suno. „Ernsthaft, und ich dachte du wärst schlimm. Aber du bist ja dagegen Balsam für meine Nerven.“
„Und wie muss ich das jetzt verstehen?“ Der Blick der Feuermagieren sah nicht sonderlich amüsiert aus.
„Ähm.... Wie ich das meine? Nun... weißt du, ich....“ Er stockte kurz. „Komm ich aus der Sache gerade überhaupt raus?“
„Ich behalte es im Hinterkopf.“
„Also nein...“
„Richtig.“ Damit machte sich Suno auf den Weg in den Tunnel, gefolgt von Erin und Glion.
Sobald sie den Ausgang erreichen würden, müssten sie aufpassen. Die Falle hatte Shou Zufan und seine Mitstreiter sicher vorgewarnt das jemand kommen würde. Also war die Wahrscheinlichkeit, dass am Ausgang ihres Fluchtweges bereits mehrere potentielle Gegner warteten, relativ hoch. Sie mussten also vorsichtig sein.
„Ich bin dafür, dass wir einfach raus springen und sie ohne Vorwarnung in den Boden stampfen.“ Auf Glions Gesicht machte sich ein breites Grinsen breit ob der Vorfreude, gleich ein bisschen seine Muskeln spielen zu lassen.
„War ja klar dass der Erdmagier unter uns zeigen will, was er so drauf hat.“
„Was hat das bitteschön damit zu tun, dass ich Erdmagier bin? Es ist einfach die schnellste Option.“
Erin und Glion gerieten mal wieder aneinander und starrten sich mehr oder weniger wütend und genervt an.
„Auch wenn es die schnellste Variante ist, ist es die im Moment denkbar Schlechteste.“
„Wie meinen?“ Der Zwerg drehte sich zu Suno um. Sie hatte wieder den Blick, den er von ihr gewohnt war: Diesen kalkulierenden und berechnenden Ausdruck. Suno drehte sich dann um und deutete auf Erin.
„Wir haben keine Ahnung, inwieweit sie sich gegen eine große Anzahl an Gegner zur Wehr setzten kann. Es ist sicher, dass, wenn wir allein wären, kein Problem darin bestünde die Truppe ohne weiteres schnell auszuschalten. Wenn wir das aber in unserer momentanen Konstellation machen, vernachlässigen wir dabei Erin zu verteidigen, sodass sie das erste Ziel der Angriffe der anderen sein wird. Das wiederum könnte uns in Schwierigkeiten bringen, besonders, wenn sie gefangen wird und sie so ein Druckmittel gegen uns hätten.“
Glion drehte sich zu Erin um, womit nun die Blicke beider Magier auf sie gerichtet waren.
„Ähm... Es ist nicht so, dass ich vollkommen schutzlos bin. Ich könnte mich schon verteidigen.“
„Genug, damit wir uns in aller Ruhe um die Typen kümmern können?“ Glions Frage blieb einige Momente im Raum stehen, bevor Erin antwortete, indem sie aus ihrem Rucksack etwas heraus kramte.
„Was ist das denn? Wenn das eine Waffe ist muss ich mir eine neue Definition für 'Waffen' einfallen lassen.“ Etwas misstrauisch begutachtete Glion das bogenähnliche Gebilde in Erins Hand.
„Es ist ein Kurzbogen. Vermutlich nochmal um einiges kürzer als normale Bögen dieser Art, aber in der Region aus der ich stamme eine beliebte Waffe für Reisende.“
„Dann können wir wohl anscheinend doch deine Variante nehmen, Glion.“
„Ich freu mich schon drauf, Suno. Du bleibst weit hinter uns, verstanden, Erin?“
Sie ließen ihre Taschen auf den Boden fallen und ginge zielstrebig in Richtung Ausgang. Während Glion seine Hellebarde hin und her schwang, entfachte Suno nacheinander eine Flamme an ihren Fingerspitzen.
„Sicher, dass wir das so ohne Weiteres schaffen?“ Die Feuermagierin wandte sich an Glion. „Immerhin hatten wir schon mit Ragast und einem Dunkelmagier ein paar Probleme.“
„Mag sein. Aber ich wollte ihnen nicht unbedingt alles zeigen, was ich an Magie in Reserve habe. Sagen wir, ich hätte knappe 60% von dem, was ich könnte, eingesetzt. Ich nehme an, selbes gilt für dich?“
Ein Lächeln kam in Sunos Gesicht zum Vorschein. „Wenn du denkst, mich im Kreis zu drehen und dabei etwas zu zündeln, wäre alles, was ich könnte... Dann liegst du falsch.“
„Dann sag ich einfach mal: Lasst die Spiele beginnen.“
Das in die Höhle einfallende Sonnenlicht kam langsam zum Vorschein und die Hidden Secret – Magier hielten noch einmal kurz inne, nickten sich dann aber zu und liefen los.
Wie erwartet standen hatten sich Einige um den Ausgang zusammengerottet, die nur darauf warteten, ihre Beute endlich in Augenschein zu nehmen. Vermutlich hatten sie sich das aber etwas anders vorgestellt. Denn als Suno und Glion die Höhle verlassen hatten, bleib zumindest der ersten Reihe Banditen keine Zeit mehr um zu reagieren.
Während Glion zum einen mit seiner Hellebarde Angriffe abfing, dafür aber mit nur einer Bewegung den kompletten Erdboden in eine Wellenbewegung versetzte, wich Suno ohne große Probleme allem aus, um den Gegner im Nachhinein entweder mit einem gezielten feurigen Tritt aus Gefecht zu setzten oder gleich ein Feuerball auf ihn zu schleudern.
Erin hingegen stand am Rand des Ausgangs, einen Pfeil an die Sehne ihres Bogens gelegt um sich im Notfall verteidigen zu können, und beobachtete das Spektakel.
„Was zum...?“ mit leicht geöffneten Mund beobachtete sie, wie die beiden Magier einen nach dem anderen ausschalteten. Zu viele Eindrücke von 'Unglaublich' bis 'Wo bin ich gelandet?' schossen ihr durch den Kopf. Dabei bemerkte sie aber nicht, wie einer der Banditen sie bemerkt und vorsichtig von der Seite auf sie zu kam.
Aber Glion bemerkte es. „Erin, pass auf!“
Genannte drehte sich um, schaffte es aber nicht mehr, ihren Bogen zu spannen. Dafür konnte Glion aber noch einen Zauber wirken.
„Kunst des Minotaurus – Rampage!“ Mit seiner Hellebarde zeigte er in die Richtung des Angreifers. Wie zuvor am Tag bei Suno entstand ein magischer Zirkel, diesmal in braun, aus dessen Mitte sich eine Gestalt löste. Ohne weitere Warnung und in einer erstaunlichen Geschwindigkeit rannte nun ein steinerner Minotaurus auf den Angreifer zu, der ihn mitnahm und gegen die nächste Wand rammte, die allerdings dem Druck auch nicht lange standhalten konnte und in sich zusammen fiel.
„Hey, alles in Ordnung?“
Erin drehte sich mit mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck zu Glion um und nickte einfach nur. Ihr hatte so eben wirklich Erdmagie geholfen.
Währenddessen hatte Suno die restlichen Banditen ausgeschaltet. Ihr war aber dabei nicht die Magie entgangen, die Glion eben verwendet hatte.
„Was war das? Ich hab noch nie erlebt, dass ein Erdmagier eine so komplexe Form mit seiner Magie dargestellt hat...“
„Das erkläre ich dir später, wenn du es unbedingt wissen willst. Im Moment sollten wir weiter.“
„Du hast Recht. So viele dürften sich auch nicht mehr im Lager befinden.“ Sunos Blick wanderte etwas höher, wo schon ein paar Häuserkanten zu sehen waren. Nicht mehr lange und sie würde Shou Zufan danach fragen können, wer noch alles an dem Überfall auf die Händlerkarawane ihrer Familie beteiligt war. „Gehen wir. Du bleibst am besten hier, Erin.“
Bevor sie etwas sagen konnte, liefen Suno und Glion auch schon wieder los und ließen Erin allein zurück. Sie verstärkte den Griff um ihren Bogen und schaute mit einem zerknirschten Gesicht nach unten.
„Jetzt musste ich mir auch noch von einem Erdmagier helfen lassen. Dabei hätte ich es auch allein gekonnt, wenn ich gewollt hätte. So ein Mist.“ Sie schaute den Weg nach oben, wo Suno und Glion um die Ecke verschwunden waren. Dann machte sie sich ebenfalls auf den Weg ins Lager.


„Wo sind meine Männer?!“ Shou Zufan rammte sein Schwert in den Boden, wo es bis zur Hälfte stecken blieb. Auf seiner Stirn trat eine Ader deutig hervor. Seine Wut richtete sich gegen die Beiden, die vor ihm standen: Eine Menschengöre und ein garstiger Zwerg.
„Die liegen unten und machen ein Nickerchen.“ Der Zwerg grinste ihn fast schon höhnisch an, während ihn die Menschenfrau mit einem festen Blick anstarrte. Aus ihren Augen war Hass abzulesen.
„Ich sollte mich darüber freuen, dass wenigstens der Zwerg mit mir redet, nicht wahr... Mensch? Immerhin sind wie Homunkulus für euch nichts weiter als... Werkzeug gewesen.“
Sunos Blick wurde noch einmal finsterer. „Es mag richtig sein, dass meine Vorfahren die deinen erschaffen und ausgenutzt haben. Aber das ist Jahrtausende her. Ihr habt für eure Freiheit gekämpft und gewonnen. Und mittlerweile wird jeder Mensch mit euch übereinstimmen, dass es falsch war.“
„Hört, hört. Es kann gut sein, dass es Jahrtausende her ist. Dennoch seid ihr Menschen für mich nichts anderes geblieben als die Egoisten, die ihr damals schon wart. Und jeder Homunkulus, der euch nicht als das sieht, was ihr immer noch seit, ist in meinen Augen nicht besser als ihr. Deswegen habe ich meine Heimat verlassen. Ich konnte nicht mit diesen ignoranten Geschöpfen zusammen leben.“
„Deine Ansicht. Dann lass mich dir eine Frage stellen...“ Flammen begannen um Sunos Faust zu züngeln, ohne aber, dass sie sie komplett einschlossen. „...Vor 3 Jahren hast du doch mit ein paar anderen eine Händlerkarawane angegriffen, oder nicht?“
Shou Zufan überlegte kurz. Dann grinste er Suno schmierig an. „Wenn du diese unfähige Bande Händler meinst... Es war schön zu sehen, wie sie um ihr Leben gebettelt haben.“
Das Feuer um Sunos Faust breitete sich aus, bis es ihren gesamten Arm eingehüllt hatte. Sie musste sich zurückhalten, um nicht sofort auf ihn loszugehen. Das bemerkte auch Glion.
„Bleib ruhig. Er versucht dich zu provozieren damit du.... Suno!“ Aber er konnte sie nicht mehr zurückhalten.
Ohne Vorwarnung lief sie nach vorne und versuchte Shou Zufan mit voller Wucht mit der Faust zu treffen. Aber kurz vor seinem Gesicht blockierte ihr etwas mitten in der Luft stehendes den Weg.
„Iced Shied... Ein Zauber der es mir ermöglicht, ein hauchdünnes aber sehr robustes Schild aus glasklarem Eis zu erschaffen.“ Shou Zufan grinste.
Suno hingegen versuchte nun ihn seitlich zu treffen. Aber auch hier prallte sie an einem Schild ab.
„Ich sagte doch, du kommst nicht durch.“ Seine rechte Hand hob er auf Brusthöhe, bevor er sie nach rechts schwingen ließ, als würde er etwas wegwischen. „Iced Spear!“ Aus einem glitzernden Nebel lösten sich mehrere spitze Eisgeschosse die Suno trafen und nach hinten schleuderten. Als er noch einmal zum selben Angriff einsetzte ließ Glion einen Erdwall aus dem Boden fahren, der Suno schützte. Er stellte sich neben sie.
„Ich wollte dir noch sagen, dass du ihn nicht blindlings angreifen sollst. Ich verstehe deinen Wut. Aber ich bitte dich auch: Schalt wieder dein Gehirn ein und agiere so wie die Suno die ich kenne.“
„Tut mir Leid...“
„Zusammen haben wir eine größere Chance ihn zu besiegen. Auch wenn er nach einem sehr erfahrenem Eismagier aussieht. Bereit?“
Suno nickte. Dann ließ Glion den Erdwall nach vorn fahren. Zufan sprang nach oben um auszuweichen, wurde dann aber mitten in der Luft von einer Feuerpeitsche erwischt und wieder auf den Boden gebracht. Als er aufprallte erschien unter ihm ein brauner Magiezirkel.
„Erdsäule!“ Ein Zylinder aus Erde kam aus dem Boden geschossen der den Eismagier wieder in die Luft beförderte. Suno war währenddessen auch in die Luft gesprungen und hielt den rechten Arm vor sich.
„Meteora!“ Der selbe Angriff wie der am Morgen traf Zufan, diesmal jedoch waren die Feuerbälle viel gerichteter und trafen einer nach dem anderen ihr Ziel.
Eine Staubwolke versperrte ihnen dann die Sicht. Als Suno und Glion dann aber Gelächter hörten, wussten sie, dass ihre Kombination nicht funktioniert hatte.
„Netter Angriff. Leider nicht so wirkungsvoll, wie ihr vermutet habt.“ Shou Zufan kam aus der Staubwolke heraus und klopfte sich etwas Dreck von der Kleidung. „Eines wundert mich aber. Du wirst wohl kaum hergekommen sein, nur um Rache zu nehmen, oder?“
„Ich würde gerne die Namen der anderen hören, die dabei waren.“
„Vielleicht sag ich sie dir. Ich bin ja eigentlich in der Tiefe meines Herzens eine nette Person. Besiege mich, und ich gebe dir wahrscheinlich die Information, die du haben willst.“
Glion hielt einen Arm vor Suno, damit sie nicht wieder einfach auf ihn los ging. Dann flüsterte er ihr zu: „Ich glaube nicht, dass wir ihn besiegen können, so Leid es mir tut.“
„Aber versuchen können wir es.“
„Und wir werden es auch. Kunst des Minotaurus – Controlled Rampage!“ Wieder erschien die Gestalt eines Minotaurus. Aber diesmal ging sie nicht einfach auf ein Ziel los, sondern blieb vor Glion stehen. Dann zeigte er mit seiner Hellebarde auf Zufan und das steinerne Ungetüm setzte sich in Bewegung. Jedes Mal wenn der Homunkulus auswich fixierte Glion ihn erneut mit dem Ende seiner Waffe und seine Magie folgte ihm. Es war wie eine Jagd. Als er dann mit dem Rücken zu Glion und Suno stand, sprang Letztere nach vorn und schlug ihm in den Rücken, direkt auf den Minotaurus der ihn sofort auf die Hörner nahm.
„Meer der Flammen!“ Suno kreuzte beide Arme vor sich die sich komplett in Feuer hüllten. Als sie sie dann mit Schwung nach vorne ausbreitete, entstand ein gerichtete Teppich aus Feuer, der Zufan und den Minotaurus einschloss und für eine Minute wütete. Danach zerbröckelte Glions Magie und der Eismagier fiel zu Boden.
Als er versuchte sich aufzurappeln, starrte er Beide an und lächelte. „Das war besser. Wenn ihr noch ein bisschen Stärker wärt, könntet ihr mich vielleicht besiegen.“ Er hob eine Hand und richtete sie auf Suno und Glion. „Iced Chain.“
Um die Hidden Secret – Magier bildete sich ein eisiger Nebel, aus dem ohne Vorwarnung Ketten geschossen kamen, die sie fesselten. Als Suno versuchte, dass Eis mit ihrem Feuer zu schmelzen, musste sie feststellen, dass es nicht ging.
„Hab ich euch. Hier ist Endstation.“ Zufan hatte sich wieder aufgerichtet und lächelte nur. „Ihr seid stark, ohne Zweifel. Aber es fehlt euch an Erfahrung und an magischer Energie, dem Etheria. Schade eigentlich, zwei solch fähige Leute zu verlieren.“
Gerade als er einen Schritt nach vorn machen wollte, hielt er inne. Ein Mann kam ins Lager, allerdings aus der entgegen gelegenen Richtung aus der Suno und Glion gekommen waren. Der Mann war fast komplett in violetten Tönen gekleidet, seine Haut dazu war aber im Kontrast bleich wie die einer Leiche.
„Was zur Hölle?“ Zufan schien über das erscheinen des Mannes erschrocken. „Wo sind... Was ist mit den Wachen an diesem Eingang passiert?“
Bei dieser Frage blickte der Unbekannte nach oben. Seine Augen waren ausdruckslos, genau wie seine Mimik.
„Sie waren... eine Gefahr.“ Die Stimme des Mannes war vollkommen klar und emotionslos.
„Was meinst du...? Du Bastard! Sag mir nicht du hast sie alle ermordet... Denn wenn.... Schlitze ich dich persönlich auf, du Drecks... ugh...“ Bevor Zufan seinen Satz beenden konnte war der Mann in einem schwarzen Nebel verschwunden und vor ihm aufgetaucht. Nun ragte die Spitze einer Klinge aus dem Rücken des Homunkulus.
„Gefahr beseitigt.“ war alles, was die schattenhafte Gestalt sagte.
Die eisigen Ketten um Suno und Glion lösten sich auf und die beiden blickten geschockt auf deren Reste.
„Wenn sich... die Magie eines Magiers ohne Weiteres auflöst, dann...“ Suno stotterte, was untypisch für sie war. Aber gerade begann sie zu realisieren, dass sich die einzige Möglichkeit, die Namen der Täter von damals herauszufinden, in Luft auflöste. „... dann nur, weil er... tot ist.“
Glion schaute auf das ungläubige Gesicht von Suno, bevor dann den Unbekannten anblickte, der nun seinen Weg weiter ging, als sei nichts gewesen. Vor sich sah er die Feuermagierin, wie sie ihm ihre Geschichte anvertraut hatte. Dann schaute er auf die leblose Gestalt von Shou Zufan. Und er wurde wütend.
„He du! Was beim Barte eines Zwerges fällt dir ein, du...“
„Nicht weiter!“
Erin, die von weiter hinten alles mit angesehen hatte, versuchte Glion zu unterbrechen. Als sie bemerkte, dass dies nichts bringen würden, lief sie nach vorne und ließ ihren linken Arm einfach nach vorne schwingen. „Sand Stroke.“
Vom Boden löste sich eine recht kompakte Form aus Sand, die Glion am Hinterkopf traf. So stark, dass er nach vorne fiel und bewusstlos liegen blieb.
Suno schaute dem unbekannten Mann einfach hinterher.
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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim Empty Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim

Beitrag von Ani Mo 23 Sep 2013, 16:45

Kapitel 3 – Welt der Illusionen


Part 1
Mittlerweile war es Nacht. Suno und hauptsächlich Erin hatten es irgendwie geschafft, den bewusstlosen Glion aus dem Shou Zufans Lager zu bringen. Nun standen ihre Zelte wieder auf weit offener Fläche.
Erin saß drinnen neben Glion und wartete, bis dieser wieder aufwachte. Innerlich hatte sie sich schon auf das Donnerwetter des Erdmagiers gefasst gemacht, den sie hatte außer Gefecht setzten müssen. Aber sie war sich sicher, dass, wenn sie es nicht so getan hätte, der Zwerg mit Sicherheit jetzt neben Zufan liegen würde, genauso leblos wie der Eismagier.
Der Unbekannte hatte keine Skrupel gehabt, seinen Gegenüber zu töten. Eine Androhung hatte bereits gereicht, um sein Todesurteil zu unterzeichnen. Hätte Glion also weiter gesprochen, wäre es ihm genauso ergangen.
Durch den leicht geöffneten Schlitz im Eingang des Zeltes konnte Erin einen Blick nach draußen werfen. Vor dem Feuer, dass sie selbst entfacht hatte, saß Suno in Gedanken versunken da. Sie hatte keine Ahnung, was die Feuermagierin beschäftigte. Wenn sie es genau nahm, hatte sich Erin den beiden Gildenmagiern angeschlossen, ohne ihre Beweggründe zu kennen. Alles was sie gewusst hatte war, dass sie Zufan schnappen wollten. Aber diesen Umstand konnten sie jetzt getrost vergessen.
Als sie die Augen schloss hörte Erin neben sich ein ihr mittlerweile gut bekanntes Grummeln. Sie schaute auf den Zwerg, der langsam wieder zu sich kam.
„Guten Morgen Schlafmütze.“
„Von wegen guten Morgen. Was hast du mir da an den Kopf geknallt?“ Glion richtete sich halb auf und strich sich mit der linken Hand über den leicht brummenden Schädel.
„Nur ein bisschen sehr kompakten Sand.“
„Sand?“
„Ist eine längere Geschichte.“ Erin hoffte, dass Glion das Thema auf später verschieben würde. Im Moment war sie nicht in der Stimmung dazu sich zu erklären.
„Belassen wir es dabei. Im Moment würde ich sowieso nicht viel behalten.“
Einen Moment breitete sich Stille im Zelt aus.
„Wo steckt Suno eigentlich?“
Erin deutete nach draußen und Glions Gesicht bekam einen etwas mitleidigen Ausdruck.
„Sag mal... Warum wolltet ihr Zufan schnappen? Wenn ich euch so ansehe glaub ich kaum, dass es nur wegen dem Auftrag war.“
Bevor Glion antworten konnte antwortete Suno von draußen, die anscheinend mitgehört hatte.
„Persönliche Gründe meinerseits. Glion kam nur mit, weil er mich wahrscheinlich nicht allein gehen lassen wollte.“
Glion stieß Erin von der Seite an. „Ich sagte dir doch: Jeder von uns hat seine Geschichte und Beweggründe.“, flüsterte er.
„Und was wäre das in deinem Fall?“ Sie richtete sich an Suno, die sich zu ihr umdrehte.
Die Feuermagierin musste lächeln. Denn neben Erin saß Glion mit geöffneten Mund da und fasste sich erst mal an die Stirn, so wie es seine Eigenart war, wenn ihm nichts besseres einfiel.“
„Was glaubst du wohl warum ich es dir zugeflüstert habe, du dumme Nuss.“
„Musst du dich halt klarer Ausdrücken.“
„Noch klarer ging es fast schon nicht mehr.“
„Doch: Indem du sagst 'Frag nicht nach', du dämlicher Zwerg.“
Wiedereinmal gerieten Erin und Glion wegen einer Kleinigkeit aneinander. Mittlerweile hatte Suno es auch aufgegeben die beiden davon abzuhalten. Irgendwie war es auch immer lustig mit anzusehen.
„Es hat etwas mit meiner Familie zu tun.“ Die beiden Streithähne verstummten und die Feuermagierin begann, Erin zu erzählen, was damals passiert war und warum sie hinter Shou Zufan her gewesen waren. Und während Glion mit verschränkten Armen da saß und selbst in Gedanken zu sein schien, hörte Erin aufmerksamer zu als Suno gedacht hätte. Und auch wenn sie dabei nach unten sah konnte man erkennen, dass ihre neue Bekanntschaft dabei nachzudenken schien.
Als Suno fertig war wurde es still.
„Um noch mal auf das mit dem Sand zurückzukommen...“ Glion war der erste, der nach einiger Zeit das Schweigen brach.
„Das ist dann wohl mein Päckchen.“, gab Erin mit einem leichten lächeln zurück. „Ich komme aus einem etwas weiter weg gelegenen Dorf in den Bergen, dass sein Überleben mehrheitlich durch Landwirtschaft sichert. Die Gefahr einer Dürre, unfruchtbaren Böden....“
„...Sandmagie bringt beides mit sich.“, beendete Suno ihren Satz.
„Genau. Und ich bin eine Sandmagierin.“
„Erklärt den Knock-Out...“, gab wiederum Glion nüchtern zu Protokoll.
„Erd- und Wassermagier genießen in meiner Heimat ein Wohlwollen der anderen Dorfbewohner, selbst wenn sie der letzte Trottel sind. Wenn man übertreiben möchte, könnte man sagen, sie würden auf Händen getragen. Die Sandmagier... werden gemieden. Wir könnten ja die Kontrolle verlieren. Und wenn eine Ernte schlecht ausfällt, fällt es auf sie zurück. Selbst meine Eltern nahmen mich nicht in Schutz als das ein paar Mal passierte, nur weil ich verflucht nochmal über diese dämliche Sandmagie verfüge. Ich wollte sie nie haben, ich will sie auch jetzt nicht, aber ich habe sie. Und als ich die Möglichkeit hatte, dem allen zu entkommen, hab ich sie genutzt. Als Volljährige konnte ich eh gehen wohin ich wollte und niemand wollte mich aufhalten. Auch wenn ich meine Sandmagie nirgends zeigen kann... Überall ist es besser als dort.“
„Warum kannst du deine Magie nirgends zeigen?“ Glion schaute sie etwas verdutzt an und Erin wusste nicht, ob er sich nur über sie lustig machen wollte.
„Du hast leicht reden. Deine Erdmagie wird ja auch angenommen.“
„Sand doch auch.“ Der Zwerg schaute noch immer etwas ungläubig drein, als hätte Erin irgendwas komisches gesagt.
„Dein Heimatdorf mag zwar Sandmagie verfluchen, dass bedeutet aber nicht, dass es überall so ist. Nimm zum Beispiel meine Feuermagie. Damit könnte ich genauso gut eine komplette Ernte vernichten und in Asche verwandeln, wäre also in deiner Heimat genauso gemieden wie du. Trotzdem kann ich sie überall, wo ich bin, gefahrlos und ohne Vorurteil einsetzten.“ Suno hatte ein kleines Feuer mitten in ihrer linken Handfläche entfacht und warf nun einen der vereinzelt wachsenden Grasbüschel hinein, der augenblicklich in Flammen aufging.
„Erklärt aber auch den Hass auf Erdmagier... Und Wassermagier?“ Glion schielte fragend zu Erin, die ihn unsicher und leicht düster anstarrte.
„Wenn du mir jetzt sagst, Wasser ist deine Nebenaffinität... bereue ich dir das Leben gerettet zu haben.“
„Keinen Grund zur Sorge. Kein Wasser. Und jetzt wird es vermutlich nie Wasser werden...“ Er konnte nicht anders als lächelnd zu Suno zu schauen, die ebenfalls kurz die Mundwinkel hochzog. Dann wurde sie aber wieder ernst.
„Wenn du uns nicht glaubst, kannst du ruhig mitkommen.“
„Wohin mitkommen?“ Glion zog die Augenbrauen hoch und irgendwie war ihm nicht wohl zumute.
„Zu Hidden Secret, was sonst.“
„Sehr gern sogar.“ Erin lächelte.
„Wie jetzt...?“ Er brauchte ein bisschen bis er verstand, was Suno meinte. Aber als der Groschen gefallen war, wich jegliche Farbe aus Glions Gesicht. Diskussionen und Streitereien weil er ein Erdmagier war lagen dann an der Tagesordnung. Es sei denn, es gelang ihm, Erin aus dem Weg zu gehen. Doch im Moment blieb ihm nichts anderes übrig als mit beiden Frauen zurück zu gehen.

Novari, eine kleine Stadt am südlichsten Zipfel der Grünen Hügel, dem Land der Satyr. Nur wenige Kilometer trennt ihr Bewohner von der Wüste und somit von der menschlichen Landesrenze. Die mag wohl möglich der Grund sein, warum viele Menschen unter den Satyr Schutz vor der glühenden Hitze gesucht haben.
Vor einigen Jahrzehnten war Novari bekannt für seine zahlreichen Museen, die sich jeweils mit einem anderen Thema beschäftigten. Ihre Materialien bekamen sie exklusiv von der einzigen Gilde der Stadt, die für ihre Schatzjäger in ganz Dracanim bekannt waren: Hidden Secret.
Aber heute... heute hat diese Gilde nur noch einen Ruf: Und zwar die Schlimmste und Unfähigste von allen zu sein. Und darunter litt auch das ansehen der Stadt, sodass sie heute nichts weiter als ein kleiner unbedeutender Handelsort auf der Landkarte ist.
Und dennoch steht, voller Stolz, das Gildenhaus auf dem Marktplatz.
Wenn es aber nach einem Mitglied ginge, stünde es nicht mehr lange da. Denn kaum wieder angekommen, trat Glion die Eingangstüren mit solcher Wucht auf, dass sie erst gegen die Fassade knallten (wo ein ganz schönes Stückchen Putz abfiel) und dann aus den Angeln fielen. Der Rest der Gilde schaute ihm einfach nur hinterher, wie er sich auf den Marktplatz begab. Darunter auch Master Ivan, der breit grinsend am Tresen saß.
„Denk drüber nach, mein Junge. Es ist für alle von euch nur von Vorteil“ rief der Satyr ihm nach.
„Nur über meine verfluchte Leiche bilde ich mit denen ein Team!“ Glion schrie und drehte sich nicht mal mehr um.
Suno und Erin schauten um die Ecke und ihm hinterher.
„Was hat er dagegen mit uns beiden ein Team zu bilden?“ Erin schaute etwas verwirrt drein.
Suno konnte nur etwas erschrocken drein blicken. „Ich habe da so einen Verdacht, dass könnte an uns liegen...“
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Beitrag von Ani Mi 25 Sep 2013, 21:20

Part 2
„Ich hab mich ernsthaft breitschlagen lassen...“
„Nüchtern betrachtet hast du dich nicht von uns breitschlagen lassen sondern bist freiwillig mitgekommen, ohne dass wir überhaupt etwas sagen musste. Immerhin bist du aufgesprungen als wir meinten, wir würden einen Auftrag erledigen.“
„Versuch es erst gar nicht. Er ist ein Zwerg und ein Erdmagier. Sprich: doppelte Sturheit.“
„Was beim Barte eines Zwerges hat sich mein Hirn nur gedacht, als es mir den Befehl zum laufen gab...“
„Ich hätte da ja eine Theorie.“ Erin drehte sich zu Glion um und hatte ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen, dass der Zwerg nur mit einem genervten Blick zur Seite quittierte.
„Die da wäre?“
„Du machst dir Sorgen um uns zwei Mädels. Vollkommen unbegründet zwar, weil Suno stark genug ist, aber gut.“
„Wenn ich mir Sorgen machen würde, dann allerhöchsten um Suno und ihre Nerven, die du sicher überstrapazieren wirst.“
„Was soll das denn heißen?“
„Wie ichs gemeint habe.“
Während mal wieder eine Diskussion zwischen Erin und Glion entbrannte, ging Suno seufzend einfach weiter.
~Ich wusste, warum ich immer allein auf Reisen gegangen bin. Das ist ja unerträglich.~ Während sie noch einmal den Auftrag studierte, überlegte Suno, ob sie beim nächsten Mal nicht einfach allein gehen sollte.
Eigentlich war ihre Mission dieses mal recht simpel, verglich man sie mit dem Auftrag, Zufan zu schnappen. Sie sollten aus Cornu, der Hauptstadt der Grünen Hügel, ein Artefakt erhandeln und es zu ihrem Auftraggeber, einem Museum in Novari, bringen. Für Suno, die unter Händlern aufgewachsen war, eine recht angenehm zu lösende Aufgabe. Master Ivan hatte sie gebeten, Erin mitzunehmen, damit diese sich langsam in die Gilde einfinden konnte. Suno vermutete, dass es in diesem Moment war, als er die Idee hatte, sie, Erin und Glion zu einem Team zusammenzufassen. Jedenfalls hatte sich ein verschmitztes Grinsen in seinem Gesicht breitgemacht. Und nachdem Glion zunächst schroff abgelehnt hatte... hatte sie ihn nun doch im Schleptau.
Als ihre Gedanken wieder mehr oder weniger frei waren, fiel ihr auf, dass es mittlerweile ziemlich still war. Zu still, wenn sie an die beiden Streithähne dachte, die für den Lärm gesorgt hatten. Sie drehte sich um, um nach dem rechten zu sehen. Was sie sah war aber alles andere als Harmonie.
„Könntet ihr vielleicht mit diesem Unsinn aufhören?!“
Erin und Glion hielten mitten in ihren Bewegungen inne und blickten etwas erschrocken auf Suno. Die Feuermagierin war eigentlich nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Schreien stand ihr eigentlich gar nicht zu Gesicht. Trotzdem stand sie nun da und fasste sich an den Kopf.
Vor sich sah sie einen Zwerg, der soeben eine Erdsäule erschaffen hatte, die allem Anschein nach Erin als Ziel hatte. Die junge Frau hingegen hatte den Boden um sich herum in Sand verwandelt und zielte mit einer Sichel aus eben generierten Material auf Glion. Nun standen beide still da und schauten mit großen Augen auf Suno. Ihre Magie bröckelte dann innerhalb eines Augenblicks zu Boden und die beiden Verursacher taten so unschuldig, wie es nur ging.
~Nächstes Mal gehe ich definitiv allein. Team hin oder her.~ Mit diesem Gedanken drehte sich die Feuermagierin um und ging weiter. Sie hoffte nur, dass ihre Begleiter später bei den Verhandlungen still waren. Ansonsten hatte sie es schwer.

Cornu lag im Norden des Landes und war für Künstler aller Länder ein begehrtes Ziel auf ihren Reisen. Die Stadt verfügte über unzählige Theater, Galerien und Freilichtbühnen. Die Straßen war gesäumt mit Musikern und Schaustellern. Es war ein überwältigender Anblick.
„Unglaublich.“ Erin kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und auch Glion und Suno waren sichtlich beeindruckt. Alle drei waren noch nicht in der Hauptstadt der Satyr gewesen.
„Jetzt versteh ich auch, warum es heißt, Satyr würden die tollsten Feste feiern. Diese Stadt ist schon ein Fest für sich.“ Glion sah gerade einem Musiker zu, der passend zu seinem Stück auf der Flöte ein Tänzchen aufführte.
„Jeder, der sich in irgendeiner Form der Kunst verschrieben hat, träumt davon, hier eine Anstellung in einem der zahlreichen Häuser zu bekommen. Und auch ohne: Als Straßenkünstler kommst du auch gut über Runden.“
Während sich Glion und Erin weiter umsahen, versuchte Suno ungefähr herauszubekommen, wo sie hin mussten.
Das Stück, dass das Museum in Novari haben wollte, befand sich in Privatbesitz. Den Informationen zu urteilen hatte ein Gutsbesitzer es beim Kauf eines neuen Grundstückes im Keller des darauf erbauten Anwesens gefunden und mitgenommen. Nun hatte er anscheinend keine Verwendung mehr dafür.
„Wo müssen wir hin, Frau Stadtführerin?“ Glion schaute lächelnd zu Suno.
„Sehr witzig.“
„Ach komm. Immer noch sauer wegen vorhin?“
„Ich bin nicht sauer. Nur leicht.... Ach, egal. Wir müssen zu den Plantagen im Nordosten der Stadt.“
„Na dann, los geht es!.“ Erin lief schon mal ein Stück voraus, aber Suno und Glion blieben stehen. „Was denn?“
Glion zeigte nach links. „Da ist Nordosten.“, und Suno setzte sich in Bewegung.
An der Stadtgrenze hatten sie bereits einen wunderbaren Blick auf die zahlreichen Weinberge. Bis auf die Plantagen selbst aber war die Natur vollkommen unberührt. Ein Idyll in Grün.
„Unser Ziel müsste gleich da vorne sein.“ Die Feuermagierin zeigte auf eines der Häuser. Als sie näher kamen, stutzten sie allerdings. An Stelle eines gut bewirtschaftete Gutes blickten sie auf ein fast schon heruntergekommenes Anwesen.
„Sicher, dass wir hier richtig sind?“ Zur Sicherheit blickte Glion fragend zu Suno, die ihrerseits nickte. Bevor sie aber antworten konnte, hörten sie vom Hinterhof eine Stimme.
„Sind sie die Magier von Hidden Secret? Endlich sind sie da.“ Ein Satyr kam von hinten. Seine Gestalt ähnelte allerdings nicht der eines wohlhabenden Plantagenbesitzers. Seine Augen waren eingefallen, er hatte Augenringe und seine Kleidung hatte auch schon bessere Tage gesehen.
„Ähm, ja. Wir sind hier wegen des Gegenstandes...“ Erin setzte an, wurde aber sofort wieder von dem Satyr unterbrochen.
„Ja, ja. Ihr könnt ihn haben. Unter einer Bedingung.“
„Was wollen sie dafür haben?“
„Nichts will ich dafür haben. Ihr sollt etwas für mich erledigen.“
„Und was, wenn ich fragen darf?“ Suno wurde stutzig. Bei seiner momentanen Situation hatte sie geglaubt, dass der Preis außerordentlich hoch angesetzt werden würde.
„Ihr sollt jemanden ausfindig machen... und ausschalten.“ Der Blick des Satyr verfinsterte sich zusehends. „Es ist noch nicht lange her. Mein Vater war Besitzer dieser Plantage und des Gutes. Er war ein... recht energischer Mann, der auch hin und wieder etwas lauter werden konnte. Vor ein paar Wochen kam ein Wanderer hier vorbei. So langsam wie er lief blockierte er die Zufahrt zu unserem Lagerhaus, in das wir gerade eine Ladung an Trauben bringen wollten. Als mein Vater dann... etwas lauter wurde, weil er verschwinden sollte, hatte er auf einmal eine Klinge im Körper stecken. Dieser Kerl sagte nur etwas von wegen 'Gefahr beseitigt'.... Mein Vater starb an der Wunde. Und ich? Ich kann das ganze nicht führen.“
Die drei Hidden Secret – Mitglieder sahen einander an.
„Das kommt mir bekannt vor.“ Erin machte einen etwas nachdenklichen Gesichtsausdruck, während sich Glion an den Hinterkopf fasste.
„Ja, mein Schädel erinnert sich noch gut daran.“
„Dann haben wir aber ein Problem.“ Während Suno nachdenklich den Blick zu Boden richtete, schauten Erin und Glion sie an. „Was ich gesehen habe ist der Typ extrem gefährlich. Ein falsches Wort oder nur ein falscher Schritt und das war es. Mit Kämpfen dürfte da nicht viel zu machen sein, wenn man nicht lebensmüde ist.“
„Also... Könnt ihr auch nichts machen?“ Der Satyr schaute sie fragend an. „Wenn nicht wende ich mich an eine der großen Gilden, und...“
„Was heißt hier große Gilden? Hidden Secret schaffst das schon, keine Sorge. Kommt, gehen wir den Typen suchen.“ Fast schon in seiner Ehre als Gildenmitglied gekränkt stapft Glion davon.
„Man hat ihn zuletzt in den Wäldern im Norden gesehen. Nah am Sumpfland.“
„Danke für den Hinweis.“ Erin verabschiedete sich und lief Glion hinterher. Nur Suno ging etwas langsamer, immer noch in Gedanken.
„Kommst du?“ Die beiden Anderen hatten auf sie gewartet.
„Ja, ja. Ich mach mir nur gerade Gedanken, ob wir das so ohne weiteres schaffen.“
„Erstmal müssen wir ihm hinterher. Er hat einen ziemlichen Vorsprung.“ Mit Blick Richtung Norden überlegte Glion, wie sie am schnellsten in die Sümpfe kamen.
„Und ich dachte, dass wird ein Auftrag ohne großartigen Kampf oder anderweitige Schwierigkeiten.“
„Was hast du denn, Suno? Ein bisschen Spannung ist doch immer gut.“
„Ich hätte drauf verzichten können.“
„Nicht reden, Mädels, krallt euch lieber eins der Pferde.“ Gerade als Erin versuchen wollte, mit Suno zu reden, unterbrach sie Glion, der zwei Pferde und ein Pony führte. „Damit sollten wir hinterher kommen.“
„Und für wen ist das Po.... Vergiss es, die Frage war unnötig.“ Mitten im Satz beantwortete sich Erin die Frage selber.
„Die Größe des Pferdes und meine Körpergröße vertragen sich nicht so gut, reicht das als Begründung?“
Währenddessen hatte sich Suno schon auf eines der Pferde geschwungen. „Na dann? Wollen wir?“
„Kann losgehen.“ Glion lächelte und ritt auf seinem Pony voraus.
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Beitrag von Ani Fr 27 Dez 2013, 17:03

Lange hat es gedauert. Aus Zeitmangel kam ich aber nie dazu, weiter zu schreiben. Das hat sich für einen kurzen Moment geändert, sodass wir dieses Kapitel zum Ende bringen können.
__________________________________________

Part 3
„Wo sind wir hier nur gelandet?“ Glion stieg von seinem Pony und betrachtete skeptisch die Umgebung. Ihr Auftraggeber hatte sie zwar in Richtung Sumpf geschickt, aber er hatte kein Wort davon erwähnt, dass sie bis in die Sümpfe müssten. Nun stand der Zwerg knietief in stinkendem Schlamm und die Pferde wollten partout nicht tiefer hinein.
„Scheint, als müssten wir zu Fuß weiter.“ Ganz so begeistert schien Suno nicht, als sie diesen Vorschlag machte. Und auch Erin rümpfte die Nase.
„Diese Gegend kennt den Begriff 'frische Luft' anscheinend nicht.“, war ihr einziger Kommentar, bevor sie vom Pferd sprang und mit einem „Platsch“ im Schlamm landete.
„Ihr Beide habt leicht reden. Ihr könnt wenigstens vernünftig laufen.“
„Leicht reden? Du müsstest es doch gewohnt sein im Schlamm zu buddeln.“
„Willst du dich mit mir anlegen, Erin?“ Glion herausfordernd drein.
„Vielleicht?“
Mit einem Räuspern unterbrach Suno die Diskussion bevor sie begann und prompt wurde es wieder Still.
„Ja, ja. Schon gut.“, war das Einzige, was Glion noch sagte.
„So, wo ist dieser Typ jetzt? Hoffentlich nicht ganz tief drin.“ Erin blickte sich um.
Hier schien der Sumpf noch relativ licht, auch wenn er im Vergleich zu anderen Wäldern ziemlich dicht war. Das ließ in etwa vermuten, wie es noch weiter drin aussah.
„Was man in anderen Ländern von Reisenden, die in diesen Wäldern waren, hört, werden wir wohl noch weiter rein müssen.“ Suno kramte in ihrer Tasche und holte ihr Notizbuch heraus. Sie blätterte kurz darin, fand anscheinend die Seite, die sie gesucht hatte und nickte. „Sie alle berichten von mysteriösen Erscheinungen im inneren des Sumpfes. Allesamt sagten nämlich bei erneuter Nachfrage, sie hätten einen oder mehrere Geister gesehen.“
„G...G... Geister?“ Glion und Erin kamen auf Suno zu und blickten sie ängstlich an. Diese seufzte nur leicht.
„Es gibt keine Geister. Für jedes Phänomen gibt es eine logische und rationale Erklärung.“
Glion und Erin schienen noch nicht ganz überzeugt. Dann zeigten sie auf Suno, oder besser, ihre Schulter.
„Und... Was ist dann das für eine weise Hand da auf deiner rechten Schulter?“
„Was? Wo?“ Leicht panisch schaute die Feuermagierin auf die gezeigte Stelle und versuchte etwas wegzuwischen, was aber nicht da war. Erin und Glion hingegen mussten lautstark lachen.
„Logisch, rational also... So, so.“ Der Zwerg konnte nicht mehr.
„Jetzt... jetzt lasst uns einfach weitergehen!“ Suno ging leicht wütend voran. Die zwei Scherzkekse folgten ihr immer noch breit grinsend.
„Ich hätte nicht gedacht, dass das funktioniert.“ witzelte Glion.
„Warum sollte es nicht.“
„Glaub mir Erin, unsere Feuermagierin kann noch ganz anders sein.“ Mit einem Zwinkern beendete er seinen Satz und schloss zu Suno auf.
 
Je tiefer sie in den Sumpf eindrangen, desto schwerer wurde das Vorankommen. Vor allem Glion hatte Probleme bekommen, da der Sumpf nun stellenweise tief genug war um den Zwerg komplett zu verschlucken. Daher hatte sich dieser behelfsmäßig Stelzen aus Erde erschaffen mit denen er Suno und Erin locker um 30 Zentimeter überragte. Die beiden Frauen hingegen steckten nun selbst bis knapp über der Hüfte im Schlamm.
„Eins ist sicher, sobald wir hier raus sind, such ich mir eine Dusche.“ Erin verzog das Gesicht und versuchte vergeblich etwas Matsch wegzuwischen.
„Wenn jemand so gnädig ist und dir eine zur Verfügung stellt... Ich würde euch aber nichtmal ins Haus lassen.“
„Sagt der mit den Stelzen.“ Erin hatte keine Lust eine Diskussion mit Glion zu starten. Jedenfalls nicht jetzt. „Jetzt aber mal ehrlich.“ Sie wandte sich an Suno. „Wer soll hier drin leben? Das ist doch fast unmöglich.“
„Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung.“
Glion drehte sich wie vom Blitz getroffen um und stelzte zu Suno. Als er hinter der Feuermagierin stehen blieb und sie anstarrte, drehte diese sich um und schaute fragend auf den Zwerg.
„Sag das noch mal.“
„Was... soll ich noch mal sagen.“ Suno wurde immer verwirrter.
„Das was du eben gesagt hast.“ Glion hingegen beharrte auf seinem Anliegen.
„Ich habe keine Ahnung?“
„Musik in meinen Ohren. Sie hat keine Ahnung. Dass ich diesen Satz mal noch aus deinem Mund vernehmen darf.“ Er grinste.
„Sehr witzig.“ Während Erin sich wieder halb tot lachte lies Suno nur einen Seufzer los.
Dann allerdings wurden alle drei still.
„Bitte sagt mir, dass ihr das auch gehört habt...“ Erin ging langsam zurück zu Suno und stellte sich an ihren Rücken.
„Wenn du das Rascheln meinst... Dann ja, haben wir.“ Mit einem Griff nach hinten holte Glion seine Hellebarde aus dem Holster das an seinem Rücken befestigt war. Aus Sunos Hand begannen kleine Flammen zu flackern und Erin setzte einen Pfeil an die Sehne ihres Bogens.
„Seht ihr etwas?“
Die beiden Streithähne schüttelten den Kopf.
Aus dem Wald um sie herum waberte stattdessen dichter Nebel auf sie zu, stellenweise grau, an anderer wieder leicht violett gefärbt. Zunächst nur auf bodenhöhe beschränkt nahm er den Hidden Secret – Magiern langsam die Sicht bis er sie vollkommen eingehüllt hatte. Sie konnten nichtmal 10 Zentimeter weit blicken. Auch auf ihre anderen Sinne konnten sie sich nicht verlassen, denn das Rascheln kam aus allen Richtungen. Und als Suno den leichten Schwefelgeruch vernahm, der vom Nebel ausging, war sie gezwungen ihre Flammen zu löschen.
Leichte Panik machte sich unter den Drei breit. Egal was jetzt kommen würde, ihre Chance etwas zu unternehmen war verschwindend gering. Ihnen blieb nichts anderes übrig als Schulter an Schulter dazustehen. Dann aber spürte Glion wie der Druck von der linken Hälfte seines Rückens verschwand. Genau der Druck, den Erin bis eben noch ausgeübt hatte.
„Erin!?“ Dann verschwand das selbe Gefühl auch auf seiner rechten Seite. „Suno!?“ Und bevor er noch einen weiteren Ton sagen konnte, wurde ihm schwarz vor Augen.
 
„Wo... Wo bin ich?“ Langsam öffnete Erin ihre Augen. Eine Haarsträhne hing ihr ins Gesicht die sie aber nicht herausstreichen konnte. Ihre Hände waren hinter ihrem Rücken gefesselt. Sie lag auf der Seite mitten auf dem kalten und feuchten Erdboden. Der Versuch sich umzudrehen führte zu einer schmerzhaften Verrenkung in ihrer rechten Schulter, aber dafür sah sie jetzt Glion und Suno nur wenige Meter weit von sich selbst entfernt. Die Beiden waren noch bewusstlos aber genauso gefesselt wie Erin selbst.
„Was zum Geier ist hier los?“ Es gab tausende Fragen die sie hätte stellen können, aber das war die Offensichtlichste. Leider gab es dazu keine so offensichtliche Antwort. Dann hörte sie aber ein vertrautes Grummeln und als sie ihren Kopf drehte sah Erin, wie auch Glion langsam wieder zu sich kam.
„Für meinen Geschmack werde ich in letzter Zeit zu oft ausgeknockt.“
„Und diesmal war es nichtmal meine Schuld.“ Erin konnte sie diesen Kommentar trotz der Situation nicht verkneifen und ein leicht gequältes Lächeln war zu sehen. „Fehlt nur noch Suno.“
„Die wird nicht so schnell aufwachen...“ Auf Glions Gesicht bildeten sich leichte Sorgenfalten. „So wie ich das sehe hat sie nen ziemlich heftigen Schlag abbekommen. Stark genug für eine blutende Wunde an der Schläfe.“
„Mist.“ Erin schaute gerade nach oben. „Du, Glion?“
„Ja?“
„Schau mal nach oben.“
Der Zwerg tat wie vorgeschlagen. „Sag mir nicht, dass das wahr ist.“ Sein Blick blieb an einer weisen Plane hängen, die über sie gespannt worden war. „Na spitze... Wir wurden von irgendwelchen Banditen gefangen genommen.“
„Keine Banditen.“
Glion und Erin wurden stutzig. Sie schauten sich fragend an, aber keiner der beiden hatte das eben gesagt.
„Keine Banditen.“ Vollkommen emotionslos wurde der Satz nochmal wiederholt.
Glion, der auf dem Rücken lag, legte seinen Kopf so weit es ging in den Nacken und blickte dann auf die aus seiner Sicht auf dem Kopf stehende Gestalt eines Mannes. Dessen Haut war nahezu weis, sein Gesicht wie in Stein gemeißelt.
Der Zwerg verzog den Mund zu einem gequälten Lächeln und schaute fragend zu der Gestalt. „Könnten wir... Nicht doch Banditen bekommen?“
Mittlerweile hatte auch Erin einen Blick auf den Mann geworfen. Dieser ging aber völlig unbeeindruckt hinaus und lies die beiden wieder allein.
Erin schloss die Augen und begann fast gebetartig vor sich hin zu flüstern. „Bitte sei nicht so wie der Andere. Bitte sei nicht so wie der Andere.“
„Keine Sorge junge Dame. Nicht jeder hier ist wie Lumiel.“
„Beim Barte meiner Mutter... Ein Elf. Geheiligt seihst du, Fortuna.“ Glion atmete einmal erleichtert durch als er den großen schlanken Mann aus den Wäldern vor sich sah.
Mit einem Fingerzeig deutete er an, dass die Fesseln geöffnet werden sollten und schon kniete die bleiche Gestalt von eben neben ihnen und Schnitt die Seile durch.
Erin rieb sich kurz das Handgelenk bevor sie aufstand und schnell zu Suno ging. Sie inspizierte kurz die Wunde an ihrem Kopf und als sie sicher war, dass die Feuermagierin ansonsten in Ordnung war legte Erin behutsam den Mantel den sie von Glion bekam unter Sunos Kopf.
„Ich entschuldige mich für dieses kleine Missgeschick.“
„Missgeschick?“ Gerade als Glion etwas sagen wollte kam Erin ihm dazwischen. Der Zwerg erschrak, denn den leichten hasserfüllten Ton den Erin in der Stimme hatte zusammen mit dem Blick, dem sie dem Elfen zuwarf, flößte sogar ihm Angst ein.
„In der Tat.“ Der Elf hingegen blieb vollkommen ruhig. „Ihr müsst wissen, Illusionen können sehr gefühlsarm sein. Sie wissen daher nicht einzuschätzen, wie das befinden einer Person ist... Oder was für schmerzhafte Folgen ein Schlag haben kann. Daher fällt ihnen die Dosierung auch hin und wieder etwas schwerer.“
„Illusionen? Damit meinst du...“ Glion deutete kurz auf die Gestalt neben dem Elf und dieser nickte.
„Ja. Illusionen sind Wesen dieses Planeten. Sie werden nicht wie die anderen Rassen geboren sondern entspringen den Etheriaknoten dieser Welt. Sie sind also reine magische Energie.“
„Eine Frage: Als wir vorhin leicht.... Angst hatten, was mit uns passieren könnte, erwähntest du einen Namen, Lumiel. Als wüsstest du genau, mit wem wir schon Bekanntschaft gemacht haben.“
„Mein kleiner zwergischer Freund... Das war nicht schwer zu erraten. Lumiel ist die einzige Illusion die in den letzten Tagen zurückgekehrt ist. Ihr könnt also nur ihm gefolgt sein, ergo kennt ihr ihn. Meine Frage ist nur: Warum seid ihr ihm gefolgt.“
„Weil es... unser Auftrag ist.“ Hinter sich hörte Glion eine ihm vertraute Stimme. Suno war aufgewacht und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. Als sie aufstehen wollte, drückte Erin sie zurück.
„Bleib liegen.“
„Ihr solltet auf eure Freundin hören. Ich lasse euch etwas Wasser und zu Essen bringen. Ruht euch aus. Euren Zwergenfreund hingegen bitte ich, mit mir zu kommen, damit wir reden können.“
Glion nickte und folgte dem Elfen. Als Erin ihm folgen wollte, bedeutete er ihr sitzen zu bleiben.
„Ich bin ein Zwerg und hab von Natur aus einen Dickschädel. Aber unser Bücherwurm hat mindestens genauso einen. Pass also besser auf, dass sie keinen Blödsinn macht.“ Damit ging er raus.
Der Elf führte ihn durch ein Lager in dem sowohl Illusionen als auch weitere Elfen werkelten. Er ging zu einem Zelt etwas außerhalb. Dann begann er zu reden.
„Warum seid ihr Lumiel gefolgt? Was war euer Auftrag?
„Im Prinzip war es nur die Beschaffung eines Kunstgegenstandes. Doch statt Geld bat uns der Besitzer um einen Gefallen. Wir sollten den Mörder seines Vaters ausfindig machen und ausschalten.“
„Und der Mörder ist Lumiel, verstehe.“ Der Elf schien nachdenklich. „Ihr müsst wissen, Illusionen können vielfältige Persönlichleiten haben. Nicht alle, eigentlich nur ein geringer Teil, tritt so auf, wie ihr es vorhin erlebt habt. Aber Lumiel ist noch einmal etwas... komplizierter. Abgesehen davon, dass er nicht weiß, was er vom Leben erwartet oder will, ist sein Denken manchmal sehr einfach gestrickt. Auch wenn er eigentlich sehr tiefgründig ist. Er unterscheidet oftmals nur in den Kategorien gut und schlecht. Das Gute hat nichts zu befürchten. Das Schlechte aber... nimmt er als potentielle Gefahr für sein Leben wahr, dass eliminiert werden muss. Darf ich fragen, ob das Opfer irgendetwas gesagt oder getan hat, dass zu so einer Einstufung führen könnte?“
Glion überlegte kurz. „Er hat ihn angeschrien. Inwiefern er ihn bedroht hat, kann ich nicht sagen. Aber es gab da eine Szene... bei der wir live dabei waren.“ Der Gesichtsausdruck des Zwerges verfinsterte sich. „Ein Mann hat ihn bedroht, weil Lumiel wohl seine Mannshcaft getötet hat. Nur Sekunden später ragte eine Klinge aus seinem Rücken. Nicht, dass dieser Verbrecher es verdient hätte... aber wir brauchten ihn um an Informationen zu kommen.“
Der Elf setzte sich auf einen Stapel Holz. „Klingt ganz nach Lumiel. Versteht mich nicht falsch, ich toleriere sein Verhalten keineswegs. Jemanden so zu töten ist falsch, aber so entspricht sein Handeln und ich befürchte, ich kann daran nichts ändern.“
„Wir haben nie erwartet, dass ihr etwas tut.“ Es war erstaunlich wie ruhig ein Elf und ein Zwerg miteinander redeten. Normalerweise waren diese beiden Völker nicht verlegen darum, dass jeweils andere zu beleidigen. Aber Glion wollte keinen Ärger machen. Und er hatte das Gefühl, dass dieser Elf etwas anders war als die arroganten Spitzohren, die er bisher kennengelernt hatte.
„Nun, ich würde aber gerne etwas tun. Schon allein Lumiels wegen. Er sucht.... vereinfacht gesagt nach dem Sinn seines Daseins. Aber den wird er nie finden, wenn er allein in der Welt herumstreift. Außerdem brauche ich eine Bestrafung.“ Er musterte Glion. Dann schien ihm etwas ins Auge zu fallen, was er bisher nicht bemerkt hatte: Das Gildenzeichen auf Glions Kleidung. Dann begann er nachdenklich in sich hinein zu murmeln.
„Habt ihr einen Vorschlag?“ Glion wartete ungeduldig.
„In der Tat kam mir eben eine Idee, mein Freund.“ Er stand auf und kam auf Glion zu. „Könnt ihr ihn nicht mitnehmen? Ihr seid Mitglieder einer Gilde. Dort findet er eher nach dem, was er sucht und ihr könntet ihn unter Kontrolle halten.“
Er überlegte kurz. „Das müsste ich erst mit meinen Reisegefährtinnen absprechen.“
 
Währenddessen saß Erin immer noch neben Suno, die wieder eingeschlafen war. Sie hatte nicht viel getrunken oder gegessen. Das restliche Wasser benutzte Erin jetzt, um dass angetrocknete Blut aus Sunos Gesicht zu wischen.
„Das muss ein ganz schön heftiger Hieb gewesen sein... Von wegen Missgeschick.“ Sie war immer noch wütend. Und da sie die Wunde an Sunos Kopf immer noch sah und im Moment auch nicht verbinden konnte, nahm ihre Wut auch nicht ab. Im Gegenteil.
Dann kam Glion wieder hinein. Erin bedeutete ihm, leise zu sein und er verstand sofort. Er setzte sich neben Erin und begann so leise wie möglich zu erläutern, welchen Vorschlag der Elf ihm eben gemacht hatte.
„Wenn wir ihm Fesseln anlegen können, dürften wir den Gegenstand bekommen, für den wir das auf uns genommen haben.“ Erin schaute zu Glion.
Der Zwerg blickte nachdenklich auf Suno hinunter. „Das ist auch nicht das Problem... Sie ist es.“ Er deutete auf die Feuermagierin. „Ich bezweifle aber, dass sie vergessen hat, was er getan hat.“
Mit einem kurzen Nicken bestätigte Erin diesen Gedankengang. „Shou Zufan, hm?“
„Ich glaube nicht, dass sie so einfach mit dem Mann, der dafür verantwortlich ist, dass sie nie die Mörder ihrer Familie finden wird, Reisen beziehungsweise in einer Gilde leben könnte. Vom Vergessen will ich gar nicht erst anfangen.“
„Und so lange, wie sie nicht aufwacht, können wir auch nichts über ihren Kopf hinweg entscheiden.“
„Oh, das wäre wirklich kein Problem. Wäre auch nicht das erste Mal, dass ich sie irgendwohin schleife. Nur bei dieser Angelegenheit...“
Die Beiden verstummten. Es blieb ihnen nichts weiter übrig, als zu warten.
 
Nur wenige Stunden später ritten alle wieder zurück. Glion auf seinem Pony, Erin hatte vor sich auf dem Pferd Suno sitzen, die zwar bei Bewusstsein war, aber der Erin bei den Kopfschmerzen und sonstiger Konstitution gerade kein Pferd in die Hand drücken wollte. Was aber auch so nicht gegangen wäre, da auf dem zweiten Pferd jemand anderes saß.
Zum Erstaunen von Glion und Erin hatte Suno als sie wieder aufgewacht war, nichts dagegen, dass sie Lumiel mit sich zu Hidden Secret nahmen. Der Zwerg schob es einfach auf den Brummschädel der Magierin, dass sie so eine Entscheidung traf.
Nun aber ritt Lumiel Balisthan, wie er komplett hieß, neben ihnen.
Erin hatte ihn freundlich überreden können, seine Hände in Seilschlaufen zu stecken und so leicht zu fesseln, wenn sie an dem Gutshof des Auftraggebers vorbeikommen würden, um den Anschein zu wahren, sie würden ihn ins Gefängnis bringen. Erstaunlicherweise hatte sie das nur 4 Stunden an Erklärungen gekostet. Glion hatte sie beschworen, möglichst seine Klappe zu halten, wenn er nicht noch mal von ihr Ko geschlagen werden wollte. Und um Suno musste sie sich im Moment eh keine Gedanken in dieser Richtung machen.
Alles in allem konnten sie diesen Auftrag also als gelöst ansehen.
Auch wenn sich Erin noch nicht sicher war, ob das neue Gildenmitglied nicht doch für Ärger sorgen würde.

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Und damit endet die erste Arc von Tales of Dracanim, die Introduction-Arc.
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Beitrag von Ani Di 31 Dez 2013, 18:45

Der letzte Post in diesem Jahr und ein ganz besonderer.

Aus gegebenem Anlass, nämlich den Jahreswechsel, erwartet euch ein tolles Crossover: "Wunder-Cup x Tales of Dracanim".
Aus diesem Grund werdet ihr sowohl bei Glion als auch bei mir das selbe lesen können (solltet ihr euch wundern).
Nun aber viel Spaß.

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Beitrag von Ani So 15 Jun 2014, 17:32

Öhm... Ich bin gerade selbst erstaunt wie lange das letzte Update her ist, aber gut.
Nachdem ich mir etliche Gedanken gemacht habe wie es hier weitergehen soll, habe ich jetzt endlich einen Plan dem ich folgen möchte. Deswegen geht es jetzt auch hier wieder weiter. 
Viel Vergnügen. '^^
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Secret of the Stars (Arc 2)

Kapitel 1 - Ruf des Eisens:
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