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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
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[Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Tales of Dracanim
Hallo und herzlich Willkommen bei „Tales of Dracanim“, der Geschichte zum gleichnamigen RPG an dem Anubis, Glion und ich immer noch sitzen und vermutlich auch noch lange sitzen werden xD
Da mir das Setting und auch sonst alles an dem wir basteln gefällt, dachte ich mir: Warum krall ich mir nicht unsere Charaktere und schicke sie jetzt schon mal auf ein Abenteuer?
Und weil ich nicht wieder für die Schublade schreiben wollte (die Schublade ist eh schon bis zum Anschlag gefüllt) war der zweite Gedanke: Warum lass ich die Schiggys nicht einfach mit teilhaben?
Jetzt seit ihr hier, lest euch das durch... und bleibt hoffentlich auch dabei.
In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei.... Tales of Dracanim
Kapitel 1 – Wenn Ehrenschulden und Diamanten Hand in Hand gehen
Part 1
Dracanim, das Land der verschiedensten Nationen und Rassen. Das Land, wo Elfen die Wälder bewachen, Zwerge die höchsten Gebirge abtragen, Sirenen die Wellen des Meeres zähmen und Menschen die Wüste urbar machen. Die Landschaften sind weit und vielseitig, nichts gleicht dem Anderen.
Unsere erste Reise führt uns nach Lazertae, der Heimat der mächtigen Drachenmenschen, Mantraké genannt. Um genau zu sein befinden wir uns in der Hauptstadt, Nidhögg, eine mächtige Festung innerhalb einer Gebirgskette.
Die Straßen sind gesäumt mit Leute verschiedener Herkunft: Elfen, Zwerge, Menschen, ja sogar die scheuen Satyre tummeln sich unter die hier ansässigen Mantraké. Ein seltenes Bild wenn man bedenkt, dass die Heimat der Drachenmenschen normalerweise gemieden wird, bedenkt man die unzähligen Clankriege im Land.
Der Grund dafür ist der jährlich stattfindende große Markt, auf dem alles zum Kauf geboten wird, was das Herz begehrt. Seltene Hölzer, fein gearbeitete Waffen, alchemistische Tränke... Edelsteine. Und eben diese Edelsteine sind der Grund, warum auf einmal ein Zwerg durch das Fenster einer Taverne fliegt und auf der Straße landet.
Er rappelt sich auf und wischt sich, unnötiger Weise, den Staub von der ohnehin schon mit Schlamm verkrusteten Hose, aus den langen, zum Zopf geflochtenen Haaren und dem Bart, eher sich voll aufrichtet (was wiederum nur ein Unterschied von wenigen Zentimetern im Vergleich zur gebückten Variante ist) und mit grimmiger Miene zurück in die Taverne stampft.
Er greift sich eine Hellebarde aus dem Waffenständer direkt neben der Tür und richtet sie auf einen weiteren Zwerg der lauthals lachend vor einem Tisch steht und mit einem schäbigen Grinsen das Wort dann an seinen Kontrahenten richtet.
„Sieh an, sieh an. Ich hätte nie vermutet das du so gut fliegen kannst, Glion. Wo hast du das gelernt? Bei den Fledermäusen, die du statt Edelsteinen in den Bergen findest?“
Wieder begann er zu lachen und die anderen Zwerge die um ihn herum standen, taten es ihm gleich.
„Wenigstens finde ich etwas aus eigener Kraft und schaue nicht gemütlich zu wie andere für mich schuften müssen, damit ich meine Faulheit auskosten kann, Ragast.“, antwortete Glion, der immer noch mit seiner Waffe dastand.
Ragast verstummte.
Er ging einige Schritte auf Glion zu, bis er direkt vor der Hellebarde stehen blieb und diese mit der Hand beiseite schob, damit er Glion gegenüberstehen und ihm direkt in die Augen sehen konnte.
„Wie du willst, du Wicht von einem Zwerg. Wir sind beide aus dem selben Grund hier. Wir wollen beide diesen Schatz finden, von dem die Legende besagt er sei in den Felsen dieses Gebirges versteckt. Was hältst du also von einer kleinen Wette?“
Glions Augen schlossen sich, als ob er nachdenken müsse. Aber dem war nicht so, denn im selben Moment fing er an selbstsicher zu grinsen und in sich hinein zu lachen.
„Wette angenommen. Der Sieger erhält sämtliche Einnahmen, die der Verlierer während der Markttage gemacht hat. Einverstanden? Oder hast du Angst?“
Glions Blick wurde herausfordernd. Er war sich sicher diese Wette zu Gewinnen. Der Einsatz wäre nur noch das Tüpfelchen auf dem i wenn er Ragast bloßstellen konnte.
Er streckte die Hand aus... und Ragast schlug ein. Damit war die Wette besiegelt.
Sein Kontrahent ging zurück zu seinen Leuten und nahm seine Ausrüstung. Der Rest verließ schon die Taverne.
Ragast blieb noch einmal kurz vor der Tür stehen und drehte sich zu Glion um.
„Du brauchst es gar nicht erst versuchen. Ich weiß wo du graben willst. Etwas weiter oberhalb der Königskrone. Aber dort... wirst du nichts finden.“ damit ging er grinsend durch die Tür.
Glion knirschte mit den Zähnen.
„Du Besserwisser von einem Zwerg. Der Schatz ist dort. Nicht umsonst berichtet die Legende vom 'Schatz der Kronen der Könige'“
Gerade als er sich umdrehen wollte erklang eine weibliche Stimme.
„Er hat recht. Dort findest du nichts.“
„Wer wagt es...?“
Glion sah zu einer Person, die am Tisch nicht weit von ihm weg saß, das Gesicht hinter einem Buch versteckt.
„Wer bist du? Sag schon.“
Das Buch senkte sich und das Gesicht einer Frau kam zum Vorschein. Glion erkannte sie als einen Menschen. Der etwas dunkleren, gesund sonnen gebräunten Hautfarbe nach zu urteilen stammte sie von den Händlern aus der Wüste ab. Und die Tatsache das sie hier war ließ ihn erahnen, dass sie einer Händlerkarawane angehörte. Ihre Haare waren lang und dunkelbraun und sie hatte zwei Strähnen geflochten und hinten zu einem kleinen Zopf zusammengebunden. Von der Persönlichkeit einschätzen konnte Glion sie trotzdem nicht, denn ihr Gesichtsausdruck ließ keine Deutung zu.
Die Frau schloss kurz die Augen uns seufzte.
„Zwerge... Bei der kleinsten Bemerkung die ihnen zuwider ist, gehen sie gleich an die Decke und betrachten dich als potentiellen Rivalen. Mal ehrlich, könnt ihr denn nicht mal etwas freundlicher sein?“ Sie stütze ihren Kopf auf ihre linke Hand und klappte das Buch mit der Rechten zu.
Derweil war Glion fast am platzen. Nicht nur dass diese Frau seine Wahl der Grabungsstätte, von der er sicher war, dass sie stimmte, in Frage stellte, ja sie sogar als falsch deklarierte, nein, jetzt wagte sie auch noch, sich ein Urteil über die Zwergenschaft zu fällen. Glion konnte nicht anders als in Knurren und Grummeln zu verfallen.
Das schien die junge Frau mitbekommen zu haben, denn sie öffnete wieder die Augen und schaute skeptisch auf den Zwerg hinab.
„Sag ich doch... Naja, Suno Kasai der Name. 21 Jahre alt wenn du das auch noch wissen möchtest. Meine Herkunft dürfte unschwer zu erkennen sein, daher erspare ich mir das an der Stelle. Und mit wem habe ich das Vergnügen, Zwerg?“
„Glion... Glion Steinhammer, Schatzsucher... Einen, den du gerade auf die Palme bringst.“
Suno blickte kurz etwas verdutzt drein, bevor sie wieder in ihre alte Mimik verfiel.
„Kein Grund sich aufzuregen. Ich will dir doch nur Helfen deine Wette zu gewinnen.“
„Wenn dem so ist, ist das aber eine komische Art jemandem seine Hilfe anzubieten.“
„Vielleicht... vielleicht auch nicht.“
Suno nahm wieder das Buch und blätterte etwas darin herum, als ob sie eine bestimmte Seite suchen würde. Als sie sie gefunden zu haben schien, drehte sie das Buch so, dass Glion hineinsehen konnte.
Die Seite zeigte das Bild der Königskrone.
„Die Felsformation, die allgemein als 'Königskrone' bekannt ist, kann nicht der Ort sein an dem der Schatz versteckt wurde.“
„Und warum nicht, wenn ich sie fragen darf, Madame Kasai?“
„Oh, bitte nenn mich Suno. Das 'sie' gefällt mir nicht. Jedenfalls... Es wäre ein zu großer Zufall wenn der Schatz unter diesen Felsen wäre. Die Königskrone ist nämlich keine von den Mantraké bewusste geschaffene Formation, sonder das Ergebnis einer Gerölllawine die vor genau 356 Jahren abgegangen und genau dokumentiert wurden ist. Die Aufzeichnungen sind im Archiv für jeden einsehbar, die Benennung in 'Königskrone' erfolgte 50 Jahre später. Deine Legende ist bereits über 500 Jahre alt. Ergo: Die Königskrone kann nicht die betreffende Krone aus der Legende sein.“
Suno klappte das Buch zu und sah nun in das Gesicht eines vollkommen ungläubigen Zwerges. Glions Mund stand offen, seine Augen blickten fassungslos auf Suno die ihrerseits die Reaktion des Zwerges nicht nachvollziehen konnte.
„Was zum.... Wie hast du...?“ Glion brachte gerade keinen vernünftigen Satz raus.
„Ich bin eine Leseratte. Insofern keine große Sache das rauszubekommen.“
Glion erlangte langsam aber sicher seine Fassung wieder. Als er wieder voll da war ging er um den Tisch herum an dem sie saß und blieb vor ihr stehen. Dann streckte er seine Hand aus.
„Suno Kasai, es wäre mir eine Freude mit ihnen arbeiten zu dürfen.“
Das erste Mal lächelte Suno und schlug ihrerseits ein.
„Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite, Glion Steinhammer.“
Hallo und herzlich Willkommen bei „Tales of Dracanim“, der Geschichte zum gleichnamigen RPG an dem Anubis, Glion und ich immer noch sitzen und vermutlich auch noch lange sitzen werden xD
Da mir das Setting und auch sonst alles an dem wir basteln gefällt, dachte ich mir: Warum krall ich mir nicht unsere Charaktere und schicke sie jetzt schon mal auf ein Abenteuer?
Und weil ich nicht wieder für die Schublade schreiben wollte (die Schublade ist eh schon bis zum Anschlag gefüllt) war der zweite Gedanke: Warum lass ich die Schiggys nicht einfach mit teilhaben?
Jetzt seit ihr hier, lest euch das durch... und bleibt hoffentlich auch dabei.
In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei.... Tales of Dracanim
Kapitel 1 – Wenn Ehrenschulden und Diamanten Hand in Hand gehen
Part 1
Dracanim, das Land der verschiedensten Nationen und Rassen. Das Land, wo Elfen die Wälder bewachen, Zwerge die höchsten Gebirge abtragen, Sirenen die Wellen des Meeres zähmen und Menschen die Wüste urbar machen. Die Landschaften sind weit und vielseitig, nichts gleicht dem Anderen.
Unsere erste Reise führt uns nach Lazertae, der Heimat der mächtigen Drachenmenschen, Mantraké genannt. Um genau zu sein befinden wir uns in der Hauptstadt, Nidhögg, eine mächtige Festung innerhalb einer Gebirgskette.
Die Straßen sind gesäumt mit Leute verschiedener Herkunft: Elfen, Zwerge, Menschen, ja sogar die scheuen Satyre tummeln sich unter die hier ansässigen Mantraké. Ein seltenes Bild wenn man bedenkt, dass die Heimat der Drachenmenschen normalerweise gemieden wird, bedenkt man die unzähligen Clankriege im Land.
Der Grund dafür ist der jährlich stattfindende große Markt, auf dem alles zum Kauf geboten wird, was das Herz begehrt. Seltene Hölzer, fein gearbeitete Waffen, alchemistische Tränke... Edelsteine. Und eben diese Edelsteine sind der Grund, warum auf einmal ein Zwerg durch das Fenster einer Taverne fliegt und auf der Straße landet.
Er rappelt sich auf und wischt sich, unnötiger Weise, den Staub von der ohnehin schon mit Schlamm verkrusteten Hose, aus den langen, zum Zopf geflochtenen Haaren und dem Bart, eher sich voll aufrichtet (was wiederum nur ein Unterschied von wenigen Zentimetern im Vergleich zur gebückten Variante ist) und mit grimmiger Miene zurück in die Taverne stampft.
Er greift sich eine Hellebarde aus dem Waffenständer direkt neben der Tür und richtet sie auf einen weiteren Zwerg der lauthals lachend vor einem Tisch steht und mit einem schäbigen Grinsen das Wort dann an seinen Kontrahenten richtet.
„Sieh an, sieh an. Ich hätte nie vermutet das du so gut fliegen kannst, Glion. Wo hast du das gelernt? Bei den Fledermäusen, die du statt Edelsteinen in den Bergen findest?“
Wieder begann er zu lachen und die anderen Zwerge die um ihn herum standen, taten es ihm gleich.
„Wenigstens finde ich etwas aus eigener Kraft und schaue nicht gemütlich zu wie andere für mich schuften müssen, damit ich meine Faulheit auskosten kann, Ragast.“, antwortete Glion, der immer noch mit seiner Waffe dastand.
Ragast verstummte.
Er ging einige Schritte auf Glion zu, bis er direkt vor der Hellebarde stehen blieb und diese mit der Hand beiseite schob, damit er Glion gegenüberstehen und ihm direkt in die Augen sehen konnte.
„Wie du willst, du Wicht von einem Zwerg. Wir sind beide aus dem selben Grund hier. Wir wollen beide diesen Schatz finden, von dem die Legende besagt er sei in den Felsen dieses Gebirges versteckt. Was hältst du also von einer kleinen Wette?“
Glions Augen schlossen sich, als ob er nachdenken müsse. Aber dem war nicht so, denn im selben Moment fing er an selbstsicher zu grinsen und in sich hinein zu lachen.
„Wette angenommen. Der Sieger erhält sämtliche Einnahmen, die der Verlierer während der Markttage gemacht hat. Einverstanden? Oder hast du Angst?“
Glions Blick wurde herausfordernd. Er war sich sicher diese Wette zu Gewinnen. Der Einsatz wäre nur noch das Tüpfelchen auf dem i wenn er Ragast bloßstellen konnte.
Er streckte die Hand aus... und Ragast schlug ein. Damit war die Wette besiegelt.
Sein Kontrahent ging zurück zu seinen Leuten und nahm seine Ausrüstung. Der Rest verließ schon die Taverne.
Ragast blieb noch einmal kurz vor der Tür stehen und drehte sich zu Glion um.
„Du brauchst es gar nicht erst versuchen. Ich weiß wo du graben willst. Etwas weiter oberhalb der Königskrone. Aber dort... wirst du nichts finden.“ damit ging er grinsend durch die Tür.
Glion knirschte mit den Zähnen.
„Du Besserwisser von einem Zwerg. Der Schatz ist dort. Nicht umsonst berichtet die Legende vom 'Schatz der Kronen der Könige'“
Gerade als er sich umdrehen wollte erklang eine weibliche Stimme.
„Er hat recht. Dort findest du nichts.“
„Wer wagt es...?“
Glion sah zu einer Person, die am Tisch nicht weit von ihm weg saß, das Gesicht hinter einem Buch versteckt.
„Wer bist du? Sag schon.“
Das Buch senkte sich und das Gesicht einer Frau kam zum Vorschein. Glion erkannte sie als einen Menschen. Der etwas dunkleren, gesund sonnen gebräunten Hautfarbe nach zu urteilen stammte sie von den Händlern aus der Wüste ab. Und die Tatsache das sie hier war ließ ihn erahnen, dass sie einer Händlerkarawane angehörte. Ihre Haare waren lang und dunkelbraun und sie hatte zwei Strähnen geflochten und hinten zu einem kleinen Zopf zusammengebunden. Von der Persönlichkeit einschätzen konnte Glion sie trotzdem nicht, denn ihr Gesichtsausdruck ließ keine Deutung zu.
Die Frau schloss kurz die Augen uns seufzte.
„Zwerge... Bei der kleinsten Bemerkung die ihnen zuwider ist, gehen sie gleich an die Decke und betrachten dich als potentiellen Rivalen. Mal ehrlich, könnt ihr denn nicht mal etwas freundlicher sein?“ Sie stütze ihren Kopf auf ihre linke Hand und klappte das Buch mit der Rechten zu.
Derweil war Glion fast am platzen. Nicht nur dass diese Frau seine Wahl der Grabungsstätte, von der er sicher war, dass sie stimmte, in Frage stellte, ja sie sogar als falsch deklarierte, nein, jetzt wagte sie auch noch, sich ein Urteil über die Zwergenschaft zu fällen. Glion konnte nicht anders als in Knurren und Grummeln zu verfallen.
Das schien die junge Frau mitbekommen zu haben, denn sie öffnete wieder die Augen und schaute skeptisch auf den Zwerg hinab.
„Sag ich doch... Naja, Suno Kasai der Name. 21 Jahre alt wenn du das auch noch wissen möchtest. Meine Herkunft dürfte unschwer zu erkennen sein, daher erspare ich mir das an der Stelle. Und mit wem habe ich das Vergnügen, Zwerg?“
„Glion... Glion Steinhammer, Schatzsucher... Einen, den du gerade auf die Palme bringst.“
Suno blickte kurz etwas verdutzt drein, bevor sie wieder in ihre alte Mimik verfiel.
„Kein Grund sich aufzuregen. Ich will dir doch nur Helfen deine Wette zu gewinnen.“
„Wenn dem so ist, ist das aber eine komische Art jemandem seine Hilfe anzubieten.“
„Vielleicht... vielleicht auch nicht.“
Suno nahm wieder das Buch und blätterte etwas darin herum, als ob sie eine bestimmte Seite suchen würde. Als sie sie gefunden zu haben schien, drehte sie das Buch so, dass Glion hineinsehen konnte.
Die Seite zeigte das Bild der Königskrone.
„Die Felsformation, die allgemein als 'Königskrone' bekannt ist, kann nicht der Ort sein an dem der Schatz versteckt wurde.“
„Und warum nicht, wenn ich sie fragen darf, Madame Kasai?“
„Oh, bitte nenn mich Suno. Das 'sie' gefällt mir nicht. Jedenfalls... Es wäre ein zu großer Zufall wenn der Schatz unter diesen Felsen wäre. Die Königskrone ist nämlich keine von den Mantraké bewusste geschaffene Formation, sonder das Ergebnis einer Gerölllawine die vor genau 356 Jahren abgegangen und genau dokumentiert wurden ist. Die Aufzeichnungen sind im Archiv für jeden einsehbar, die Benennung in 'Königskrone' erfolgte 50 Jahre später. Deine Legende ist bereits über 500 Jahre alt. Ergo: Die Königskrone kann nicht die betreffende Krone aus der Legende sein.“
Suno klappte das Buch zu und sah nun in das Gesicht eines vollkommen ungläubigen Zwerges. Glions Mund stand offen, seine Augen blickten fassungslos auf Suno die ihrerseits die Reaktion des Zwerges nicht nachvollziehen konnte.
„Was zum.... Wie hast du...?“ Glion brachte gerade keinen vernünftigen Satz raus.
„Ich bin eine Leseratte. Insofern keine große Sache das rauszubekommen.“
Glion erlangte langsam aber sicher seine Fassung wieder. Als er wieder voll da war ging er um den Tisch herum an dem sie saß und blieb vor ihr stehen. Dann streckte er seine Hand aus.
„Suno Kasai, es wäre mir eine Freude mit ihnen arbeiten zu dürfen.“
Das erste Mal lächelte Suno und schlug ihrerseits ein.
„Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite, Glion Steinhammer.“
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Part 2
„Was zum Teufel machen wir hier?“
Glion hatte die Arme verschränkt und stand ungeduldig da. Er konnte sich dutzende, wenn nicht gar hunderte Orte vorstellen, an denen er im Moment lieber wäre. Kilometerlange Tunnelsysteme, der Gipfel jeden Berges den er kannte, wenn es nach ihm ginge würde er sogar auf einem Vulkan seine Spitzhacke ins Gestein treiben. Ihm war alles recht... Alles bis auf diese gottverdammte Bibliothek.
Er drehte sich um und ernüchternder Weise waren rings um ihn nichts als Bücher und Regale.
Seine Frage stand immer noch im Raum, aber Suno, die auf einer Leiter stand und etwas im oberen Bereich eines Regales zu suchen schien, reagierte nicht.
„Was hab ich mir nur dabei gedacht. Ich könnte gerade im Berg nach diesem Schatz suchen, stattdessen hocke ich in einer Bibliothek!“ Dieses Mal schrie Glion fast.
„Wenn du deine Zeit verschwenden willst...“, war alles, was Suno dazu sagte. Immerhin antwortete sie ihm wieder.
„Und was machen wir dann hier? Zeit verschwenden?“
Weiter kam Glion nicht, denn Suno warf ein Buch von oben zu ihm hinunter, das er gerade so fangen konnte, bevor sie selbst die Leiter hinunter kletterte. Sie nahm das Buch von Glion wieder an sich und setzte sich an den nächsten Tisch, bevor sie abermals darin zu blättern begann. Als sie die Seite, die sie gesucht hatte, fand, drehte sie das Buch wie in der Taverne zu Glion, damit dieser einen Blick hineinwerfen konnte.
Dieser las sich die Seite kurz durch und begann dann zu lächeln.
„Vergiss was ich vorher sagte.“ Er setzte sich Suno gegenüber, die das Buch in die Mitte zwischen die beiden legte und deutete auf eine Abbildung, die einen Drachenmenschen zeigte.
„Jede Legende... hat ihren wahren Ursprung.“
Unter dem Bild, welches sich die beiden nun ansahen, stand eine Erläuterung: > Ignarol, der König. Während den großen Clankriegen schaffte er das, was als unmöglich galt: Er einte die Clans unter sich. <
„Dann ist er der König?“ fragte Glion.
„Richtig. Der weiteren Geschichte nach wurde er nach seinem Tod in eigens dafür fertiggestellten Katakomben bestattet, mitsamt der Mitgiften, die ihm mit auf den Weg gegeben wurden, vor allem Gold und so ein Kram. Der Eingang zur Gruft wurde... mit einer Krone gekennzeichnet. Das war vor... 700 Jahren ungefähr.“
Glion lehnte sich zurück als ob er über das eben herausgefundene nachdenken müsse.
„Darf ich was blödes fragen?“
Suno schaute verdutzt nach oben zu Glion. Sie war sich nicht sicher was jetzt kommen würde, eine Hasstirade warum er immer noch in dieser Bibliothek saß oder eine Hasstirade weil das Ganze doch recht eindeutig zu sein schien. Sie war sicher aber sicher, dass wenigstens etwas einer Hasstirade ähnlichem kommen würde.
„Wenn man alles so gut aufgezeichnet hat, warum wurde es dann zu einer Legende?“
Suno musste kurz lachen, bevor sie wieder ernst wurde, das Buch in die Hand nahm... Und Glion den Staub darauf ins Gesicht pustete. Dieser fing an zu husten und Suno grimmig anzustarren.
„Darum. Hier ist alles leer, schon bemerkt. Die Schriften stammen von anderen Völkern, die sich die Mühe gemacht haben. Die Mantraké haben sich noch nie für Bücher oder Wissenschaft interessiert. Dementsprechend haben sie alles mündlich weitergegeben, was sie für wichtig hielten. Das hat sich mit der Zeit verfälscht, unwichtiges wurde weggelassen... Und schon hast du deine Legende.“
„Wie kann etwas wie ein König unwichtig sein?“
„Für seine Zeitgenossen mag er vielleicht wichtig und bedeutsam gewesen sein... Aber jemand, der die Clans besiegt und einigt? Das dürfte keinem Clanführer gefallen haben. Also haben sie ihn mehr oder weniger aus dem Bewusstsein getilgt.“
„Klingt einleuchtend.“ Glion saß immer noch zurück gelehnt, jetzt mit verschränkten Armen, da, sein Tonfall war immer noch nachdenklich.
Langsam wurde Suno unruhig. Sie stütze wieder ihren Kopf auf ihre linke Hand und schloss die Augen.
„Und wo ist der Eingang?“
Suno wurde aus ihren Tagträumen gerissen, als Glion wieder zu sprechen begann. Er sah sie mit eisernem Blick an und wartete auf die Antwort. Suno ihrerseits schaute etwas verwirrt, begann dann aber wieder in dem Buch zu blättern. Als sie durch war fing sie wieder von vorne an aber anscheinend fand sie nichts.
Glion stand auf und nahm ihr das Buch aus der Hand. Dann griff er nach seiner Hellebarde und drehte sich in Richtung ausgang.
„Tja, wird Zeit das Ganze mal auf meine Art und Weise zu machen.“ Damit deutete er Suno an ihm zu folgen.
Ein wenig später standen die beiden da. Direkt auf einem Feld vor einer Felswand. Der Wind bließ Suno die Haare ins Gesicht und sie hatte Mühe diese daran zu hindern. Letztendlich band sie sie zu einem Zopf zusammen.
Glion stand einfach da, sein Blick auf die Wand gerichtet. Das machte er nun seit ein paar Minuten vollkommen stumm. Er tastete jeden Zentimeter mit seinen Augen ab als ob er etwas suchen würde. Seine Begleiterin indes verschränkte die Arme vor sich um sich etwas kleiner zu machen und sich zu wärmen. Es war kalt und der Wind machte es nicht gerade besser.
Dann stapfte Glion auf einmal los in Richtung Fels und begann mit dem Ende seiner Hellebarde auf dem blanken Stein zu klopfen. Als er zufrieden war kam er zurück und stellte sich wieder neben Suno.
„Bücher zu lesen ist nicht alles. Die Theorie zu kennen bedeutet nicht, dass du in der Praxis was drauf hast.“ er wandte sich ans sie und zwinkerte ihr zu.
Dann rammte er seine Hellebarde auf den Boden und eine Druckwelle ging von dem Stoß aus, die Suno fast aus dem Gleichgewicht brachte. Um Glion breitete sich plötzlich eine Staubwolke die sich in Richtung Fels bewegte und diesen traf. Ein Grollen war zu hören.
Suno stand da und wartete, bis sich der Staub gelegte hatte. Als sie Glions Umriss wieder ausmachen konnte atmete sie erst einmal wieder durch. Aber dann bemerkte sie was rings um Glion nicht mehr da war, nämlich Teile des Bodens. Rings um den Zwerg war ein relativ tiefes Loch entstanden, nur er stand noch auf einem „normalen“ Fleck Erde. Als sie der Spur der Wolke folgte sah sie, wie der Boden in Richtung Wand ebenso ausgehöhlt, ja fast schon gerissen war. Das erstaunlichste aber war... In der Felswand selbst klaffte ein riesiges Loch.
„Sieh an. Erdmagie.“, war Sunos ernüchternde Feststellung.
Glion kippte bei dieser einfachen 'Bemerkung' fast schon hinten über so unvorbereitet war er auf diese Antwort.
„Das war Magie. Das kann erstens nicht jeder und zweitens können es noch weniger Zwerge.“, versuchte Glion der Situation etwas mehr Ausdruck zu verleihen. Aber vegebens.
„Ich weiß. Nur kann ich sowas auch.“
Mit diesen Worten setzte sich Suno in Bewegung und ließ Glion stehen, der sich mit der Hand ins Gesicht fasste und den Kopf schüttelte.
„Dieses Mädchen ist....“ Er fand einfach keine Worte um sie zu beschreiben. Nur bereitete ihm das Kopfzerbrechen, denn er wusste nicht, was noch alles kommen würde.
Nachdem er einmal durchgeatmet hatte folgte er Suno. Diese sah sich in dem entstandenen Raum um. Zu Glions erstaunen hatte sie eine Fackel dabei mit der sie den Raum ausleuchtete.
„Wo hast du die den her?“ fragte er verdutzt und schaute auf die Fackel.
Suno streckte, weiterhin die Wände betrachtend, die Hand zu ihm aus die plötzlich in Flammen aufging. Aber weder ihre Kleidung noch ihre Haut fingen an zu brennen.
„Ich sagte doch: Ich kann das auch.“
„Feuermagie? Nicht schlecht.“ Gleichzeitig dachte sich Glion, wie gut diese Art von Magie doch zu ihrer kühlen Persönlichkeit passte. Ironischer Zufall würde er es nennen.
„Wie hast du den Raum gefunden?“ Suno wandte sich an Glion, der die Wände mit der Hand abtastete.
„Ein geschultes Auge. Manchmal erkennt man Hohlräume an kleinen, sehr sehr feinen Rissen im Gestein. Und durch das klopfen bestätige ich mir das.“
Dann blieb Glion stehen und pfiff Suno zu sich. Er deutete nach oben und die Feuermagierin leuchtete gezeigten Bereich aus. Über einem Türbogen prangte eine in Stein gehauene Krone.
Glion lächelte.
„Sieht aus, als hätten wir es gefunden.“
„Was zum Teufel machen wir hier?“
Glion hatte die Arme verschränkt und stand ungeduldig da. Er konnte sich dutzende, wenn nicht gar hunderte Orte vorstellen, an denen er im Moment lieber wäre. Kilometerlange Tunnelsysteme, der Gipfel jeden Berges den er kannte, wenn es nach ihm ginge würde er sogar auf einem Vulkan seine Spitzhacke ins Gestein treiben. Ihm war alles recht... Alles bis auf diese gottverdammte Bibliothek.
Er drehte sich um und ernüchternder Weise waren rings um ihn nichts als Bücher und Regale.
Seine Frage stand immer noch im Raum, aber Suno, die auf einer Leiter stand und etwas im oberen Bereich eines Regales zu suchen schien, reagierte nicht.
„Was hab ich mir nur dabei gedacht. Ich könnte gerade im Berg nach diesem Schatz suchen, stattdessen hocke ich in einer Bibliothek!“ Dieses Mal schrie Glion fast.
„Wenn du deine Zeit verschwenden willst...“, war alles, was Suno dazu sagte. Immerhin antwortete sie ihm wieder.
„Und was machen wir dann hier? Zeit verschwenden?“
Weiter kam Glion nicht, denn Suno warf ein Buch von oben zu ihm hinunter, das er gerade so fangen konnte, bevor sie selbst die Leiter hinunter kletterte. Sie nahm das Buch von Glion wieder an sich und setzte sich an den nächsten Tisch, bevor sie abermals darin zu blättern begann. Als sie die Seite, die sie gesucht hatte, fand, drehte sie das Buch wie in der Taverne zu Glion, damit dieser einen Blick hineinwerfen konnte.
Dieser las sich die Seite kurz durch und begann dann zu lächeln.
„Vergiss was ich vorher sagte.“ Er setzte sich Suno gegenüber, die das Buch in die Mitte zwischen die beiden legte und deutete auf eine Abbildung, die einen Drachenmenschen zeigte.
„Jede Legende... hat ihren wahren Ursprung.“
Unter dem Bild, welches sich die beiden nun ansahen, stand eine Erläuterung: > Ignarol, der König. Während den großen Clankriegen schaffte er das, was als unmöglich galt: Er einte die Clans unter sich. <
„Dann ist er der König?“ fragte Glion.
„Richtig. Der weiteren Geschichte nach wurde er nach seinem Tod in eigens dafür fertiggestellten Katakomben bestattet, mitsamt der Mitgiften, die ihm mit auf den Weg gegeben wurden, vor allem Gold und so ein Kram. Der Eingang zur Gruft wurde... mit einer Krone gekennzeichnet. Das war vor... 700 Jahren ungefähr.“
Glion lehnte sich zurück als ob er über das eben herausgefundene nachdenken müsse.
„Darf ich was blödes fragen?“
Suno schaute verdutzt nach oben zu Glion. Sie war sich nicht sicher was jetzt kommen würde, eine Hasstirade warum er immer noch in dieser Bibliothek saß oder eine Hasstirade weil das Ganze doch recht eindeutig zu sein schien. Sie war sicher aber sicher, dass wenigstens etwas einer Hasstirade ähnlichem kommen würde.
„Wenn man alles so gut aufgezeichnet hat, warum wurde es dann zu einer Legende?“
Suno musste kurz lachen, bevor sie wieder ernst wurde, das Buch in die Hand nahm... Und Glion den Staub darauf ins Gesicht pustete. Dieser fing an zu husten und Suno grimmig anzustarren.
„Darum. Hier ist alles leer, schon bemerkt. Die Schriften stammen von anderen Völkern, die sich die Mühe gemacht haben. Die Mantraké haben sich noch nie für Bücher oder Wissenschaft interessiert. Dementsprechend haben sie alles mündlich weitergegeben, was sie für wichtig hielten. Das hat sich mit der Zeit verfälscht, unwichtiges wurde weggelassen... Und schon hast du deine Legende.“
„Wie kann etwas wie ein König unwichtig sein?“
„Für seine Zeitgenossen mag er vielleicht wichtig und bedeutsam gewesen sein... Aber jemand, der die Clans besiegt und einigt? Das dürfte keinem Clanführer gefallen haben. Also haben sie ihn mehr oder weniger aus dem Bewusstsein getilgt.“
„Klingt einleuchtend.“ Glion saß immer noch zurück gelehnt, jetzt mit verschränkten Armen, da, sein Tonfall war immer noch nachdenklich.
Langsam wurde Suno unruhig. Sie stütze wieder ihren Kopf auf ihre linke Hand und schloss die Augen.
„Und wo ist der Eingang?“
Suno wurde aus ihren Tagträumen gerissen, als Glion wieder zu sprechen begann. Er sah sie mit eisernem Blick an und wartete auf die Antwort. Suno ihrerseits schaute etwas verwirrt, begann dann aber wieder in dem Buch zu blättern. Als sie durch war fing sie wieder von vorne an aber anscheinend fand sie nichts.
Glion stand auf und nahm ihr das Buch aus der Hand. Dann griff er nach seiner Hellebarde und drehte sich in Richtung ausgang.
„Tja, wird Zeit das Ganze mal auf meine Art und Weise zu machen.“ Damit deutete er Suno an ihm zu folgen.
Ein wenig später standen die beiden da. Direkt auf einem Feld vor einer Felswand. Der Wind bließ Suno die Haare ins Gesicht und sie hatte Mühe diese daran zu hindern. Letztendlich band sie sie zu einem Zopf zusammen.
Glion stand einfach da, sein Blick auf die Wand gerichtet. Das machte er nun seit ein paar Minuten vollkommen stumm. Er tastete jeden Zentimeter mit seinen Augen ab als ob er etwas suchen würde. Seine Begleiterin indes verschränkte die Arme vor sich um sich etwas kleiner zu machen und sich zu wärmen. Es war kalt und der Wind machte es nicht gerade besser.
Dann stapfte Glion auf einmal los in Richtung Fels und begann mit dem Ende seiner Hellebarde auf dem blanken Stein zu klopfen. Als er zufrieden war kam er zurück und stellte sich wieder neben Suno.
„Bücher zu lesen ist nicht alles. Die Theorie zu kennen bedeutet nicht, dass du in der Praxis was drauf hast.“ er wandte sich ans sie und zwinkerte ihr zu.
Dann rammte er seine Hellebarde auf den Boden und eine Druckwelle ging von dem Stoß aus, die Suno fast aus dem Gleichgewicht brachte. Um Glion breitete sich plötzlich eine Staubwolke die sich in Richtung Fels bewegte und diesen traf. Ein Grollen war zu hören.
Suno stand da und wartete, bis sich der Staub gelegte hatte. Als sie Glions Umriss wieder ausmachen konnte atmete sie erst einmal wieder durch. Aber dann bemerkte sie was rings um Glion nicht mehr da war, nämlich Teile des Bodens. Rings um den Zwerg war ein relativ tiefes Loch entstanden, nur er stand noch auf einem „normalen“ Fleck Erde. Als sie der Spur der Wolke folgte sah sie, wie der Boden in Richtung Wand ebenso ausgehöhlt, ja fast schon gerissen war. Das erstaunlichste aber war... In der Felswand selbst klaffte ein riesiges Loch.
„Sieh an. Erdmagie.“, war Sunos ernüchternde Feststellung.
Glion kippte bei dieser einfachen 'Bemerkung' fast schon hinten über so unvorbereitet war er auf diese Antwort.
„Das war Magie. Das kann erstens nicht jeder und zweitens können es noch weniger Zwerge.“, versuchte Glion der Situation etwas mehr Ausdruck zu verleihen. Aber vegebens.
„Ich weiß. Nur kann ich sowas auch.“
Mit diesen Worten setzte sich Suno in Bewegung und ließ Glion stehen, der sich mit der Hand ins Gesicht fasste und den Kopf schüttelte.
„Dieses Mädchen ist....“ Er fand einfach keine Worte um sie zu beschreiben. Nur bereitete ihm das Kopfzerbrechen, denn er wusste nicht, was noch alles kommen würde.
Nachdem er einmal durchgeatmet hatte folgte er Suno. Diese sah sich in dem entstandenen Raum um. Zu Glions erstaunen hatte sie eine Fackel dabei mit der sie den Raum ausleuchtete.
„Wo hast du die den her?“ fragte er verdutzt und schaute auf die Fackel.
Suno streckte, weiterhin die Wände betrachtend, die Hand zu ihm aus die plötzlich in Flammen aufging. Aber weder ihre Kleidung noch ihre Haut fingen an zu brennen.
„Ich sagte doch: Ich kann das auch.“
„Feuermagie? Nicht schlecht.“ Gleichzeitig dachte sich Glion, wie gut diese Art von Magie doch zu ihrer kühlen Persönlichkeit passte. Ironischer Zufall würde er es nennen.
„Wie hast du den Raum gefunden?“ Suno wandte sich an Glion, der die Wände mit der Hand abtastete.
„Ein geschultes Auge. Manchmal erkennt man Hohlräume an kleinen, sehr sehr feinen Rissen im Gestein. Und durch das klopfen bestätige ich mir das.“
Dann blieb Glion stehen und pfiff Suno zu sich. Er deutete nach oben und die Feuermagierin leuchtete gezeigten Bereich aus. Über einem Türbogen prangte eine in Stein gehauene Krone.
Glion lächelte.
„Sieht aus, als hätten wir es gefunden.“
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Da dieser Teil etwas länger wird und als Abschluss des ersten Kapitels fungiert, wird er aus platzgründen in einen Spoiler verfrachtet.
- Part 3:
Part 3
Der Gang führte sie immer weiter tiefer in den Berg hinein. Und als ob die Ungewissheit darüber, was am Ende liegen würde nicht schon genug wäre, war es seit kurzem auch noch stockfinster. Die Fackel die Suno mitgebracht und entzündet hatte war abgebrannt und nun tasteten sie sich an der wand entlang weiter voran, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf das eine Falle auf dem Boden platziert sein könnte. Ein Umstand der Glion sehr beunruhigte.
Er schaute nach Links wo Suno gehen müsste. Aber er sah nichtmal die eigene Hand vor Augen, warum sollte er auch seine Begleitung sehen können. Er seufzte und setzte seinen Weg fort.
Doch dann blieb er stehen. Ihm war gerade wieder etwas eingefallen. Etwas, das ihr Lichtproblem schon vor Minuten hätte lösen können und ihn bei genauerer Überlegung leicht zu Weißglut brachte.
„Suno?...“ Sie war schon ein Stück weitergegangen, Glion konnte aber hören wie ihre Schritte aufhörten und sie stehen blieb.
„Was gibt es?“
„Erklär mir bitte eines...“ er machte eine dramatische Pause, atmete einmal scharf ein um dann richtig loslegen zu können.
„Du musst schon sagen was, ansonsten...“ weiter kam sie nicht.
„Erklär mir warum wir seit mehreren Minuten durch die Finsternis latschen obwohl du als Feuermagier mit nur einer Handbewegung in einer Sekunde für Erleuchtung sorgen könntest?!“ Glion schrie fast. Und er wollte noch lauter schreien wenn da nicht der Umstand wäre dass sie nicht wussten, ob sie allein waren.
Er wartete auf irgendeine Antwort von Suno, aber diese kam nicht. Er überlegte kurz ob er nicht doch etwas übertrieben hatte mit dem Ton den er angeschlagen hatte und sie nun da stand und nicht wusste was sie sagen sollte.
„Weißt du“, begann sie schließlich, „da wir nicht wissen ob hier irgendwas lauert, würde ich meine Kraft lieber aufsparen und nicht als menschliche Fackel verschwenden.“ Ihre Antwort war genauso nüchtern wie immer und Glion stand da und begann an sich selbst zu zweifeln. Warum hatte er auch nur eine Sekunde Sorgen gemacht. Als er hörte dass sie wieder weiter ging, setzte auch er sich wieder in Bewegung.
Suno tastete sich wieder mit der linken Hand an der Wand ab und konzentrierte sich auf jedes Geräusch um sie herum, ihre Schritte die sie machten, versuchte sie so gut es ging auszublenden. Sie fühlte wie der raue Fels immer mehr behauenem Stein wich, der fast vollkommen glatt war. Dann blieb sie stehen. Sie hörte wie auch Glion zum stehen kam da er ihre Schritte nicht mehr wahrnahm.
„Was denn? Geht dort ein Gang ab?“ fragte er und Suno spürte wie er in ihre Richtung schaute.
„Nein, kein Gang.“ sie tastete weiter die Wand ab.
„Dann... hörst du jemanden?“
„Nein, auch nicht. Ich glaube...“ Suno versank kurz in Gedanken. Dann schnippte sie einmal kurz mit den Fingern und entzündete ihre rechte Hand um besser sehen zu können.
„Die Schriftzeichen hier sind ziemlich interessant. Die Sprache dürfte nicht mehr gesprochen werden.“
Dieses Mal kippte Glion aus den Latschen nach hinten über. Das konnte beim besten Willen nicht ihr ernst sein. Dieses Mädchen trieb ihn in dieser kurzen Zeit in den Wahnsinn wie es niemand zuvor geschafft hatte.
Er stand wieder auf, nahm das ungefährliche Ende seiner Hellebarde und stellte sich vor Suno nur um ihr kurz einen kleinen nicht allzu festen Schlag auf den Kopf zu verpassen.
„Aua, was sollte das denn?“ Die getroffene rieb sich die Stelle an der Stirn an der das Holz aufgekommen war. Sie hatte ein Auge zusammengekniffen. Anscheinend war der Schlag doch etwas stärker gewesen.
„Was das sollte? Kein Feuer entzünden wollen während wir gehen aber Licht machen um verdammte Schriftzeichen zu lesen. Finde den Fehler.“ Glion war erstaunlich ruhig dafür dass er innerlich gerade auf 180 war.
„Schon gut, ich lass eine kleine Flamme an.“
„Dankeschön. Können wir dann bitte weiter?“ Langsam wurde Glion ungeduldig aber Suno ließ sich davon nicht beeindrucken. Sie nahm ein kleines Notizbuch aus ihrer kleinen Tasche die sie dabei hatte und begann die Zeichen zu übernehmen. Ihr Schreibtempo war dabei beachtlich hoch sodass es nicht lang dauerte bis sie den Text übernommen hatte.
Sie klappte das Buch wieder zu und schaute dann zu Glion der wartend mit dem Fuß auf dem Boden trommelte.
„Tut mir Leid, aber das musste sein. Wir können ja schon weiter.“
Während sie weiter dem endlos erscheinenden Gang folgten schwiegen beide. Suno hatte wie versprochen eine kleine Flamme entzündet die die Umgebung nun etwas heller machte. Und während Glion sturr geradeaus blickte, studierte Suno die Wände auf der Suche nach weiteren Schriftzeichen. Wenn sie solche sah blieb sie kurz stehen ohne sie jedoch weiter zu notieren. Es schien als wollte sie Glion nicht noch weiter aufregen indem sie hier unten irgendwelche Studien betrieb.
Dann blockierte irgendetwas Suno den Weg. Als sie wieder nach vorn sah bemerkte sie das Glion sie aufgehalten hatte. Der Grund dafür lag direkt vor ihnen: Ein Abgrund, an den Wänden teilweise mit Treppen und Plattformen befestigt von denen jeweils ein zwei Gänge wieder in das Gestein führten wie die beiden sehen konnten als Suno einen kleinen Feuerball nach unten schickte.
„D-Danke.“ Mehr brachte Suno beim Blick in die Tiefe nicht über die Lippen. Einen Schritt weiter und sie wäre in die Tiefe gestürzt.
„Keine Ursache.“ Glion lächelte sie an.
„Und wie kommen wir da jetzt runter?“Die Feuermagierin schaute fragend auf den Zwerg der wiederum das Lächeln zu einem verschmitzten Grinsen änderte.
„Wie wohl. Mit Magie natürlich.“
Suno konnte nicht anders als ihren Begleiter argwöhnisch anzuschauen. „Was hast du vor?“
„Das wirst du noch früh genug erfahren.“ Glion zwinkerte und klopfte wie vorhin als er den Eingang erschaffen hatte einmal mit dem Ende seiner Hellebarde auf den Boden.
Daraufhin setzte sich der Boden unter ihnen in Bewegung und rutschte abrupt nach unten. Suno schrie einmal kurz bevor sie wieder Boden unter sich spürte und nach hinten sackte. Ihr Haar wurde dennoch nach oben geweht.
Sie schaute sich kurz um und verstand dann was Glion getan hatte. Er hatte seine Magie benutzt um eine Art Aufzug zu erschaffen. Die Kante auf der sie eben noch gestanden hatten fuhr nun mit ihnen nach unten.
Suno schaute zu Glion, der, nun auf ihrer Augenhöhe weil sie noch saß, sich das Lächeln immer noch nicht aus dem Gesicht wischen konnte.
„Eine schöne Stimme die du da hast.“
„Ich hätte darauf verzichten können.“
„Wenn du lieber Tage damit verbringen willst dich durch das Labyrinth zu suchen das sich hinter diesen Wänden verbirgt kannst du das gerne machen.“ Glion hatte sichtlich Spaß Suno gerade so zu sehen. Letztendlich musste sie aber zugeben dass er Recht hatte. Dennoch fühlte sie sich gerade etwas unwohl.
Umso froher war sie als ihr improvisiertes Gefährt endlich am Boden angekommen war. Glion und Suno blickten sich um und sahen sich inmitten einer atemberaubenden Halle. Sie war kreisförmig angelegt, mit einem Durchmesser von vielleicht 200m und an den Wänden waren dutzende Säulen aus Stein angebracht die kunstvoll verziert waren. Sie alle waren mit einer Brücke verbunden.
„Das haben keine Mantraké gebaut, so viel ist sicher.“ Suno schaute zu Glion ob er ihre Vermutung bestätigte. Dieser nickte.
„Stimmt. Das ist das Werk von Zwergen. Nur unser Volk schafft es so mit Hammer und Meißel umzugehen und solche Dinge in den Stein zu hauen. Vermutlich sind auch deine Zeichen zwergischen Ursprungs.“
Glion war sichtlich von der Arbeit seiner Ahnen angetan. Er stand in dieser riesigen Halle und begutachtete alles mit einem gewissen Maß an Ehrfurcht. Dann ging er zu Suno und deutete auf die Säulen. Sie nickte und ließ ihre Tasche zu Boden gleiten. Sie versuchte sich so zentral wie möglich in die Halle zu stellen und schloss die Augen.
Glion stand etwas weiter entfernt und schaute zu wie sich die Flammen an ihren Händen vermehrten. Dann breitete sie ihre Arme aus und und begann mit ihnen etwas Schwung aufzunehmen. Der Feuerschweif den sie dabei hinter ihren Händen herzog wurde immer länger. Letztendlich stieß sie sich so vom Boden ab dass sie den Schwung mitnahm und sich um die eigene Achse drehte. Die Flammen breiteten sich dabei einmal im ganzen Raum aus und entzündeten die Fackeln die Glion entdeckt hatte und auf die er sie aufmerksam gemacht hatte. Suno selbst stand in der Mitte und zog ihr rechtes Bein wieder an den Körper damit sie wieder kerzengerade da stand. Als sie die Augen öffnete sah sie Glion der anerkennend nickte.
„Das war ziemlich beeindruckend. Und als netten Nebeneffekt zeigt es uns auch gleich den Weg.“ Glion deutete auf etwas hinter Suno. Diese blickte sich um und schaute auf einen riesigen Durchgang der zwischen zwei Säulen war und im wahrsten Sinne des Wortes gekrönt war: Man hatte eine Krone aus dem Stein gemeißelt.
Gerade als sie sich auf den Weg dorthin machen wollten ertönte hinter ihnen Applaus. Glion und Suno drehten sich erschrocken um und sahen mehrere Gestalten aus den Schatten der Säulen nach vorne treten. Allen voran Ragast, der Zwerg mit dem Glion die Wette eingegangen war wegen der sie hier waren.
„Ich hätte nicht gedacht das du es finden würdest, Glion. Aber gut, mit dieser hübschen Begleitung wohl weniger Überraschend. Danke jedefalls das ihr uns hierher geführt habt.“
In Glions und Sunos Gesicht war die Überraschung deutlich sichtbar. Beide blickten mit weit offenen Augen auf die Gruppe vor ihnen.
„Aber wie?... Wir... Ich hätte euch hören müssen..“ Suno war verwirrt. Sie war die ganze Zeit äußerst aufmerksam gewesen, die Schritte ihrer Verfolger hätte sie hören müssen. Wenigstens irgend etwas hätte sie wahrnehmen müssen.
Ragast begann zu lachen. „Ihr seid nicht die einzigen mit Magie. Einer meiner Freunde hier beherrscht Dunkelheitsmagie. Sich und uns in den Schatten zu verbergen ist sein Job.“
Glions Gesichtsausdruck veränderte sich und die Wut war nun deutlich zu sehen. Er warf seinen Rucksack weit nach hinten und nahm seine Hellebarde fest in beide Hände bevor er sich an Suno wandte. „Sieht so aus als bliebe uns nichts anderes übrig.“
Suno fand langsam ihre Fassung wieder und stellte ebenfalls ihre Tasche beiseite bevor sie einen Schritt nach hinten machte ums ich irgendwie kampfbereit zu machen.
„Scheint, als ob diese Wette doch spannender wird als erwartet.“ Ragast deutete seinen Leuten mit einem Handzeichen an dass sie sich bereit machen sollten. Er selbst nahm seine Axt von seinem Gürtel.
Suno schaute verbissen auf die Gegner die langsam auf sie zu kamen. „Wir sind zahlenmäßig so sehr im Nachteil.“
„Mag sein, aber wir können Magie anwenden.“ Glion blickte gespannt nach vorne. Aus seiner Stimme schwang Aufregung mit.
„Ja, aber einer von denen auch. Und wir wissen nicht wer es ist.“
„Oder ob er überhaupt unter denen ist.“
Mehr Zeit blieb ihnen zum reden nicht. Vor Suno tauchten zwei Zwerge auf die mit ihren Äxten nach ihr schlugen. Obwohl viel kleiner als sie machte die Länge ihrer Waffen das wieder wett. Suno versuchte den Hieben auszuweichen. Sie ging einen Schritt zurück drehte sich nach links und nach rechts. Das Problem an der Situation war dass sie selbst nicht gut angreifen konnte. Schläge konnte sie nicht anbringen da ihre Gegner zu klein waren. Tritte konnte sie auch vergessen da sie permanent ausweichen musste. Ihr blieb also nichts weiter übrig als auf Distanz zu gehen. Deswegen sprang sie einmal etwas weiter nach hinten. Um ihr rechtes Bein begannen Flammen zu lodern die etwas heller zu sein schienen als normale, fast schon in einen orange-goldenen Ton. Sie drehte sich einmal im Uhrzeigersinn und ließ ähnlich wie eben, als sie die Fackeln anbrannte, Flammen auf ihre Gegner los.
„Phönixschweif!“ Die Flammen breiteten sich in Richtung der beiden Zwerge aus die nicht mehr ausweichen konnten. Sie hielten die Äxte schützend vor sich aber es half nichts. Durch die Wucht wurden sie nach hinten geschoben. Diesen Moment konnte Suno nutzen um in den Nahkampf überzugehen. Sie nutze den Schub des Feuers um einen weiten Satz nach vorne zu machen.
„Klaue des Phönix.“ Ihre rechte Faust traf auf den Griff der Axt, die in Zwei brach und somit den Weg zum eigentlichen Ziel frei machte. Suno erwischte ihren Gegner mitten im Gesicht der mehrere Meter nach hinten flog und dort regungslos liegen blieb. Den Schock den es bei seinem Kollegen hervorrief nutze Suno um mit einer Linksdrehung diesen mit dem linken Bein zu erwischen. Und auch dieser blieb nach einem kleinen Flug auf dem Boden liegen.
Glion währenddessen hatte es ebenfalls mit zwei Gegner zu tun. Aber anders als Suno hatte er keine Probleme seine Kontrahenten zu treffen da er mit ihnen in Augenhöhe war. Sein Vorteil war seine Waffe. Im Gegensatz zu den Äxten seiner Kontrahenten war seine Hellebarde um einiges länger. Er hob die Waffe über seinen Kopf und ließ sie dort kreisen bevor er mit voller Wucht auf einen der Zwerge hämmerte. Dieser konnte sich mit der Schneide seiner Axt noch verteidigen, rutschte aber ein paar Zentimeter nach links. Den Raum den Glion bei Angriff schutzlos ließ versuchte der Zweite im Bunde auszunutzen, aber er wurde eines besseren belehrt als auf einmal direkt vor ihm eine Mauer aus dem Boden fuhr die Glion beschütze. Dieser nutze die Deckung wiederum. Er griff die Hellebarde ganz am Ende um maximale Reichweite zu erlangen, drehte sich nach rechts und zertrümmerte die Mauer die in tausend Stücke sprang. Dann stieß er nach vorn und traf den Angreifer mitten in den Magen. Dieser sackte zusammen und war außer Gefecht gesetzt. Der Letzte hatte seinen Waffenarm wechseln müssen. Der Schlag von Glion war zu heftig gewesen, hielt ihn aber nicht davon ab wieder in die Offensive zu gehen. Glion parierte den Schlag kurz über seinem Kopf, drehte die Hellebarde einmal im Kreis um seinen Gegner zu entwaffnen bevor er ihn mit einer Bewegung von oben nach unten von den Beinen hob und ihn mit einem gezielten Hieb auf den Rücken ebenfalls ins Reich der Träume schickte.
Er drehte sich zu Suno um und sah, wie auch sie ihre Gegner ausgeschaltet hatte. Aber etwas war faul gewesen. Und er wusste auch was. Keiner der vier hatte Magie anwenden können, was bedeutete das neben Ragast noch ein weiterer irgendwo lauerte. Ein Magier der Dunkelheit.
Kaum hatte Glion den Gedanken an die Fähigkeit gefasst bemerkte er es.
„Suno! Pass auf! Der Schatten hinter die!“ Glion versuchte sie noch zu warnen aber es war zu spät. Aus dem Schatten schoss eine Gestalt hervor die Suno am Hals packte, sie an sich zog und eine pechschwarze Kugel vor ihre Brust hielt.
„Wenn du nicht willst das ich ihr Herz in Finsternis verschwinden lasse solltest du die Waffe fallen lassen.“
Der Mann verzog seinen Mund zu einem sadistischen Lächeln. Suno versuchte sich zu wehren aber es brachte nichts. Der Griff war zu fest.
Glion wiederum legte seine Hellebarde nieder und ging mehrere Schritte von ihr weg sodass er sie nicht mehr erreichen konnte. Ihm blieb keine andere Wahl. Er biss die Zähne zusammen und sein Blick wurde immer mehr von Wut übermannt. Er hasste es nichts tun zu können.
Nun kam Ragast auf sie zu und stellte sich neben den Mann der Suno gefangen hielt. Er grinste Glion an und dieser wünschte sich es aus Ragast Visage zu schneiden.
„Scheint als wären wir im Vorteil. Ein deutlicher Vorteil würde ich meinen.“
„Du kleiner Mistkerl. Du verdienst es nicht zu unserem Volk zu gehören. Ein Feigling wie du der sich hinter zwielichtigen Gestalten verbirgt. Wo ist dein Stolz du elender Gnom?“ Glion kochte vor Wut.
„Na na na. Nicht solche Worte. Wir wollen doch nicht das ihr etwas passiert.“ Ragast deutete auf Suno die mittlerweile aufgehört hatte sich zu wehren und sich mehr oder weniger in ihrem Schicksal ergab.
Glion bis die Zähne zusammen und schloss die Augen. Im schwirrten im Moment dutzende Szenarien im Kopf umher wie er Ragast und diesen Magier verprügeln könnte. Hinzu kamen mehrere hundert Worte die er jetzt sagen wollen würde.
~Verflucht noch eins, du hast doch sonst immer irgendwas auf Lager. Denk verdammt nochmal nach, Suno!~ Ihm blieb im Moment wirklich nichts anderes übrig als zu hoffen das ihr etwas einfiel. Aber ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war sie gerade komplett hilflos.
„Nun denn, wollen wir weiter? Ich gestatte die wenigstens einen Blick auf die Schätze zu werfen die dir entgehen.“ Ragast nahm Glions Hellebarde auf und lief in Richtung Passage die sie weiter führte, vermutlich zum Grab mit den Schätzen. Der Mann der Suno festhielt wartete bis Glion vor ihm war und bildete dann das Schlusslicht.
Der Gang führte zu einer Wendeltreppe nach oben. Diese wiederum mündete in einer weiteren Halle. Der Halle nach der sie gesucht hatten. Als Ragast die Fackel entzündete erschienen vor ihnen zwei riesige Statuen eines Drachenmenschen. In ihrer Mitte war ein Sarkophag, prachtvoll verziert mit Szenen aus Schlachten. Was sie aber mehr interessierte waren die Truhen die an den Wänden lagerten.
Ragast lief direkt zu einer und öffnete sie. Aber was er vorfand war nichts. Die Truhe war leer.
„Das... Das kann nicht sein! Sie ist leer!“
„Diese beiden hier auch.“ Glion war ebenfalls gegangen und hatte zwei kontrolliert. Das Ergebnis war genauso ernüchternd wie bei Ragast.
„Was ist hier los?“ Ragast war vollkommen verwirrt. Er schaute zu dem Mann der wiederum auch auf Ragast blickte.
Diesen Moment nutze Suno. Sie griff unter das Kleid das sie trug und holte ein Messer aus dem Holster der an ihrer Hose befestigt war und stach damit direkt in das Bein des Magiers. Der Griff um ihren Hals löste sich und die schwarze Kugel verschwand. Der Mann griff sich vor Schmerz schreiend an die Wunde und Suno hatte genug Zeit um einige Meter zwischen sich zu bringen. Sie fiel auf die Knie und versuchte wieder zu Atem zu kommen was bei dem Adrenalin in ihrem Körper nicht ganz so einfach war.
Glion kam an ihre Seite gerannt und legte eine Hand auf ihre Schulter.
„Und ich dachte du wüsstest nicht weiter. Habe ich mir umsonst Sorgen gemacht.“
Suno lächelte als Antwort.
Währenddessen hatte sich der Mann wieder einigermaßen gefangen. Er humpelte zwar aber die Verletzung schien ihn nicht weiter zu stören. Auch Ragast hatte den Schock überwunden und gesellte sich wieder an die Seite des Magiers.
„Anscheinend wollt ihr es nicht anders. Gut das wir schon in einem Grab sind... Das erspart mit die Kosten für eure Beerdigung!“
Ragast stürmte wutentbrannt auf Glion zu, dessen Hellebarde in der Hand. Der Magier verschwand wieder in den Schatten.
Suno warf Glion das Messer zu damit er sich wenigstens etwas verteidigen konnte. Sie selbst hatte dafür in einem richtigen Kampf keine Verwendung da sie nicht wirklich damit umgehen konnte.
Glion berührte kurz den Boden unter sich bevor er zur Seite sprang als Ragast nach ihm Hieb.
„Fallgrube.“ Unter Ragast öffnete sich ein Loch. Er wollte noch einen Schritt zurückgehen, schaffte aber nur einen halben sodass er stolperte und nach hinten zu fallen drohte. Das nutze Glion aus um einen weiteren Zauber zu wirken.
Hinter Ragast baute sich ein Erdhügel auf auf dem er mit dem Rücken landete und wieder in das Loch rutschte. Als er bis zur Hüfte darin verschwunden war verschloss Glion das Loch wieder und hielt Ragast so darin gefangen. Aus eigener Kraft kam er nicht mehr hinaus.
„Du hättest mehr Zeit in das Kämpfen investieren sollen.“, war Glions trockene Bemerkung.
Suno hingegen hatte mehr Probleme. Sie versuchte dem Schatten der auf dem Boden und an den Wänden ging auszuweichen um nicht wieder in den Griff des Magiers zu kommen. Sie hatte keine Ahnung wie sie ihn treffen sollte.
~Wie soll ich jemanden Angreifen der für mich praktisch nicht zu sehen ist? Moment...~ Ihr kam ein Gedanke. Schatten existierten nicht immer. Sie brauchten eine Grundlage. Licht. Wenn es dunkel war konnten es also keine Schatten geben. Aber während sie darüber nachdachte das Licht zu löschen fragte sie sich, ob sie damit einem Magier mit Dunkelheits-Affinität nicht einen Vorteil verschaffte.
~Mit bleibt nichts anderes übrig. Das ist die einzige Idee die ich habe.~
Suno versuchte wieder so zentral wie möglich zu kommen drehte sich wie vorhin als sie das Licht in der anderen Halle entzündete. Nur dieses mal nahm sie die Flammen der Fackeln auf und löschte sie so. Sie erstickte die Flammen an ihrem Arm und hüllte die Grabkammer wieder in komplette Dunkelheit. Sie schloss die Augen und versuchte irgend etwas von dem Magier wahrzunehmen.
Glion konzentrierte sich ebenfalls darauf nachdem er Ragast den Mund mit einem Stofffetzen verschlossen hatte damit dieser leise war.
„Jetzt!“ die beiden öffneten die Augen als sie etwas hörten und Glion wirkte den selben Zauber wie eben bei Ragast noch einmal während Suno den Mann mit einem kräftigen Tritt bei dem sie das Feuer erst in letzter Sekunde zündete, aus dem Erdloch beförderte und direkt auf Ragast landete. Beide blieben bewusstlos liegen.
Suno zündete die Fackeln wieder an und brauchte einen Moment um durchzuatmen. Glion hingegen machte sich auf den Weg zum Sarkophag. Er war ungefähr so hoch wie Glion selbst sodass dieser ein wenig Anlauf brauchte um auf die Deckplatte zu kommen. Aber der Aufwand lohnte sich.
„Ha, ich geh doch nicht mit leeren Händen hier raus. Ein Schatz ist es zwar nicht aber immerhin.“
In der Zeit in der er auf dem Grab hantierte machte sich Suno auf zu der regungslosen Gestalt von Ragast. Sie machte sich an seinen Taschen zu schaffen und schien nach etwas zu suchen. Sie durchsuchte alles gründlich, fand jedoch nichts. Als Glion dann freudestrahlend mit 5 strahlenden Diamanten auf der Platte stand und sie ihr zeigen wollte, sah er wie Suno über dem Körper von Ragast hockte. Ihr Gesichtsausdruck war vollkommen anders als sonst. Jetzt, in diesem Moment, spiegelte sich Trauer und Einsamkeit darin wieder und Glions Freude war wie weggeblasen.
Er steckte die Diamanten in seinen Rucksack und nahm seine Hellebarde vom Boden neben Ragast auf.
„Wird Zeit das wir hier wegkommen.“
Suno nickte nur und stand auf. Glion tippte wieder mit dem Ende seiner Waffe auf den Boden um dieses Mal einen Ausgang zu schaffen auf den beide zugingen.
Am Rand angekommen musste Glion lächeln.
„Wie war das? Es wäre ein riesiger Zufall wenn es hier wäre?“ Er deutete nach unten. Direkt unter ihnen waren die obersten Felsbrocken der Königskrone zu sehen, jener Felsformation wo Glion es vermutet hatte.
Suno strich sich eine Haarsträhne aus dem Haar und schaute zur Seite.
„Zufälle liegen durchaus im Bereich des Möglichen.“
Der Zwerg konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Und auch Suno musste lächeln. Dann aber wurde Glion wieder ernst. Er drehte sich zu der Feuermagierin um und hielt ihr die Hand hin. Darin lag einer der Diamanten.
„Ich geb es nur ungern zu aber ohne dich wäre ich da vermutlich nicht so glimpflich durchgekommen. Ich steh also in deiner Schuld. Und ich stehe ungern in jemandes Schuld.“
„Und um die zu begleichen willst du mir einen deiner Fundstücke überlassen?“
„Nicht wirklich. Ich wollte dir eher einen Vorschlag machen. Was hältst du davon wenn wir beide uns zusammentun? Ich reise in die entlegensten Ecken, was für deinen Wissensdurst nur von Vorteil sein kann. Und dein Wissen hilft mir, Schätze in den entlegensten Ecken zu finden. Wir profitieren also nur beide davon. Zudem könnte ich so irgendwann die Schuld richtig begleichen.“
Suno schien einen Moment zu überlegen ob sie das Angebot annehmen sollte. Letztendlich griff sie nach Glions Hand.
„Na gut. Ein bisschen Gesellschaft kann nicht schaden.“
Auf dem Weg zurück ins Tal lief Glion etwas weiter hinter Suno. Er betrachtete seine neue Partnerin. Er hatte ein Gefühl, das ihn nicht losließ seit er sie über Ragast gesehen hatte.
~Irgendetwas ist da, was du hütest wie ein Schatz. Ein Ereignis, was dich geprägt hat. Und als Schatzsucher ist es meine Aufgabe, herauszufinden was es ist.~
~ Kapitel 1 - Ende
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Kapitel 2 – Schatten der Vergangenheit
Part 1
„Was zum Teufel geht dort drin vor sich?“
„Ich hab keine Ahnung...“
„Immer wieder das Selbe.“
„Und so etwas ist das Aushängeschild unserer Stadt.“
Auf dem Marktplatz hatte sich eine kleinere tuschelnde Menschenmenge versammelt die auf die Zitadelle starrte, die vor ihnen hochragte. Aus dem Gebäude waren laute Schreie, klirrendes Glas, laute und schlecht gesungene Musik zu hören.... und auch der ein oder andere Gegenstand war bereits nach draußen geflogen. Auf dem Turm des Gebäudes wehte eine rot-weiße Fahne, darauf wiederum prangte das Zeichen eines massiven geflügelten Schlüssels: Das Symbol der „Hidden Secret“-Gilde.
„Man sollte sie aus der Stadt jagen!“ schrie einer der Anwesenden.
In diesem Moment flog nebst Stuhl eine Person aus dem Fenster direkt auf die Straße. Als sie sich wieder aufrichtete erkannte man Glion, der sich knurrend den Staub von der Kleidung schlug.
„Erst in Nidhögg aus der Taverne und jetzt hier aus dem Gildenhaus. Wehe das wird zur Angewohnheit.“
Er nahm den Stuhl und zog ihn an der Lehne zurück in die Gilde. Dort stellte er ihn wieder an seinen eigentlichen Platz bevor er auf einen groß gewachsenen Homunculus mit Glatze und Sonnenbrille zuging. Er kletterte auf den Tisch daneben und beugte sich leicht hinüber bis er nah genug an dessen Ohr war.
„RUHE JETZT!“
Glion erschrak und fiel seitwärts vom Tisch. Wieder am Boden liegend starrte er einfach an die Decke und überlegte, ob er für heute nicht einfach liegen bleiben sollte. Dann aber stand er auf und schaute zu der Person, die sein eigenes Vorhaben vereitelt hatte.
Auf dem Balkon der zweiten Etage, von dem man in die Halle schauen konnte, stand ein älterer Mann um die 60 dessen Arme vor der Brust verschränkt waren. Mit ernstem Blick schaute er auf die Leute in der Halle, die augenblicklich alle verstummt waren. Er kam die Treppen hinunter und fing dabei an zu reden.
„Unsere Gilde hat schon ohne eure ausartenden Feiern einen mehr schlechten als rechten Ruf. Wann wurde eine Mission zum letzten Mal in vollem Umfang erfolgreich abgeschlossen? Wann hat einer von euch bei einer Mission nicht eine Verwüstung angerichtet, die der Gilde Unmengen an Geld kostet? Als Taugenichtse werden unsere Mitglieder beschimpft.“ Er deutete auf eine Tafel, an der normalerweise Anfragen an die Gilde ausgehängt waren. Das 'Request-Board' aber war fast vollkommen leer. „Keine Aufträge, kein Geld, keine Werbung für uns, dass wir es besser machen könnten. Was also gibt es zu feiern?“
Der Mann war hinter die Theke gegangen. Er war nur etwas größer als diese und sprang deshalb elegant auf die Tischfläche. Mit einem 'Klack' landete er mit beiden Hufen gleichzeitig. Immernoch mit verschränkten Armen und grimmiger Miene stand der Satyr nun da. Die Köpfe der anderen Mitglieder waren nach unten gesunken.
In der Tat war der Ruf von 'Hidden Secret' nicht der beste. Um genau zu sein waren sie für potentielle Auftraggeber nur die allerletzte Notlösung wenn die anderen berühmteren Gilden die Anfrage nicht annehmen konnten. Aber das passierte zu selten. Jeder Magier oder nicht-Magier der Gilde wurde als Träumer abgestempelt, die dem ernst des Lebens entrückt seien.
„M-Master... Master Ivan...“ Einer der Mitglieder stammelte nur. Der Gildenmeister sah ihn an und schloss dann seine Augen.
„Ihr wisst, wofür der Name dieser Gilde steht. 'Hidden Secret'... die größten Schätze sind nicht die, die aus Diamanten und Edelsteinen gemacht sind, aus Gold oder Silber. Geheimnisse existieren nicht einfach. Sie entstehen, weil jemand Jahre vor uns seinen Traum gelebt hat. Der größte Schatz dieser Welt ist für jeden etwas anderes, denn es ist der Traum an ein Ziel, das jedem von euch ein anderes ist. 'Hidden Secret', dafür steht dieser Name. Für die Träume all seiner Mitglieder. Eine Familie, die dabei hilft, den Traum eines seiner Kinder wahr werden zu lassen.“ Er öffnete wieder die Augen und sah in das Gesicht jedes einzelnen. Manche, die nah am Wasser gebaut waren, verdrückten sich ein Tränen, andere lächelten stumm in sich hinein. „Also, geht raus und kommt eurem Traum näher anstatt hier den Tag zu versaufen!“
„Jawohl!“ Während alle anderen ihre Arme nach oben reckten und voller Enthusiasmus waren, saß Suno in einer Ecke still an einem Tisch, vor ihr lag ein Buch. Sie hatte ihr Kinn wieder auf ihre rechte Hand gestützt und blätterte mit der linken eine Seite weiter.
Als sie zugestimmt hatte, mit Glion zu kommen, hatte dieser ihr verschwiegen, dass er einer Gilde angehörte, ausgerechnet auch noch der mit dem schlechtesten Ruf ins ganz Dracanim. Seit sie hier angekommen waren und er sie mit den Worten „Willkommen in deinem neuen Zuhause.“ in der Gilde begrüßt hatte, hatte sie kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Das war nun mittlerweile über einen Monat her. Die Gesellschaft eines Zwerges hätte sie auf Dauer mehr als aushalten können, aber nicht die Anwesenheit einer kompletten Gruppe durchgeknallter Gildenmitglieder, die das genaue Gegenteil von dem waren, was ihrer Persönlichkeit entsprach: laut, ungehobelt und unhöflich anstatt zurückhaltend und um Höflichkeit bemüht.
Sie blätterte wieder eine Seite weiter, aber bevor sie weiterlesen konnte fiel ein Schatten auf ihr Buch. Sie hob den Kopf und schaute in die Gesichter eines Menschen und eines Elfen.
„Hallöchen schöne Dame.“ Der Mensch, der sich ein paar Tage nach ihrer Ankunft als Amar vorgestellte hatte, reichte ihr die Hand, die sie allerdings nicht ergriff.
„Was ließt du denn? Vielleicht kannst du mir ja später ein bisschen was davon erzählen. Ich würde nur zu gerne ein bisschen über die anderen Kulturen erfahren.“ Der Elf hingegen, Cineàl, interessierte sich mehr für Suno's Lektüre.
„Das ist doch jetzt unwichtig Cineàl. Wichtiger ist, dass diese Dame wieder einmal allein, so weit entfernt von allen sitzt.“
„Sie wird ihre Gründe haben. Und außerdem: Willst du es echt jeden Tag versuchen? Sie hat doch schon mehrmals betont, dass sie nichts von dir will, Amar.“
„Ein wahrer Gentleman gibt niemals auf, das Herz einer Frau, die so bezaubernd ist, zu erobern.“
„Hey, ihr Beide. Bedrängt ihr Suno etwa schon wieder?“ Glion, der das Ganze von seinem Tisch aus beobachtet hatte, kam nun dazu um die Beiden von Suno wegzubringen. Aber diese klappte ihr Buch zu während Cineàr noch die Hand zwischen zwei Seiten hatte, griff nach Amar's Hand als bräuchte sie Hilfe beim aufstehen, setzte diese aber kurzum in Flammen. Sie ging an Glion vorbei, raus aus der Gilde. Dieser ließ die vor Schmerz hin und her hampelnden Nervensägen stehen und ging ihr nach. In seiner Hand hatte er einen Zettel mit einem Auftrag.
„Suno, jetzt warte doch mal. Ich weiß ich hab die ein bisschen was verschwiegen als ich dich gefragt habe, ob du mitkommen willst.“ Aber Suno blieb nicht stehen. Also musste Glion seinen letzten Trumpf ausspielen: Der Auftrag der eben reingekommen war, beziehungsweise die Person, die dort als Ziel ausgegeben war.
„Shou Zufan!“
Bei diesem Namen blieb Suno wie angewurzelt stehen. Sie drehte sich zu Glion um und sah in an.
„Woher... hast du diesen Namen?“
Glion wedelte mit dem Auftrag und kam die paar Schritte zu ihr, bis er direkt neben ihr stand. Sie hatte den Blick nach unten gerichtet, das Buch hielt sie fast schon krampfhaft fest.
„Ich weiß darüber Bescheid.“, war alles, was Glion sagte.
Part 1
„Was zum Teufel geht dort drin vor sich?“
„Ich hab keine Ahnung...“
„Immer wieder das Selbe.“
„Und so etwas ist das Aushängeschild unserer Stadt.“
Auf dem Marktplatz hatte sich eine kleinere tuschelnde Menschenmenge versammelt die auf die Zitadelle starrte, die vor ihnen hochragte. Aus dem Gebäude waren laute Schreie, klirrendes Glas, laute und schlecht gesungene Musik zu hören.... und auch der ein oder andere Gegenstand war bereits nach draußen geflogen. Auf dem Turm des Gebäudes wehte eine rot-weiße Fahne, darauf wiederum prangte das Zeichen eines massiven geflügelten Schlüssels: Das Symbol der „Hidden Secret“-Gilde.
„Man sollte sie aus der Stadt jagen!“ schrie einer der Anwesenden.
In diesem Moment flog nebst Stuhl eine Person aus dem Fenster direkt auf die Straße. Als sie sich wieder aufrichtete erkannte man Glion, der sich knurrend den Staub von der Kleidung schlug.
„Erst in Nidhögg aus der Taverne und jetzt hier aus dem Gildenhaus. Wehe das wird zur Angewohnheit.“
Er nahm den Stuhl und zog ihn an der Lehne zurück in die Gilde. Dort stellte er ihn wieder an seinen eigentlichen Platz bevor er auf einen groß gewachsenen Homunculus mit Glatze und Sonnenbrille zuging. Er kletterte auf den Tisch daneben und beugte sich leicht hinüber bis er nah genug an dessen Ohr war.
„RUHE JETZT!“
Glion erschrak und fiel seitwärts vom Tisch. Wieder am Boden liegend starrte er einfach an die Decke und überlegte, ob er für heute nicht einfach liegen bleiben sollte. Dann aber stand er auf und schaute zu der Person, die sein eigenes Vorhaben vereitelt hatte.
Auf dem Balkon der zweiten Etage, von dem man in die Halle schauen konnte, stand ein älterer Mann um die 60 dessen Arme vor der Brust verschränkt waren. Mit ernstem Blick schaute er auf die Leute in der Halle, die augenblicklich alle verstummt waren. Er kam die Treppen hinunter und fing dabei an zu reden.
„Unsere Gilde hat schon ohne eure ausartenden Feiern einen mehr schlechten als rechten Ruf. Wann wurde eine Mission zum letzten Mal in vollem Umfang erfolgreich abgeschlossen? Wann hat einer von euch bei einer Mission nicht eine Verwüstung angerichtet, die der Gilde Unmengen an Geld kostet? Als Taugenichtse werden unsere Mitglieder beschimpft.“ Er deutete auf eine Tafel, an der normalerweise Anfragen an die Gilde ausgehängt waren. Das 'Request-Board' aber war fast vollkommen leer. „Keine Aufträge, kein Geld, keine Werbung für uns, dass wir es besser machen könnten. Was also gibt es zu feiern?“
Der Mann war hinter die Theke gegangen. Er war nur etwas größer als diese und sprang deshalb elegant auf die Tischfläche. Mit einem 'Klack' landete er mit beiden Hufen gleichzeitig. Immernoch mit verschränkten Armen und grimmiger Miene stand der Satyr nun da. Die Köpfe der anderen Mitglieder waren nach unten gesunken.
In der Tat war der Ruf von 'Hidden Secret' nicht der beste. Um genau zu sein waren sie für potentielle Auftraggeber nur die allerletzte Notlösung wenn die anderen berühmteren Gilden die Anfrage nicht annehmen konnten. Aber das passierte zu selten. Jeder Magier oder nicht-Magier der Gilde wurde als Träumer abgestempelt, die dem ernst des Lebens entrückt seien.
„M-Master... Master Ivan...“ Einer der Mitglieder stammelte nur. Der Gildenmeister sah ihn an und schloss dann seine Augen.
„Ihr wisst, wofür der Name dieser Gilde steht. 'Hidden Secret'... die größten Schätze sind nicht die, die aus Diamanten und Edelsteinen gemacht sind, aus Gold oder Silber. Geheimnisse existieren nicht einfach. Sie entstehen, weil jemand Jahre vor uns seinen Traum gelebt hat. Der größte Schatz dieser Welt ist für jeden etwas anderes, denn es ist der Traum an ein Ziel, das jedem von euch ein anderes ist. 'Hidden Secret', dafür steht dieser Name. Für die Träume all seiner Mitglieder. Eine Familie, die dabei hilft, den Traum eines seiner Kinder wahr werden zu lassen.“ Er öffnete wieder die Augen und sah in das Gesicht jedes einzelnen. Manche, die nah am Wasser gebaut waren, verdrückten sich ein Tränen, andere lächelten stumm in sich hinein. „Also, geht raus und kommt eurem Traum näher anstatt hier den Tag zu versaufen!“
„Jawohl!“ Während alle anderen ihre Arme nach oben reckten und voller Enthusiasmus waren, saß Suno in einer Ecke still an einem Tisch, vor ihr lag ein Buch. Sie hatte ihr Kinn wieder auf ihre rechte Hand gestützt und blätterte mit der linken eine Seite weiter.
Als sie zugestimmt hatte, mit Glion zu kommen, hatte dieser ihr verschwiegen, dass er einer Gilde angehörte, ausgerechnet auch noch der mit dem schlechtesten Ruf ins ganz Dracanim. Seit sie hier angekommen waren und er sie mit den Worten „Willkommen in deinem neuen Zuhause.“ in der Gilde begrüßt hatte, hatte sie kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Das war nun mittlerweile über einen Monat her. Die Gesellschaft eines Zwerges hätte sie auf Dauer mehr als aushalten können, aber nicht die Anwesenheit einer kompletten Gruppe durchgeknallter Gildenmitglieder, die das genaue Gegenteil von dem waren, was ihrer Persönlichkeit entsprach: laut, ungehobelt und unhöflich anstatt zurückhaltend und um Höflichkeit bemüht.
Sie blätterte wieder eine Seite weiter, aber bevor sie weiterlesen konnte fiel ein Schatten auf ihr Buch. Sie hob den Kopf und schaute in die Gesichter eines Menschen und eines Elfen.
„Hallöchen schöne Dame.“ Der Mensch, der sich ein paar Tage nach ihrer Ankunft als Amar vorgestellte hatte, reichte ihr die Hand, die sie allerdings nicht ergriff.
„Was ließt du denn? Vielleicht kannst du mir ja später ein bisschen was davon erzählen. Ich würde nur zu gerne ein bisschen über die anderen Kulturen erfahren.“ Der Elf hingegen, Cineàl, interessierte sich mehr für Suno's Lektüre.
„Das ist doch jetzt unwichtig Cineàl. Wichtiger ist, dass diese Dame wieder einmal allein, so weit entfernt von allen sitzt.“
„Sie wird ihre Gründe haben. Und außerdem: Willst du es echt jeden Tag versuchen? Sie hat doch schon mehrmals betont, dass sie nichts von dir will, Amar.“
„Ein wahrer Gentleman gibt niemals auf, das Herz einer Frau, die so bezaubernd ist, zu erobern.“
„Hey, ihr Beide. Bedrängt ihr Suno etwa schon wieder?“ Glion, der das Ganze von seinem Tisch aus beobachtet hatte, kam nun dazu um die Beiden von Suno wegzubringen. Aber diese klappte ihr Buch zu während Cineàr noch die Hand zwischen zwei Seiten hatte, griff nach Amar's Hand als bräuchte sie Hilfe beim aufstehen, setzte diese aber kurzum in Flammen. Sie ging an Glion vorbei, raus aus der Gilde. Dieser ließ die vor Schmerz hin und her hampelnden Nervensägen stehen und ging ihr nach. In seiner Hand hatte er einen Zettel mit einem Auftrag.
„Suno, jetzt warte doch mal. Ich weiß ich hab die ein bisschen was verschwiegen als ich dich gefragt habe, ob du mitkommen willst.“ Aber Suno blieb nicht stehen. Also musste Glion seinen letzten Trumpf ausspielen: Der Auftrag der eben reingekommen war, beziehungsweise die Person, die dort als Ziel ausgegeben war.
„Shou Zufan!“
Bei diesem Namen blieb Suno wie angewurzelt stehen. Sie drehte sich zu Glion um und sah in an.
„Woher... hast du diesen Namen?“
Glion wedelte mit dem Auftrag und kam die paar Schritte zu ihr, bis er direkt neben ihr stand. Sie hatte den Blick nach unten gerichtet, das Buch hielt sie fast schon krampfhaft fest.
„Ich weiß darüber Bescheid.“, war alles, was Glion sagte.
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Part 2
Suno und Glion saßen in einem Park, wo sie ungestört reden konnten, zwischen ihnen lag der Auftragszettel mit dem Steckbrief von Shou Zufan.
„Nun denn... erzähl mal.“
„Warum sollte ich? Du hast doch bestimmt eh schon alles herausbekommen.“ Suno saß einfach nur da, die Hände zusammenfaltet und den Blick nach unten gerichtet.
Glion beugte sich ein Stück nach vorn. „Ich habe etwas über den Überfall auf eine Händlerkarawane herausgefunden, bei dem zufällig der Name Kasai auftauchte... Dein Nachname. Mehr weiß ich nicht. Was ist passiert?“
An ihrem Gesicht konnte Glion erkennen, wie sehr sie innerlich mit sich kämpfte, ihm die Geschichte zu erzählen, oder nicht.
So vergingen einige Minuten. „Im Prinzip... hat alles mit meinem Interesse an Büchern und den verschiedenen Kulturen angefangen. Ich bin in einer Händlerkarawane geboren und aufgewachsen, sodass ich jedes Land bereisen konnte und Eindrücke sammeln konnte. Aber nur oberflächlich. Mein Vater wollte immer, dass ich, wenn er in den Ruhestand geht, in seine Fußstapfen trete... aber ich wollte nicht.“ Suno stockte, als sie von ihrem Vater zu erzählen begann. „Ich wollte viel lieber durch die Lande reisen und alles niederschreiben, was ich herausfand. Als ich dann noch anfing, Feuermagie zu erlernen... wurde unser Verhältnis noch schlechter, bis er es mir verbot. Also fasste ich einen Entschluss: Ich lief weg, um meinem Traum nachzugehen. Damals war ich 16. Dieser Überfall, von dem du erfahren hast.... Ereignete sich 3 Jahre später. Niemand überlebte... Weder die als Schutz angeheuerten Söldner, noch die Händler... oder meine Familie.“
Zum ersten Mal zerbrach Sunos sonst so beherrschte Art, mit der sie anderen gegenübertrat, und sie fing an zu weinen. Nicht nur eine Träne lief an ihrem Gesicht hinunter, sondern ein fast nicht enden zu wollender Strom.
„Das Letzte, was ich zu meinem Vater sagte, war, dass ich am liebsten nicht die Tochter eines Händlers wäre! Das Letzte, was ich meiner Familie bereitet habe, war Kummer, weil ich gegangen bin! Sie starben... ohne zu wissen, was mit mir war! Und ich... ich werde nie die Gelegenheit haben... mich bei ihnen zu entschuldigen...“
So saßen sie da. Suno weinte immernoch und Glion wusste nicht, was er in diesem Moment tun sollte. Letztendlich stand er auf und setzte sich auf der anderen Seite zu Suno, um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen. So wartete er, bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte.
„Und Ragast? Du hattest etwas bei ihm gesucht, nicht wahr?“
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, bevor sie antwortete. „Die Karawane hatte einen wertvollen Edelstein dabei, den sie an einen Adligen verkaufen wollte. Bei meinen Recherchen fand ich heraus, dass dieser seinen Weg zu Ragast gefunden hatte. Ich wollte ihn an mich nehmen und ihn zu einem Anhänger fertigen lassen... Als eine Art Andenken... Und einen Teil dessen, wofür sie sterben mussten wiedererlangen...“
„Also hast du die 2 Jahre, die seitdem vergangen sind, versucht...“
„..ja, die, die dahinter stecken, zu finden. Rache, wenn du es so willst.“ Sie lächelte kurz. „Shou Zufan war einer derjenigen, der bei dem Überfall dabei war... und der einzige, dessen Namen ich herausfinden konnte.“
Glion stand auf, nahm den Auftrag und Sunos Hand.
„Was... wo willst du hin?“ Für die Feuermagierin, die immernoch nach unten geschaut hatte, kam der Ruck etwas plötzlich. Dennoch schliff Glion sie schon fast hinter sich her, antwortete ihr aber nicht.
Als er sie endlich losließ, bemerkte sie, dass er sie vor ihrer Wohnung, die sie sich genommen hatte als sie hier angekommen waren, losgelassen hatte.
„Hol deine Sachen.“ Glions Stimme war ohne jegliche Emotion, ganz anders, als es Suno gewohnt war. Kein Schalk, keine Wut, nichts. Sie blickte auf den Zwerg, ihre Augen waren immer noch gerötet.
„Hol deine Sachen. Wir statten diesem Dreckskerl einen Besuch ab, damit du wieder mit lächeln anfangen kannst.“
„Hätte mir einer gesagt, dass diese Woche hier Markt ist, hätte ich ein paar Edelsteine mitgebracht und verkauft“ Als Glion durch die vielen Stände schlenderte, ging seine Laune schon etwas weiter in den Keller. Das Geld hätte er gut gebrauchen können.
Neben ihm lief Suno, die sich das Angebot der einzelnen Händler ansah, wenn auch nur flüchtig im vorbeigehen. „Du hättest sowieso nicht viel gewinnt gemacht. Die Preise hier sind weit unter dem Schnitt anderer großer Städte. Wenn du wirklich Geld machen willst, warte auf die jährlichen Märkte, wie zum Beispiel dem in Nidhögg.“
„Sieh an, da kommt doch noch die Händlerin ein wenig zum Vorschein.“ Glion sah zu seiner Begleiterin und zwinkerte ihr zu.
„Nicht wirklich. Es ist eine logische Schlussfolgerung das auf großen Märkten die Preise höher sind. So macht man noch mehr Gewinn als ohnehin schon. Zudem können sich die meisten dort auch so was leisten.“
Glion seufzte. „Fängst du schon wieder an...“
„Womit?“
„Ach, gar nichts. Lass uns erstmal ein paar Informationen zusammentragen.“
„Und da wäre dann auch schon unsere erste Anlaufstelle." Sie deutete auf eines der Gebäude, dass sich hinter den Ständen versteckte. Bereits von draußen konnte man Gelächter und Geschrei hören, sodass es keinen Zweifel gab, worum es sich bei diesem Etablissement handelte.
Suno ging direkt in die Taverne. Glion blieb stehen und starrte auf die saloonartig gebauten Türen. Er strich sich durch den Bart und schien zu überlegen, dann aber nickte er entschlossen und ging geradewegs hinein. Die Türen schwangen noch aus... als ein Zwerg, schwer zu erraten, wer, im hohen Bogen durch das nächste Fenster geflogen kam.
Gegenüber der Taverne hatte eine Wahrsagerin ihren Stand aufgebaut, der allerdings weniger besucht war, sehr zum Ärger der alten Dame, die ihn führte. Also änderte sie ihre Strategie und sprach die erstbeste Person an, die an ihr vorbei ging.
„He, sie da, junge Dame. Kommen sie. Kann ich sie vielleicht für eine kostenlose Wahrsagung begeistern?“
„Wieso eigentlich nicht.“
„ Nun denn, wollen wir sehen, was die Zukunft so bereit hällt.“ Sie legte ein paar Karten auf den Tisch und tat so, als würde sie sie deuten.
„Ich sehe es. Ich sehe es ganz klar vor mir.... Alles gute kommt bekanntlich von oben und...“ In diesem Moment schlug etwas neben der jungen Frau ein, die ziemlich fassungslos drein schaute. Als sich der Staub lichtete, erkannte man Glion, wie er am Boden lag und in den Staub murmelte: „Ich hab doch dieses mal gar nichts getan, verflucht noch eins.“ Währenddessen hatte die Alte ihren Stand aufgegeben und war verschwunden.
Suno kam aus der Taverne gelaufen und blieb vor Glion stehen. „Du scheinst es aber auch magisch anzuziehen.“
„Magisch im wahrsten Sinne des Wortes. Da war Windmagie mit im Spiel“ Langsam richtete er sich wieder auf, klopfte sich den Staub von der Kleidung und sammelte sein Hab und Gut ein, das bei der Landung etwas verstreut wurde.
„Windmagie?“ Neben sich hörte Suno jemanden murmeln und bemerkte jetzt erst die junge Frau.
„Nicht wundern, dass wird bei ihm langsam alltäglich, dass er irgendwo raus fliegt.“ Gab Suno zurück.
„Ach so. Hoffentlich ist er in Ordnung.“
„Er ist ein Zwerg. Zwerge haben einen Dickschädel. Besonders diejenigen von ihnen, die Erdmagie nutzen können.“ Suno verschränkte die Arme, zuckte aber im nächsten Moment sofort zusammen.
„Erdmagiern geschieht es nur recht, wenn ihnen mal jemand kräftig in den Arsch tritt. Ach was, dass ist noch viel zu harmlos.....“ Die junge Frau machte immer weiter und scheute sich auch nicht, die ein oder andere Methode zu nennen, wie man Glion, oder besser Erdmagier, noch mehr foltern könnte. Darunter auch solche, auf die Suno gar nicht näher eingehen wollte.
Und was noch dazu kam: Glion hatte alles mitbekommen und kam nun seinerseits zurück gestapft. Sein Gesicht sprach Bände und die Feuermagierin ging sicherheitshalber schon ein oder zwei Schritte zurück.
„Wer wagt es, sich über Erdmagier auszulassen und ihnen solches Elend zu wünschen?“
„Hast du doch gehört, ich.“
„Und wer ist 'Ich', wenn ich diese Frage stellen darf, arrogante junge Dame?“
„Erstens: Bin ich nicht arrogant. Wenn seid ihr Erd- und Wassermagier, die sich für ihre Gabe über alles erheben und alles andere mit Verachtung betrachten. Und Zweitens: Erin Himmel. Auch wenn es dir gar nicht zustünde, meinem Namen zu kennen.“
Während die beiden immer weiter diskutierten und sich auch immer weiter hineinsteigerten, blieb Suno nichts anderes übrig, als stumm dazustehen und sich ihren Teil dazu zu denken. Teilweise gab es auch Stellen, bei denen sie sich einfach nur an die Stirn fasste und den Kopf schüttelte.
Was sie aber beruhigte: Erin hatte anscheinend nur ein Problem mit Erd- und Wassermagiern, was sie zumindest einmal aus der Schusslinie brachte. Trotzdem drängte sich bei ihr die Frage auf, woran das lag.
Als es ihr nach einer gefühlten Stunde doch etwas zu bunt wurde, ging sie auf die beiden Streithähne zu. Sie legte beiden jeweils eine Hand auf die Schulter und ließ mal wieder ihre Feuermagie wirken. Zuerst bemerkten Erin und Glion nicht, dass sie leicht angefangen hatten mit brennen, aber als sie es bemerkten, war die Diskussion schneller beendet, als man sich denken konnte.
„Sag mal, hast du sie noch alle?!“ Glion ging in gewohnt aufgebrachter Art auf Suno los.
„Ganz schön fies.“, war hingegen die einfache Feststellung von Erin.
Die Verursacherin des kleines Brandes stand indes vollkommen ruhig mit verschränkten Armen da.
„Als ob ich euch anders zum aufhören bewegt hätte.“
„Du hättest es ja ruhig erst mal anders versuchen können!“
„Ich wollte Zeit sparen.“ Daraufhin gab Glion es auf, irgendetwas entgegenzusetzen.
„Ich glaube“, setzte Suno an, „nachdem wir deinen Namen kennen, Erin, wäre es nur fair, wenn wir uns auch vorstellen würden. Suno Kasai der Name.“
Sie wartete dann auf Glion, der allerdings nicht den Anschein machte, als würde er irgend etwas sagen wollen. Im Gegenteil, er blickte in eine vollkommen andere Richtung. Daher trat Suno ihm einmal kräftig auf den Fuß, damit er reagierte.
„Glion Steinhammer“ war alles, was er murmelte während er sich den Fuß rieb und seine Begleitung einmal giftig anblitzte. Diese schaute ihn aber gar nicht mehr an.
„Du scheinst Erd- und Wassermagiern ziemlich... feindselig gegenüberzustehen. Darf ich fragen warum?
„Interessiert doch keinen“ murmelte ein immer noch verärgerter Zwerg und kassierte dafür wieder einen Tritt auf den Fuß.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“
„Na gut... Wie dem auch sei. Wir suchen im übrigen diesen Mann hier.“ Suno hielt Erin den Steckbrief von Shou Zufan entgegen, in der Hoffnung, sie wüsste etwas.
„Ihr gehört einer Gilde an?“ Erin schaute auf den Zettel und dann auf Suno und Glion. Sie musterte sie und bemerkte erst dann die kleinen Symbole auf der Kleidung der beiden, die ihre Zugehörigkeit anzeigten.
„Ja, tun wir. Unser Auftrag ist es, diesen Mann zu fassen. Also wenn du irgendwelche Hinweise...“
„Das direkt nicht, aber ich könnte euch zu jemanden bringen, der etwas wissen könnte. Ich habe für ihn gearbeitet.“
„Das wäre ein Anfang.“
„Oder das Ende...“ flüsterte Glion. Diesesmal überlegte sich Suno, ob ein Tritt in den Fuß reichen würde. Letztendlich entschied sie sich diesesmal für eine Kopfnuss.
„Was hab ich heute bloß getan?“ Der Zwerg rieb sich den Kopf.
„Du hast bisher dreimal zu oft den Mund aufgemacht.“, flüsterte Suno ihm zu.
Dann folgten sie Erin zu einem kleinen Laden für Handwerksbedarf. Als sie zur Tür rein kamen, begrüßte der Ladenbesitzer die drei sofort.
„Was kann ich für dich tun, Erin?“
„Für mich nichts. Aber für diese Beiden hier.“ Sie deutete auf die beiden Magier hinter sich.
Suno schilderte dem Mann die Situation und ihre Aufgabe.
Er gab ihnen den Hinweis, außerhalb der Stadt nach einer Art Camp zu suchen, dass sich irgendwo in den Bergen befinden sollte.
Draußen versuchten Glion und Suno ihre nächsten Schritte zu planen, als Erin auf sie zu kam.
„Wenn ihr wollte, kann ich euch bis zum Fuße der Berge bringen und euch den besten Ort für einen Aufstieg zeigen.“
„Das wäre ziemlich hilfreich, danke.“ Suno lächelte, aber Glions Gesicht verdunkelte sich bei der Aussicht, noch einige Zeit mit dieser Person zusammen zu sein, was ihm wiederum bestimmt noch mehr Unannehmlichkeiten bereitete. Letztendlich blieb ihm aber nichts anderes übrig, denn die beiden Damen hatten sich bereits auf den Weg gemacht.
Suno und Glion saßen in einem Park, wo sie ungestört reden konnten, zwischen ihnen lag der Auftragszettel mit dem Steckbrief von Shou Zufan.
„Nun denn... erzähl mal.“
„Warum sollte ich? Du hast doch bestimmt eh schon alles herausbekommen.“ Suno saß einfach nur da, die Hände zusammenfaltet und den Blick nach unten gerichtet.
Glion beugte sich ein Stück nach vorn. „Ich habe etwas über den Überfall auf eine Händlerkarawane herausgefunden, bei dem zufällig der Name Kasai auftauchte... Dein Nachname. Mehr weiß ich nicht. Was ist passiert?“
An ihrem Gesicht konnte Glion erkennen, wie sehr sie innerlich mit sich kämpfte, ihm die Geschichte zu erzählen, oder nicht.
So vergingen einige Minuten. „Im Prinzip... hat alles mit meinem Interesse an Büchern und den verschiedenen Kulturen angefangen. Ich bin in einer Händlerkarawane geboren und aufgewachsen, sodass ich jedes Land bereisen konnte und Eindrücke sammeln konnte. Aber nur oberflächlich. Mein Vater wollte immer, dass ich, wenn er in den Ruhestand geht, in seine Fußstapfen trete... aber ich wollte nicht.“ Suno stockte, als sie von ihrem Vater zu erzählen begann. „Ich wollte viel lieber durch die Lande reisen und alles niederschreiben, was ich herausfand. Als ich dann noch anfing, Feuermagie zu erlernen... wurde unser Verhältnis noch schlechter, bis er es mir verbot. Also fasste ich einen Entschluss: Ich lief weg, um meinem Traum nachzugehen. Damals war ich 16. Dieser Überfall, von dem du erfahren hast.... Ereignete sich 3 Jahre später. Niemand überlebte... Weder die als Schutz angeheuerten Söldner, noch die Händler... oder meine Familie.“
Zum ersten Mal zerbrach Sunos sonst so beherrschte Art, mit der sie anderen gegenübertrat, und sie fing an zu weinen. Nicht nur eine Träne lief an ihrem Gesicht hinunter, sondern ein fast nicht enden zu wollender Strom.
„Das Letzte, was ich zu meinem Vater sagte, war, dass ich am liebsten nicht die Tochter eines Händlers wäre! Das Letzte, was ich meiner Familie bereitet habe, war Kummer, weil ich gegangen bin! Sie starben... ohne zu wissen, was mit mir war! Und ich... ich werde nie die Gelegenheit haben... mich bei ihnen zu entschuldigen...“
So saßen sie da. Suno weinte immernoch und Glion wusste nicht, was er in diesem Moment tun sollte. Letztendlich stand er auf und setzte sich auf der anderen Seite zu Suno, um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen. So wartete er, bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte.
„Und Ragast? Du hattest etwas bei ihm gesucht, nicht wahr?“
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, bevor sie antwortete. „Die Karawane hatte einen wertvollen Edelstein dabei, den sie an einen Adligen verkaufen wollte. Bei meinen Recherchen fand ich heraus, dass dieser seinen Weg zu Ragast gefunden hatte. Ich wollte ihn an mich nehmen und ihn zu einem Anhänger fertigen lassen... Als eine Art Andenken... Und einen Teil dessen, wofür sie sterben mussten wiedererlangen...“
„Also hast du die 2 Jahre, die seitdem vergangen sind, versucht...“
„..ja, die, die dahinter stecken, zu finden. Rache, wenn du es so willst.“ Sie lächelte kurz. „Shou Zufan war einer derjenigen, der bei dem Überfall dabei war... und der einzige, dessen Namen ich herausfinden konnte.“
Glion stand auf, nahm den Auftrag und Sunos Hand.
„Was... wo willst du hin?“ Für die Feuermagierin, die immernoch nach unten geschaut hatte, kam der Ruck etwas plötzlich. Dennoch schliff Glion sie schon fast hinter sich her, antwortete ihr aber nicht.
Als er sie endlich losließ, bemerkte sie, dass er sie vor ihrer Wohnung, die sie sich genommen hatte als sie hier angekommen waren, losgelassen hatte.
„Hol deine Sachen.“ Glions Stimme war ohne jegliche Emotion, ganz anders, als es Suno gewohnt war. Kein Schalk, keine Wut, nichts. Sie blickte auf den Zwerg, ihre Augen waren immer noch gerötet.
„Hol deine Sachen. Wir statten diesem Dreckskerl einen Besuch ab, damit du wieder mit lächeln anfangen kannst.“
„Hätte mir einer gesagt, dass diese Woche hier Markt ist, hätte ich ein paar Edelsteine mitgebracht und verkauft“ Als Glion durch die vielen Stände schlenderte, ging seine Laune schon etwas weiter in den Keller. Das Geld hätte er gut gebrauchen können.
Neben ihm lief Suno, die sich das Angebot der einzelnen Händler ansah, wenn auch nur flüchtig im vorbeigehen. „Du hättest sowieso nicht viel gewinnt gemacht. Die Preise hier sind weit unter dem Schnitt anderer großer Städte. Wenn du wirklich Geld machen willst, warte auf die jährlichen Märkte, wie zum Beispiel dem in Nidhögg.“
„Sieh an, da kommt doch noch die Händlerin ein wenig zum Vorschein.“ Glion sah zu seiner Begleiterin und zwinkerte ihr zu.
„Nicht wirklich. Es ist eine logische Schlussfolgerung das auf großen Märkten die Preise höher sind. So macht man noch mehr Gewinn als ohnehin schon. Zudem können sich die meisten dort auch so was leisten.“
Glion seufzte. „Fängst du schon wieder an...“
„Womit?“
„Ach, gar nichts. Lass uns erstmal ein paar Informationen zusammentragen.“
„Und da wäre dann auch schon unsere erste Anlaufstelle." Sie deutete auf eines der Gebäude, dass sich hinter den Ständen versteckte. Bereits von draußen konnte man Gelächter und Geschrei hören, sodass es keinen Zweifel gab, worum es sich bei diesem Etablissement handelte.
Suno ging direkt in die Taverne. Glion blieb stehen und starrte auf die saloonartig gebauten Türen. Er strich sich durch den Bart und schien zu überlegen, dann aber nickte er entschlossen und ging geradewegs hinein. Die Türen schwangen noch aus... als ein Zwerg, schwer zu erraten, wer, im hohen Bogen durch das nächste Fenster geflogen kam.
Gegenüber der Taverne hatte eine Wahrsagerin ihren Stand aufgebaut, der allerdings weniger besucht war, sehr zum Ärger der alten Dame, die ihn führte. Also änderte sie ihre Strategie und sprach die erstbeste Person an, die an ihr vorbei ging.
„He, sie da, junge Dame. Kommen sie. Kann ich sie vielleicht für eine kostenlose Wahrsagung begeistern?“
„Wieso eigentlich nicht.“
„ Nun denn, wollen wir sehen, was die Zukunft so bereit hällt.“ Sie legte ein paar Karten auf den Tisch und tat so, als würde sie sie deuten.
„Ich sehe es. Ich sehe es ganz klar vor mir.... Alles gute kommt bekanntlich von oben und...“ In diesem Moment schlug etwas neben der jungen Frau ein, die ziemlich fassungslos drein schaute. Als sich der Staub lichtete, erkannte man Glion, wie er am Boden lag und in den Staub murmelte: „Ich hab doch dieses mal gar nichts getan, verflucht noch eins.“ Währenddessen hatte die Alte ihren Stand aufgegeben und war verschwunden.
Suno kam aus der Taverne gelaufen und blieb vor Glion stehen. „Du scheinst es aber auch magisch anzuziehen.“
„Magisch im wahrsten Sinne des Wortes. Da war Windmagie mit im Spiel“ Langsam richtete er sich wieder auf, klopfte sich den Staub von der Kleidung und sammelte sein Hab und Gut ein, das bei der Landung etwas verstreut wurde.
„Windmagie?“ Neben sich hörte Suno jemanden murmeln und bemerkte jetzt erst die junge Frau.
„Nicht wundern, dass wird bei ihm langsam alltäglich, dass er irgendwo raus fliegt.“ Gab Suno zurück.
„Ach so. Hoffentlich ist er in Ordnung.“
„Er ist ein Zwerg. Zwerge haben einen Dickschädel. Besonders diejenigen von ihnen, die Erdmagie nutzen können.“ Suno verschränkte die Arme, zuckte aber im nächsten Moment sofort zusammen.
„Erdmagiern geschieht es nur recht, wenn ihnen mal jemand kräftig in den Arsch tritt. Ach was, dass ist noch viel zu harmlos.....“ Die junge Frau machte immer weiter und scheute sich auch nicht, die ein oder andere Methode zu nennen, wie man Glion, oder besser Erdmagier, noch mehr foltern könnte. Darunter auch solche, auf die Suno gar nicht näher eingehen wollte.
Und was noch dazu kam: Glion hatte alles mitbekommen und kam nun seinerseits zurück gestapft. Sein Gesicht sprach Bände und die Feuermagierin ging sicherheitshalber schon ein oder zwei Schritte zurück.
„Wer wagt es, sich über Erdmagier auszulassen und ihnen solches Elend zu wünschen?“
„Hast du doch gehört, ich.“
„Und wer ist 'Ich', wenn ich diese Frage stellen darf, arrogante junge Dame?“
„Erstens: Bin ich nicht arrogant. Wenn seid ihr Erd- und Wassermagier, die sich für ihre Gabe über alles erheben und alles andere mit Verachtung betrachten. Und Zweitens: Erin Himmel. Auch wenn es dir gar nicht zustünde, meinem Namen zu kennen.“
Während die beiden immer weiter diskutierten und sich auch immer weiter hineinsteigerten, blieb Suno nichts anderes übrig, als stumm dazustehen und sich ihren Teil dazu zu denken. Teilweise gab es auch Stellen, bei denen sie sich einfach nur an die Stirn fasste und den Kopf schüttelte.
Was sie aber beruhigte: Erin hatte anscheinend nur ein Problem mit Erd- und Wassermagiern, was sie zumindest einmal aus der Schusslinie brachte. Trotzdem drängte sich bei ihr die Frage auf, woran das lag.
Als es ihr nach einer gefühlten Stunde doch etwas zu bunt wurde, ging sie auf die beiden Streithähne zu. Sie legte beiden jeweils eine Hand auf die Schulter und ließ mal wieder ihre Feuermagie wirken. Zuerst bemerkten Erin und Glion nicht, dass sie leicht angefangen hatten mit brennen, aber als sie es bemerkten, war die Diskussion schneller beendet, als man sich denken konnte.
„Sag mal, hast du sie noch alle?!“ Glion ging in gewohnt aufgebrachter Art auf Suno los.
„Ganz schön fies.“, war hingegen die einfache Feststellung von Erin.
Die Verursacherin des kleines Brandes stand indes vollkommen ruhig mit verschränkten Armen da.
„Als ob ich euch anders zum aufhören bewegt hätte.“
„Du hättest es ja ruhig erst mal anders versuchen können!“
„Ich wollte Zeit sparen.“ Daraufhin gab Glion es auf, irgendetwas entgegenzusetzen.
„Ich glaube“, setzte Suno an, „nachdem wir deinen Namen kennen, Erin, wäre es nur fair, wenn wir uns auch vorstellen würden. Suno Kasai der Name.“
Sie wartete dann auf Glion, der allerdings nicht den Anschein machte, als würde er irgend etwas sagen wollen. Im Gegenteil, er blickte in eine vollkommen andere Richtung. Daher trat Suno ihm einmal kräftig auf den Fuß, damit er reagierte.
„Glion Steinhammer“ war alles, was er murmelte während er sich den Fuß rieb und seine Begleitung einmal giftig anblitzte. Diese schaute ihn aber gar nicht mehr an.
„Du scheinst Erd- und Wassermagiern ziemlich... feindselig gegenüberzustehen. Darf ich fragen warum?
„Interessiert doch keinen“ murmelte ein immer noch verärgerter Zwerg und kassierte dafür wieder einen Tritt auf den Fuß.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“
„Na gut... Wie dem auch sei. Wir suchen im übrigen diesen Mann hier.“ Suno hielt Erin den Steckbrief von Shou Zufan entgegen, in der Hoffnung, sie wüsste etwas.
„Ihr gehört einer Gilde an?“ Erin schaute auf den Zettel und dann auf Suno und Glion. Sie musterte sie und bemerkte erst dann die kleinen Symbole auf der Kleidung der beiden, die ihre Zugehörigkeit anzeigten.
„Ja, tun wir. Unser Auftrag ist es, diesen Mann zu fassen. Also wenn du irgendwelche Hinweise...“
„Das direkt nicht, aber ich könnte euch zu jemanden bringen, der etwas wissen könnte. Ich habe für ihn gearbeitet.“
„Das wäre ein Anfang.“
„Oder das Ende...“ flüsterte Glion. Diesesmal überlegte sich Suno, ob ein Tritt in den Fuß reichen würde. Letztendlich entschied sie sich diesesmal für eine Kopfnuss.
„Was hab ich heute bloß getan?“ Der Zwerg rieb sich den Kopf.
„Du hast bisher dreimal zu oft den Mund aufgemacht.“, flüsterte Suno ihm zu.
Dann folgten sie Erin zu einem kleinen Laden für Handwerksbedarf. Als sie zur Tür rein kamen, begrüßte der Ladenbesitzer die drei sofort.
„Was kann ich für dich tun, Erin?“
„Für mich nichts. Aber für diese Beiden hier.“ Sie deutete auf die beiden Magier hinter sich.
Suno schilderte dem Mann die Situation und ihre Aufgabe.
Er gab ihnen den Hinweis, außerhalb der Stadt nach einer Art Camp zu suchen, dass sich irgendwo in den Bergen befinden sollte.
Draußen versuchten Glion und Suno ihre nächsten Schritte zu planen, als Erin auf sie zu kam.
„Wenn ihr wollte, kann ich euch bis zum Fuße der Berge bringen und euch den besten Ort für einen Aufstieg zeigen.“
„Das wäre ziemlich hilfreich, danke.“ Suno lächelte, aber Glions Gesicht verdunkelte sich bei der Aussicht, noch einige Zeit mit dieser Person zusammen zu sein, was ihm wiederum bestimmt noch mehr Unannehmlichkeiten bereitete. Letztendlich blieb ihm aber nichts anderes übrig, denn die beiden Damen hatten sich bereits auf den Weg gemacht.
Ani- Pokémon-Legende
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Hallo, Ani (:
Ich dachte mir, dass ich mal ein Kommentar hinterlassen werde, zumal ich über deine Fantasy-Vorlieben durch unsere PN-Konversation Bescheid weißt; ich kann nur betonen, dass ein Auftreten von Zwergen, Elfen, Menschen und anderen Wesen mir sehr zusagt (wenn ich da mal nicht an The Elder Scrolls V: Skyrim denke ...)
Idee deiner Geschichte:
Ich kenne mich nicht mit dem RPG aus, an dem du und deine Freunde arbeiten. Daher fällt es mir zunächst schwer, eine grobe Leitidee aus den bisherigen Texten herauszulesen. Optimal wäre es, wenn du im Startpost speziell für neue Leser eine kurze Erläuterung geben könntest, worum es grob in deiner Geschichte gehen wird; also so eine Art Klappentext erstellen.
Die Welt:
Wie anfangs erwähnt, mir sagt das gemischte Auftreten diverser Rassen zu; insbesondere der Einbezug von Magie in allen ihren Varianten (Elementar- bishin zu anderer Magie). Man merkt, dass deine Vorstellungen von dem Flair von Tolkien angehaucht sind, zumindest stimmen die Bergabbau-Arbeiten der Zwerge mit den Büchern besagten Autors überein. Und auch, dass sich Zwerge auf Zweihand-Waffen spezialisieren (vorzugsweise wohl Streitäxte), lässt mich belustigt an Gimli erinnern. Offenbar nimmst du störrische Verhaltensweisen aus "Herr der Ringe" (und "Der Hobbit") als Vorbild und passt sie z.B. an den Charakter Glion an. Zumindest gefällt mir diese Idee und deren Darstellung und ich würde mich freuen, auch bald von den anderen Rassen wie von den Elfen zu lesen.
Die Charaktere:
Hier will ich loben, dass du deren Zügen treu bleibst, so sieht man bei Glion in seinem Alltags-Verhalten keine merkwürdigen Sprünge, sondern erlebt ihn als dickköpfig, was auch von Suno entsprechend kommentiert wird.
Ihr Charakter wirkt zweideutig:
- Entweder ist sie von Natur aus sehr sachlich und auf Bücher und antike Fakten beschränkt; etwas holprig ist dann ihr regelrechter Fluss an Tränen: Bei so einer anfangs reserviert wirkenden Person könnte man zumindest den Versuch, diesen Strom zu unterdrücken,erwarten.
- Oder sie benutzt dieses Auftreten als Fassada, um das emotionale Wesen in ihr zu verbergen; ihr Vater hat sie nie sonderlich akzeptiert, deswegen scheint sie für mich mit ihrem Auftreten auf Distanz zu gehen. Sie hat daher nicht viel Vertrauen in jedem Fremden, daher tritt sie auch so auf. Ich denke, dass es mehr so ein Charakterzug ist, denn man sieht ja, wie sie sich in den aktuelleren Kapitel Glion gegenüber verhält; recht ... neckischer, und "was sich neckt, das mag sich" oder dergleichen. Diese Charakterentwicklung möchte ich doch löblich hervorheben!
Dein Schreibstil:
Hin und wieder fallen kleinere oder größere Fehler in der Zeichensetzung und auch in der Grammatik auf. Zum Beispiel werden Relativpronomen leider nicht richtig ausgeschrieben oder wo an der einen Stelle ein "dass" hinkommen soll, schreibst du leider "das". Jage deine Geschichte am besten nochmal durch ein Schreibprogramm wie Word, das automatisch Fehler erkennt. Für eine genauere Analyse suche dir eine Person deines Vertrauens aus und bitte ihn, vor dem eigentlichen Veröffentlichen über deine Kapitel zu schauen - dieser nennt sich dann einen "Betaleser", der dich auch auf Ungereimtheiten aufmerksam macht.
Ich denke, ich habe alles nennenswerte aufgelistet. Ich hoffe, dass du mit diesem Kommentar etwas anfangen kannst.
Mit freundlichen Grüßen,
~Silvers~
Silvers- Anfänger
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Part 3
Es war Nacht geworden und Suno, Glion und ihre Begleitung Erin hatten sich gezwungen gesehen, ein Nachtlager zu errichten.
Nun standen zwei Zelte mitten in der Landschaft. Suno hatte Erin angeboten, mit in ihrem zu übernachten, da sie selbst keines dabei hatte. Davor brannte ein kleines Feuer, das die Magierin entfacht hatte.
Etwas weiter entfernt, knapp zwanzig Schritte, hatte Glion seine nächtliche Unterkunft aufgestellt, weit weg von den beiden Frauen. Wenn er es einrichten konnte, wollte er für den Rest des Tages weg von allen Unannehmlichkeiten sein. Das wären zum einen die Sprüche und Beleidigungen von Erin, nur weil er ein Erdmagier war. Zum anderen... war da Suno.
„Wenn sie ihre freundliche Gesinnung jemandem zeigt, indem sie ihm leicht weh tut... will ich die alte, sich für nichts als Bücher interessierende Suno wieder, die stumm in der Ecke sitzt.“ während er seinem Ärger Luft machte, rieb sich Glion die Beule am Hinterkopf, die er für ein paar kleine Andeutungen zu Erin von Suno gefangen hatte. Hinzu kam ein angesengtes Oberteil, wieder durch Suno, die Diskussionen ohne Warnung feurig beendete.
„Soll einer aus den Frauen schlau werden.“ Er legte sich auf seine Decke, die noch vor dem Zelt lag und schaute in den Sternenhimmel. Aber allzu lange hielt er es so nicht aus und schon saß er nur Sekunden später wieder um einfach nur ins Feuer zu starren.
Suno hatte sich allein in das Zelt zurück gezogen. Vor ihr lagen drei Bücher in denen sie immer wieder blätterte. Nebenbei notierte sie sich neue Erkenntnisse in ihr kleines Heft. Auf einer der Seiten konnte man die Schriftzeichen erkennen, die sie damals in den Katakomben bei Nidhögg gefunden hatte. Bisher hatte sie sie nicht entschlüsseln können. Obwohl sie wusste, dass sie zwergischen Ursprunges sein mussten, fand sie nirgends etwas darüber. Daher versuchte sie nun über Umwege und andere Sprachen einen Anfang zu finden.
„Verdammt... Das muss doch irgendwie zu lösen sein.“ Suno vergrub ihr Gesicht im Kissen und schlug dann ihre Hände über dem Kopf zusammen. Sie bekam langsam Kopfschmerzen. Also klappte sie alles zusammen und verbannte es wieder in ihren Rucksack.
Sie zog die Decke enger um sich und streckte die rechte Hand nach vorne aus. Dann begann eine kleine Flamme auf ihrem Zeigefinger zu lodern. Nach und nach entfachte sie auch Feuer auf den anderen Fingern, bis sie fünf kleine Kerzen vor sich hatte, die sie ansah. Als sie die Faust ballte, erloschen sie. Suno drehte sich auf die Seite, zog die Decke bis über den Kopf und schlief ein.
Währenddessen saß Erin draußen vor dem Feuer und schaute zu den Sternen. Ihre Beine hatte sie angewinkelt und dicht an den Körper gezogen. Auf ihren Weg bis hier hin war es ruhig gewesen. Der Erdmagier war in größerem Abstand hinter ihnen her. Suno, die sich als Feuermagierin entpuppt hatte, war die ganze Zeit in Gedanken gewesen und hatte hin und wieder eine Notiz vermerkt. Sie war vorn weg gegangen. Nun war es weiterhin vollkommen leise.
Dann legte sie eine Hand auf den erdigen Boden und sah einfach nur nach unten. Nach einigen Momenten hob sie die Hand wieder und schaute auf einen Flecken Sand. Sie ließ nahm in auf und ließ ihn wieder zu Boden rieseln, ihr Blick war auf den Sandstrahl gerichtet. Ihre Augen drückten Wehmut aus, als aller Sand aus ihrer Handfläche verschwunden war.
Glion kam in der Zeit zu ihr rüber und stellte sich demonstrativ mit verschränkten Armen vor Erin.
„Was willst du hier, Erdmagier?“
„Damit eines klar ist. Ich bin mehr als ein Erdmagier. Ich bin auch ein Zwerg. Ein Zwerg der sich sein Leben wie es jetzt ist hart erarbeiten musste. Der gegen Hindernisse angelaufen ist, die ihm in den Weg gelegt wurden. Ich hatte es nie leicht. Also bevor du so abfällig von Erdmagiern denkst, solltest du dein Hirn anstrengen und dir die Person ansehen, die vor dir steht und nicht wegen irgendwelchen Fähigkeiten über sie urteilen. Es ist egal, ob du Erd-, Feuer-, Licht- oder Sandmagier bist. In erster Linie zählt die Person, nicht ihre Magie. Gute Nacht, Erin Himmel.“ Damit stapfte er zurück zu seinem Zelt und zog es hinter sich zu.
Zurück blieb Erin. Sie blickte nach unten, dann auf das Sandhäufchen neben sich und wischte es einfach weg. Ihr lief eine einzelne Träne über das Gesicht. Dann stand sie auf und begab sich ebenfalls in ihr Zelt und schlief neben Suno ein.
Am nächsten Morgen wurde Glion unsanft aus dem Schlaf gerissen. Draußen hörte er das Scheppern von Metall und mehrere Stimmen, die zwar versuchten leise zu sprechen, allerdings mehr als durcheinander plapperten. Er öffnete sein Zelt ein Stück weit und schaute auf eine Gruppe von 5 Leuten, darunter ein Satyr und 4 andere, die er von Weitem aber nicht einordnen konnte. Was ihn aber beunruhigte war die Tatsache, dass sie vor dem Zelt von Suno und Erin standen und dieses auch schon ein Stück weit geöffnet hatten.
Sein Griff ging daher zu seiner Hellebarde, die neben ihm lag. Er öffnete sein Zelt endgültig und legte eine Hand auf den Boden vor sich. Gerade als er einen seiner Zauber wirken wollte, kam ihm ein Feuerstrahl zuvor, der zumindest zwei der fünf röstete. Die verbliebenen sprangen sofort einige Schritte zurück. Glion hingegen hatte Mühe sich sein Lachen zu verkneifen. Dann ging aus dem Zelt raus und drehte seine Waffe in seinen Händen.
„Ich hätte euch warnen können.“
„Glion, halt dich da raus.“
Der genannte zuckte zusammen als er eine ziemlich wütende Suno aus dem Zelt kommen sah. Ihr Blick war finster und ihre noch recht zerzausten Haare machten das Bild einer 'Hexe' fast schon perfekt. Daher ging der Zwerg vorsichtshalber ein paar Schritte zurück. Erin lugte aus dem Zelt raus und machte nicht den Eindruck, als würde sie raus kommen. Im Gegenteil, ihr Blick sprach Bände, so ersdtaunt war sie über diese Aktion.
„Was willst du kleine schon machen? Eben hattest du das Überraschungsmoment auf deiner Seite. Jetzt nicht mehr.“ Einer der Typen begann schmierig zu lächeln. „Schnappt sie euch.“
Als sich die drei verbliebenen Schläger auf den Weg zu Suno machten, streckte sie ihren Rechten Arm nach vorn aus. Vor ihrer Handfläche entstand ein roter Kreis mit mehreren Symbolen. Glion erkannte es als einen magischen Zirkel und ging noch einmal ein Stück zurück.
~Suno, mein Gott. Übertreib doch nicht gleich so.~
Ein magischer Zirkel war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie einen etwas mächtigeren Zauber wirken wollte. Anscheinend wollte sie sich nicht lange mit den Typen auseinander setzten. Oder sie war wirklich sauer.
Jedenfalls war der Zirkel schon beeindruckend genug, dass die Schläger stehen blieben.
Suno fixierte die drei mit ihrem Blick. „Meteora...“ Sie flüsterte ein einzelnes Wort und die Symbole begannen zu leuchten. Gleich darauf kamen dutzende Feuerbälle aus dem Gebilde, die die neben den ungebetenen Gästen einschlugen und Staub aufwirbelten.
Als der magische Zirkel letztendlich verschwand und Suno ihren Arm wieder runter nahm, drehte sie sich um, pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ging zurück ins Zelt. Der Staub lichtete sich indes langsam wieder und gab den Blick auf eine vollkommen veränderte Landschaft wieder. Mehrere Krater hatten sich aufgetan, mittendrin lagen die drei Männer, leicht angesengt und bewusstlos.
Glion, der mit offen stehendem Mund davor stand und dessen Blick immer wieder zwischen Zelt zu Krater hin und her wanderte, lockerte seinen Griff um die Hellebarde.
„Was beim Barte eines Zwerges...?“
Erin kam aus dem Zelt, das sie sich mit Suno geteilt hatte und verschloss es vorsichtig wieder. Sie stellte sich neben Glion und betrachtete das Resultat, das die Feuermagierin hinterlassen hatte.
„Dagegen sind wir mit den leicht angebrannten Sachen noch gut weg gekommen.“
Glion nickte. „Da muss ich dir zum ersten Mal recht geben.“
Die Beiden standen stumm nebeneinander. Der Zwerg verlagerte sein Gewicht nervös von einen Fuß auf den anderen bis er sich letztendlich umdrehte und zurück zu seiner Unterkunft ging.
„Ich werde dann schon mal alles zusammenpacken.“
Erin blieb allein stehen. Ihr Blick wanderte in die Richtung, in die sie gleich weitergehen würden und wo die Ausläufer der Berge bereits zu sehen waren. Wer auch immer auf die beiden Magier von Hidden Secret treffen würde, er würde sich warm anziehen müssen.
„Da wären wir.“ Erin deutete auf den Weg vor sich, der weiter nach oben in die Berge führte. „Der einzig mir bekannte Aufgang.“
„Das wird problematisch.“ Glion ging zu der nächsten Felswand und betrachtete sie. Dann wanderte sein Blick den Weg hinauf.
„In der Tat. Ein einzelner Zugang zu ihrem Lager ist einfacher zu verteidigen. Wir dürften uns auf ein paar Fallen gefasst machen. Nicht zu vergessen sind die Wachen. Sollten sie es schaffen, der restlichen Gruppe Bescheid zu geben wird es noch einmal unangenehmer.“ Die Feuermagierin war ein Stück zurück gegangen und betrachtete nun den Verlauf des Weges, so weit wie sie ihn überhaupt im Blick hatte.
„Vielleicht solltet ihr es dann einfach bleiben lassen?“ Erin hingegen stand entspannt da und beobachtete die beiden. Sie bekam aber keine Antwort auf die eben gestellte Frage. „Hallo?“
Gerade als sie Suno antippen wollte hielt sie Glion am Arm fest und schüttelte den Kopf. Als Erin genauer hinsah bemerkte sie wie entschlossen sie aussah. „Ich nehm das als Antwort für ein 'Doch, wir gehen da hoch.'“ Diesmal nickte Glion und ließ Erin wieder los.
Suno atmete einmal tief durch und setzte sich dann in Bewegung, Glion folgte ihr. Erin, die nicht einfach stehen gelassen werden wollte, lief ihnen noch ein Stück nach. Als sie aber bei einem ihrer Schritte ein 'Klick' hörte, blieb sie stehen. Die beiden Gildenmagier hielten ebenfalls kurz inne und drehten sich zu ihr um.
„Was ist denn lo....“ Glion wollte nachfragen, was passiert sei, unterbrach aber mitten im Satz als ihm der Boden unter den Füßen entglitt.
Erin hatte eine Falle ausgelöst. Nun vielen die Drei mehrere Meter tief in eine Grube. Die 'Eingangstür' schloss sich wieder und es wurde stockfinster.
„Na spitze. Vielen herzlichen Dank, Erin.“
„Halt doch deine Klappe, du dämlicher Erdmagier.“
„Hast du was gesagt, du Unglücksrabe?“
„Gegenfrage. Habt ihr beide eben etwas gesagt?“ Sofort verstummten Erin und Glion als Suno die Grube mit ihren Flammen ausleuchtete.
„Und wie kommen wir hier jetzt raus, wenn ich fragen darf?“ Erin setze sich an die nächstgelegene Wand.
„Lass das den blöden Erdmagier machen.“ zwinkerte Glion ihr zu.
Es war Nacht geworden und Suno, Glion und ihre Begleitung Erin hatten sich gezwungen gesehen, ein Nachtlager zu errichten.
Nun standen zwei Zelte mitten in der Landschaft. Suno hatte Erin angeboten, mit in ihrem zu übernachten, da sie selbst keines dabei hatte. Davor brannte ein kleines Feuer, das die Magierin entfacht hatte.
Etwas weiter entfernt, knapp zwanzig Schritte, hatte Glion seine nächtliche Unterkunft aufgestellt, weit weg von den beiden Frauen. Wenn er es einrichten konnte, wollte er für den Rest des Tages weg von allen Unannehmlichkeiten sein. Das wären zum einen die Sprüche und Beleidigungen von Erin, nur weil er ein Erdmagier war. Zum anderen... war da Suno.
„Wenn sie ihre freundliche Gesinnung jemandem zeigt, indem sie ihm leicht weh tut... will ich die alte, sich für nichts als Bücher interessierende Suno wieder, die stumm in der Ecke sitzt.“ während er seinem Ärger Luft machte, rieb sich Glion die Beule am Hinterkopf, die er für ein paar kleine Andeutungen zu Erin von Suno gefangen hatte. Hinzu kam ein angesengtes Oberteil, wieder durch Suno, die Diskussionen ohne Warnung feurig beendete.
„Soll einer aus den Frauen schlau werden.“ Er legte sich auf seine Decke, die noch vor dem Zelt lag und schaute in den Sternenhimmel. Aber allzu lange hielt er es so nicht aus und schon saß er nur Sekunden später wieder um einfach nur ins Feuer zu starren.
Suno hatte sich allein in das Zelt zurück gezogen. Vor ihr lagen drei Bücher in denen sie immer wieder blätterte. Nebenbei notierte sie sich neue Erkenntnisse in ihr kleines Heft. Auf einer der Seiten konnte man die Schriftzeichen erkennen, die sie damals in den Katakomben bei Nidhögg gefunden hatte. Bisher hatte sie sie nicht entschlüsseln können. Obwohl sie wusste, dass sie zwergischen Ursprunges sein mussten, fand sie nirgends etwas darüber. Daher versuchte sie nun über Umwege und andere Sprachen einen Anfang zu finden.
„Verdammt... Das muss doch irgendwie zu lösen sein.“ Suno vergrub ihr Gesicht im Kissen und schlug dann ihre Hände über dem Kopf zusammen. Sie bekam langsam Kopfschmerzen. Also klappte sie alles zusammen und verbannte es wieder in ihren Rucksack.
Sie zog die Decke enger um sich und streckte die rechte Hand nach vorne aus. Dann begann eine kleine Flamme auf ihrem Zeigefinger zu lodern. Nach und nach entfachte sie auch Feuer auf den anderen Fingern, bis sie fünf kleine Kerzen vor sich hatte, die sie ansah. Als sie die Faust ballte, erloschen sie. Suno drehte sich auf die Seite, zog die Decke bis über den Kopf und schlief ein.
Währenddessen saß Erin draußen vor dem Feuer und schaute zu den Sternen. Ihre Beine hatte sie angewinkelt und dicht an den Körper gezogen. Auf ihren Weg bis hier hin war es ruhig gewesen. Der Erdmagier war in größerem Abstand hinter ihnen her. Suno, die sich als Feuermagierin entpuppt hatte, war die ganze Zeit in Gedanken gewesen und hatte hin und wieder eine Notiz vermerkt. Sie war vorn weg gegangen. Nun war es weiterhin vollkommen leise.
Dann legte sie eine Hand auf den erdigen Boden und sah einfach nur nach unten. Nach einigen Momenten hob sie die Hand wieder und schaute auf einen Flecken Sand. Sie ließ nahm in auf und ließ ihn wieder zu Boden rieseln, ihr Blick war auf den Sandstrahl gerichtet. Ihre Augen drückten Wehmut aus, als aller Sand aus ihrer Handfläche verschwunden war.
Glion kam in der Zeit zu ihr rüber und stellte sich demonstrativ mit verschränkten Armen vor Erin.
„Was willst du hier, Erdmagier?“
„Damit eines klar ist. Ich bin mehr als ein Erdmagier. Ich bin auch ein Zwerg. Ein Zwerg der sich sein Leben wie es jetzt ist hart erarbeiten musste. Der gegen Hindernisse angelaufen ist, die ihm in den Weg gelegt wurden. Ich hatte es nie leicht. Also bevor du so abfällig von Erdmagiern denkst, solltest du dein Hirn anstrengen und dir die Person ansehen, die vor dir steht und nicht wegen irgendwelchen Fähigkeiten über sie urteilen. Es ist egal, ob du Erd-, Feuer-, Licht- oder Sandmagier bist. In erster Linie zählt die Person, nicht ihre Magie. Gute Nacht, Erin Himmel.“ Damit stapfte er zurück zu seinem Zelt und zog es hinter sich zu.
Zurück blieb Erin. Sie blickte nach unten, dann auf das Sandhäufchen neben sich und wischte es einfach weg. Ihr lief eine einzelne Träne über das Gesicht. Dann stand sie auf und begab sich ebenfalls in ihr Zelt und schlief neben Suno ein.
Am nächsten Morgen wurde Glion unsanft aus dem Schlaf gerissen. Draußen hörte er das Scheppern von Metall und mehrere Stimmen, die zwar versuchten leise zu sprechen, allerdings mehr als durcheinander plapperten. Er öffnete sein Zelt ein Stück weit und schaute auf eine Gruppe von 5 Leuten, darunter ein Satyr und 4 andere, die er von Weitem aber nicht einordnen konnte. Was ihn aber beunruhigte war die Tatsache, dass sie vor dem Zelt von Suno und Erin standen und dieses auch schon ein Stück weit geöffnet hatten.
Sein Griff ging daher zu seiner Hellebarde, die neben ihm lag. Er öffnete sein Zelt endgültig und legte eine Hand auf den Boden vor sich. Gerade als er einen seiner Zauber wirken wollte, kam ihm ein Feuerstrahl zuvor, der zumindest zwei der fünf röstete. Die verbliebenen sprangen sofort einige Schritte zurück. Glion hingegen hatte Mühe sich sein Lachen zu verkneifen. Dann ging aus dem Zelt raus und drehte seine Waffe in seinen Händen.
„Ich hätte euch warnen können.“
„Glion, halt dich da raus.“
Der genannte zuckte zusammen als er eine ziemlich wütende Suno aus dem Zelt kommen sah. Ihr Blick war finster und ihre noch recht zerzausten Haare machten das Bild einer 'Hexe' fast schon perfekt. Daher ging der Zwerg vorsichtshalber ein paar Schritte zurück. Erin lugte aus dem Zelt raus und machte nicht den Eindruck, als würde sie raus kommen. Im Gegenteil, ihr Blick sprach Bände, so ersdtaunt war sie über diese Aktion.
„Was willst du kleine schon machen? Eben hattest du das Überraschungsmoment auf deiner Seite. Jetzt nicht mehr.“ Einer der Typen begann schmierig zu lächeln. „Schnappt sie euch.“
Als sich die drei verbliebenen Schläger auf den Weg zu Suno machten, streckte sie ihren Rechten Arm nach vorn aus. Vor ihrer Handfläche entstand ein roter Kreis mit mehreren Symbolen. Glion erkannte es als einen magischen Zirkel und ging noch einmal ein Stück zurück.
~Suno, mein Gott. Übertreib doch nicht gleich so.~
Ein magischer Zirkel war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie einen etwas mächtigeren Zauber wirken wollte. Anscheinend wollte sie sich nicht lange mit den Typen auseinander setzten. Oder sie war wirklich sauer.
Jedenfalls war der Zirkel schon beeindruckend genug, dass die Schläger stehen blieben.
Suno fixierte die drei mit ihrem Blick. „Meteora...“ Sie flüsterte ein einzelnes Wort und die Symbole begannen zu leuchten. Gleich darauf kamen dutzende Feuerbälle aus dem Gebilde, die die neben den ungebetenen Gästen einschlugen und Staub aufwirbelten.
Als der magische Zirkel letztendlich verschwand und Suno ihren Arm wieder runter nahm, drehte sie sich um, pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ging zurück ins Zelt. Der Staub lichtete sich indes langsam wieder und gab den Blick auf eine vollkommen veränderte Landschaft wieder. Mehrere Krater hatten sich aufgetan, mittendrin lagen die drei Männer, leicht angesengt und bewusstlos.
Glion, der mit offen stehendem Mund davor stand und dessen Blick immer wieder zwischen Zelt zu Krater hin und her wanderte, lockerte seinen Griff um die Hellebarde.
„Was beim Barte eines Zwerges...?“
Erin kam aus dem Zelt, das sie sich mit Suno geteilt hatte und verschloss es vorsichtig wieder. Sie stellte sich neben Glion und betrachtete das Resultat, das die Feuermagierin hinterlassen hatte.
„Dagegen sind wir mit den leicht angebrannten Sachen noch gut weg gekommen.“
Glion nickte. „Da muss ich dir zum ersten Mal recht geben.“
Die Beiden standen stumm nebeneinander. Der Zwerg verlagerte sein Gewicht nervös von einen Fuß auf den anderen bis er sich letztendlich umdrehte und zurück zu seiner Unterkunft ging.
„Ich werde dann schon mal alles zusammenpacken.“
Erin blieb allein stehen. Ihr Blick wanderte in die Richtung, in die sie gleich weitergehen würden und wo die Ausläufer der Berge bereits zu sehen waren. Wer auch immer auf die beiden Magier von Hidden Secret treffen würde, er würde sich warm anziehen müssen.
„Da wären wir.“ Erin deutete auf den Weg vor sich, der weiter nach oben in die Berge führte. „Der einzig mir bekannte Aufgang.“
„Das wird problematisch.“ Glion ging zu der nächsten Felswand und betrachtete sie. Dann wanderte sein Blick den Weg hinauf.
„In der Tat. Ein einzelner Zugang zu ihrem Lager ist einfacher zu verteidigen. Wir dürften uns auf ein paar Fallen gefasst machen. Nicht zu vergessen sind die Wachen. Sollten sie es schaffen, der restlichen Gruppe Bescheid zu geben wird es noch einmal unangenehmer.“ Die Feuermagierin war ein Stück zurück gegangen und betrachtete nun den Verlauf des Weges, so weit wie sie ihn überhaupt im Blick hatte.
„Vielleicht solltet ihr es dann einfach bleiben lassen?“ Erin hingegen stand entspannt da und beobachtete die beiden. Sie bekam aber keine Antwort auf die eben gestellte Frage. „Hallo?“
Gerade als sie Suno antippen wollte hielt sie Glion am Arm fest und schüttelte den Kopf. Als Erin genauer hinsah bemerkte sie wie entschlossen sie aussah. „Ich nehm das als Antwort für ein 'Doch, wir gehen da hoch.'“ Diesmal nickte Glion und ließ Erin wieder los.
Suno atmete einmal tief durch und setzte sich dann in Bewegung, Glion folgte ihr. Erin, die nicht einfach stehen gelassen werden wollte, lief ihnen noch ein Stück nach. Als sie aber bei einem ihrer Schritte ein 'Klick' hörte, blieb sie stehen. Die beiden Gildenmagier hielten ebenfalls kurz inne und drehten sich zu ihr um.
„Was ist denn lo....“ Glion wollte nachfragen, was passiert sei, unterbrach aber mitten im Satz als ihm der Boden unter den Füßen entglitt.
Erin hatte eine Falle ausgelöst. Nun vielen die Drei mehrere Meter tief in eine Grube. Die 'Eingangstür' schloss sich wieder und es wurde stockfinster.
„Na spitze. Vielen herzlichen Dank, Erin.“
„Halt doch deine Klappe, du dämlicher Erdmagier.“
„Hast du was gesagt, du Unglücksrabe?“
„Gegenfrage. Habt ihr beide eben etwas gesagt?“ Sofort verstummten Erin und Glion als Suno die Grube mit ihren Flammen ausleuchtete.
„Und wie kommen wir hier jetzt raus, wenn ich fragen darf?“ Erin setze sich an die nächstgelegene Wand.
„Lass das den blöden Erdmagier machen.“ zwinkerte Glion ihr zu.
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Letzter Part dieses Kapitels - Have fun.
Part 4
Glion hatte sich vor eine Wand ihres Gefängnisses gestellt. Statt aber wie sonst das Ende seiner Hellebarde in den Boden zu rammen schlug er damit gegen die Wand, die sich daraufhin in doch recht großem Umfang begann regelrecht zurückzuziehen. Er hatte einen Tunnel geschaffen.
„So, der dürfte uns wieder nach oben bringen.“ Triumphierend drehte er sich zu Erin um die die Augen verdrehte und zur Seite blickte.
„Ja ja, manchmal seid ihr doch ganz nützlich.“
Seufzend schaute Glion dann zu Suno. „Ernsthaft, und ich dachte du wärst schlimm. Aber du bist ja dagegen Balsam für meine Nerven.“
„Und wie muss ich das jetzt verstehen?“ Der Blick der Feuermagieren sah nicht sonderlich amüsiert aus.
„Ähm.... Wie ich das meine? Nun... weißt du, ich....“ Er stockte kurz. „Komm ich aus der Sache gerade überhaupt raus?“
„Ich behalte es im Hinterkopf.“
„Also nein...“
„Richtig.“ Damit machte sich Suno auf den Weg in den Tunnel, gefolgt von Erin und Glion.
Sobald sie den Ausgang erreichen würden, müssten sie aufpassen. Die Falle hatte Shou Zufan und seine Mitstreiter sicher vorgewarnt das jemand kommen würde. Also war die Wahrscheinlichkeit, dass am Ausgang ihres Fluchtweges bereits mehrere potentielle Gegner warteten, relativ hoch. Sie mussten also vorsichtig sein.
„Ich bin dafür, dass wir einfach raus springen und sie ohne Vorwarnung in den Boden stampfen.“ Auf Glions Gesicht machte sich ein breites Grinsen breit ob der Vorfreude, gleich ein bisschen seine Muskeln spielen zu lassen.
„War ja klar dass der Erdmagier unter uns zeigen will, was er so drauf hat.“
„Was hat das bitteschön damit zu tun, dass ich Erdmagier bin? Es ist einfach die schnellste Option.“
Erin und Glion gerieten mal wieder aneinander und starrten sich mehr oder weniger wütend und genervt an.
„Auch wenn es die schnellste Variante ist, ist es die im Moment denkbar Schlechteste.“
„Wie meinen?“ Der Zwerg drehte sich zu Suno um. Sie hatte wieder den Blick, den er von ihr gewohnt war: Diesen kalkulierenden und berechnenden Ausdruck. Suno drehte sich dann um und deutete auf Erin.
„Wir haben keine Ahnung, inwieweit sie sich gegen eine große Anzahl an Gegner zur Wehr setzten kann. Es ist sicher, dass, wenn wir allein wären, kein Problem darin bestünde die Truppe ohne weiteres schnell auszuschalten. Wenn wir das aber in unserer momentanen Konstellation machen, vernachlässigen wir dabei Erin zu verteidigen, sodass sie das erste Ziel der Angriffe der anderen sein wird. Das wiederum könnte uns in Schwierigkeiten bringen, besonders, wenn sie gefangen wird und sie so ein Druckmittel gegen uns hätten.“
Glion drehte sich zu Erin um, womit nun die Blicke beider Magier auf sie gerichtet waren.
„Ähm... Es ist nicht so, dass ich vollkommen schutzlos bin. Ich könnte mich schon verteidigen.“
„Genug, damit wir uns in aller Ruhe um die Typen kümmern können?“ Glions Frage blieb einige Momente im Raum stehen, bevor Erin antwortete, indem sie aus ihrem Rucksack etwas heraus kramte.
„Was ist das denn? Wenn das eine Waffe ist muss ich mir eine neue Definition für 'Waffen' einfallen lassen.“ Etwas misstrauisch begutachtete Glion das bogenähnliche Gebilde in Erins Hand.
„Es ist ein Kurzbogen. Vermutlich nochmal um einiges kürzer als normale Bögen dieser Art, aber in der Region aus der ich stamme eine beliebte Waffe für Reisende.“
„Dann können wir wohl anscheinend doch deine Variante nehmen, Glion.“
„Ich freu mich schon drauf, Suno. Du bleibst weit hinter uns, verstanden, Erin?“
Sie ließen ihre Taschen auf den Boden fallen und ginge zielstrebig in Richtung Ausgang. Während Glion seine Hellebarde hin und her schwang, entfachte Suno nacheinander eine Flamme an ihren Fingerspitzen.
„Sicher, dass wir das so ohne Weiteres schaffen?“ Die Feuermagierin wandte sich an Glion. „Immerhin hatten wir schon mit Ragast und einem Dunkelmagier ein paar Probleme.“
„Mag sein. Aber ich wollte ihnen nicht unbedingt alles zeigen, was ich an Magie in Reserve habe. Sagen wir, ich hätte knappe 60% von dem, was ich könnte, eingesetzt. Ich nehme an, selbes gilt für dich?“
Ein Lächeln kam in Sunos Gesicht zum Vorschein. „Wenn du denkst, mich im Kreis zu drehen und dabei etwas zu zündeln, wäre alles, was ich könnte... Dann liegst du falsch.“
„Dann sag ich einfach mal: Lasst die Spiele beginnen.“
Das in die Höhle einfallende Sonnenlicht kam langsam zum Vorschein und die Hidden Secret – Magier hielten noch einmal kurz inne, nickten sich dann aber zu und liefen los.
Wie erwartet standen hatten sich Einige um den Ausgang zusammengerottet, die nur darauf warteten, ihre Beute endlich in Augenschein zu nehmen. Vermutlich hatten sie sich das aber etwas anders vorgestellt. Denn als Suno und Glion die Höhle verlassen hatten, bleib zumindest der ersten Reihe Banditen keine Zeit mehr um zu reagieren.
Während Glion zum einen mit seiner Hellebarde Angriffe abfing, dafür aber mit nur einer Bewegung den kompletten Erdboden in eine Wellenbewegung versetzte, wich Suno ohne große Probleme allem aus, um den Gegner im Nachhinein entweder mit einem gezielten feurigen Tritt aus Gefecht zu setzten oder gleich ein Feuerball auf ihn zu schleudern.
Erin hingegen stand am Rand des Ausgangs, einen Pfeil an die Sehne ihres Bogens gelegt um sich im Notfall verteidigen zu können, und beobachtete das Spektakel.
„Was zum...?“ mit leicht geöffneten Mund beobachtete sie, wie die beiden Magier einen nach dem anderen ausschalteten. Zu viele Eindrücke von 'Unglaublich' bis 'Wo bin ich gelandet?' schossen ihr durch den Kopf. Dabei bemerkte sie aber nicht, wie einer der Banditen sie bemerkt und vorsichtig von der Seite auf sie zu kam.
Aber Glion bemerkte es. „Erin, pass auf!“
Genannte drehte sich um, schaffte es aber nicht mehr, ihren Bogen zu spannen. Dafür konnte Glion aber noch einen Zauber wirken.
„Kunst des Minotaurus – Rampage!“ Mit seiner Hellebarde zeigte er in die Richtung des Angreifers. Wie zuvor am Tag bei Suno entstand ein magischer Zirkel, diesmal in braun, aus dessen Mitte sich eine Gestalt löste. Ohne weitere Warnung und in einer erstaunlichen Geschwindigkeit rannte nun ein steinerner Minotaurus auf den Angreifer zu, der ihn mitnahm und gegen die nächste Wand rammte, die allerdings dem Druck auch nicht lange standhalten konnte und in sich zusammen fiel.
„Hey, alles in Ordnung?“
Erin drehte sich mit mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck zu Glion um und nickte einfach nur. Ihr hatte so eben wirklich Erdmagie geholfen.
Währenddessen hatte Suno die restlichen Banditen ausgeschaltet. Ihr war aber dabei nicht die Magie entgangen, die Glion eben verwendet hatte.
„Was war das? Ich hab noch nie erlebt, dass ein Erdmagier eine so komplexe Form mit seiner Magie dargestellt hat...“
„Das erkläre ich dir später, wenn du es unbedingt wissen willst. Im Moment sollten wir weiter.“
„Du hast Recht. So viele dürften sich auch nicht mehr im Lager befinden.“ Sunos Blick wanderte etwas höher, wo schon ein paar Häuserkanten zu sehen waren. Nicht mehr lange und sie würde Shou Zufan danach fragen können, wer noch alles an dem Überfall auf die Händlerkarawane ihrer Familie beteiligt war. „Gehen wir. Du bleibst am besten hier, Erin.“
Bevor sie etwas sagen konnte, liefen Suno und Glion auch schon wieder los und ließen Erin allein zurück. Sie verstärkte den Griff um ihren Bogen und schaute mit einem zerknirschten Gesicht nach unten.
„Jetzt musste ich mir auch noch von einem Erdmagier helfen lassen. Dabei hätte ich es auch allein gekonnt, wenn ich gewollt hätte. So ein Mist.“ Sie schaute den Weg nach oben, wo Suno und Glion um die Ecke verschwunden waren. Dann machte sie sich ebenfalls auf den Weg ins Lager.
„Wo sind meine Männer?!“ Shou Zufan rammte sein Schwert in den Boden, wo es bis zur Hälfte stecken blieb. Auf seiner Stirn trat eine Ader deutig hervor. Seine Wut richtete sich gegen die Beiden, die vor ihm standen: Eine Menschengöre und ein garstiger Zwerg.
„Die liegen unten und machen ein Nickerchen.“ Der Zwerg grinste ihn fast schon höhnisch an, während ihn die Menschenfrau mit einem festen Blick anstarrte. Aus ihren Augen war Hass abzulesen.
„Ich sollte mich darüber freuen, dass wenigstens der Zwerg mit mir redet, nicht wahr... Mensch? Immerhin sind wie Homunkulus für euch nichts weiter als... Werkzeug gewesen.“
Sunos Blick wurde noch einmal finsterer. „Es mag richtig sein, dass meine Vorfahren die deinen erschaffen und ausgenutzt haben. Aber das ist Jahrtausende her. Ihr habt für eure Freiheit gekämpft und gewonnen. Und mittlerweile wird jeder Mensch mit euch übereinstimmen, dass es falsch war.“
„Hört, hört. Es kann gut sein, dass es Jahrtausende her ist. Dennoch seid ihr Menschen für mich nichts anderes geblieben als die Egoisten, die ihr damals schon wart. Und jeder Homunkulus, der euch nicht als das sieht, was ihr immer noch seit, ist in meinen Augen nicht besser als ihr. Deswegen habe ich meine Heimat verlassen. Ich konnte nicht mit diesen ignoranten Geschöpfen zusammen leben.“
„Deine Ansicht. Dann lass mich dir eine Frage stellen...“ Flammen begannen um Sunos Faust zu züngeln, ohne aber, dass sie sie komplett einschlossen. „...Vor 3 Jahren hast du doch mit ein paar anderen eine Händlerkarawane angegriffen, oder nicht?“
Shou Zufan überlegte kurz. Dann grinste er Suno schmierig an. „Wenn du diese unfähige Bande Händler meinst... Es war schön zu sehen, wie sie um ihr Leben gebettelt haben.“
Das Feuer um Sunos Faust breitete sich aus, bis es ihren gesamten Arm eingehüllt hatte. Sie musste sich zurückhalten, um nicht sofort auf ihn loszugehen. Das bemerkte auch Glion.
„Bleib ruhig. Er versucht dich zu provozieren damit du.... Suno!“ Aber er konnte sie nicht mehr zurückhalten.
Ohne Vorwarnung lief sie nach vorne und versuchte Shou Zufan mit voller Wucht mit der Faust zu treffen. Aber kurz vor seinem Gesicht blockierte ihr etwas mitten in der Luft stehendes den Weg.
„Iced Shied... Ein Zauber der es mir ermöglicht, ein hauchdünnes aber sehr robustes Schild aus glasklarem Eis zu erschaffen.“ Shou Zufan grinste.
Suno hingegen versuchte nun ihn seitlich zu treffen. Aber auch hier prallte sie an einem Schild ab.
„Ich sagte doch, du kommst nicht durch.“ Seine rechte Hand hob er auf Brusthöhe, bevor er sie nach rechts schwingen ließ, als würde er etwas wegwischen. „Iced Spear!“ Aus einem glitzernden Nebel lösten sich mehrere spitze Eisgeschosse die Suno trafen und nach hinten schleuderten. Als er noch einmal zum selben Angriff einsetzte ließ Glion einen Erdwall aus dem Boden fahren, der Suno schützte. Er stellte sich neben sie.
„Ich wollte dir noch sagen, dass du ihn nicht blindlings angreifen sollst. Ich verstehe deinen Wut. Aber ich bitte dich auch: Schalt wieder dein Gehirn ein und agiere so wie die Suno die ich kenne.“
„Tut mir Leid...“
„Zusammen haben wir eine größere Chance ihn zu besiegen. Auch wenn er nach einem sehr erfahrenem Eismagier aussieht. Bereit?“
Suno nickte. Dann ließ Glion den Erdwall nach vorn fahren. Zufan sprang nach oben um auszuweichen, wurde dann aber mitten in der Luft von einer Feuerpeitsche erwischt und wieder auf den Boden gebracht. Als er aufprallte erschien unter ihm ein brauner Magiezirkel.
„Erdsäule!“ Ein Zylinder aus Erde kam aus dem Boden geschossen der den Eismagier wieder in die Luft beförderte. Suno war währenddessen auch in die Luft gesprungen und hielt den rechten Arm vor sich.
„Meteora!“ Der selbe Angriff wie der am Morgen traf Zufan, diesmal jedoch waren die Feuerbälle viel gerichteter und trafen einer nach dem anderen ihr Ziel.
Eine Staubwolke versperrte ihnen dann die Sicht. Als Suno und Glion dann aber Gelächter hörten, wussten sie, dass ihre Kombination nicht funktioniert hatte.
„Netter Angriff. Leider nicht so wirkungsvoll, wie ihr vermutet habt.“ Shou Zufan kam aus der Staubwolke heraus und klopfte sich etwas Dreck von der Kleidung. „Eines wundert mich aber. Du wirst wohl kaum hergekommen sein, nur um Rache zu nehmen, oder?“
„Ich würde gerne die Namen der anderen hören, die dabei waren.“
„Vielleicht sag ich sie dir. Ich bin ja eigentlich in der Tiefe meines Herzens eine nette Person. Besiege mich, und ich gebe dir wahrscheinlich die Information, die du haben willst.“
Glion hielt einen Arm vor Suno, damit sie nicht wieder einfach auf ihn los ging. Dann flüsterte er ihr zu: „Ich glaube nicht, dass wir ihn besiegen können, so Leid es mir tut.“
„Aber versuchen können wir es.“
„Und wir werden es auch. Kunst des Minotaurus – Controlled Rampage!“ Wieder erschien die Gestalt eines Minotaurus. Aber diesmal ging sie nicht einfach auf ein Ziel los, sondern blieb vor Glion stehen. Dann zeigte er mit seiner Hellebarde auf Zufan und das steinerne Ungetüm setzte sich in Bewegung. Jedes Mal wenn der Homunkulus auswich fixierte Glion ihn erneut mit dem Ende seiner Waffe und seine Magie folgte ihm. Es war wie eine Jagd. Als er dann mit dem Rücken zu Glion und Suno stand, sprang Letztere nach vorn und schlug ihm in den Rücken, direkt auf den Minotaurus der ihn sofort auf die Hörner nahm.
„Meer der Flammen!“ Suno kreuzte beide Arme vor sich die sich komplett in Feuer hüllten. Als sie sie dann mit Schwung nach vorne ausbreitete, entstand ein gerichtete Teppich aus Feuer, der Zufan und den Minotaurus einschloss und für eine Minute wütete. Danach zerbröckelte Glions Magie und der Eismagier fiel zu Boden.
Als er versuchte sich aufzurappeln, starrte er Beide an und lächelte. „Das war besser. Wenn ihr noch ein bisschen Stärker wärt, könntet ihr mich vielleicht besiegen.“ Er hob eine Hand und richtete sie auf Suno und Glion. „Iced Chain.“
Um die Hidden Secret – Magier bildete sich ein eisiger Nebel, aus dem ohne Vorwarnung Ketten geschossen kamen, die sie fesselten. Als Suno versuchte, dass Eis mit ihrem Feuer zu schmelzen, musste sie feststellen, dass es nicht ging.
„Hab ich euch. Hier ist Endstation.“ Zufan hatte sich wieder aufgerichtet und lächelte nur. „Ihr seid stark, ohne Zweifel. Aber es fehlt euch an Erfahrung und an magischer Energie, dem Etheria. Schade eigentlich, zwei solch fähige Leute zu verlieren.“
Gerade als er einen Schritt nach vorn machen wollte, hielt er inne. Ein Mann kam ins Lager, allerdings aus der entgegen gelegenen Richtung aus der Suno und Glion gekommen waren. Der Mann war fast komplett in violetten Tönen gekleidet, seine Haut dazu war aber im Kontrast bleich wie die einer Leiche.
„Was zur Hölle?“ Zufan schien über das erscheinen des Mannes erschrocken. „Wo sind... Was ist mit den Wachen an diesem Eingang passiert?“
Bei dieser Frage blickte der Unbekannte nach oben. Seine Augen waren ausdruckslos, genau wie seine Mimik.
„Sie waren... eine Gefahr.“ Die Stimme des Mannes war vollkommen klar und emotionslos.
„Was meinst du...? Du Bastard! Sag mir nicht du hast sie alle ermordet... Denn wenn.... Schlitze ich dich persönlich auf, du Drecks... ugh...“ Bevor Zufan seinen Satz beenden konnte war der Mann in einem schwarzen Nebel verschwunden und vor ihm aufgetaucht. Nun ragte die Spitze einer Klinge aus dem Rücken des Homunkulus.
„Gefahr beseitigt.“ war alles, was die schattenhafte Gestalt sagte.
Die eisigen Ketten um Suno und Glion lösten sich auf und die beiden blickten geschockt auf deren Reste.
„Wenn sich... die Magie eines Magiers ohne Weiteres auflöst, dann...“ Suno stotterte, was untypisch für sie war. Aber gerade begann sie zu realisieren, dass sich die einzige Möglichkeit, die Namen der Täter von damals herauszufinden, in Luft auflöste. „... dann nur, weil er... tot ist.“
Glion schaute auf das ungläubige Gesicht von Suno, bevor dann den Unbekannten anblickte, der nun seinen Weg weiter ging, als sei nichts gewesen. Vor sich sah er die Feuermagierin, wie sie ihm ihre Geschichte anvertraut hatte. Dann schaute er auf die leblose Gestalt von Shou Zufan. Und er wurde wütend.
„He du! Was beim Barte eines Zwerges fällt dir ein, du...“
„Nicht weiter!“
Erin, die von weiter hinten alles mit angesehen hatte, versuchte Glion zu unterbrechen. Als sie bemerkte, dass dies nichts bringen würden, lief sie nach vorne und ließ ihren linken Arm einfach nach vorne schwingen. „Sand Stroke.“
Vom Boden löste sich eine recht kompakte Form aus Sand, die Glion am Hinterkopf traf. So stark, dass er nach vorne fiel und bewusstlos liegen blieb.
Suno schaute dem unbekannten Mann einfach hinterher.
Part 4
Glion hatte sich vor eine Wand ihres Gefängnisses gestellt. Statt aber wie sonst das Ende seiner Hellebarde in den Boden zu rammen schlug er damit gegen die Wand, die sich daraufhin in doch recht großem Umfang begann regelrecht zurückzuziehen. Er hatte einen Tunnel geschaffen.
„So, der dürfte uns wieder nach oben bringen.“ Triumphierend drehte er sich zu Erin um die die Augen verdrehte und zur Seite blickte.
„Ja ja, manchmal seid ihr doch ganz nützlich.“
Seufzend schaute Glion dann zu Suno. „Ernsthaft, und ich dachte du wärst schlimm. Aber du bist ja dagegen Balsam für meine Nerven.“
„Und wie muss ich das jetzt verstehen?“ Der Blick der Feuermagieren sah nicht sonderlich amüsiert aus.
„Ähm.... Wie ich das meine? Nun... weißt du, ich....“ Er stockte kurz. „Komm ich aus der Sache gerade überhaupt raus?“
„Ich behalte es im Hinterkopf.“
„Also nein...“
„Richtig.“ Damit machte sich Suno auf den Weg in den Tunnel, gefolgt von Erin und Glion.
Sobald sie den Ausgang erreichen würden, müssten sie aufpassen. Die Falle hatte Shou Zufan und seine Mitstreiter sicher vorgewarnt das jemand kommen würde. Also war die Wahrscheinlichkeit, dass am Ausgang ihres Fluchtweges bereits mehrere potentielle Gegner warteten, relativ hoch. Sie mussten also vorsichtig sein.
„Ich bin dafür, dass wir einfach raus springen und sie ohne Vorwarnung in den Boden stampfen.“ Auf Glions Gesicht machte sich ein breites Grinsen breit ob der Vorfreude, gleich ein bisschen seine Muskeln spielen zu lassen.
„War ja klar dass der Erdmagier unter uns zeigen will, was er so drauf hat.“
„Was hat das bitteschön damit zu tun, dass ich Erdmagier bin? Es ist einfach die schnellste Option.“
Erin und Glion gerieten mal wieder aneinander und starrten sich mehr oder weniger wütend und genervt an.
„Auch wenn es die schnellste Variante ist, ist es die im Moment denkbar Schlechteste.“
„Wie meinen?“ Der Zwerg drehte sich zu Suno um. Sie hatte wieder den Blick, den er von ihr gewohnt war: Diesen kalkulierenden und berechnenden Ausdruck. Suno drehte sich dann um und deutete auf Erin.
„Wir haben keine Ahnung, inwieweit sie sich gegen eine große Anzahl an Gegner zur Wehr setzten kann. Es ist sicher, dass, wenn wir allein wären, kein Problem darin bestünde die Truppe ohne weiteres schnell auszuschalten. Wenn wir das aber in unserer momentanen Konstellation machen, vernachlässigen wir dabei Erin zu verteidigen, sodass sie das erste Ziel der Angriffe der anderen sein wird. Das wiederum könnte uns in Schwierigkeiten bringen, besonders, wenn sie gefangen wird und sie so ein Druckmittel gegen uns hätten.“
Glion drehte sich zu Erin um, womit nun die Blicke beider Magier auf sie gerichtet waren.
„Ähm... Es ist nicht so, dass ich vollkommen schutzlos bin. Ich könnte mich schon verteidigen.“
„Genug, damit wir uns in aller Ruhe um die Typen kümmern können?“ Glions Frage blieb einige Momente im Raum stehen, bevor Erin antwortete, indem sie aus ihrem Rucksack etwas heraus kramte.
„Was ist das denn? Wenn das eine Waffe ist muss ich mir eine neue Definition für 'Waffen' einfallen lassen.“ Etwas misstrauisch begutachtete Glion das bogenähnliche Gebilde in Erins Hand.
„Es ist ein Kurzbogen. Vermutlich nochmal um einiges kürzer als normale Bögen dieser Art, aber in der Region aus der ich stamme eine beliebte Waffe für Reisende.“
„Dann können wir wohl anscheinend doch deine Variante nehmen, Glion.“
„Ich freu mich schon drauf, Suno. Du bleibst weit hinter uns, verstanden, Erin?“
Sie ließen ihre Taschen auf den Boden fallen und ginge zielstrebig in Richtung Ausgang. Während Glion seine Hellebarde hin und her schwang, entfachte Suno nacheinander eine Flamme an ihren Fingerspitzen.
„Sicher, dass wir das so ohne Weiteres schaffen?“ Die Feuermagierin wandte sich an Glion. „Immerhin hatten wir schon mit Ragast und einem Dunkelmagier ein paar Probleme.“
„Mag sein. Aber ich wollte ihnen nicht unbedingt alles zeigen, was ich an Magie in Reserve habe. Sagen wir, ich hätte knappe 60% von dem, was ich könnte, eingesetzt. Ich nehme an, selbes gilt für dich?“
Ein Lächeln kam in Sunos Gesicht zum Vorschein. „Wenn du denkst, mich im Kreis zu drehen und dabei etwas zu zündeln, wäre alles, was ich könnte... Dann liegst du falsch.“
„Dann sag ich einfach mal: Lasst die Spiele beginnen.“
Das in die Höhle einfallende Sonnenlicht kam langsam zum Vorschein und die Hidden Secret – Magier hielten noch einmal kurz inne, nickten sich dann aber zu und liefen los.
Wie erwartet standen hatten sich Einige um den Ausgang zusammengerottet, die nur darauf warteten, ihre Beute endlich in Augenschein zu nehmen. Vermutlich hatten sie sich das aber etwas anders vorgestellt. Denn als Suno und Glion die Höhle verlassen hatten, bleib zumindest der ersten Reihe Banditen keine Zeit mehr um zu reagieren.
Während Glion zum einen mit seiner Hellebarde Angriffe abfing, dafür aber mit nur einer Bewegung den kompletten Erdboden in eine Wellenbewegung versetzte, wich Suno ohne große Probleme allem aus, um den Gegner im Nachhinein entweder mit einem gezielten feurigen Tritt aus Gefecht zu setzten oder gleich ein Feuerball auf ihn zu schleudern.
Erin hingegen stand am Rand des Ausgangs, einen Pfeil an die Sehne ihres Bogens gelegt um sich im Notfall verteidigen zu können, und beobachtete das Spektakel.
„Was zum...?“ mit leicht geöffneten Mund beobachtete sie, wie die beiden Magier einen nach dem anderen ausschalteten. Zu viele Eindrücke von 'Unglaublich' bis 'Wo bin ich gelandet?' schossen ihr durch den Kopf. Dabei bemerkte sie aber nicht, wie einer der Banditen sie bemerkt und vorsichtig von der Seite auf sie zu kam.
Aber Glion bemerkte es. „Erin, pass auf!“
Genannte drehte sich um, schaffte es aber nicht mehr, ihren Bogen zu spannen. Dafür konnte Glion aber noch einen Zauber wirken.
„Kunst des Minotaurus – Rampage!“ Mit seiner Hellebarde zeigte er in die Richtung des Angreifers. Wie zuvor am Tag bei Suno entstand ein magischer Zirkel, diesmal in braun, aus dessen Mitte sich eine Gestalt löste. Ohne weitere Warnung und in einer erstaunlichen Geschwindigkeit rannte nun ein steinerner Minotaurus auf den Angreifer zu, der ihn mitnahm und gegen die nächste Wand rammte, die allerdings dem Druck auch nicht lange standhalten konnte und in sich zusammen fiel.
„Hey, alles in Ordnung?“
Erin drehte sich mit mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck zu Glion um und nickte einfach nur. Ihr hatte so eben wirklich Erdmagie geholfen.
Währenddessen hatte Suno die restlichen Banditen ausgeschaltet. Ihr war aber dabei nicht die Magie entgangen, die Glion eben verwendet hatte.
„Was war das? Ich hab noch nie erlebt, dass ein Erdmagier eine so komplexe Form mit seiner Magie dargestellt hat...“
„Das erkläre ich dir später, wenn du es unbedingt wissen willst. Im Moment sollten wir weiter.“
„Du hast Recht. So viele dürften sich auch nicht mehr im Lager befinden.“ Sunos Blick wanderte etwas höher, wo schon ein paar Häuserkanten zu sehen waren. Nicht mehr lange und sie würde Shou Zufan danach fragen können, wer noch alles an dem Überfall auf die Händlerkarawane ihrer Familie beteiligt war. „Gehen wir. Du bleibst am besten hier, Erin.“
Bevor sie etwas sagen konnte, liefen Suno und Glion auch schon wieder los und ließen Erin allein zurück. Sie verstärkte den Griff um ihren Bogen und schaute mit einem zerknirschten Gesicht nach unten.
„Jetzt musste ich mir auch noch von einem Erdmagier helfen lassen. Dabei hätte ich es auch allein gekonnt, wenn ich gewollt hätte. So ein Mist.“ Sie schaute den Weg nach oben, wo Suno und Glion um die Ecke verschwunden waren. Dann machte sie sich ebenfalls auf den Weg ins Lager.
„Wo sind meine Männer?!“ Shou Zufan rammte sein Schwert in den Boden, wo es bis zur Hälfte stecken blieb. Auf seiner Stirn trat eine Ader deutig hervor. Seine Wut richtete sich gegen die Beiden, die vor ihm standen: Eine Menschengöre und ein garstiger Zwerg.
„Die liegen unten und machen ein Nickerchen.“ Der Zwerg grinste ihn fast schon höhnisch an, während ihn die Menschenfrau mit einem festen Blick anstarrte. Aus ihren Augen war Hass abzulesen.
„Ich sollte mich darüber freuen, dass wenigstens der Zwerg mit mir redet, nicht wahr... Mensch? Immerhin sind wie Homunkulus für euch nichts weiter als... Werkzeug gewesen.“
Sunos Blick wurde noch einmal finsterer. „Es mag richtig sein, dass meine Vorfahren die deinen erschaffen und ausgenutzt haben. Aber das ist Jahrtausende her. Ihr habt für eure Freiheit gekämpft und gewonnen. Und mittlerweile wird jeder Mensch mit euch übereinstimmen, dass es falsch war.“
„Hört, hört. Es kann gut sein, dass es Jahrtausende her ist. Dennoch seid ihr Menschen für mich nichts anderes geblieben als die Egoisten, die ihr damals schon wart. Und jeder Homunkulus, der euch nicht als das sieht, was ihr immer noch seit, ist in meinen Augen nicht besser als ihr. Deswegen habe ich meine Heimat verlassen. Ich konnte nicht mit diesen ignoranten Geschöpfen zusammen leben.“
„Deine Ansicht. Dann lass mich dir eine Frage stellen...“ Flammen begannen um Sunos Faust zu züngeln, ohne aber, dass sie sie komplett einschlossen. „...Vor 3 Jahren hast du doch mit ein paar anderen eine Händlerkarawane angegriffen, oder nicht?“
Shou Zufan überlegte kurz. Dann grinste er Suno schmierig an. „Wenn du diese unfähige Bande Händler meinst... Es war schön zu sehen, wie sie um ihr Leben gebettelt haben.“
Das Feuer um Sunos Faust breitete sich aus, bis es ihren gesamten Arm eingehüllt hatte. Sie musste sich zurückhalten, um nicht sofort auf ihn loszugehen. Das bemerkte auch Glion.
„Bleib ruhig. Er versucht dich zu provozieren damit du.... Suno!“ Aber er konnte sie nicht mehr zurückhalten.
Ohne Vorwarnung lief sie nach vorne und versuchte Shou Zufan mit voller Wucht mit der Faust zu treffen. Aber kurz vor seinem Gesicht blockierte ihr etwas mitten in der Luft stehendes den Weg.
„Iced Shied... Ein Zauber der es mir ermöglicht, ein hauchdünnes aber sehr robustes Schild aus glasklarem Eis zu erschaffen.“ Shou Zufan grinste.
Suno hingegen versuchte nun ihn seitlich zu treffen. Aber auch hier prallte sie an einem Schild ab.
„Ich sagte doch, du kommst nicht durch.“ Seine rechte Hand hob er auf Brusthöhe, bevor er sie nach rechts schwingen ließ, als würde er etwas wegwischen. „Iced Spear!“ Aus einem glitzernden Nebel lösten sich mehrere spitze Eisgeschosse die Suno trafen und nach hinten schleuderten. Als er noch einmal zum selben Angriff einsetzte ließ Glion einen Erdwall aus dem Boden fahren, der Suno schützte. Er stellte sich neben sie.
„Ich wollte dir noch sagen, dass du ihn nicht blindlings angreifen sollst. Ich verstehe deinen Wut. Aber ich bitte dich auch: Schalt wieder dein Gehirn ein und agiere so wie die Suno die ich kenne.“
„Tut mir Leid...“
„Zusammen haben wir eine größere Chance ihn zu besiegen. Auch wenn er nach einem sehr erfahrenem Eismagier aussieht. Bereit?“
Suno nickte. Dann ließ Glion den Erdwall nach vorn fahren. Zufan sprang nach oben um auszuweichen, wurde dann aber mitten in der Luft von einer Feuerpeitsche erwischt und wieder auf den Boden gebracht. Als er aufprallte erschien unter ihm ein brauner Magiezirkel.
„Erdsäule!“ Ein Zylinder aus Erde kam aus dem Boden geschossen der den Eismagier wieder in die Luft beförderte. Suno war währenddessen auch in die Luft gesprungen und hielt den rechten Arm vor sich.
„Meteora!“ Der selbe Angriff wie der am Morgen traf Zufan, diesmal jedoch waren die Feuerbälle viel gerichteter und trafen einer nach dem anderen ihr Ziel.
Eine Staubwolke versperrte ihnen dann die Sicht. Als Suno und Glion dann aber Gelächter hörten, wussten sie, dass ihre Kombination nicht funktioniert hatte.
„Netter Angriff. Leider nicht so wirkungsvoll, wie ihr vermutet habt.“ Shou Zufan kam aus der Staubwolke heraus und klopfte sich etwas Dreck von der Kleidung. „Eines wundert mich aber. Du wirst wohl kaum hergekommen sein, nur um Rache zu nehmen, oder?“
„Ich würde gerne die Namen der anderen hören, die dabei waren.“
„Vielleicht sag ich sie dir. Ich bin ja eigentlich in der Tiefe meines Herzens eine nette Person. Besiege mich, und ich gebe dir wahrscheinlich die Information, die du haben willst.“
Glion hielt einen Arm vor Suno, damit sie nicht wieder einfach auf ihn los ging. Dann flüsterte er ihr zu: „Ich glaube nicht, dass wir ihn besiegen können, so Leid es mir tut.“
„Aber versuchen können wir es.“
„Und wir werden es auch. Kunst des Minotaurus – Controlled Rampage!“ Wieder erschien die Gestalt eines Minotaurus. Aber diesmal ging sie nicht einfach auf ein Ziel los, sondern blieb vor Glion stehen. Dann zeigte er mit seiner Hellebarde auf Zufan und das steinerne Ungetüm setzte sich in Bewegung. Jedes Mal wenn der Homunkulus auswich fixierte Glion ihn erneut mit dem Ende seiner Waffe und seine Magie folgte ihm. Es war wie eine Jagd. Als er dann mit dem Rücken zu Glion und Suno stand, sprang Letztere nach vorn und schlug ihm in den Rücken, direkt auf den Minotaurus der ihn sofort auf die Hörner nahm.
„Meer der Flammen!“ Suno kreuzte beide Arme vor sich die sich komplett in Feuer hüllten. Als sie sie dann mit Schwung nach vorne ausbreitete, entstand ein gerichtete Teppich aus Feuer, der Zufan und den Minotaurus einschloss und für eine Minute wütete. Danach zerbröckelte Glions Magie und der Eismagier fiel zu Boden.
Als er versuchte sich aufzurappeln, starrte er Beide an und lächelte. „Das war besser. Wenn ihr noch ein bisschen Stärker wärt, könntet ihr mich vielleicht besiegen.“ Er hob eine Hand und richtete sie auf Suno und Glion. „Iced Chain.“
Um die Hidden Secret – Magier bildete sich ein eisiger Nebel, aus dem ohne Vorwarnung Ketten geschossen kamen, die sie fesselten. Als Suno versuchte, dass Eis mit ihrem Feuer zu schmelzen, musste sie feststellen, dass es nicht ging.
„Hab ich euch. Hier ist Endstation.“ Zufan hatte sich wieder aufgerichtet und lächelte nur. „Ihr seid stark, ohne Zweifel. Aber es fehlt euch an Erfahrung und an magischer Energie, dem Etheria. Schade eigentlich, zwei solch fähige Leute zu verlieren.“
Gerade als er einen Schritt nach vorn machen wollte, hielt er inne. Ein Mann kam ins Lager, allerdings aus der entgegen gelegenen Richtung aus der Suno und Glion gekommen waren. Der Mann war fast komplett in violetten Tönen gekleidet, seine Haut dazu war aber im Kontrast bleich wie die einer Leiche.
„Was zur Hölle?“ Zufan schien über das erscheinen des Mannes erschrocken. „Wo sind... Was ist mit den Wachen an diesem Eingang passiert?“
Bei dieser Frage blickte der Unbekannte nach oben. Seine Augen waren ausdruckslos, genau wie seine Mimik.
„Sie waren... eine Gefahr.“ Die Stimme des Mannes war vollkommen klar und emotionslos.
„Was meinst du...? Du Bastard! Sag mir nicht du hast sie alle ermordet... Denn wenn.... Schlitze ich dich persönlich auf, du Drecks... ugh...“ Bevor Zufan seinen Satz beenden konnte war der Mann in einem schwarzen Nebel verschwunden und vor ihm aufgetaucht. Nun ragte die Spitze einer Klinge aus dem Rücken des Homunkulus.
„Gefahr beseitigt.“ war alles, was die schattenhafte Gestalt sagte.
Die eisigen Ketten um Suno und Glion lösten sich auf und die beiden blickten geschockt auf deren Reste.
„Wenn sich... die Magie eines Magiers ohne Weiteres auflöst, dann...“ Suno stotterte, was untypisch für sie war. Aber gerade begann sie zu realisieren, dass sich die einzige Möglichkeit, die Namen der Täter von damals herauszufinden, in Luft auflöste. „... dann nur, weil er... tot ist.“
Glion schaute auf das ungläubige Gesicht von Suno, bevor dann den Unbekannten anblickte, der nun seinen Weg weiter ging, als sei nichts gewesen. Vor sich sah er die Feuermagierin, wie sie ihm ihre Geschichte anvertraut hatte. Dann schaute er auf die leblose Gestalt von Shou Zufan. Und er wurde wütend.
„He du! Was beim Barte eines Zwerges fällt dir ein, du...“
„Nicht weiter!“
Erin, die von weiter hinten alles mit angesehen hatte, versuchte Glion zu unterbrechen. Als sie bemerkte, dass dies nichts bringen würden, lief sie nach vorne und ließ ihren linken Arm einfach nach vorne schwingen. „Sand Stroke.“
Vom Boden löste sich eine recht kompakte Form aus Sand, die Glion am Hinterkopf traf. So stark, dass er nach vorne fiel und bewusstlos liegen blieb.
Suno schaute dem unbekannten Mann einfach hinterher.
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Kapitel 3 – Welt der Illusionen
Part 1
Mittlerweile war es Nacht. Suno und hauptsächlich Erin hatten es irgendwie geschafft, den bewusstlosen Glion aus dem Shou Zufans Lager zu bringen. Nun standen ihre Zelte wieder auf weit offener Fläche.
Erin saß drinnen neben Glion und wartete, bis dieser wieder aufwachte. Innerlich hatte sie sich schon auf das Donnerwetter des Erdmagiers gefasst gemacht, den sie hatte außer Gefecht setzten müssen. Aber sie war sich sicher, dass, wenn sie es nicht so getan hätte, der Zwerg mit Sicherheit jetzt neben Zufan liegen würde, genauso leblos wie der Eismagier.
Der Unbekannte hatte keine Skrupel gehabt, seinen Gegenüber zu töten. Eine Androhung hatte bereits gereicht, um sein Todesurteil zu unterzeichnen. Hätte Glion also weiter gesprochen, wäre es ihm genauso ergangen.
Durch den leicht geöffneten Schlitz im Eingang des Zeltes konnte Erin einen Blick nach draußen werfen. Vor dem Feuer, dass sie selbst entfacht hatte, saß Suno in Gedanken versunken da. Sie hatte keine Ahnung, was die Feuermagierin beschäftigte. Wenn sie es genau nahm, hatte sich Erin den beiden Gildenmagiern angeschlossen, ohne ihre Beweggründe zu kennen. Alles was sie gewusst hatte war, dass sie Zufan schnappen wollten. Aber diesen Umstand konnten sie jetzt getrost vergessen.
Als sie die Augen schloss hörte Erin neben sich ein ihr mittlerweile gut bekanntes Grummeln. Sie schaute auf den Zwerg, der langsam wieder zu sich kam.
„Guten Morgen Schlafmütze.“
„Von wegen guten Morgen. Was hast du mir da an den Kopf geknallt?“ Glion richtete sich halb auf und strich sich mit der linken Hand über den leicht brummenden Schädel.
„Nur ein bisschen sehr kompakten Sand.“
„Sand?“
„Ist eine längere Geschichte.“ Erin hoffte, dass Glion das Thema auf später verschieben würde. Im Moment war sie nicht in der Stimmung dazu sich zu erklären.
„Belassen wir es dabei. Im Moment würde ich sowieso nicht viel behalten.“
Einen Moment breitete sich Stille im Zelt aus.
„Wo steckt Suno eigentlich?“
Erin deutete nach draußen und Glions Gesicht bekam einen etwas mitleidigen Ausdruck.
„Sag mal... Warum wolltet ihr Zufan schnappen? Wenn ich euch so ansehe glaub ich kaum, dass es nur wegen dem Auftrag war.“
Bevor Glion antworten konnte antwortete Suno von draußen, die anscheinend mitgehört hatte.
„Persönliche Gründe meinerseits. Glion kam nur mit, weil er mich wahrscheinlich nicht allein gehen lassen wollte.“
Glion stieß Erin von der Seite an. „Ich sagte dir doch: Jeder von uns hat seine Geschichte und Beweggründe.“, flüsterte er.
„Und was wäre das in deinem Fall?“ Sie richtete sich an Suno, die sich zu ihr umdrehte.
Die Feuermagierin musste lächeln. Denn neben Erin saß Glion mit geöffneten Mund da und fasste sich erst mal an die Stirn, so wie es seine Eigenart war, wenn ihm nichts besseres einfiel.“
„Was glaubst du wohl warum ich es dir zugeflüstert habe, du dumme Nuss.“
„Musst du dich halt klarer Ausdrücken.“
„Noch klarer ging es fast schon nicht mehr.“
„Doch: Indem du sagst 'Frag nicht nach', du dämlicher Zwerg.“
Wiedereinmal gerieten Erin und Glion wegen einer Kleinigkeit aneinander. Mittlerweile hatte Suno es auch aufgegeben die beiden davon abzuhalten. Irgendwie war es auch immer lustig mit anzusehen.
„Es hat etwas mit meiner Familie zu tun.“ Die beiden Streithähne verstummten und die Feuermagierin begann, Erin zu erzählen, was damals passiert war und warum sie hinter Shou Zufan her gewesen waren. Und während Glion mit verschränkten Armen da saß und selbst in Gedanken zu sein schien, hörte Erin aufmerksamer zu als Suno gedacht hätte. Und auch wenn sie dabei nach unten sah konnte man erkennen, dass ihre neue Bekanntschaft dabei nachzudenken schien.
Als Suno fertig war wurde es still.
„Um noch mal auf das mit dem Sand zurückzukommen...“ Glion war der erste, der nach einiger Zeit das Schweigen brach.
„Das ist dann wohl mein Päckchen.“, gab Erin mit einem leichten lächeln zurück. „Ich komme aus einem etwas weiter weg gelegenen Dorf in den Bergen, dass sein Überleben mehrheitlich durch Landwirtschaft sichert. Die Gefahr einer Dürre, unfruchtbaren Böden....“
„...Sandmagie bringt beides mit sich.“, beendete Suno ihren Satz.
„Genau. Und ich bin eine Sandmagierin.“
„Erklärt den Knock-Out...“, gab wiederum Glion nüchtern zu Protokoll.
„Erd- und Wassermagier genießen in meiner Heimat ein Wohlwollen der anderen Dorfbewohner, selbst wenn sie der letzte Trottel sind. Wenn man übertreiben möchte, könnte man sagen, sie würden auf Händen getragen. Die Sandmagier... werden gemieden. Wir könnten ja die Kontrolle verlieren. Und wenn eine Ernte schlecht ausfällt, fällt es auf sie zurück. Selbst meine Eltern nahmen mich nicht in Schutz als das ein paar Mal passierte, nur weil ich verflucht nochmal über diese dämliche Sandmagie verfüge. Ich wollte sie nie haben, ich will sie auch jetzt nicht, aber ich habe sie. Und als ich die Möglichkeit hatte, dem allen zu entkommen, hab ich sie genutzt. Als Volljährige konnte ich eh gehen wohin ich wollte und niemand wollte mich aufhalten. Auch wenn ich meine Sandmagie nirgends zeigen kann... Überall ist es besser als dort.“
„Warum kannst du deine Magie nirgends zeigen?“ Glion schaute sie etwas verdutzt an und Erin wusste nicht, ob er sich nur über sie lustig machen wollte.
„Du hast leicht reden. Deine Erdmagie wird ja auch angenommen.“
„Sand doch auch.“ Der Zwerg schaute noch immer etwas ungläubig drein, als hätte Erin irgendwas komisches gesagt.
„Dein Heimatdorf mag zwar Sandmagie verfluchen, dass bedeutet aber nicht, dass es überall so ist. Nimm zum Beispiel meine Feuermagie. Damit könnte ich genauso gut eine komplette Ernte vernichten und in Asche verwandeln, wäre also in deiner Heimat genauso gemieden wie du. Trotzdem kann ich sie überall, wo ich bin, gefahrlos und ohne Vorurteil einsetzten.“ Suno hatte ein kleines Feuer mitten in ihrer linken Handfläche entfacht und warf nun einen der vereinzelt wachsenden Grasbüschel hinein, der augenblicklich in Flammen aufging.
„Erklärt aber auch den Hass auf Erdmagier... Und Wassermagier?“ Glion schielte fragend zu Erin, die ihn unsicher und leicht düster anstarrte.
„Wenn du mir jetzt sagst, Wasser ist deine Nebenaffinität... bereue ich dir das Leben gerettet zu haben.“
„Keinen Grund zur Sorge. Kein Wasser. Und jetzt wird es vermutlich nie Wasser werden...“ Er konnte nicht anders als lächelnd zu Suno zu schauen, die ebenfalls kurz die Mundwinkel hochzog. Dann wurde sie aber wieder ernst.
„Wenn du uns nicht glaubst, kannst du ruhig mitkommen.“
„Wohin mitkommen?“ Glion zog die Augenbrauen hoch und irgendwie war ihm nicht wohl zumute.
„Zu Hidden Secret, was sonst.“
„Sehr gern sogar.“ Erin lächelte.
„Wie jetzt...?“ Er brauchte ein bisschen bis er verstand, was Suno meinte. Aber als der Groschen gefallen war, wich jegliche Farbe aus Glions Gesicht. Diskussionen und Streitereien weil er ein Erdmagier war lagen dann an der Tagesordnung. Es sei denn, es gelang ihm, Erin aus dem Weg zu gehen. Doch im Moment blieb ihm nichts anderes übrig als mit beiden Frauen zurück zu gehen.
Novari, eine kleine Stadt am südlichsten Zipfel der Grünen Hügel, dem Land der Satyr. Nur wenige Kilometer trennt ihr Bewohner von der Wüste und somit von der menschlichen Landesrenze. Die mag wohl möglich der Grund sein, warum viele Menschen unter den Satyr Schutz vor der glühenden Hitze gesucht haben.
Vor einigen Jahrzehnten war Novari bekannt für seine zahlreichen Museen, die sich jeweils mit einem anderen Thema beschäftigten. Ihre Materialien bekamen sie exklusiv von der einzigen Gilde der Stadt, die für ihre Schatzjäger in ganz Dracanim bekannt waren: Hidden Secret.
Aber heute... heute hat diese Gilde nur noch einen Ruf: Und zwar die Schlimmste und Unfähigste von allen zu sein. Und darunter litt auch das ansehen der Stadt, sodass sie heute nichts weiter als ein kleiner unbedeutender Handelsort auf der Landkarte ist.
Und dennoch steht, voller Stolz, das Gildenhaus auf dem Marktplatz.
Wenn es aber nach einem Mitglied ginge, stünde es nicht mehr lange da. Denn kaum wieder angekommen, trat Glion die Eingangstüren mit solcher Wucht auf, dass sie erst gegen die Fassade knallten (wo ein ganz schönes Stückchen Putz abfiel) und dann aus den Angeln fielen. Der Rest der Gilde schaute ihm einfach nur hinterher, wie er sich auf den Marktplatz begab. Darunter auch Master Ivan, der breit grinsend am Tresen saß.
„Denk drüber nach, mein Junge. Es ist für alle von euch nur von Vorteil“ rief der Satyr ihm nach.
„Nur über meine verfluchte Leiche bilde ich mit denen ein Team!“ Glion schrie und drehte sich nicht mal mehr um.
Suno und Erin schauten um die Ecke und ihm hinterher.
„Was hat er dagegen mit uns beiden ein Team zu bilden?“ Erin schaute etwas verwirrt drein.
Suno konnte nur etwas erschrocken drein blicken. „Ich habe da so einen Verdacht, dass könnte an uns liegen...“
Part 1
Mittlerweile war es Nacht. Suno und hauptsächlich Erin hatten es irgendwie geschafft, den bewusstlosen Glion aus dem Shou Zufans Lager zu bringen. Nun standen ihre Zelte wieder auf weit offener Fläche.
Erin saß drinnen neben Glion und wartete, bis dieser wieder aufwachte. Innerlich hatte sie sich schon auf das Donnerwetter des Erdmagiers gefasst gemacht, den sie hatte außer Gefecht setzten müssen. Aber sie war sich sicher, dass, wenn sie es nicht so getan hätte, der Zwerg mit Sicherheit jetzt neben Zufan liegen würde, genauso leblos wie der Eismagier.
Der Unbekannte hatte keine Skrupel gehabt, seinen Gegenüber zu töten. Eine Androhung hatte bereits gereicht, um sein Todesurteil zu unterzeichnen. Hätte Glion also weiter gesprochen, wäre es ihm genauso ergangen.
Durch den leicht geöffneten Schlitz im Eingang des Zeltes konnte Erin einen Blick nach draußen werfen. Vor dem Feuer, dass sie selbst entfacht hatte, saß Suno in Gedanken versunken da. Sie hatte keine Ahnung, was die Feuermagierin beschäftigte. Wenn sie es genau nahm, hatte sich Erin den beiden Gildenmagiern angeschlossen, ohne ihre Beweggründe zu kennen. Alles was sie gewusst hatte war, dass sie Zufan schnappen wollten. Aber diesen Umstand konnten sie jetzt getrost vergessen.
Als sie die Augen schloss hörte Erin neben sich ein ihr mittlerweile gut bekanntes Grummeln. Sie schaute auf den Zwerg, der langsam wieder zu sich kam.
„Guten Morgen Schlafmütze.“
„Von wegen guten Morgen. Was hast du mir da an den Kopf geknallt?“ Glion richtete sich halb auf und strich sich mit der linken Hand über den leicht brummenden Schädel.
„Nur ein bisschen sehr kompakten Sand.“
„Sand?“
„Ist eine längere Geschichte.“ Erin hoffte, dass Glion das Thema auf später verschieben würde. Im Moment war sie nicht in der Stimmung dazu sich zu erklären.
„Belassen wir es dabei. Im Moment würde ich sowieso nicht viel behalten.“
Einen Moment breitete sich Stille im Zelt aus.
„Wo steckt Suno eigentlich?“
Erin deutete nach draußen und Glions Gesicht bekam einen etwas mitleidigen Ausdruck.
„Sag mal... Warum wolltet ihr Zufan schnappen? Wenn ich euch so ansehe glaub ich kaum, dass es nur wegen dem Auftrag war.“
Bevor Glion antworten konnte antwortete Suno von draußen, die anscheinend mitgehört hatte.
„Persönliche Gründe meinerseits. Glion kam nur mit, weil er mich wahrscheinlich nicht allein gehen lassen wollte.“
Glion stieß Erin von der Seite an. „Ich sagte dir doch: Jeder von uns hat seine Geschichte und Beweggründe.“, flüsterte er.
„Und was wäre das in deinem Fall?“ Sie richtete sich an Suno, die sich zu ihr umdrehte.
Die Feuermagierin musste lächeln. Denn neben Erin saß Glion mit geöffneten Mund da und fasste sich erst mal an die Stirn, so wie es seine Eigenart war, wenn ihm nichts besseres einfiel.“
„Was glaubst du wohl warum ich es dir zugeflüstert habe, du dumme Nuss.“
„Musst du dich halt klarer Ausdrücken.“
„Noch klarer ging es fast schon nicht mehr.“
„Doch: Indem du sagst 'Frag nicht nach', du dämlicher Zwerg.“
Wiedereinmal gerieten Erin und Glion wegen einer Kleinigkeit aneinander. Mittlerweile hatte Suno es auch aufgegeben die beiden davon abzuhalten. Irgendwie war es auch immer lustig mit anzusehen.
„Es hat etwas mit meiner Familie zu tun.“ Die beiden Streithähne verstummten und die Feuermagierin begann, Erin zu erzählen, was damals passiert war und warum sie hinter Shou Zufan her gewesen waren. Und während Glion mit verschränkten Armen da saß und selbst in Gedanken zu sein schien, hörte Erin aufmerksamer zu als Suno gedacht hätte. Und auch wenn sie dabei nach unten sah konnte man erkennen, dass ihre neue Bekanntschaft dabei nachzudenken schien.
Als Suno fertig war wurde es still.
„Um noch mal auf das mit dem Sand zurückzukommen...“ Glion war der erste, der nach einiger Zeit das Schweigen brach.
„Das ist dann wohl mein Päckchen.“, gab Erin mit einem leichten lächeln zurück. „Ich komme aus einem etwas weiter weg gelegenen Dorf in den Bergen, dass sein Überleben mehrheitlich durch Landwirtschaft sichert. Die Gefahr einer Dürre, unfruchtbaren Böden....“
„...Sandmagie bringt beides mit sich.“, beendete Suno ihren Satz.
„Genau. Und ich bin eine Sandmagierin.“
„Erklärt den Knock-Out...“, gab wiederum Glion nüchtern zu Protokoll.
„Erd- und Wassermagier genießen in meiner Heimat ein Wohlwollen der anderen Dorfbewohner, selbst wenn sie der letzte Trottel sind. Wenn man übertreiben möchte, könnte man sagen, sie würden auf Händen getragen. Die Sandmagier... werden gemieden. Wir könnten ja die Kontrolle verlieren. Und wenn eine Ernte schlecht ausfällt, fällt es auf sie zurück. Selbst meine Eltern nahmen mich nicht in Schutz als das ein paar Mal passierte, nur weil ich verflucht nochmal über diese dämliche Sandmagie verfüge. Ich wollte sie nie haben, ich will sie auch jetzt nicht, aber ich habe sie. Und als ich die Möglichkeit hatte, dem allen zu entkommen, hab ich sie genutzt. Als Volljährige konnte ich eh gehen wohin ich wollte und niemand wollte mich aufhalten. Auch wenn ich meine Sandmagie nirgends zeigen kann... Überall ist es besser als dort.“
„Warum kannst du deine Magie nirgends zeigen?“ Glion schaute sie etwas verdutzt an und Erin wusste nicht, ob er sich nur über sie lustig machen wollte.
„Du hast leicht reden. Deine Erdmagie wird ja auch angenommen.“
„Sand doch auch.“ Der Zwerg schaute noch immer etwas ungläubig drein, als hätte Erin irgendwas komisches gesagt.
„Dein Heimatdorf mag zwar Sandmagie verfluchen, dass bedeutet aber nicht, dass es überall so ist. Nimm zum Beispiel meine Feuermagie. Damit könnte ich genauso gut eine komplette Ernte vernichten und in Asche verwandeln, wäre also in deiner Heimat genauso gemieden wie du. Trotzdem kann ich sie überall, wo ich bin, gefahrlos und ohne Vorurteil einsetzten.“ Suno hatte ein kleines Feuer mitten in ihrer linken Handfläche entfacht und warf nun einen der vereinzelt wachsenden Grasbüschel hinein, der augenblicklich in Flammen aufging.
„Erklärt aber auch den Hass auf Erdmagier... Und Wassermagier?“ Glion schielte fragend zu Erin, die ihn unsicher und leicht düster anstarrte.
„Wenn du mir jetzt sagst, Wasser ist deine Nebenaffinität... bereue ich dir das Leben gerettet zu haben.“
„Keinen Grund zur Sorge. Kein Wasser. Und jetzt wird es vermutlich nie Wasser werden...“ Er konnte nicht anders als lächelnd zu Suno zu schauen, die ebenfalls kurz die Mundwinkel hochzog. Dann wurde sie aber wieder ernst.
„Wenn du uns nicht glaubst, kannst du ruhig mitkommen.“
„Wohin mitkommen?“ Glion zog die Augenbrauen hoch und irgendwie war ihm nicht wohl zumute.
„Zu Hidden Secret, was sonst.“
„Sehr gern sogar.“ Erin lächelte.
„Wie jetzt...?“ Er brauchte ein bisschen bis er verstand, was Suno meinte. Aber als der Groschen gefallen war, wich jegliche Farbe aus Glions Gesicht. Diskussionen und Streitereien weil er ein Erdmagier war lagen dann an der Tagesordnung. Es sei denn, es gelang ihm, Erin aus dem Weg zu gehen. Doch im Moment blieb ihm nichts anderes übrig als mit beiden Frauen zurück zu gehen.
Novari, eine kleine Stadt am südlichsten Zipfel der Grünen Hügel, dem Land der Satyr. Nur wenige Kilometer trennt ihr Bewohner von der Wüste und somit von der menschlichen Landesrenze. Die mag wohl möglich der Grund sein, warum viele Menschen unter den Satyr Schutz vor der glühenden Hitze gesucht haben.
Vor einigen Jahrzehnten war Novari bekannt für seine zahlreichen Museen, die sich jeweils mit einem anderen Thema beschäftigten. Ihre Materialien bekamen sie exklusiv von der einzigen Gilde der Stadt, die für ihre Schatzjäger in ganz Dracanim bekannt waren: Hidden Secret.
Aber heute... heute hat diese Gilde nur noch einen Ruf: Und zwar die Schlimmste und Unfähigste von allen zu sein. Und darunter litt auch das ansehen der Stadt, sodass sie heute nichts weiter als ein kleiner unbedeutender Handelsort auf der Landkarte ist.
Und dennoch steht, voller Stolz, das Gildenhaus auf dem Marktplatz.
Wenn es aber nach einem Mitglied ginge, stünde es nicht mehr lange da. Denn kaum wieder angekommen, trat Glion die Eingangstüren mit solcher Wucht auf, dass sie erst gegen die Fassade knallten (wo ein ganz schönes Stückchen Putz abfiel) und dann aus den Angeln fielen. Der Rest der Gilde schaute ihm einfach nur hinterher, wie er sich auf den Marktplatz begab. Darunter auch Master Ivan, der breit grinsend am Tresen saß.
„Denk drüber nach, mein Junge. Es ist für alle von euch nur von Vorteil“ rief der Satyr ihm nach.
„Nur über meine verfluchte Leiche bilde ich mit denen ein Team!“ Glion schrie und drehte sich nicht mal mehr um.
Suno und Erin schauten um die Ecke und ihm hinterher.
„Was hat er dagegen mit uns beiden ein Team zu bilden?“ Erin schaute etwas verwirrt drein.
Suno konnte nur etwas erschrocken drein blicken. „Ich habe da so einen Verdacht, dass könnte an uns liegen...“
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Part 2
„Ich hab mich ernsthaft breitschlagen lassen...“
„Nüchtern betrachtet hast du dich nicht von uns breitschlagen lassen sondern bist freiwillig mitgekommen, ohne dass wir überhaupt etwas sagen musste. Immerhin bist du aufgesprungen als wir meinten, wir würden einen Auftrag erledigen.“
„Versuch es erst gar nicht. Er ist ein Zwerg und ein Erdmagier. Sprich: doppelte Sturheit.“
„Was beim Barte eines Zwerges hat sich mein Hirn nur gedacht, als es mir den Befehl zum laufen gab...“
„Ich hätte da ja eine Theorie.“ Erin drehte sich zu Glion um und hatte ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen, dass der Zwerg nur mit einem genervten Blick zur Seite quittierte.
„Die da wäre?“
„Du machst dir Sorgen um uns zwei Mädels. Vollkommen unbegründet zwar, weil Suno stark genug ist, aber gut.“
„Wenn ich mir Sorgen machen würde, dann allerhöchsten um Suno und ihre Nerven, die du sicher überstrapazieren wirst.“
„Was soll das denn heißen?“
„Wie ichs gemeint habe.“
Während mal wieder eine Diskussion zwischen Erin und Glion entbrannte, ging Suno seufzend einfach weiter.
~Ich wusste, warum ich immer allein auf Reisen gegangen bin. Das ist ja unerträglich.~ Während sie noch einmal den Auftrag studierte, überlegte Suno, ob sie beim nächsten Mal nicht einfach allein gehen sollte.
Eigentlich war ihre Mission dieses mal recht simpel, verglich man sie mit dem Auftrag, Zufan zu schnappen. Sie sollten aus Cornu, der Hauptstadt der Grünen Hügel, ein Artefakt erhandeln und es zu ihrem Auftraggeber, einem Museum in Novari, bringen. Für Suno, die unter Händlern aufgewachsen war, eine recht angenehm zu lösende Aufgabe. Master Ivan hatte sie gebeten, Erin mitzunehmen, damit diese sich langsam in die Gilde einfinden konnte. Suno vermutete, dass es in diesem Moment war, als er die Idee hatte, sie, Erin und Glion zu einem Team zusammenzufassen. Jedenfalls hatte sich ein verschmitztes Grinsen in seinem Gesicht breitgemacht. Und nachdem Glion zunächst schroff abgelehnt hatte... hatte sie ihn nun doch im Schleptau.
Als ihre Gedanken wieder mehr oder weniger frei waren, fiel ihr auf, dass es mittlerweile ziemlich still war. Zu still, wenn sie an die beiden Streithähne dachte, die für den Lärm gesorgt hatten. Sie drehte sich um, um nach dem rechten zu sehen. Was sie sah war aber alles andere als Harmonie.
„Könntet ihr vielleicht mit diesem Unsinn aufhören?!“
Erin und Glion hielten mitten in ihren Bewegungen inne und blickten etwas erschrocken auf Suno. Die Feuermagierin war eigentlich nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Schreien stand ihr eigentlich gar nicht zu Gesicht. Trotzdem stand sie nun da und fasste sich an den Kopf.
Vor sich sah sie einen Zwerg, der soeben eine Erdsäule erschaffen hatte, die allem Anschein nach Erin als Ziel hatte. Die junge Frau hingegen hatte den Boden um sich herum in Sand verwandelt und zielte mit einer Sichel aus eben generierten Material auf Glion. Nun standen beide still da und schauten mit großen Augen auf Suno. Ihre Magie bröckelte dann innerhalb eines Augenblicks zu Boden und die beiden Verursacher taten so unschuldig, wie es nur ging.
~Nächstes Mal gehe ich definitiv allein. Team hin oder her.~ Mit diesem Gedanken drehte sich die Feuermagierin um und ging weiter. Sie hoffte nur, dass ihre Begleiter später bei den Verhandlungen still waren. Ansonsten hatte sie es schwer.
Cornu lag im Norden des Landes und war für Künstler aller Länder ein begehrtes Ziel auf ihren Reisen. Die Stadt verfügte über unzählige Theater, Galerien und Freilichtbühnen. Die Straßen war gesäumt mit Musikern und Schaustellern. Es war ein überwältigender Anblick.
„Unglaublich.“ Erin kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und auch Glion und Suno waren sichtlich beeindruckt. Alle drei waren noch nicht in der Hauptstadt der Satyr gewesen.
„Jetzt versteh ich auch, warum es heißt, Satyr würden die tollsten Feste feiern. Diese Stadt ist schon ein Fest für sich.“ Glion sah gerade einem Musiker zu, der passend zu seinem Stück auf der Flöte ein Tänzchen aufführte.
„Jeder, der sich in irgendeiner Form der Kunst verschrieben hat, träumt davon, hier eine Anstellung in einem der zahlreichen Häuser zu bekommen. Und auch ohne: Als Straßenkünstler kommst du auch gut über Runden.“
Während sich Glion und Erin weiter umsahen, versuchte Suno ungefähr herauszubekommen, wo sie hin mussten.
Das Stück, dass das Museum in Novari haben wollte, befand sich in Privatbesitz. Den Informationen zu urteilen hatte ein Gutsbesitzer es beim Kauf eines neuen Grundstückes im Keller des darauf erbauten Anwesens gefunden und mitgenommen. Nun hatte er anscheinend keine Verwendung mehr dafür.
„Wo müssen wir hin, Frau Stadtführerin?“ Glion schaute lächelnd zu Suno.
„Sehr witzig.“
„Ach komm. Immer noch sauer wegen vorhin?“
„Ich bin nicht sauer. Nur leicht.... Ach, egal. Wir müssen zu den Plantagen im Nordosten der Stadt.“
„Na dann, los geht es!.“ Erin lief schon mal ein Stück voraus, aber Suno und Glion blieben stehen. „Was denn?“
Glion zeigte nach links. „Da ist Nordosten.“, und Suno setzte sich in Bewegung.
An der Stadtgrenze hatten sie bereits einen wunderbaren Blick auf die zahlreichen Weinberge. Bis auf die Plantagen selbst aber war die Natur vollkommen unberührt. Ein Idyll in Grün.
„Unser Ziel müsste gleich da vorne sein.“ Die Feuermagierin zeigte auf eines der Häuser. Als sie näher kamen, stutzten sie allerdings. An Stelle eines gut bewirtschaftete Gutes blickten sie auf ein fast schon heruntergekommenes Anwesen.
„Sicher, dass wir hier richtig sind?“ Zur Sicherheit blickte Glion fragend zu Suno, die ihrerseits nickte. Bevor sie aber antworten konnte, hörten sie vom Hinterhof eine Stimme.
„Sind sie die Magier von Hidden Secret? Endlich sind sie da.“ Ein Satyr kam von hinten. Seine Gestalt ähnelte allerdings nicht der eines wohlhabenden Plantagenbesitzers. Seine Augen waren eingefallen, er hatte Augenringe und seine Kleidung hatte auch schon bessere Tage gesehen.
„Ähm, ja. Wir sind hier wegen des Gegenstandes...“ Erin setzte an, wurde aber sofort wieder von dem Satyr unterbrochen.
„Ja, ja. Ihr könnt ihn haben. Unter einer Bedingung.“
„Was wollen sie dafür haben?“
„Nichts will ich dafür haben. Ihr sollt etwas für mich erledigen.“
„Und was, wenn ich fragen darf?“ Suno wurde stutzig. Bei seiner momentanen Situation hatte sie geglaubt, dass der Preis außerordentlich hoch angesetzt werden würde.
„Ihr sollt jemanden ausfindig machen... und ausschalten.“ Der Blick des Satyr verfinsterte sich zusehends. „Es ist noch nicht lange her. Mein Vater war Besitzer dieser Plantage und des Gutes. Er war ein... recht energischer Mann, der auch hin und wieder etwas lauter werden konnte. Vor ein paar Wochen kam ein Wanderer hier vorbei. So langsam wie er lief blockierte er die Zufahrt zu unserem Lagerhaus, in das wir gerade eine Ladung an Trauben bringen wollten. Als mein Vater dann... etwas lauter wurde, weil er verschwinden sollte, hatte er auf einmal eine Klinge im Körper stecken. Dieser Kerl sagte nur etwas von wegen 'Gefahr beseitigt'.... Mein Vater starb an der Wunde. Und ich? Ich kann das ganze nicht führen.“
Die drei Hidden Secret – Mitglieder sahen einander an.
„Das kommt mir bekannt vor.“ Erin machte einen etwas nachdenklichen Gesichtsausdruck, während sich Glion an den Hinterkopf fasste.
„Ja, mein Schädel erinnert sich noch gut daran.“
„Dann haben wir aber ein Problem.“ Während Suno nachdenklich den Blick zu Boden richtete, schauten Erin und Glion sie an. „Was ich gesehen habe ist der Typ extrem gefährlich. Ein falsches Wort oder nur ein falscher Schritt und das war es. Mit Kämpfen dürfte da nicht viel zu machen sein, wenn man nicht lebensmüde ist.“
„Also... Könnt ihr auch nichts machen?“ Der Satyr schaute sie fragend an. „Wenn nicht wende ich mich an eine der großen Gilden, und...“
„Was heißt hier große Gilden? Hidden Secret schaffst das schon, keine Sorge. Kommt, gehen wir den Typen suchen.“ Fast schon in seiner Ehre als Gildenmitglied gekränkt stapft Glion davon.
„Man hat ihn zuletzt in den Wäldern im Norden gesehen. Nah am Sumpfland.“
„Danke für den Hinweis.“ Erin verabschiedete sich und lief Glion hinterher. Nur Suno ging etwas langsamer, immer noch in Gedanken.
„Kommst du?“ Die beiden Anderen hatten auf sie gewartet.
„Ja, ja. Ich mach mir nur gerade Gedanken, ob wir das so ohne weiteres schaffen.“
„Erstmal müssen wir ihm hinterher. Er hat einen ziemlichen Vorsprung.“ Mit Blick Richtung Norden überlegte Glion, wie sie am schnellsten in die Sümpfe kamen.
„Und ich dachte, dass wird ein Auftrag ohne großartigen Kampf oder anderweitige Schwierigkeiten.“
„Was hast du denn, Suno? Ein bisschen Spannung ist doch immer gut.“
„Ich hätte drauf verzichten können.“
„Nicht reden, Mädels, krallt euch lieber eins der Pferde.“ Gerade als Erin versuchen wollte, mit Suno zu reden, unterbrach sie Glion, der zwei Pferde und ein Pony führte. „Damit sollten wir hinterher kommen.“
„Und für wen ist das Po.... Vergiss es, die Frage war unnötig.“ Mitten im Satz beantwortete sich Erin die Frage selber.
„Die Größe des Pferdes und meine Körpergröße vertragen sich nicht so gut, reicht das als Begründung?“
Währenddessen hatte sich Suno schon auf eines der Pferde geschwungen. „Na dann? Wollen wir?“
„Kann losgehen.“ Glion lächelte und ritt auf seinem Pony voraus.
„Ich hab mich ernsthaft breitschlagen lassen...“
„Nüchtern betrachtet hast du dich nicht von uns breitschlagen lassen sondern bist freiwillig mitgekommen, ohne dass wir überhaupt etwas sagen musste. Immerhin bist du aufgesprungen als wir meinten, wir würden einen Auftrag erledigen.“
„Versuch es erst gar nicht. Er ist ein Zwerg und ein Erdmagier. Sprich: doppelte Sturheit.“
„Was beim Barte eines Zwerges hat sich mein Hirn nur gedacht, als es mir den Befehl zum laufen gab...“
„Ich hätte da ja eine Theorie.“ Erin drehte sich zu Glion um und hatte ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen, dass der Zwerg nur mit einem genervten Blick zur Seite quittierte.
„Die da wäre?“
„Du machst dir Sorgen um uns zwei Mädels. Vollkommen unbegründet zwar, weil Suno stark genug ist, aber gut.“
„Wenn ich mir Sorgen machen würde, dann allerhöchsten um Suno und ihre Nerven, die du sicher überstrapazieren wirst.“
„Was soll das denn heißen?“
„Wie ichs gemeint habe.“
Während mal wieder eine Diskussion zwischen Erin und Glion entbrannte, ging Suno seufzend einfach weiter.
~Ich wusste, warum ich immer allein auf Reisen gegangen bin. Das ist ja unerträglich.~ Während sie noch einmal den Auftrag studierte, überlegte Suno, ob sie beim nächsten Mal nicht einfach allein gehen sollte.
Eigentlich war ihre Mission dieses mal recht simpel, verglich man sie mit dem Auftrag, Zufan zu schnappen. Sie sollten aus Cornu, der Hauptstadt der Grünen Hügel, ein Artefakt erhandeln und es zu ihrem Auftraggeber, einem Museum in Novari, bringen. Für Suno, die unter Händlern aufgewachsen war, eine recht angenehm zu lösende Aufgabe. Master Ivan hatte sie gebeten, Erin mitzunehmen, damit diese sich langsam in die Gilde einfinden konnte. Suno vermutete, dass es in diesem Moment war, als er die Idee hatte, sie, Erin und Glion zu einem Team zusammenzufassen. Jedenfalls hatte sich ein verschmitztes Grinsen in seinem Gesicht breitgemacht. Und nachdem Glion zunächst schroff abgelehnt hatte... hatte sie ihn nun doch im Schleptau.
Als ihre Gedanken wieder mehr oder weniger frei waren, fiel ihr auf, dass es mittlerweile ziemlich still war. Zu still, wenn sie an die beiden Streithähne dachte, die für den Lärm gesorgt hatten. Sie drehte sich um, um nach dem rechten zu sehen. Was sie sah war aber alles andere als Harmonie.
„Könntet ihr vielleicht mit diesem Unsinn aufhören?!“
Erin und Glion hielten mitten in ihren Bewegungen inne und blickten etwas erschrocken auf Suno. Die Feuermagierin war eigentlich nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Schreien stand ihr eigentlich gar nicht zu Gesicht. Trotzdem stand sie nun da und fasste sich an den Kopf.
Vor sich sah sie einen Zwerg, der soeben eine Erdsäule erschaffen hatte, die allem Anschein nach Erin als Ziel hatte. Die junge Frau hingegen hatte den Boden um sich herum in Sand verwandelt und zielte mit einer Sichel aus eben generierten Material auf Glion. Nun standen beide still da und schauten mit großen Augen auf Suno. Ihre Magie bröckelte dann innerhalb eines Augenblicks zu Boden und die beiden Verursacher taten so unschuldig, wie es nur ging.
~Nächstes Mal gehe ich definitiv allein. Team hin oder her.~ Mit diesem Gedanken drehte sich die Feuermagierin um und ging weiter. Sie hoffte nur, dass ihre Begleiter später bei den Verhandlungen still waren. Ansonsten hatte sie es schwer.
Cornu lag im Norden des Landes und war für Künstler aller Länder ein begehrtes Ziel auf ihren Reisen. Die Stadt verfügte über unzählige Theater, Galerien und Freilichtbühnen. Die Straßen war gesäumt mit Musikern und Schaustellern. Es war ein überwältigender Anblick.
„Unglaublich.“ Erin kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und auch Glion und Suno waren sichtlich beeindruckt. Alle drei waren noch nicht in der Hauptstadt der Satyr gewesen.
„Jetzt versteh ich auch, warum es heißt, Satyr würden die tollsten Feste feiern. Diese Stadt ist schon ein Fest für sich.“ Glion sah gerade einem Musiker zu, der passend zu seinem Stück auf der Flöte ein Tänzchen aufführte.
„Jeder, der sich in irgendeiner Form der Kunst verschrieben hat, träumt davon, hier eine Anstellung in einem der zahlreichen Häuser zu bekommen. Und auch ohne: Als Straßenkünstler kommst du auch gut über Runden.“
Während sich Glion und Erin weiter umsahen, versuchte Suno ungefähr herauszubekommen, wo sie hin mussten.
Das Stück, dass das Museum in Novari haben wollte, befand sich in Privatbesitz. Den Informationen zu urteilen hatte ein Gutsbesitzer es beim Kauf eines neuen Grundstückes im Keller des darauf erbauten Anwesens gefunden und mitgenommen. Nun hatte er anscheinend keine Verwendung mehr dafür.
„Wo müssen wir hin, Frau Stadtführerin?“ Glion schaute lächelnd zu Suno.
„Sehr witzig.“
„Ach komm. Immer noch sauer wegen vorhin?“
„Ich bin nicht sauer. Nur leicht.... Ach, egal. Wir müssen zu den Plantagen im Nordosten der Stadt.“
„Na dann, los geht es!.“ Erin lief schon mal ein Stück voraus, aber Suno und Glion blieben stehen. „Was denn?“
Glion zeigte nach links. „Da ist Nordosten.“, und Suno setzte sich in Bewegung.
An der Stadtgrenze hatten sie bereits einen wunderbaren Blick auf die zahlreichen Weinberge. Bis auf die Plantagen selbst aber war die Natur vollkommen unberührt. Ein Idyll in Grün.
„Unser Ziel müsste gleich da vorne sein.“ Die Feuermagierin zeigte auf eines der Häuser. Als sie näher kamen, stutzten sie allerdings. An Stelle eines gut bewirtschaftete Gutes blickten sie auf ein fast schon heruntergekommenes Anwesen.
„Sicher, dass wir hier richtig sind?“ Zur Sicherheit blickte Glion fragend zu Suno, die ihrerseits nickte. Bevor sie aber antworten konnte, hörten sie vom Hinterhof eine Stimme.
„Sind sie die Magier von Hidden Secret? Endlich sind sie da.“ Ein Satyr kam von hinten. Seine Gestalt ähnelte allerdings nicht der eines wohlhabenden Plantagenbesitzers. Seine Augen waren eingefallen, er hatte Augenringe und seine Kleidung hatte auch schon bessere Tage gesehen.
„Ähm, ja. Wir sind hier wegen des Gegenstandes...“ Erin setzte an, wurde aber sofort wieder von dem Satyr unterbrochen.
„Ja, ja. Ihr könnt ihn haben. Unter einer Bedingung.“
„Was wollen sie dafür haben?“
„Nichts will ich dafür haben. Ihr sollt etwas für mich erledigen.“
„Und was, wenn ich fragen darf?“ Suno wurde stutzig. Bei seiner momentanen Situation hatte sie geglaubt, dass der Preis außerordentlich hoch angesetzt werden würde.
„Ihr sollt jemanden ausfindig machen... und ausschalten.“ Der Blick des Satyr verfinsterte sich zusehends. „Es ist noch nicht lange her. Mein Vater war Besitzer dieser Plantage und des Gutes. Er war ein... recht energischer Mann, der auch hin und wieder etwas lauter werden konnte. Vor ein paar Wochen kam ein Wanderer hier vorbei. So langsam wie er lief blockierte er die Zufahrt zu unserem Lagerhaus, in das wir gerade eine Ladung an Trauben bringen wollten. Als mein Vater dann... etwas lauter wurde, weil er verschwinden sollte, hatte er auf einmal eine Klinge im Körper stecken. Dieser Kerl sagte nur etwas von wegen 'Gefahr beseitigt'.... Mein Vater starb an der Wunde. Und ich? Ich kann das ganze nicht führen.“
Die drei Hidden Secret – Mitglieder sahen einander an.
„Das kommt mir bekannt vor.“ Erin machte einen etwas nachdenklichen Gesichtsausdruck, während sich Glion an den Hinterkopf fasste.
„Ja, mein Schädel erinnert sich noch gut daran.“
„Dann haben wir aber ein Problem.“ Während Suno nachdenklich den Blick zu Boden richtete, schauten Erin und Glion sie an. „Was ich gesehen habe ist der Typ extrem gefährlich. Ein falsches Wort oder nur ein falscher Schritt und das war es. Mit Kämpfen dürfte da nicht viel zu machen sein, wenn man nicht lebensmüde ist.“
„Also... Könnt ihr auch nichts machen?“ Der Satyr schaute sie fragend an. „Wenn nicht wende ich mich an eine der großen Gilden, und...“
„Was heißt hier große Gilden? Hidden Secret schaffst das schon, keine Sorge. Kommt, gehen wir den Typen suchen.“ Fast schon in seiner Ehre als Gildenmitglied gekränkt stapft Glion davon.
„Man hat ihn zuletzt in den Wäldern im Norden gesehen. Nah am Sumpfland.“
„Danke für den Hinweis.“ Erin verabschiedete sich und lief Glion hinterher. Nur Suno ging etwas langsamer, immer noch in Gedanken.
„Kommst du?“ Die beiden Anderen hatten auf sie gewartet.
„Ja, ja. Ich mach mir nur gerade Gedanken, ob wir das so ohne weiteres schaffen.“
„Erstmal müssen wir ihm hinterher. Er hat einen ziemlichen Vorsprung.“ Mit Blick Richtung Norden überlegte Glion, wie sie am schnellsten in die Sümpfe kamen.
„Und ich dachte, dass wird ein Auftrag ohne großartigen Kampf oder anderweitige Schwierigkeiten.“
„Was hast du denn, Suno? Ein bisschen Spannung ist doch immer gut.“
„Ich hätte drauf verzichten können.“
„Nicht reden, Mädels, krallt euch lieber eins der Pferde.“ Gerade als Erin versuchen wollte, mit Suno zu reden, unterbrach sie Glion, der zwei Pferde und ein Pony führte. „Damit sollten wir hinterher kommen.“
„Und für wen ist das Po.... Vergiss es, die Frage war unnötig.“ Mitten im Satz beantwortete sich Erin die Frage selber.
„Die Größe des Pferdes und meine Körpergröße vertragen sich nicht so gut, reicht das als Begründung?“
Währenddessen hatte sich Suno schon auf eines der Pferde geschwungen. „Na dann? Wollen wir?“
„Kann losgehen.“ Glion lächelte und ritt auf seinem Pony voraus.
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Lange hat es gedauert. Aus Zeitmangel kam ich aber nie dazu, weiter zu schreiben. Das hat sich für einen kurzen Moment geändert, sodass wir dieses Kapitel zum Ende bringen können.
__________________________________________
Part 3
„Wo sind wir hier nur gelandet?“ Glion stieg von seinem Pony und betrachtete skeptisch die Umgebung. Ihr Auftraggeber hatte sie zwar in Richtung Sumpf geschickt, aber er hatte kein Wort davon erwähnt, dass sie bis in die Sümpfe müssten. Nun stand der Zwerg knietief in stinkendem Schlamm und die Pferde wollten partout nicht tiefer hinein.
„Scheint, als müssten wir zu Fuß weiter.“ Ganz so begeistert schien Suno nicht, als sie diesen Vorschlag machte. Und auch Erin rümpfte die Nase.
„Diese Gegend kennt den Begriff 'frische Luft' anscheinend nicht.“, war ihr einziger Kommentar, bevor sie vom Pferd sprang und mit einem „Platsch“ im Schlamm landete.
„Ihr Beide habt leicht reden. Ihr könnt wenigstens vernünftig laufen.“
„Leicht reden? Du müsstest es doch gewohnt sein im Schlamm zu buddeln.“
„Willst du dich mit mir anlegen, Erin?“ Glion herausfordernd drein.
„Vielleicht?“
Mit einem Räuspern unterbrach Suno die Diskussion bevor sie begann und prompt wurde es wieder Still.
„Ja, ja. Schon gut.“, war das Einzige, was Glion noch sagte.
„So, wo ist dieser Typ jetzt? Hoffentlich nicht ganz tief drin.“ Erin blickte sich um.
Hier schien der Sumpf noch relativ licht, auch wenn er im Vergleich zu anderen Wäldern ziemlich dicht war. Das ließ in etwa vermuten, wie es noch weiter drin aussah.
„Was man in anderen Ländern von Reisenden, die in diesen Wäldern waren, hört, werden wir wohl noch weiter rein müssen.“ Suno kramte in ihrer Tasche und holte ihr Notizbuch heraus. Sie blätterte kurz darin, fand anscheinend die Seite, die sie gesucht hatte und nickte. „Sie alle berichten von mysteriösen Erscheinungen im inneren des Sumpfes. Allesamt sagten nämlich bei erneuter Nachfrage, sie hätten einen oder mehrere Geister gesehen.“
„G...G... Geister?“ Glion und Erin kamen auf Suno zu und blickten sie ängstlich an. Diese seufzte nur leicht.
„Es gibt keine Geister. Für jedes Phänomen gibt es eine logische und rationale Erklärung.“
Glion und Erin schienen noch nicht ganz überzeugt. Dann zeigten sie auf Suno, oder besser, ihre Schulter.
„Und... Was ist dann das für eine weise Hand da auf deiner rechten Schulter?“
„Was? Wo?“ Leicht panisch schaute die Feuermagierin auf die gezeigte Stelle und versuchte etwas wegzuwischen, was aber nicht da war. Erin und Glion hingegen mussten lautstark lachen.
„Logisch, rational also... So, so.“ Der Zwerg konnte nicht mehr.
„Jetzt... jetzt lasst uns einfach weitergehen!“ Suno ging leicht wütend voran. Die zwei Scherzkekse folgten ihr immer noch breit grinsend.
„Ich hätte nicht gedacht, dass das funktioniert.“ witzelte Glion.
„Warum sollte es nicht.“
„Glaub mir Erin, unsere Feuermagierin kann noch ganz anders sein.“ Mit einem Zwinkern beendete er seinen Satz und schloss zu Suno auf.
Je tiefer sie in den Sumpf eindrangen, desto schwerer wurde das Vorankommen. Vor allem Glion hatte Probleme bekommen, da der Sumpf nun stellenweise tief genug war um den Zwerg komplett zu verschlucken. Daher hatte sich dieser behelfsmäßig Stelzen aus Erde erschaffen mit denen er Suno und Erin locker um 30 Zentimeter überragte. Die beiden Frauen hingegen steckten nun selbst bis knapp über der Hüfte im Schlamm.
„Eins ist sicher, sobald wir hier raus sind, such ich mir eine Dusche.“ Erin verzog das Gesicht und versuchte vergeblich etwas Matsch wegzuwischen.
„Wenn jemand so gnädig ist und dir eine zur Verfügung stellt... Ich würde euch aber nichtmal ins Haus lassen.“
„Sagt der mit den Stelzen.“ Erin hatte keine Lust eine Diskussion mit Glion zu starten. Jedenfalls nicht jetzt. „Jetzt aber mal ehrlich.“ Sie wandte sich an Suno. „Wer soll hier drin leben? Das ist doch fast unmöglich.“
„Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung.“
Glion drehte sich wie vom Blitz getroffen um und stelzte zu Suno. Als er hinter der Feuermagierin stehen blieb und sie anstarrte, drehte diese sich um und schaute fragend auf den Zwerg.
„Sag das noch mal.“
„Was... soll ich noch mal sagen.“ Suno wurde immer verwirrter.
„Das was du eben gesagt hast.“ Glion hingegen beharrte auf seinem Anliegen.
„Ich habe keine Ahnung?“
„Musik in meinen Ohren. Sie hat keine Ahnung. Dass ich diesen Satz mal noch aus deinem Mund vernehmen darf.“ Er grinste.
„Sehr witzig.“ Während Erin sich wieder halb tot lachte lies Suno nur einen Seufzer los.
Dann allerdings wurden alle drei still.
„Bitte sagt mir, dass ihr das auch gehört habt...“ Erin ging langsam zurück zu Suno und stellte sich an ihren Rücken.
„Wenn du das Rascheln meinst... Dann ja, haben wir.“ Mit einem Griff nach hinten holte Glion seine Hellebarde aus dem Holster das an seinem Rücken befestigt war. Aus Sunos Hand begannen kleine Flammen zu flackern und Erin setzte einen Pfeil an die Sehne ihres Bogens.
„Seht ihr etwas?“
Die beiden Streithähne schüttelten den Kopf.
Aus dem Wald um sie herum waberte stattdessen dichter Nebel auf sie zu, stellenweise grau, an anderer wieder leicht violett gefärbt. Zunächst nur auf bodenhöhe beschränkt nahm er den Hidden Secret – Magiern langsam die Sicht bis er sie vollkommen eingehüllt hatte. Sie konnten nichtmal 10 Zentimeter weit blicken. Auch auf ihre anderen Sinne konnten sie sich nicht verlassen, denn das Rascheln kam aus allen Richtungen. Und als Suno den leichten Schwefelgeruch vernahm, der vom Nebel ausging, war sie gezwungen ihre Flammen zu löschen.
Leichte Panik machte sich unter den Drei breit. Egal was jetzt kommen würde, ihre Chance etwas zu unternehmen war verschwindend gering. Ihnen blieb nichts anderes übrig als Schulter an Schulter dazustehen. Dann aber spürte Glion wie der Druck von der linken Hälfte seines Rückens verschwand. Genau der Druck, den Erin bis eben noch ausgeübt hatte.
„Erin!?“ Dann verschwand das selbe Gefühl auch auf seiner rechten Seite. „Suno!?“ Und bevor er noch einen weiteren Ton sagen konnte, wurde ihm schwarz vor Augen.
„Wo... Wo bin ich?“ Langsam öffnete Erin ihre Augen. Eine Haarsträhne hing ihr ins Gesicht die sie aber nicht herausstreichen konnte. Ihre Hände waren hinter ihrem Rücken gefesselt. Sie lag auf der Seite mitten auf dem kalten und feuchten Erdboden. Der Versuch sich umzudrehen führte zu einer schmerzhaften Verrenkung in ihrer rechten Schulter, aber dafür sah sie jetzt Glion und Suno nur wenige Meter weit von sich selbst entfernt. Die Beiden waren noch bewusstlos aber genauso gefesselt wie Erin selbst.
„Was zum Geier ist hier los?“ Es gab tausende Fragen die sie hätte stellen können, aber das war die Offensichtlichste. Leider gab es dazu keine so offensichtliche Antwort. Dann hörte sie aber ein vertrautes Grummeln und als sie ihren Kopf drehte sah Erin, wie auch Glion langsam wieder zu sich kam.
„Für meinen Geschmack werde ich in letzter Zeit zu oft ausgeknockt.“
„Und diesmal war es nichtmal meine Schuld.“ Erin konnte sie diesen Kommentar trotz der Situation nicht verkneifen und ein leicht gequältes Lächeln war zu sehen. „Fehlt nur noch Suno.“
„Die wird nicht so schnell aufwachen...“ Auf Glions Gesicht bildeten sich leichte Sorgenfalten. „So wie ich das sehe hat sie nen ziemlich heftigen Schlag abbekommen. Stark genug für eine blutende Wunde an der Schläfe.“
„Mist.“ Erin schaute gerade nach oben. „Du, Glion?“
„Ja?“
„Schau mal nach oben.“
Der Zwerg tat wie vorgeschlagen. „Sag mir nicht, dass das wahr ist.“ Sein Blick blieb an einer weisen Plane hängen, die über sie gespannt worden war. „Na spitze... Wir wurden von irgendwelchen Banditen gefangen genommen.“
„Keine Banditen.“
Glion und Erin wurden stutzig. Sie schauten sich fragend an, aber keiner der beiden hatte das eben gesagt.
„Keine Banditen.“ Vollkommen emotionslos wurde der Satz nochmal wiederholt.
Glion, der auf dem Rücken lag, legte seinen Kopf so weit es ging in den Nacken und blickte dann auf die aus seiner Sicht auf dem Kopf stehende Gestalt eines Mannes. Dessen Haut war nahezu weis, sein Gesicht wie in Stein gemeißelt.
Der Zwerg verzog den Mund zu einem gequälten Lächeln und schaute fragend zu der Gestalt. „Könnten wir... Nicht doch Banditen bekommen?“
Mittlerweile hatte auch Erin einen Blick auf den Mann geworfen. Dieser ging aber völlig unbeeindruckt hinaus und lies die beiden wieder allein.
Erin schloss die Augen und begann fast gebetartig vor sich hin zu flüstern. „Bitte sei nicht so wie der Andere. Bitte sei nicht so wie der Andere.“
„Keine Sorge junge Dame. Nicht jeder hier ist wie Lumiel.“
„Beim Barte meiner Mutter... Ein Elf. Geheiligt seihst du, Fortuna.“ Glion atmete einmal erleichtert durch als er den großen schlanken Mann aus den Wäldern vor sich sah.
Mit einem Fingerzeig deutete er an, dass die Fesseln geöffnet werden sollten und schon kniete die bleiche Gestalt von eben neben ihnen und Schnitt die Seile durch.
Erin rieb sich kurz das Handgelenk bevor sie aufstand und schnell zu Suno ging. Sie inspizierte kurz die Wunde an ihrem Kopf und als sie sicher war, dass die Feuermagierin ansonsten in Ordnung war legte Erin behutsam den Mantel den sie von Glion bekam unter Sunos Kopf.
„Ich entschuldige mich für dieses kleine Missgeschick.“
„Missgeschick?“ Gerade als Glion etwas sagen wollte kam Erin ihm dazwischen. Der Zwerg erschrak, denn den leichten hasserfüllten Ton den Erin in der Stimme hatte zusammen mit dem Blick, dem sie dem Elfen zuwarf, flößte sogar ihm Angst ein.
„In der Tat.“ Der Elf hingegen blieb vollkommen ruhig. „Ihr müsst wissen, Illusionen können sehr gefühlsarm sein. Sie wissen daher nicht einzuschätzen, wie das befinden einer Person ist... Oder was für schmerzhafte Folgen ein Schlag haben kann. Daher fällt ihnen die Dosierung auch hin und wieder etwas schwerer.“
„Illusionen? Damit meinst du...“ Glion deutete kurz auf die Gestalt neben dem Elf und dieser nickte.
„Ja. Illusionen sind Wesen dieses Planeten. Sie werden nicht wie die anderen Rassen geboren sondern entspringen den Etheriaknoten dieser Welt. Sie sind also reine magische Energie.“
„Eine Frage: Als wir vorhin leicht.... Angst hatten, was mit uns passieren könnte, erwähntest du einen Namen, Lumiel. Als wüsstest du genau, mit wem wir schon Bekanntschaft gemacht haben.“
„Mein kleiner zwergischer Freund... Das war nicht schwer zu erraten. Lumiel ist die einzige Illusion die in den letzten Tagen zurückgekehrt ist. Ihr könnt also nur ihm gefolgt sein, ergo kennt ihr ihn. Meine Frage ist nur: Warum seid ihr ihm gefolgt.“
„Weil es... unser Auftrag ist.“ Hinter sich hörte Glion eine ihm vertraute Stimme. Suno war aufgewacht und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. Als sie aufstehen wollte, drückte Erin sie zurück.
„Bleib liegen.“
„Ihr solltet auf eure Freundin hören. Ich lasse euch etwas Wasser und zu Essen bringen. Ruht euch aus. Euren Zwergenfreund hingegen bitte ich, mit mir zu kommen, damit wir reden können.“
Glion nickte und folgte dem Elfen. Als Erin ihm folgen wollte, bedeutete er ihr sitzen zu bleiben.
„Ich bin ein Zwerg und hab von Natur aus einen Dickschädel. Aber unser Bücherwurm hat mindestens genauso einen. Pass also besser auf, dass sie keinen Blödsinn macht.“ Damit ging er raus.
Der Elf führte ihn durch ein Lager in dem sowohl Illusionen als auch weitere Elfen werkelten. Er ging zu einem Zelt etwas außerhalb. Dann begann er zu reden.
„Warum seid ihr Lumiel gefolgt? Was war euer Auftrag?
„Im Prinzip war es nur die Beschaffung eines Kunstgegenstandes. Doch statt Geld bat uns der Besitzer um einen Gefallen. Wir sollten den Mörder seines Vaters ausfindig machen und ausschalten.“
„Und der Mörder ist Lumiel, verstehe.“ Der Elf schien nachdenklich. „Ihr müsst wissen, Illusionen können vielfältige Persönlichleiten haben. Nicht alle, eigentlich nur ein geringer Teil, tritt so auf, wie ihr es vorhin erlebt habt. Aber Lumiel ist noch einmal etwas... komplizierter. Abgesehen davon, dass er nicht weiß, was er vom Leben erwartet oder will, ist sein Denken manchmal sehr einfach gestrickt. Auch wenn er eigentlich sehr tiefgründig ist. Er unterscheidet oftmals nur in den Kategorien gut und schlecht. Das Gute hat nichts zu befürchten. Das Schlechte aber... nimmt er als potentielle Gefahr für sein Leben wahr, dass eliminiert werden muss. Darf ich fragen, ob das Opfer irgendetwas gesagt oder getan hat, dass zu so einer Einstufung führen könnte?“
Glion überlegte kurz. „Er hat ihn angeschrien. Inwiefern er ihn bedroht hat, kann ich nicht sagen. Aber es gab da eine Szene... bei der wir live dabei waren.“ Der Gesichtsausdruck des Zwerges verfinsterte sich. „Ein Mann hat ihn bedroht, weil Lumiel wohl seine Mannshcaft getötet hat. Nur Sekunden später ragte eine Klinge aus seinem Rücken. Nicht, dass dieser Verbrecher es verdient hätte... aber wir brauchten ihn um an Informationen zu kommen.“
Der Elf setzte sich auf einen Stapel Holz. „Klingt ganz nach Lumiel. Versteht mich nicht falsch, ich toleriere sein Verhalten keineswegs. Jemanden so zu töten ist falsch, aber so entspricht sein Handeln und ich befürchte, ich kann daran nichts ändern.“
„Wir haben nie erwartet, dass ihr etwas tut.“ Es war erstaunlich wie ruhig ein Elf und ein Zwerg miteinander redeten. Normalerweise waren diese beiden Völker nicht verlegen darum, dass jeweils andere zu beleidigen. Aber Glion wollte keinen Ärger machen. Und er hatte das Gefühl, dass dieser Elf etwas anders war als die arroganten Spitzohren, die er bisher kennengelernt hatte.
„Nun, ich würde aber gerne etwas tun. Schon allein Lumiels wegen. Er sucht.... vereinfacht gesagt nach dem Sinn seines Daseins. Aber den wird er nie finden, wenn er allein in der Welt herumstreift. Außerdem brauche ich eine Bestrafung.“ Er musterte Glion. Dann schien ihm etwas ins Auge zu fallen, was er bisher nicht bemerkt hatte: Das Gildenzeichen auf Glions Kleidung. Dann begann er nachdenklich in sich hinein zu murmeln.
„Habt ihr einen Vorschlag?“ Glion wartete ungeduldig.
„In der Tat kam mir eben eine Idee, mein Freund.“ Er stand auf und kam auf Glion zu. „Könnt ihr ihn nicht mitnehmen? Ihr seid Mitglieder einer Gilde. Dort findet er eher nach dem, was er sucht und ihr könntet ihn unter Kontrolle halten.“
Er überlegte kurz. „Das müsste ich erst mit meinen Reisegefährtinnen absprechen.“
Währenddessen saß Erin immer noch neben Suno, die wieder eingeschlafen war. Sie hatte nicht viel getrunken oder gegessen. Das restliche Wasser benutzte Erin jetzt, um dass angetrocknete Blut aus Sunos Gesicht zu wischen.
„Das muss ein ganz schön heftiger Hieb gewesen sein... Von wegen Missgeschick.“ Sie war immer noch wütend. Und da sie die Wunde an Sunos Kopf immer noch sah und im Moment auch nicht verbinden konnte, nahm ihre Wut auch nicht ab. Im Gegenteil.
Dann kam Glion wieder hinein. Erin bedeutete ihm, leise zu sein und er verstand sofort. Er setzte sich neben Erin und begann so leise wie möglich zu erläutern, welchen Vorschlag der Elf ihm eben gemacht hatte.
„Wenn wir ihm Fesseln anlegen können, dürften wir den Gegenstand bekommen, für den wir das auf uns genommen haben.“ Erin schaute zu Glion.
Der Zwerg blickte nachdenklich auf Suno hinunter. „Das ist auch nicht das Problem... Sie ist es.“ Er deutete auf die Feuermagierin. „Ich bezweifle aber, dass sie vergessen hat, was er getan hat.“
Mit einem kurzen Nicken bestätigte Erin diesen Gedankengang. „Shou Zufan, hm?“
„Ich glaube nicht, dass sie so einfach mit dem Mann, der dafür verantwortlich ist, dass sie nie die Mörder ihrer Familie finden wird, Reisen beziehungsweise in einer Gilde leben könnte. Vom Vergessen will ich gar nicht erst anfangen.“
„Und so lange, wie sie nicht aufwacht, können wir auch nichts über ihren Kopf hinweg entscheiden.“
„Oh, das wäre wirklich kein Problem. Wäre auch nicht das erste Mal, dass ich sie irgendwohin schleife. Nur bei dieser Angelegenheit...“
Die Beiden verstummten. Es blieb ihnen nichts weiter übrig, als zu warten.
Nur wenige Stunden später ritten alle wieder zurück. Glion auf seinem Pony, Erin hatte vor sich auf dem Pferd Suno sitzen, die zwar bei Bewusstsein war, aber der Erin bei den Kopfschmerzen und sonstiger Konstitution gerade kein Pferd in die Hand drücken wollte. Was aber auch so nicht gegangen wäre, da auf dem zweiten Pferd jemand anderes saß.
Zum Erstaunen von Glion und Erin hatte Suno als sie wieder aufgewacht war, nichts dagegen, dass sie Lumiel mit sich zu Hidden Secret nahmen. Der Zwerg schob es einfach auf den Brummschädel der Magierin, dass sie so eine Entscheidung traf.
Nun aber ritt Lumiel Balisthan, wie er komplett hieß, neben ihnen.
Erin hatte ihn freundlich überreden können, seine Hände in Seilschlaufen zu stecken und so leicht zu fesseln, wenn sie an dem Gutshof des Auftraggebers vorbeikommen würden, um den Anschein zu wahren, sie würden ihn ins Gefängnis bringen. Erstaunlicherweise hatte sie das nur 4 Stunden an Erklärungen gekostet. Glion hatte sie beschworen, möglichst seine Klappe zu halten, wenn er nicht noch mal von ihr Ko geschlagen werden wollte. Und um Suno musste sie sich im Moment eh keine Gedanken in dieser Richtung machen.
Alles in allem konnten sie diesen Auftrag also als gelöst ansehen.
Auch wenn sich Erin noch nicht sicher war, ob das neue Gildenmitglied nicht doch für Ärger sorgen würde.
___________________________________________________
Und damit endet die erste Arc von Tales of Dracanim, die Introduction-Arc.
__________________________________________
Part 3
„Wo sind wir hier nur gelandet?“ Glion stieg von seinem Pony und betrachtete skeptisch die Umgebung. Ihr Auftraggeber hatte sie zwar in Richtung Sumpf geschickt, aber er hatte kein Wort davon erwähnt, dass sie bis in die Sümpfe müssten. Nun stand der Zwerg knietief in stinkendem Schlamm und die Pferde wollten partout nicht tiefer hinein.
„Scheint, als müssten wir zu Fuß weiter.“ Ganz so begeistert schien Suno nicht, als sie diesen Vorschlag machte. Und auch Erin rümpfte die Nase.
„Diese Gegend kennt den Begriff 'frische Luft' anscheinend nicht.“, war ihr einziger Kommentar, bevor sie vom Pferd sprang und mit einem „Platsch“ im Schlamm landete.
„Ihr Beide habt leicht reden. Ihr könnt wenigstens vernünftig laufen.“
„Leicht reden? Du müsstest es doch gewohnt sein im Schlamm zu buddeln.“
„Willst du dich mit mir anlegen, Erin?“ Glion herausfordernd drein.
„Vielleicht?“
Mit einem Räuspern unterbrach Suno die Diskussion bevor sie begann und prompt wurde es wieder Still.
„Ja, ja. Schon gut.“, war das Einzige, was Glion noch sagte.
„So, wo ist dieser Typ jetzt? Hoffentlich nicht ganz tief drin.“ Erin blickte sich um.
Hier schien der Sumpf noch relativ licht, auch wenn er im Vergleich zu anderen Wäldern ziemlich dicht war. Das ließ in etwa vermuten, wie es noch weiter drin aussah.
„Was man in anderen Ländern von Reisenden, die in diesen Wäldern waren, hört, werden wir wohl noch weiter rein müssen.“ Suno kramte in ihrer Tasche und holte ihr Notizbuch heraus. Sie blätterte kurz darin, fand anscheinend die Seite, die sie gesucht hatte und nickte. „Sie alle berichten von mysteriösen Erscheinungen im inneren des Sumpfes. Allesamt sagten nämlich bei erneuter Nachfrage, sie hätten einen oder mehrere Geister gesehen.“
„G...G... Geister?“ Glion und Erin kamen auf Suno zu und blickten sie ängstlich an. Diese seufzte nur leicht.
„Es gibt keine Geister. Für jedes Phänomen gibt es eine logische und rationale Erklärung.“
Glion und Erin schienen noch nicht ganz überzeugt. Dann zeigten sie auf Suno, oder besser, ihre Schulter.
„Und... Was ist dann das für eine weise Hand da auf deiner rechten Schulter?“
„Was? Wo?“ Leicht panisch schaute die Feuermagierin auf die gezeigte Stelle und versuchte etwas wegzuwischen, was aber nicht da war. Erin und Glion hingegen mussten lautstark lachen.
„Logisch, rational also... So, so.“ Der Zwerg konnte nicht mehr.
„Jetzt... jetzt lasst uns einfach weitergehen!“ Suno ging leicht wütend voran. Die zwei Scherzkekse folgten ihr immer noch breit grinsend.
„Ich hätte nicht gedacht, dass das funktioniert.“ witzelte Glion.
„Warum sollte es nicht.“
„Glaub mir Erin, unsere Feuermagierin kann noch ganz anders sein.“ Mit einem Zwinkern beendete er seinen Satz und schloss zu Suno auf.
Je tiefer sie in den Sumpf eindrangen, desto schwerer wurde das Vorankommen. Vor allem Glion hatte Probleme bekommen, da der Sumpf nun stellenweise tief genug war um den Zwerg komplett zu verschlucken. Daher hatte sich dieser behelfsmäßig Stelzen aus Erde erschaffen mit denen er Suno und Erin locker um 30 Zentimeter überragte. Die beiden Frauen hingegen steckten nun selbst bis knapp über der Hüfte im Schlamm.
„Eins ist sicher, sobald wir hier raus sind, such ich mir eine Dusche.“ Erin verzog das Gesicht und versuchte vergeblich etwas Matsch wegzuwischen.
„Wenn jemand so gnädig ist und dir eine zur Verfügung stellt... Ich würde euch aber nichtmal ins Haus lassen.“
„Sagt der mit den Stelzen.“ Erin hatte keine Lust eine Diskussion mit Glion zu starten. Jedenfalls nicht jetzt. „Jetzt aber mal ehrlich.“ Sie wandte sich an Suno. „Wer soll hier drin leben? Das ist doch fast unmöglich.“
„Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung.“
Glion drehte sich wie vom Blitz getroffen um und stelzte zu Suno. Als er hinter der Feuermagierin stehen blieb und sie anstarrte, drehte diese sich um und schaute fragend auf den Zwerg.
„Sag das noch mal.“
„Was... soll ich noch mal sagen.“ Suno wurde immer verwirrter.
„Das was du eben gesagt hast.“ Glion hingegen beharrte auf seinem Anliegen.
„Ich habe keine Ahnung?“
„Musik in meinen Ohren. Sie hat keine Ahnung. Dass ich diesen Satz mal noch aus deinem Mund vernehmen darf.“ Er grinste.
„Sehr witzig.“ Während Erin sich wieder halb tot lachte lies Suno nur einen Seufzer los.
Dann allerdings wurden alle drei still.
„Bitte sagt mir, dass ihr das auch gehört habt...“ Erin ging langsam zurück zu Suno und stellte sich an ihren Rücken.
„Wenn du das Rascheln meinst... Dann ja, haben wir.“ Mit einem Griff nach hinten holte Glion seine Hellebarde aus dem Holster das an seinem Rücken befestigt war. Aus Sunos Hand begannen kleine Flammen zu flackern und Erin setzte einen Pfeil an die Sehne ihres Bogens.
„Seht ihr etwas?“
Die beiden Streithähne schüttelten den Kopf.
Aus dem Wald um sie herum waberte stattdessen dichter Nebel auf sie zu, stellenweise grau, an anderer wieder leicht violett gefärbt. Zunächst nur auf bodenhöhe beschränkt nahm er den Hidden Secret – Magiern langsam die Sicht bis er sie vollkommen eingehüllt hatte. Sie konnten nichtmal 10 Zentimeter weit blicken. Auch auf ihre anderen Sinne konnten sie sich nicht verlassen, denn das Rascheln kam aus allen Richtungen. Und als Suno den leichten Schwefelgeruch vernahm, der vom Nebel ausging, war sie gezwungen ihre Flammen zu löschen.
Leichte Panik machte sich unter den Drei breit. Egal was jetzt kommen würde, ihre Chance etwas zu unternehmen war verschwindend gering. Ihnen blieb nichts anderes übrig als Schulter an Schulter dazustehen. Dann aber spürte Glion wie der Druck von der linken Hälfte seines Rückens verschwand. Genau der Druck, den Erin bis eben noch ausgeübt hatte.
„Erin!?“ Dann verschwand das selbe Gefühl auch auf seiner rechten Seite. „Suno!?“ Und bevor er noch einen weiteren Ton sagen konnte, wurde ihm schwarz vor Augen.
„Wo... Wo bin ich?“ Langsam öffnete Erin ihre Augen. Eine Haarsträhne hing ihr ins Gesicht die sie aber nicht herausstreichen konnte. Ihre Hände waren hinter ihrem Rücken gefesselt. Sie lag auf der Seite mitten auf dem kalten und feuchten Erdboden. Der Versuch sich umzudrehen führte zu einer schmerzhaften Verrenkung in ihrer rechten Schulter, aber dafür sah sie jetzt Glion und Suno nur wenige Meter weit von sich selbst entfernt. Die Beiden waren noch bewusstlos aber genauso gefesselt wie Erin selbst.
„Was zum Geier ist hier los?“ Es gab tausende Fragen die sie hätte stellen können, aber das war die Offensichtlichste. Leider gab es dazu keine so offensichtliche Antwort. Dann hörte sie aber ein vertrautes Grummeln und als sie ihren Kopf drehte sah Erin, wie auch Glion langsam wieder zu sich kam.
„Für meinen Geschmack werde ich in letzter Zeit zu oft ausgeknockt.“
„Und diesmal war es nichtmal meine Schuld.“ Erin konnte sie diesen Kommentar trotz der Situation nicht verkneifen und ein leicht gequältes Lächeln war zu sehen. „Fehlt nur noch Suno.“
„Die wird nicht so schnell aufwachen...“ Auf Glions Gesicht bildeten sich leichte Sorgenfalten. „So wie ich das sehe hat sie nen ziemlich heftigen Schlag abbekommen. Stark genug für eine blutende Wunde an der Schläfe.“
„Mist.“ Erin schaute gerade nach oben. „Du, Glion?“
„Ja?“
„Schau mal nach oben.“
Der Zwerg tat wie vorgeschlagen. „Sag mir nicht, dass das wahr ist.“ Sein Blick blieb an einer weisen Plane hängen, die über sie gespannt worden war. „Na spitze... Wir wurden von irgendwelchen Banditen gefangen genommen.“
„Keine Banditen.“
Glion und Erin wurden stutzig. Sie schauten sich fragend an, aber keiner der beiden hatte das eben gesagt.
„Keine Banditen.“ Vollkommen emotionslos wurde der Satz nochmal wiederholt.
Glion, der auf dem Rücken lag, legte seinen Kopf so weit es ging in den Nacken und blickte dann auf die aus seiner Sicht auf dem Kopf stehende Gestalt eines Mannes. Dessen Haut war nahezu weis, sein Gesicht wie in Stein gemeißelt.
Der Zwerg verzog den Mund zu einem gequälten Lächeln und schaute fragend zu der Gestalt. „Könnten wir... Nicht doch Banditen bekommen?“
Mittlerweile hatte auch Erin einen Blick auf den Mann geworfen. Dieser ging aber völlig unbeeindruckt hinaus und lies die beiden wieder allein.
Erin schloss die Augen und begann fast gebetartig vor sich hin zu flüstern. „Bitte sei nicht so wie der Andere. Bitte sei nicht so wie der Andere.“
„Keine Sorge junge Dame. Nicht jeder hier ist wie Lumiel.“
„Beim Barte meiner Mutter... Ein Elf. Geheiligt seihst du, Fortuna.“ Glion atmete einmal erleichtert durch als er den großen schlanken Mann aus den Wäldern vor sich sah.
Mit einem Fingerzeig deutete er an, dass die Fesseln geöffnet werden sollten und schon kniete die bleiche Gestalt von eben neben ihnen und Schnitt die Seile durch.
Erin rieb sich kurz das Handgelenk bevor sie aufstand und schnell zu Suno ging. Sie inspizierte kurz die Wunde an ihrem Kopf und als sie sicher war, dass die Feuermagierin ansonsten in Ordnung war legte Erin behutsam den Mantel den sie von Glion bekam unter Sunos Kopf.
„Ich entschuldige mich für dieses kleine Missgeschick.“
„Missgeschick?“ Gerade als Glion etwas sagen wollte kam Erin ihm dazwischen. Der Zwerg erschrak, denn den leichten hasserfüllten Ton den Erin in der Stimme hatte zusammen mit dem Blick, dem sie dem Elfen zuwarf, flößte sogar ihm Angst ein.
„In der Tat.“ Der Elf hingegen blieb vollkommen ruhig. „Ihr müsst wissen, Illusionen können sehr gefühlsarm sein. Sie wissen daher nicht einzuschätzen, wie das befinden einer Person ist... Oder was für schmerzhafte Folgen ein Schlag haben kann. Daher fällt ihnen die Dosierung auch hin und wieder etwas schwerer.“
„Illusionen? Damit meinst du...“ Glion deutete kurz auf die Gestalt neben dem Elf und dieser nickte.
„Ja. Illusionen sind Wesen dieses Planeten. Sie werden nicht wie die anderen Rassen geboren sondern entspringen den Etheriaknoten dieser Welt. Sie sind also reine magische Energie.“
„Eine Frage: Als wir vorhin leicht.... Angst hatten, was mit uns passieren könnte, erwähntest du einen Namen, Lumiel. Als wüsstest du genau, mit wem wir schon Bekanntschaft gemacht haben.“
„Mein kleiner zwergischer Freund... Das war nicht schwer zu erraten. Lumiel ist die einzige Illusion die in den letzten Tagen zurückgekehrt ist. Ihr könnt also nur ihm gefolgt sein, ergo kennt ihr ihn. Meine Frage ist nur: Warum seid ihr ihm gefolgt.“
„Weil es... unser Auftrag ist.“ Hinter sich hörte Glion eine ihm vertraute Stimme. Suno war aufgewacht und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. Als sie aufstehen wollte, drückte Erin sie zurück.
„Bleib liegen.“
„Ihr solltet auf eure Freundin hören. Ich lasse euch etwas Wasser und zu Essen bringen. Ruht euch aus. Euren Zwergenfreund hingegen bitte ich, mit mir zu kommen, damit wir reden können.“
Glion nickte und folgte dem Elfen. Als Erin ihm folgen wollte, bedeutete er ihr sitzen zu bleiben.
„Ich bin ein Zwerg und hab von Natur aus einen Dickschädel. Aber unser Bücherwurm hat mindestens genauso einen. Pass also besser auf, dass sie keinen Blödsinn macht.“ Damit ging er raus.
Der Elf führte ihn durch ein Lager in dem sowohl Illusionen als auch weitere Elfen werkelten. Er ging zu einem Zelt etwas außerhalb. Dann begann er zu reden.
„Warum seid ihr Lumiel gefolgt? Was war euer Auftrag?
„Im Prinzip war es nur die Beschaffung eines Kunstgegenstandes. Doch statt Geld bat uns der Besitzer um einen Gefallen. Wir sollten den Mörder seines Vaters ausfindig machen und ausschalten.“
„Und der Mörder ist Lumiel, verstehe.“ Der Elf schien nachdenklich. „Ihr müsst wissen, Illusionen können vielfältige Persönlichleiten haben. Nicht alle, eigentlich nur ein geringer Teil, tritt so auf, wie ihr es vorhin erlebt habt. Aber Lumiel ist noch einmal etwas... komplizierter. Abgesehen davon, dass er nicht weiß, was er vom Leben erwartet oder will, ist sein Denken manchmal sehr einfach gestrickt. Auch wenn er eigentlich sehr tiefgründig ist. Er unterscheidet oftmals nur in den Kategorien gut und schlecht. Das Gute hat nichts zu befürchten. Das Schlechte aber... nimmt er als potentielle Gefahr für sein Leben wahr, dass eliminiert werden muss. Darf ich fragen, ob das Opfer irgendetwas gesagt oder getan hat, dass zu so einer Einstufung führen könnte?“
Glion überlegte kurz. „Er hat ihn angeschrien. Inwiefern er ihn bedroht hat, kann ich nicht sagen. Aber es gab da eine Szene... bei der wir live dabei waren.“ Der Gesichtsausdruck des Zwerges verfinsterte sich. „Ein Mann hat ihn bedroht, weil Lumiel wohl seine Mannshcaft getötet hat. Nur Sekunden später ragte eine Klinge aus seinem Rücken. Nicht, dass dieser Verbrecher es verdient hätte... aber wir brauchten ihn um an Informationen zu kommen.“
Der Elf setzte sich auf einen Stapel Holz. „Klingt ganz nach Lumiel. Versteht mich nicht falsch, ich toleriere sein Verhalten keineswegs. Jemanden so zu töten ist falsch, aber so entspricht sein Handeln und ich befürchte, ich kann daran nichts ändern.“
„Wir haben nie erwartet, dass ihr etwas tut.“ Es war erstaunlich wie ruhig ein Elf und ein Zwerg miteinander redeten. Normalerweise waren diese beiden Völker nicht verlegen darum, dass jeweils andere zu beleidigen. Aber Glion wollte keinen Ärger machen. Und er hatte das Gefühl, dass dieser Elf etwas anders war als die arroganten Spitzohren, die er bisher kennengelernt hatte.
„Nun, ich würde aber gerne etwas tun. Schon allein Lumiels wegen. Er sucht.... vereinfacht gesagt nach dem Sinn seines Daseins. Aber den wird er nie finden, wenn er allein in der Welt herumstreift. Außerdem brauche ich eine Bestrafung.“ Er musterte Glion. Dann schien ihm etwas ins Auge zu fallen, was er bisher nicht bemerkt hatte: Das Gildenzeichen auf Glions Kleidung. Dann begann er nachdenklich in sich hinein zu murmeln.
„Habt ihr einen Vorschlag?“ Glion wartete ungeduldig.
„In der Tat kam mir eben eine Idee, mein Freund.“ Er stand auf und kam auf Glion zu. „Könnt ihr ihn nicht mitnehmen? Ihr seid Mitglieder einer Gilde. Dort findet er eher nach dem, was er sucht und ihr könntet ihn unter Kontrolle halten.“
Er überlegte kurz. „Das müsste ich erst mit meinen Reisegefährtinnen absprechen.“
Währenddessen saß Erin immer noch neben Suno, die wieder eingeschlafen war. Sie hatte nicht viel getrunken oder gegessen. Das restliche Wasser benutzte Erin jetzt, um dass angetrocknete Blut aus Sunos Gesicht zu wischen.
„Das muss ein ganz schön heftiger Hieb gewesen sein... Von wegen Missgeschick.“ Sie war immer noch wütend. Und da sie die Wunde an Sunos Kopf immer noch sah und im Moment auch nicht verbinden konnte, nahm ihre Wut auch nicht ab. Im Gegenteil.
Dann kam Glion wieder hinein. Erin bedeutete ihm, leise zu sein und er verstand sofort. Er setzte sich neben Erin und begann so leise wie möglich zu erläutern, welchen Vorschlag der Elf ihm eben gemacht hatte.
„Wenn wir ihm Fesseln anlegen können, dürften wir den Gegenstand bekommen, für den wir das auf uns genommen haben.“ Erin schaute zu Glion.
Der Zwerg blickte nachdenklich auf Suno hinunter. „Das ist auch nicht das Problem... Sie ist es.“ Er deutete auf die Feuermagierin. „Ich bezweifle aber, dass sie vergessen hat, was er getan hat.“
Mit einem kurzen Nicken bestätigte Erin diesen Gedankengang. „Shou Zufan, hm?“
„Ich glaube nicht, dass sie so einfach mit dem Mann, der dafür verantwortlich ist, dass sie nie die Mörder ihrer Familie finden wird, Reisen beziehungsweise in einer Gilde leben könnte. Vom Vergessen will ich gar nicht erst anfangen.“
„Und so lange, wie sie nicht aufwacht, können wir auch nichts über ihren Kopf hinweg entscheiden.“
„Oh, das wäre wirklich kein Problem. Wäre auch nicht das erste Mal, dass ich sie irgendwohin schleife. Nur bei dieser Angelegenheit...“
Die Beiden verstummten. Es blieb ihnen nichts weiter übrig, als zu warten.
Nur wenige Stunden später ritten alle wieder zurück. Glion auf seinem Pony, Erin hatte vor sich auf dem Pferd Suno sitzen, die zwar bei Bewusstsein war, aber der Erin bei den Kopfschmerzen und sonstiger Konstitution gerade kein Pferd in die Hand drücken wollte. Was aber auch so nicht gegangen wäre, da auf dem zweiten Pferd jemand anderes saß.
Zum Erstaunen von Glion und Erin hatte Suno als sie wieder aufgewacht war, nichts dagegen, dass sie Lumiel mit sich zu Hidden Secret nahmen. Der Zwerg schob es einfach auf den Brummschädel der Magierin, dass sie so eine Entscheidung traf.
Nun aber ritt Lumiel Balisthan, wie er komplett hieß, neben ihnen.
Erin hatte ihn freundlich überreden können, seine Hände in Seilschlaufen zu stecken und so leicht zu fesseln, wenn sie an dem Gutshof des Auftraggebers vorbeikommen würden, um den Anschein zu wahren, sie würden ihn ins Gefängnis bringen. Erstaunlicherweise hatte sie das nur 4 Stunden an Erklärungen gekostet. Glion hatte sie beschworen, möglichst seine Klappe zu halten, wenn er nicht noch mal von ihr Ko geschlagen werden wollte. Und um Suno musste sie sich im Moment eh keine Gedanken in dieser Richtung machen.
Alles in allem konnten sie diesen Auftrag also als gelöst ansehen.
Auch wenn sich Erin noch nicht sicher war, ob das neue Gildenmitglied nicht doch für Ärger sorgen würde.
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Und damit endet die erste Arc von Tales of Dracanim, die Introduction-Arc.
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Der letzte Post in diesem Jahr und ein ganz besonderer.
Aus gegebenem Anlass, nämlich den Jahreswechsel, erwartet euch ein tolles Crossover: "Wunder-Cup x Tales of Dracanim".
Aus diesem Grund werdet ihr sowohl bei Glion als auch bei mir das selbe lesen können (solltet ihr euch wundern).
Nun aber viel Spaß.
Aus gegebenem Anlass, nämlich den Jahreswechsel, erwartet euch ein tolles Crossover: "Wunder-Cup x Tales of Dracanim".
Aus diesem Grund werdet ihr sowohl bei Glion als auch bei mir das selbe lesen können (solltet ihr euch wundern).
Nun aber viel Spaß.
- "Wunder-Cup x Tales of Dracanim":
"Wieso werde ich eigentlich mitbestraft, kann mir das bitte jemand erklären?"
"Find dich damit ab, dass, egal wo wir hin gehen, du mitkommst. Wir sind immerhin ein Team"
Suno seufzte. Zu ihrer Rechten hörte sie nur das wütende Grummeln eines ihr nur allzu gut bekannten Zwerges. Zu ihrer Linken wiederum das ebenfalls ärgerliche Murmeln einer jungen Dame. Und wenn sie an die Person hinter sich dachte, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. ~Wo bin ich gelandet?~
"Es ist trotzdem unfair vom Meister mich mit dem da", Erin zeigte auf Glion, der sie nur anstarrte, "irgendwo hinzuschicken." Dann wurde sie kleinlaut und flüsterte. "Von Lumiel mal ganz zu schweigen."
Die Illusion lief etwas hinter ihnen, sein Blick war wie immer kalt und leer und strikt nach vorn gerichtet.
"Ihr habt doch bei einer eurer Streitereien die halbe Gilde zerlegt. Ich war nichtmal anwesend, als ihr Master Ivan dabei auch noch in eurer Rage einen Freiflug spendiert habt. Trotzdem hat er mich mit euch auf Zwangsurlaub geschickt. Das ist unfair." Dass Suno sauer war, hatte jetzt auch der Letzte verstanden. "Und Lumiel ist nur dabei, weil keiner in der Gilde auf ihn aufpassen will. Und deren Angst kann ich nur zu gut verstehen."
"Wir sind da." Erin, Suno und Glion zuckten zusammen, als sich Lumiel hinter ihnen meldete. Aber er hatte recht. Vor ihnen war das Stadttor zur Hauptstadt von Nyrans.
Als die Gruppe es durchschreitet betreten sie einen belebten Marktplatz,
„Also dafür dass das hier erst ein Randbezirk der Stadt ist, ist es hier schon ziemlich voll.“, mit leicht hochgezogenen Augen versucht sich Erin einen Überblick zu verschaffen.
Dann plötzlich ist aus einer Ecke des Marktes Lärm zu hören, und schon rennt eine Gruppe Goblins an ihnen vorbei, jeder mit einem prall gefüllten Jutesack beladen. Kaum ist die wild kichernde Bande vorbeigezogen, zieht ein ziemlich grosser Mann mit Glatzkopf an den Vier vorbei.
„Na wartet ihr kleinen, grünen Halunken! Ich dreh euch eure dürren Hälse um!“
Nachdem die Goblins und Anhang den Markt verlassen hatten, und seine Rufe kaum mehr zu hören sind wendet sich Glion Suno und Erin zu.
„Ich weiss ja nicht wie ihr das seht… aber ich finds hier irgendwie sympatisch!“
"Nicht nur du." Bei dem Blick auf den großen Markt und all die Händler bekam Sunos Blick etwas Nostalgisches und Glion und Erin lächelten sich einfach nur stumm an.
Dann begannen die vier über den Markt zu schlendern. Es dauerte aber nicht lange, bis eine vertraute Gruppe Grünlinge über den Platz rannte, wieder gefolgt von dem kahlköpfigen Mann.
"Bleibt endlich stehen, ihr kleinen Bastarde!"
"Fang uns doch! Fang uns doch, Bargas du Looser!" Die ganze Truppe fing an zu lachen.
Dann aber knallten sie mitten in die vier Hidden Secret - Magier. Sie standen schnell wieder auf, sammelten ihr Zeug wieder ein und liefen weiter. Bargas immernoch keuchend hinter ihnen.
"Autsch. Dabei bin ich die Kopfschmerzen von der letzten Mission doch erst losgeworden. Seid ihr alle in Ord.... Leute?" Suno saß auf dem Boden und rieb sich den Kopf. Ihr Blick suchte vergebens nach ihren drei Begleitern. "Na spitze..."
"Jetzt hab ich Glion und Suno verloren." Erin hingegen stand etwas weiter am Rand und suchte die Menge ab. "Was aber wichtiger ist... Lumiel könnte allein sein." Sie verzog das Gesicht zu einem besorgt gequälten Lächeln und ihrem Kopf spielte sich bereits ein Horror-Szenario ab.
"Du musst dich.... zusammenreißen... Glion, altes Haus." Am schlimmsten hatte es Glion erwischt. Er stand in einer Gasse und zitterte leicht. Im Moment versuchte er verzweifelt einen seiner Wutausbrüche zu vermeiden. Sollte er es nicht schaffen, hatte er ein Problem. Er war allein mit Lumiel. "Erin... Suno.... Hilfe..."
Gleiche Zeit, in unmittelbarer Nähe....
„Ich hab euch gesagt das ich keine neuen Klamotten brauche! Meine alten reichen mir vollkommen aus!“
„Nix da! Da sind doch überall Löcher drin, und sie sehen überhaupt einfach schrecklich aus! Du brauchst dringend neue Kleider die nach was aussehen, also sei gefälligst dankbar das wir dir helfen! Sag auch mal was Sagitta!“
In einem Bekleidungsgeschäft für Herren war Laiken zu sehen, welcher verzweifelt versuchte den Ausgang zu erreichen. Das wurde ihm allerdings durch Nadia und Sagitta, welche sich je einen Arm von ihm geschnappt hatten, alles andere als leicht gemacht.
Während Nadia fast schon Feuer und Flamme für ihre Vorhaben war, schien Sagitta immer noch leichte Zweifel zu haben.
„Vielleicht… sollten wir ihn nicht dazu zwingen… schließlich… ist es doch seine eigene Entscheidung… ich meine…“
„Jetzt reiss dich doch zusammen Sagitta! Du siehst doch selber wie schmuddelig seiner Kleider sind! Er braucht unbedingt was Neues!“
Mit leicht gerötetem Kopf wendete Sagitta ihren Blick in Richtung Fenster, Laiken aber weiterhin festhaltend. Dann plötzlich wurde ihr Griff aber lockerer, was der Festgehaltene sofort ausnutzte, sich von ihr los riss und versuchte wegzurennen. Nur kam das für Nadia so spontan das sie glatt mitgezerrt wurde. Das Resultat der Szene war, das beide, Laiken und Nadia, unsanft auf dem Boden landeten.
„Hey Sagitta! Was soll den das! Du kannst ihn doch nicht einfach so loslassen!“
„Du hast gut reden! Auf dir liegt auch nicht etwas das einen Zentner schwer ist!“
„Das nimmst du gefälligst sofort zurück!“
Für Sagitta waren im Hintergrund nur noch einige Geräusche fliegende Ohrfeigen zu hören, ihr Blick ist aber weiterhin aus dem Fenster hinaus gerichtet. Dort zu sehen war ein Kurzbogen, allerdings sogar kleiner als normal, und er war am Rucksack einer jungen Frau befestigt. Wie gebannt starrte sie auf die Waffe, bis sich die Besitzerin umdreht und selber durch das Fenster hineinsah. Dann rannte Sagitta raus und ließ eine verdutze und mit Laiken verknotete Nadia zurück.
Sie griff sich das Handgelenk der jungen Frau, die sich etwas erschrocken umdrehte.
"Du... Du musst mir unbedingt sagen.... Wo... Wo du diesen Bogen her hast." Sagittas Augen leuchteten.
"Er kommt aus der Gegend, aus der ich stamme. Nichts besonderes." Sie schien etwas überrascht ob Sagittas Begeisterung.
"Ich hab sowas... echt noch nie gesehen."
"Hey, Sagitta. Was sollte der Schwachsinn bitte?"
"Wie kann man einen blinden Mann nur so durch die Gegend zerren?"
Nadia und Laiken kamen aus dem Geschäft und stellten sich hinter Sagitta, die etwas verlegen nach unten blickte.
"Das zahl ich euch beiden noch heim." Laiken wollte wütend wegstapfen, aber Nadia hielt das Ende seines Umhangs, sodass er keinen Meter weit kam.
"Ähm... Ich bin Sagitta Hunter. Das hier sind Nadia Merina und Laiken.... ähm..." Sagitta schaute peinlich berührt drein.
"Laiken, einfach nur Laiken. Meinen Nachnamen habe ich euch nie gesagt."
"Freut mich. Ich bin Erin Himmel."
"Sag mal", Nadia mischte sich, immer noch Laiken festhaltend, ein. "schien so, als würdest du jemanden suchen."
Erin wurde verlegen. "Ja. ich habe vorhin meine drei Begleiter verloren. Wir waren auf dem Markt am Stadtrand und der war erstaunlicherweise so voll..."
Laikens Folterin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Könnte an uns liegen. Im Moment findet hier der Wunder-Cup statt. Und wie sind Teilnehmer."
"Korrektur." Laiken meldete sich. Er versuchte weiterhin sich aus Nadias Griff zu befreien. "Eine Teilnehmerin, zwei Ausgeschiedene. Nur Sagitta ist noch dabei."
Mit einem finsteren Blick lies Nadia den blinden Mann ohne Vorwarnung los. Dieser stolperte kurz, blieb aber stehen. "Sie... äh... Kämpft auch mit Bogen und Magie. Daher wohl das Interesse. Sag mal willst du mich umbringen?!"
"So ist das also. Willst du es vielleicht mal mit meinem Bogen versuchen?" Erin lächelte und Sagittas Augen weiteten sich vor Freude.
"W... Wenn ich darf."
Erin nickte.
"Dann können wir die Shoppingtour wohl an den Nagel hängen." Ein Seufzer kam aus Nadias Mund, als sie den beiden aufgeregten Mädels hinterher schlenderte und rief. "Der Schießplatz ist übrigens auf dem Trainingsgelände außerhalb der Mauern."
Und Laiken blieb nichts anderes übrig, als sich von Nadia hinterher schleifen zu lassen.
Währenddessen lief Miao-Na durch die Straßen. Neben sich hatte sie Akane, die von ihrem letzten Kampf mit Sanshoo immer noch angeschlagen war. Davon zeugten die vielen kleinen Pflaster und Verbände. Besagter Gegner lief hinter ihnen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sie hatte zwar Akane allein eingeladen, aber der junge Mann hatte darauf bestanden mitzukommen. Und wenn Miao-Na sich den Grund dazu ausmalte, musste sie schmunzeln.
"Nun, was wollen wir denn machen? Ein bisschen shoppen? Oder doch lieber den ganzen Tag durch die Straßen laufen?" Miao-Na war Feuer und Flamme und freute sich auf den Tag. Als sie allerdings Akane ansah, die sich nur die Brille hochschob und dann Sanshoo, der leicht gequält lächelte, seufzte sie. "Oder wir lassen es ruhig angehen, damit ihr euch von eurem gestrigen Kampf erholen könnt."
"Ich glaube, die Idee ist besser." Sanhoos Gesicht hellte sich auf.
"Wir wäre es mit dem Buchladen da vorne." Akane zeigte auf einen kleinen, nicht allzu stark besuchten Laden ein paar Meter weiter.
"Von mir aus. Da gibt es bestimmt auch ein bisschen Schreibzeug. Ich bräuchte neue Tinte." Die Idee schien auch Miao-Na zu gefallen. Die Segnungsmagierin ging jedenfalls voran.
Nur Sanshoo blieb kurz stehen. Dann zuckte er mit den Schultern und ging hinterher.
Als sie in den Laden kamen, war tatsächlich nur eine weitere Person zu sehen. Eine junge Frau, die vor einem der Regale stand und durch ein Buch blätterte. Während Miao-Na sich gleich in Richtung der Schreibmaterialien machte, ging Akane die Regalreihen ab. Sanshoo folgte ihr mit etwas Abstand.
"Ich kann auch auf mich selbst aufpassen, auch wenn ich ein bisschen angeschlagen bin." Akane seufzte und drehte sich dann leicht zu Sanshoo um.
"Ich ähm... weiß. Entschuldige nochmal, dass ich so hart zugeschlagen habe." Er wurde leicht rot.
"Das ist ein Wettkampf. Man muss sich nicht für seinen Sieg entschuldigen."
"Das... Stimmt wohl." Damit drehte sich Sanshoo mit rotem Kopf um und ging zum Regal gegenüber. Akana schaute ihm fragend nach und schob erneut ihre Brille zurecht.
~Was ist mit dem denn auf einmal los?~
Sanshoo stand dann neben der Frau und betrachtete die Buchrücken. Er konnte es sich auch nicht verkneifen, kurz einen Blick auf das Buch zu werfen, dass sie Fremde las. Dann bemerkte er etwas.
"Entschuldigung?" Etwas schüchtern tippte er sie an. "Sie sind nicht zufällig Magierin, oder?"
Die Frau blickte ihn fragend an. "Doch. Warum fragst du?"
"Naja... Ich nehme mal an, ihre Magie hat etwas mit Feuer zu tun, oder nicht?"
"In der Tat. Woher wissen sie das?"
"Könnte daran liegen, dass ich auch mit Feuermagie arbeite. Ich spür das halt einfach."
"So, so..." Die Frau begann, leise vor sich hin zu murmeln. Zwar verstand Sanshoo, was sie sagte, irgendwie verstand er es dann aber auch nicht mehr. Ihm schien es wie etwas wissenschaftliches. Wahrscheinlich versuchte sie sich gerade den Umstand zu erklären, warum er wusste, was für Magie sie einsetzte.
"Und sie scheint auch nicht aus der Gegend zu kommen." Akane gesellte sich wieder zu ihm, zwei Bücher im Arm. "Sonst würde sie nicht die Geschichte des Landes studieren."
Die Angesprochene schlug das Buch zu und schaute auf Akane. "Stimmt. Ich komme von etwas weiter her."
"Was ist denn hier für ein Auflauf?" Miao-Na kam ebenfalls zurück.
"Herrje. Ich war irgendwie froh, meine drei losgeworden zu sein und hier stehen dann wieder drei neue um mich herum." Akane, Miao-Na und Sanshoo schauten sich fragend an, als die junge Frau sprach. "Wo wir gerade dabei sind... Ihr habt nicht zufällig einen Zwerg, einen bleichen großen Typen und oder ein Mädchen mit Kurzbogen am Rucksack gesehen? Ich müsste die gegen Abend suchen gehen."
"Nein, tut mir Leid. Ähm... dürfte ich nach dem Namen fragen? Ich stell uns auch eben kurz vor." Sanshoo stellte sich seitlich und zeigte auf seine zwei Begleiterinnen. "Das hier ist Miao-Na und das hier ist..." Er stockte kurz und Akane hob die Augenbrauen. "Das ist Akane Ichihara. Ich bin Sanshoo Yosoga."
"Freut mich. Suno Kasai. Sagt mal... Würde es euch etwas ausmachen, mir ein bisschen die Stadt zu zeigen? Ich würde mich gerne ein bisschen umsehen und die ein oder andere Frage stellen. Ich interessiere mich wahnsinnig für andere Länder und Kulturen." Sunos Augen begannen zu leuchten und man merkte, dass sie Feuer und Flamme war.
"Klar, warum nicht. Wenn du magst zeig ich dir ein bisschen was." Akane schob sich die Brille wieder hoch und lächelte leicht.
"Ich ähm... Komme auch mit!" Fast schon explosionsartig meldete sich Sanshoo zu Wort. Und als er die Blicke der anderen auf sich spürte, wurde ihm bewusst, dass er vermutlich etwas zu schnell und zu laut reagiert hatte.
Miao-Na hingegen konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. ~Ich habs geahnt. Er mag sie.~
"Wie wäre es, wenn wir einfach losgehen, und schauen, wo wir landen?"
Die Truppe nickte und sie verließen den kleinen Laden.
„Ähm… du musst das nicht wirklich für mich tun, das ist dir klar, oder?“. Mit leicht gerötetem Gesicht saß ein bandagierter Ruka in einer Taverne, ihm gegenüber Riru, die ihm gerade ein Kuchenstück rüberreichte.
„Ich weiß, aber ich wollte eben grad einen Kuchen essen gehen, und als ich an der Krankenstation vorbeigekommen bin und du da so alleine rumgesessen hast, dachte ich mir, wieso eigentlich nicht. Oder hätte ich dich da lassen sollen?“ Mit leicht gehobener Augenbraue sah Riru zu ihrem Gegenüber, woraufhin diese sofort beschwichtigend seine Hände hob.
“Nein! So hab ich das doch nicht gemeint… aber… war das mit dem tragen lassen wirklich nötig?“
Er deutete dabei auf einen, auf dem Boden liegenden Spektral-Hirsch, welcher einen kleinen Sattel hatte.
Riru entgegnete nur. „Du hast einige Blessuren von unserem Kampf davongetragen, also schone dich noch etwas.“, „ja… schon, aber… die Leute schauen eben so komisch…“. Als daraufhin Riru sich umsah, drehte sich eine Vielzahl von Köpfen weg.
Nur wenige Augenblicke darauf ging die Tavernen-Tür auf und eine laute Stimme erklang: „Hey Meister! Gibt’s hier was Leckeres zu Futtern? Ich hab mächtig Kohlda…“. Aufgrund der plötzlichen Stimme wurde der dösende Hirsch aufgeschreckt, und sofort hat er frontal die Quelle der Stimme mit einem Stoss seines Kopfes aus dem Gebäude katapultiert.
Mit geschockten Blicken sahen Riru und Ruka zur aufgestossenen Tür, und bewegten sich für die nächsten Sekunden nicht einen Millimeter. Nach und nach schienen sie sich dann wieder der Situation bewusst zu werden, sie sprangen auf und rannten sofort hinaus.
Draussen angekommen sahen sie eine vollkommen bleiche Person, welche sich über den Weggestossenen gebeugt hat. Sie erschraken kurz, da sie dachten er wäre schwer verletzt, allerdings erschraken sie noch mehr als die bleiche Person sie mit absolut kalten Augen ansah.
„Er ist unverletzt.“
Fürs erste waren die beiden mehr oder weniger beruhigt, als sie dann ein Murren hörten blickten sie wieder zum auf dem Boden liegenden.
„Wieso immer ich… ich bin doch ein netter Kerl und trotzdem…“. Wieder auf den Beinen wischte sich die überraschend kleine Gestallt den Staub on der Kleidung. Als dieser dann Riru und Ruka entdeckte, und hinter ihnen der Hirsch, holte er Tief Luft, nach einem kurzen Blick zu seinem Gefährten, atmete er mehr oder weniger ruhig alles wieder aus.
„Ihr solltet nicht einfach Tiere mit in Gebäude nehmen… das KÖNNTE nämlich gefährlich sein…“.
Riru schnipste daraufhin nur einmal, woraufhin sich der Hirsch auflöste. Dann ergriff Ruka das Wort, seinen Gegenüber musternd.
„Kann es sein… das ihr ein Zwerg seid?“
„Ich? Nein… wie kommt ihr den auf diese Idee…“. Der Zwerg antwortete mit einem fast schon genervten Blick. „Ihr beiden habt übrigens nicht zufällig zwei junge Damen gesehen? Die eine ist ziemlich nervig, und die andere ist sogar noch schlimmer. Ich hab sie bei diesem ganzen Tumult hier leider aus den Augen verloren…“.
Die beiden gefragten sahen sich leicht verwirrten an. „Es… wäre vielleicht von Vorteil ihre Namen zu wissen, vielleicht können wir dann helfen.“
„Stimmt! Daran hab ich ja gar nicht gedacht!“, wie bei einem Geistesblitz schlug er sich die Faust in die Flache Hand.
„Dann will ich mich zuerst mal vorstellen… mein Name ist Glion Steinhammer, und wie ihr so klasse festgestellt habt, bin ich ein Zwerg. Und das da…“. Er deutet auf seinen Begleiter. “Ist Lumiel Balisthan… am besten kommt ihr ihm nicht zu nahe, geschweige denn redet mit ihm…“. Den letzten Teil flüsterte er vorsichtig den beiden zu.
Riru machte dann einen leichten Knicks. „Das hier ist Ruka Ouray und mein Name ist Riru Tsayo, freut mich. Vielleicht wäre es ja am besten wenn wir den Wachposten in der Nähe des Trainingsplatzes aufsuchen, der ist von hier gesehen am schnellsten zu erreichen."
Glion nickt daraufhin mehrmals und hält im nächsten Augenblick sofort Ruka zurück, welcher Lumiel zur Begrüßung anscheinend die Hand reichen wollte.
„Äh… lassen wir mal die üblichen Höflichkeiten weg… Nach euch, wir folgen euch. Lumiel? Könntest du… wäre es dir recht…“. Er atmete einmal durch. “ Komm einfach mit…“
So begab sich die kleine Gruppe auf den Weg.
Zum gleichen Zeitpunkt vor den Unterkünften der Turnier-Teilnehmer...
„Geschätzte Damen und Herren! Ich! Ivan!“. Er stand kurz still, und streckte präsentierend seine Arme von sich, um möglichst gut auf dem Übertragungs-Kristall auszusehen. „Heiße sie zu einem erneuten Interview mit unseren Kämpfern willkommen! Die zweite Runde wurde bereits beendet, und wir haben viele spannende Kämpfe miterlebt! Nun wollen wir natürlich wissen, was die Sieger und Verlierer dieser Runde so denken! Na dann, los geht’s!“
Er drehte dabei eine seiner üblichen Pirouetten, wobei sein orange, langer Mantel, welchen er heute trug, heftig herumwehte, und man so ein Neongrünes Hemd mit passender Hose erkennen konnte.
Kurze Zeit später stand er vor der ersten Tür. „Dann wollen wir doch mal sehen, was unser jüngster Verlierer, der kleine Ruka, zu seiner Niederlage meint.“
Er klopfte an die Tür, und er klopfte ein zweites Mal als nach einer Weile nichts passierte.
„Ähm… Hallo? Keiner da?“. Als darauf ebenfalls keine Antwort kommt lächelte er leicht verlegen in den Aufnahme-Kristall. „ Tja… haha, so ein Pech, die erste Person scheint auch schon ausgeflogen zu sein für heute, dann eben auf zu Riru!“
Leider hatte er dort ebenfalls kein Glück, er stand vor der Tür wie bestellt und nicht abgeholt, er atmete einmal tief durch ehe er sich wieder lächelnd zum Kristall umdrehte. „Haha… wer hätte das wohl gedacht… auch Riru ist nicht zuhause, witzig nicht? Auf zu Nadia!“
Aber auch bei Nadia hatte er kein Glück, ebenfalls bei Sagitta, Sanshoo und zum Schluss bei Akane. Er stand mit dem Rücken zum Kristall und schien etwas vor sich hin zum murmeln, dann drehte er sich wieder, mit einem extrem aufgesetzten und merklich gequälten Lächeln, um.
“Tjaha… scheint als wäre ich heute wirklich vom Unglück verfolgt gewesen… haha… wer hätte wissen können das gleich… ALLE… nicht da sind… Das heißt dann wohl dass wir für heute das Interview beenden müssen und uns auf die nächste Runde freuen müssen. In diesem Sinne verabschiede ich mich heute, liebes Publikum, und wünsche noch einen schönen Ta…“.
Ivan war gerade dabei sich zu verbeugen, als plötzlich Lärm zu hören war. Er schwenkte daraufhin seinen Kopf zur Seite, ebenfalls der Aufnahme-Kristall. Zu sehen war nur noch kurz eine Horde grüner, lachender Figuren die im nächsten Augenblick auch schon Ivan über den Haufen gerannt hatten, als wäre das nicht schon genug gewesen rannte nur Augenblicke später ein Glatzkopf fluchend ebenfalls über Ivan hinweg.
Ivan lag nur noch leicht zuckend auf dem Boden, sein Blick ungläubig gen Himmel gerichtet. „Wie… was… Wieso?! Wa… Mach das verdammte Ding endlich aus!“
Je näher sie dem Trainingsplatz kamen, desto nervöser schien Sagitta zu werden und Erin fast schon mitzuziehen. Als sie dann schlussendlich ankamen drehte sie sich um, und streckte lächelnd die Arme zur Seite von sich.
„Hier ist unser Trainingsort, schick nicht?“
Erin rieb sich ihr Handgelenk als Sagitta sie los ließ. "Wow, sieht wirklich ziemlich gut aus."
Vor sich sah sie fünf Schießbahnen. Die Scheiben waren auf jeder unterschiedlich weit weg, sodass man gut trainieren konnte.
Während sich Nadia mit Laiken unterm Arm an die Seite setzte, tauschten Sagitta und Erin ihre Bögen um ein paar Salven abzufeuern.
"Wow, sie sind unglaublich gute Schützinnen, nicht Laiken?" Nadia stubste ihn an.
"Entschuldige, aber...." Daraufhin wedelte er mit seinen Händen vor seinem Gesicht um anzudeuten, dass er es nicht sah.
"Ups... ähm, 'Tschuldige." Peinlich berührt schaute Nadia wieder den beiden Mädchen zu.
Währenddessen etwas weiter weg...
"Mal sehen, was könnten wir dir noch zeigen." Miao-Na ging voran, die Hände hinter dem Rücken. Akane, Suno und Sanshoo folgten ihr.
"Ihr habt mir schon genug gezeigt und erzählt. Ihr müsst es nicht übertreiben. Auch wenn ich sagen muss, dass es ziemlich interessant war." Während sie gingen schrieb Suno eifrig alles in ihr Notizbuch. Akane schaute ihr dabei über die Schultern und hatte sichtlich Spaß daran, sie hin und wieder zu korrigieren wenn etwas falsch war. Nur Sanshoo war etwas abseits von alldem, denn Geschichte interessierte ihn nicht wirklich.
"Oh, sind wie schon so weit?" Vor ihnen war das Stadttor zu sehen und Miao-Na blieb stehen.
"Wo sind wir denn?" Suno schaute sich fragend um.
"An unserem Trainingsplatz."
"An 'eurem' Trainingsplatz?" Etwas verwirrt blickte Suno auf einen grinsenden Sanshoo.
"Wir sind Teilnehmer an einem Wettbewerb, dem Wunder-Cup. Wir kämpfen Runde um Runde um den Sieg. Und anscheinend nimmt da jemand sein Training sehr ernst." Er deutete auf den Schießplatz.
Dort übten zwei Mädchen, daneben saß eine weitere junge Frau und ein jungen Mann.
"E... Erin!" Suno erkannte eine der Bogenschützinnen.
Nachdem sie sich an die Besatzung des Wachposten gewannt hatten, wurde Glions Gruppe geraten sich am besten vom Aussichtsturm aus, gleich nebenan, umzusehen.
Kurz darauf erklommen sie die Steinstufen zum Aussichtsplatz.
„ Hab ich… eigentlich… schon erwähnt… das ich Treppen… hasse?“. Glion röchelt fast schon, während er mit einer Stufe nach der anderen zu kämpfen hatte.
Riru verdrehte kurz die Augen, nur Ruka drehte sich mit einem leichten Lächeln um.
„Ein oder zweimal bisher.“
Oben angekommen setzte sich Glion erstmal gleich auf die am nächsten liegende Sitzbank, Lumiel, Riru und Ruka schienen den Aufstieg ohne größere Probleme geschafft zu haben, und begannen schon mal nach den vermissten Begleitern Ausschau zu halten. Der schnaufende Zwerg saß einfach nur auf seiner Bank, bis sich Lumiel zu Wort meldete.
„Suno und Erin“.
„Wie? Was? Wo?!“. Sofort sprang er, wieder auf die Beine und eilte an die Seite der Illusion.
Dieser deutete dann mit der einen Hand in Richtung eines großen Tores, durch welches gerade Suno in Begleitung von drei Personen ging, und mit der anderen zu einem Trainingsplatz mit Zielscheiben, wo Erin gerade einige Schiessübungen mit einer anderen jungen Frau zusammen machte.
Glion stützt sich dann nur mit beiden Armen auf der Mauer ab. „Die eine spielt mit einem Bogen rum… und die andere macht ne Städte-Tour… und ich darf Babysitten… wo ist das bitte fair…“
Nach einer Weile des Bogenschießens setzt Erin kurz den Bogen ab. Die Waffe lag gut in der Hand und sie konnte gut ihr Ziel damit anvisieren. Als sie kurz zu Sagitta blickte, sah sie, wie zufrieden sie aussah. Anscheinend kam sie ebenfalls gut zurecht.
Dann hörte sie hinter sich eine bekannte Stimme und als sie sich umsah, kam Suno auf sie zu gerannt.
Die Feuermagierin kam aber nicht weit. Denn sie und ihre drei Begleiter wurden von vier Wachensoldaten umgerannt, die panisch versuchten, wieder aufzustehen.
"Beeilung! Wir müssen schnell allen Bescheid sagen!"
"Was ist den los?" Akana stand als erste wieder und rückte ihre Brille zurecht.
"B... Banditen! 24 Mann kommen auf die Stadt zu. Sie wollen in den Außenbezirken etwas plündern. Nur sind dort nicht genug Wachen stationiert! Das Einzige, was wir machen können, ist das Tor zu schließen!"
Mittlerweile hatten sich die vier aufgerappelt und waren zu besagtem Tor gelangt. An ihnen vorbei waren indes Glion, Lumiel, Ruka und Riru gelaufen, die nun zur Gruppe um Sanshoo, Akane, Suno und Miao-Na aufgeschlossen hatten. Auch die Bogenschützen und ihre zwei Begleiter waren nun da. Zusammen sahen sie erschrocken, wie das Tor tatsächlich geschlossen wurde... Und sie standen immer noch draußen.
"Öhm.... und was machen wir jetzt?" Glion blickte etwas verwirrt in die Runde.
„Rein können wir ja schlecht… außer wir würden selber die Tore einreißen, was keine sonderlich gute Idee wäre, wenn ja noch Plünderer herkommen“.
Grübelnd streicht sich Ruka über den Kopf. Glion sieht dann leicht nervös zu Lumiel. „Und… was ist mit unserem Kameraden hier? Wenn wirklich Banditen herkommen…“.
Der Rest der Truppe schien leicht verwirrt zu sein, als sie daraufhin Erins, Glions und Sunos Gesichter sahen.
Dann ergriff Sagitta das Wort. „Und was ist… wenn wir den Wachen helfen?“.
Sofort wurde sie mit Blicken fast schon durchbohrt.
„Ähm… ich meine… das sind 24 Banditen die da kommen… und wir sind hier 12… wenn jeder von uns zwei ausschalten könnte… also… nur wenn ihr euch das überhaupt zutraut!“
Die letzten Worte richtete sie fast schon beschwichtigend gen Sunos Gruppe.
Glion schaute seine drei Begleiter daraufhin mit einem breiten Grinsen an. Dann wandte er sich an Sagitta.
"Wenn du uns mal nicht unterschätzt, Kleine."
Angesprochene zuckte zusammen und schaute verlegen nach unten.
"Na dann. Ich hoffe, ihr haltet, was ihr versprecht." Fast schon schnippisch antwortete nun Nadia, die Sagitta auf die Schultern klopfte.
Dann lächelte die gesamte Truppe.
Nur wenige Augenblicke später stand eine Reihe von zwölf Magiern mitten auf der Straße, die eine Horde von Banditen auf sich zukommen sah.
Bewaffnet mit den verschiedensten Waffen blieben diese zunächst stehen. Dann aber kamen sie langsam und grinsend auf ihr Hindernis zu.
"Seht mal, Jungs! Die Stadt hat uns ein Geschenk dagelassen. Wir sollten es annehmen und den kleinen da die schweren Taschen leeren. Also.... LOS!!"
Die Truppe rannte los, kam allerdings nicht weit.
Glion tippte kurz mit dem Ende seiner Hellebarde auf den Boden und schon fährt vor ihren Angreifern eine Wand aus Erde aus dem Boden, gegen die sie knallen. Als Glion sie wieder verschwinden ließ, hatte sich der Rest bereits in Bewegung gesetzt. Jeder griff sich zwei Personen heraus mit denen er es aufnehmen wollte.
Sagitta hatte einen Pfeil an die Sehne ihres Bogens gelegt nachdem sie ihn kurz an die Stirn gelegt hatte und etwas murmelte. Dann schoss sie ihn mit solch einem Druck dahinter ab, dass es ihre beiden Gegner von den Füßen hob. Blitzschnell nagelte sie diese mit weiteren Pfeilen, die ihre Richtung ändern konnten, am Boden fest.
Daneben verzichtete Erin auf ihren Bogen. Um sie herum war die Erde Sand gewichen mit dem sie nun ihre Gegner konfrontierte. Sie verdichtete ihn und schickte ihn wie steinharte Fäuste auf ihre Kontrahenten, die fast augenblicklich ausgeschaltet wurden.
Sanshoo währenddessen hatte sich in eine riesige Feuerkatze verwandelt, die den Banditen vor sich Angst einjagte. Als sie versuchten, wegzurennen, sprang Sanshoo einmal nach vorne, zwischen ihnen durch und lies seinen Katzenschwanz aus Feuer wie eine Peitsche auf die beiden einprasseln. Leicht angesengt fielen sie zu Boden.
Laiken saß weiterhin auf seinem Platz, woraufhin sich zwei der Angreifer diese „leichte“ Beute als Ziel auserkoren haben. Sie rannten laut brüllen und ihre Waffen schwingend los, nur um Sekunden später durch ein einfaches Schnipsen ihres Gegners zurückkatapultiert zu werden.
Dem gegenüber hatte Akane schlicht und ergreifend eine kleine Box aus ihrer Tasche gezogen und es auf den Boden vor sich gestellt. Als die beiden Banditen nah genug waren sprang das Gerät auf und hüllt die Umgebung in dichten Nebel. Aus ihm heraus waren schreie zu hören und als er sich lichtete, sah man die zwei Männer von Akane fein verschnürt auf dem Boden sitzen.
Ohne überhaupt auch nur einen Moment zu verschwenden, konzentrierte Miao-Na ihre Energie auf sich selber, wobei ihr kompletter Körper leicht zu glühen begann. Nur Sekunden später stürmte sie auf ihre beiden Ziele zu und lies eines ihrer Beine knapp über dem Boden kreisen. Die Banditen bemerkten ihre Angreiferin erst, als sie den Boden unter den Füssen verloren hatten.
Lumiel hingegen hatte sich keinen Zentimeter vom Fleck weg gerührt. Das nutzen zwei der Banditen aus und kamen auf ihn zugestürmt. "Dir ziehen wir das Fell über die Ohren!" Dieser Satz war ausreichend und zur wenige Sekunden später fielen die zwei zu Boden, eine klaffende Wunde war zu sehen und von der Sense der Illusion tropfte nur Blut.
„Ihr versaut mir diesen Tag sicher nicht!“, leicht gereizt zückte Nadia ihren Notizblock und beschriftete zwei Zettel. Mit einem eindeutigen Grinsen im Gesicht, kamen zwei Gegner langsam auf die junge Frau zugelaufen. Als diese dann nahe genug waren, lässt sie die Zettel einfach zu Boden fallen, woraufhin daraus dicke Seile entsprangen und sich um die jetzt nicht mehr grinsenden Banditen wickelten.
Mit gezückten Waffen standen zwei Banditen vor Riru, sie hämisch angrinsend. Sie verschränkte aber nur ihre Arme: „Hast prächtig gegessen, bist zum schlafen bereit. Jetzt leg dich schön hin, und mach dich ganz breit.“ Direkt vor ihr entstand daraufhin ein riesiger, massiver Bär, der allerdings ziemlich müde wirkte. Die erschrockenen Angreifer liessen nur noch ihre Waffen fallen und wollten fliehen, allerdings kippte der Bär vor Müdigkeit nach vorne und stoppte sie.
Suno stand mit verschränkten Armen da und seufzte. Die beiden Männer vor ihr schauten sie nur mit einem schmierigen Lächeln an. Als sie näher kamen, lockerte Suno ihre Haltung und entfachte die Flammen in ihren Händen. Ihre Angreifer stoppten erschrocken, aber genau das war der Fehler. Bevor sie reagieren konnten traf sie eine Welle aus purem Feuer und direkt danach streckten sie zwei gezielte Schläge nieder.
„Komm schon Kleiner! Sei jetzt nett und lass uns dich als Geisel benutzen, danach lassen wir dich auch laufen!“, vorsichtig näherten sie sich dem vermeintlich wehrlosen Kind. Ruka gab ihnen allerdings nur entgegen:“ So weit kommst noch!“, sichtlich genervt stürzten sie sich dann auf ihr Ziel, jedoch verschwand dieses plötzlich, was darin endete, das sie ineinander reinrasselten und sich gegenseitig ausknockten.
Als letztes zeigte Glion noch einmal, was er konnte. Die letzten Beiden der großen Meute kammen schreiend auf ihn zu gerannt, die Waffen voraus. Der Zwerg hielt seine Hellebarde fest, wich den Hieben aus und stubste sie Männer leicht. Daraufhin katapultierten sie zwei Erdsäulen nach oben. Als sie wieder unten ankamen erwarteten sie bereits zwei weitere Schläge von Glion. Sie rutschten ein Stück weiter und blieben liegen.
Die Gruppe sammelte sich wieder und lächelte.
"Wow, gar nicht mal schlecht ihr Vier." Sanshoo war sichtlich begeistert.
"Das war doch noch gar nichts, Junge. Ich kann dir gerne mal ein bisschen mehr zeigen, wenn du willst" Mit lautem Lachen steckte Glion seine Waffe wieder weg.
„Jetzt übertreib mal nicht du Erd-Heini!“. Diesen Kommentar konnte sich Erin wohl nicht verkneifen.
„Wie hast du mich genannt? Du verrückte…“
„Jetzt seit doch ruhig!“. Kaum hatte Suno das ausgesprochen war es auch schon wieder mucks Mäuschen still.
Sie wendete sich dann wieder den Kämpfern des Wunder-Cups zu. „Wir werden dann wohl wieder abreisen. Wir waren sowieso nur auf der Durchreise. Ich danke euch nochmals für die Informationen über die Stadt und die kleine Führung. Wir werden uns mit Sicherheit irgendwann wiedersehen.“
Als dann die kleine Gruppe aufbrach, drehten sich Erin und Glion nochmals um und winkten. Selbst Suno drehte nochmals den Kopf leicht mit einem Lächeln.
Glion sah dann mit einem leichten Grinsen im Gesicht zu Suno: „So… und wohin solls jetzt gehen?"
"Wenns es nur um mich ginge... weg von euch." Lächelnd legte Suno einen Schritt zu und ließ zwei verdutzte Streithähne hinter sich.
"Hachja... auch wenn sie nur kurz hier waren, werd ich sie schon vermissen... Nanu?". Nadia stieß kurz mit ihrem Ellbogen Laiken. "Willst du gar nicht winken? Du wirst sie wahrscheinlich ne Weile nicht mehr sehen."
Dann stutzten die Anderen. Obwohl sich Nadias Lippen weiterbewegten kam kein Ton aus ihr heraus. Dann starrten sie auf Laiken. Der junge Magier stand noch genauso da wie vorher.
"Ich hoffe, ihre Lippen bewegen sich, aber sie sagt nichts?"
Als die Gruppe, mit Ausnahme von Nadia die erschrocken auf Laiken blickte, seine Frage bejahten, lächelte dieser zufrieden.
"Gut. So war es auch geplant."
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Re: [Fantasy Story ] - Tales of Dracanim
Öhm... Ich bin gerade selbst erstaunt wie lange das letzte Update her ist, aber gut.
Nachdem ich mir etliche Gedanken gemacht habe wie es hier weitergehen soll, habe ich jetzt endlich einen Plan dem ich folgen möchte. Deswegen geht es jetzt auch hier wieder weiter.
Viel Vergnügen. '^^
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Secret of the Stars (Arc 2)
Nachdem ich mir etliche Gedanken gemacht habe wie es hier weitergehen soll, habe ich jetzt endlich einen Plan dem ich folgen möchte. Deswegen geht es jetzt auch hier wieder weiter.
Viel Vergnügen. '^^
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Secret of the Stars (Arc 2)
- Kapitel 1 - Ruf des Eisens:
Irgendwo im Eisenerz – Gebirge…
Die steilen Hänge der Berge liegen in vollkommener Stille. Vereinzelte Bäche suchen sich ihren Weg hinab ins Tal und die hier heimischen Tiere sind vollkommen friedlich. Auf den Bergen hatte sich niemand die Mühe gemacht eine Siedlung zu errichten. Die meisten Rassen konnten mit der Umwelt hier nicht umgehen, den Stein nicht bearbeiten. Kurz um: Es war ein ruhiges Fleckchen Erde.
Unterhalb der Oberfläche jedoch war Leben. Eine riesige Stadt, aus dem Stein einer natürlichen Höhle gehauen. Steinerne Monumente, gespickt mit Gold und Edelsteinen, ragten hier und dort aus dem Boden und zeigten, wer dafür verantwortlich war: Die Zwerge.
Ein recht eigensinniges Volk von Meisterschmieden, Steinmetzen und Schatzsuchern, die gerne unter sich waren. Nur Wenige aus anderen Völkern lebten in ihren Städten. Und die die es taten, waren zumeist nur geduldet, da sie wichtig für die städtische Wirtschaft waren. Und nur selten bat man um Hilfe von außerhalb. Umso erstaunlicher war deshalb, was tief unter der Erde gerade vor sich ging…
„Wir können das doch nicht länger ignorieren!“ Ein Zwerg schlug, fast schäumend vor Wut, auf den steinernen Tisch vor ihm.
„Und was sollen wir deiner Meinung nach tun, Ador?“ Ein weiterer Zwerg saß Ador direkt gegenüber, vollkommen ruhig und die Arme verschränkt da sitzend.
„Holen wir uns Hilfe.“
Ein lautes Raunen ging durch den Saal. Zehn weiterer Zwerge saßen an dem länglichen Tisch, der inmitten eines großen, gut ausgeschmücktem Saal stand, fünf zu jeder Seite. Sie begannen untereinander zu tuscheln. Ador und sein Gegenüber hingegen saßen sich immer noch anblickend da.
„Ador.“ Ein weiblicher Zwerg meldete sich zu Wort und stand auf. „Du weißt genauso gut wie wir, dass sich der Rat dieser Stadt vor hundert Jahren dazu entschloss, alles intern zu regeln und niemanden von außerhalb in unsere Angelegenheiten zu ziehen.“
„Pfeif auf diesen Beschluss!“ Mittlerweile war Ador kurz davor, auf den Tisch zu springen. „Wir haben versucht, das Intern zu regeln. Was hat es uns gebracht?! Nichts! Nur weitere Zerstörung. Niemand von uns ist auch nur ansatzweise stark genug, um es zu besieg…!“ In diesem Moment wurde er unsanft unterbrochen.
Unter ihnen fing der Boden an zu wackeln. Sämtliche zwölf Ratsmitglieder hielten sich krampfhaft am Tisch fest. Außerhalb des Saals brach Panik auf den Straßen aus. Jeder versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Von den Häusern brachen Steine ab und fielen hinab. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann war es auch schon vorbei.
„Ich sage es nochmal: Niemand von uns kann es besiegen. Wir müssen dem aber ein Ende setzten, wenn wir unsere Stadt retten wollen. Sie wird ansonsten in Schutt und Asche gelegt.“
Es wurde ruhig. Sämtliche anderen Ratsmitglieder blickten nach unten. Sie wussten, dass Ador Recht hatte. Sie wussten, dass sie etwas unternehmen mussten. Aber ihr stolz verbot ihnen, ihre Niederlage einzugestehen. Deshalb verfielen sie in Schweigen. Bis Ador die Stille erneut brach.
„Ich wüsste da jemanden, der uns helfen könnte.“
In [Stadtname] hingegen war gerade der monatliche Markt zugegen. Händler aus ganz Dracanim kamen zusammen, um ihre Waren feil zu bieten und einige waren sogar bereit, einen kleinen Rabatt zu gewähren. Immerhin hatte sich rumgesprochen, dass die hiesige Gilde wieder Erfolge zu verzeichnen hatte die die Leute wieder nach [Stadtname] kommen ließen.
Auch Erin und Suno schlenderten an den Ständen vorbei. Sie erledigten gerade ein paar Einkäufe um die sie Meister Ivan gebeten hatte. Neben seinem üblichen Tabak für seine Pfeife waren auch etliche exotische Dinge dabei, die sie sonst nur von einer anderen ganz speziellen Person kannten.
„Was will der Meister mit all dem…. Zwergenfutter? Eine Steindiät machen?“ Eri seufzte. Es fühlte sich an, als wären wirklich Steine in dem Rucksack, den sie auf ihrem Rücken trat. Stattdessen waren es Pilze. Spezielle Steinpilze deren Gewicht unglaublich hoch war und die für Zwerge eine Delikatesse waren. Glion hatte die beiden Frauen einmal damit verköstigen wollen, aber der Schuss ging ziemlich nach hinten los.
„Vielleicht will er auch mal vom ganzen Gras weg.“ Suno hatte ihre Umhängetasche dabei, die von den ganzen Einkäufen fast überquillte. Als sie die Blicke bemerkte, die Erin ihr zuwarf, schaute sie sie verwirrt an. „Was ist?“
„Hast du eben wirklich versucht einen Witz zu machen?“
Bevor sie Erin antwortete, seufzte Suno. „Bin ich wirklich so ernst?“
„Ja. Und zwar immer. Beziehungsweise ziemlich häufig…. Nein, wenn ich drüber nachdenke wirklich immer.“ Während sie nachdachte schaute Erin in den Himmel. Sie sah also nicht wohin sie lief und wurde dementsprechend unsanft aus ihren Gedanken gerissen als sie auf ein Hindernis traf und fast vorne überfiel. Dafür polterten etliche Einkäufe aus ihrer Tasche.
„Wer zum Henker hat hier keine Augen im Kopf?“ Während Erin die Sachen fluchend wieder aufhob drehte sich ihr Hindernis langsam um. Als Erin nach oben blickte war sie Auge und Auge mit einem Zwerg.
„Ein….Zwerg?“
„Ja, was soll ich deiner Meinung nach sonst sein? Ein fliegendes Kaninchen?“
„Ähm….“ Sowohl Erin als auch Suno brachten bei dieser Frage kein Wort heraus. Von Glion waren sie solche Aussagen alles andere als gewöhnt und jetzt stand hier ein Zwerg vor ihnen der so gar nicht in ihr Bild passte. Er trug ein typisches zwergisches Reisegewand aus einfachem Leder mit Lederharnisch und Mantel, der am Kragen mit etwas Fell abgeschlossen war. Hinzu kam ein Rucksack mit allerlei Ausrüstung für Bergmänner. Davon war der schwere Hammer am eindrucksvollsten. Sein Bart war gepflegt und zwei einzelne Stränge separiert worden. Alldem stand eine hohe, piepsige Stimme entgegen die einen sprachloste machte, wenn er den Mund aufmachte. Und eben jener Zwerg schaute nun auf die beiden Frauen die ihn mit offenem Mund anstarrten.
„Ich merk schon… Meine Stimme?“ Erin und Suno nickten. „Ja, ihr seid nicht die Ersten mit diesem Blick.“
Dann fiel sein Blick auf die letzten Einkäufe die auf dem Boden lagen. Er bückte sich und half Erin sie aufzuheben. „Das Menschen sowas essen können. Oder habt ihr einen Zwerg in eurer Gewalt?“
Der Unbekannte fing an mit seiner piepsigen Stimme zu lachen und Suno schüttelte den Kopf bevor sie antwortete.
„Naja, in gewisser Weise haben wir einen in unserer Gewalt.“
Der Zwerg sprang sofort auf und zückte seinen Hammer, den er verteidigend vor sich hielt, Erin im Visir.
„Der Zwerg heißt Glion und ist der selbsternannte arme Tropf, der mit uns auf Reisen gehen darf.“
Der Zwerg senkte seinen Hammer und wurde stutzig. Dann begann er Erin die gerade aufgestanden war und Suno von oben bis unten zu begutachten. Sein Blick blieb auf den kleinen Emblemen hänge die an ihrer Kleidung hingen und sie als Mitglieder einer bestimmten Gilde auswiesen: Hidden Secret.
„Ihr seid von Hidden Secret? Warum sagt ihr das denn nicht gleich?“ Wieder fing er an zu lachen und die beiden Frauen warfen sich einen verwirrten Blick zu. Bevor sie ihn aber fragen konnten, was er wollte, kam er ihnen dazwischen. „Gut, dann geht ihr am besten vor und ich trotte euch hinterher.“
Als er sich umdrehte wollte Erin, die Faust schon in der Luft dem frechen Zeitgenossen vor ihr eines überbraten, aber Suno konnte sie gerade noch packen und aufhalten. Jetzt standen eine leise fluchende Erin und Suno die die Arme um ihre Begleiterin gelegt hatte um sie zu stoppen mitten auf dem Marktplatz.
Wenige Minuten später liefen die Beiden aber auch schon vor ihrem ungebetenen Anhängsel und waren auf dem Weg zurück zum Gildenhaus.
„Was willst du eigentlich bei uns?“ Suno drehte sich um und schaute auf den Zwerg der die Arme gemütlich hinter dem Rücken verschränkt hatte.
„Einen alten Freund besuchen. Und mit ihm gewissen Dinge klären.“
„Klingt ziemlich ernst.“
„Ist es auch.“
Erin beugte sich zu Suno und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Der scheint aber bei sowas nicht so gesprächig wie sonst.“
„Vielleicht will er einfach nicht über privaten Angelegenheiten reden, wie wäre es damit?“
„Damit könntest du natürlich Recht haben.“
Als sie kurz vor der Gilde waren, war bereits der altbekannte Klang einer Schlägerei zu hören, die im Inneren der Gilde von statten ging. Und wie immer hatte sich auf dem Vorplatz wieder die halbe Stadt eingefunden um das Spektakel aus sicherer Entfernung zu beobachten und zu lästern.
„Wenn sie das so schrecklich finden, warum kommen sie immer wieder und schauen sich das an? Solche Idioten.“, sagte Erin abfällig, als sie sich ihren Weg durch die Menge bahnte. Dabei kassierte sie einige grimmige Blicke.
„Weil hier niemand zugeben will, dass sie die Prügeleien eigentlich doch ganz interessant finden.“ Und auch Suno erntete dafür keine Blumen. Im Gegenteil, einmal wurde sie sogar geschubst.
Als sie sich endlich durchgekämpft hatten und vor der Tür zu Gilde standen hörten sie von innen schon einen bekannten Kampfschrei. Sie gingen zur Seite und bevor sie den Zwerg auch nur warnen konnten, krachte ein Lederbündel durch die Tür und landete auf dem zweiten Lederbündel.
„Wieso eigentlich immer ich?“
„Nimm’s locker. Ist doch bei weitem nichts Neues mehr.“
Glion stand auf und rieb sich den Kopf bevor er Erin für diesen Kommentar einen grimmigen Blick zuwarf. Dann schaute er auf Suno die versuchte sich wegzudrehen um ihr Schmunzeln zu verbergen. Aber Glion sah es genau. „Schön, dass wenigstens ihr es mit Humor nehmt.“ Er schaute nach unten. „Worauf bin ich eigentlich gelande….. Oh mein Gott.“
Als Glion den zweiten Zwerg sah wich jede Farbe aus seinem Gesicht. Und es wurde schlimmer, als ihm Suno und Erin ihm sagten, wo sie ihn aufgegabelt hatten und warum er zur Gilde wollte. Der Erdmagier wurde immer nervöser und schaute sich panisch um so als ob er einen Fluchtweg suchen würde.
Da Erin dieses Verhalten immer komischer vorkam, fragte sie gerade heraus. „Was zum Teufel ist eigentlich mit dir los? Hast du Hummeln im Arsch?“
„Sozusagen.“ Glion drehte sich um und begann wild zu gestikulieren und dabei immer wieder auf den Zwerg auf dem Boden zu zeigen.
„Wisst ihr, wen ihr da angeschleppt habt? Das ist der schlimmste und mit Abstand nervigste Zwerg den ihr in der Felsenschmiede finden könnt. Und zu allem Überfluss ist das mein Cousin, auf den ich immer aufpassen musste und der aus mir unerfindlichen Gründen immer hinter mir her…“
„Cousin Glion!“ Angesprochener zuckte sofort zusammen und drehte sich mit einem gequälten Grinsen um.
„Cousin Glamdin… Was verschlägt dich…. Hierher?“
Als Glamdin anfing zu reden musste Erin dahinter anfangen zu kichern. Sie stupste Suno an und flüsterte ihr mit einem breiten Grinsen etwas zu.
„Oh, wird das lustig.“
Suno hingegen erzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Da wäre ich mir nicht so sicher. Immerhin… hängen wir den ganzen Tag mit Glion rum.“
Bevor Erin antworten konnte drängelte sich Glamdin zwischen ihnen durch und ging in die Gilde, gefolgt von Glion.
Er blieb zwischen den Frauen stehen und seufzte einmal laut. „Glaubt mir wenn ich euch sage… Ich ziehe euch diesem Quälgeist da jederzeit von Herzen vor.“
„Der muss ja echt schlimm sein, wenn du lieber Erin um dich herum hast.“
„Hey! Was soll das bitte heißen?“ Die Bogenschützin schaute empört auf Suno.
„Was unsere Feuerprinzessin da meint ist: Du bist nervig.“ Damit ging Glion ebenfalls zurück, Suno und Erin folgten ihm.
In der Gilde war immer noch der Teufel los, aber Glamdin war davon vollkommen unbeeindruckt. Er schaute sich vollkommen fasziniert im ramponierten Gildengebäude um.
„Wow, hier drin ist es ja unglaublich!“
Plötzlich wurde es still. Alle anwesenden Mitglieder hielten in ihrer Bewegung inne und blickten entsetzt auf den Eingang von wo diese komische Stimme kam. Hinter Glamdin blickten Glion, Suno und Erin peinlich berührt weg so als ob sie ihren Besucher nicht kennen würden.
Stille breitete sich aus, denn niemand in der Gilde wusste, was er sagen sollte. Meitser Ivan persönlich durchbrach die Stille als er mit klackenden Hufen auf den Eingang zukam.
„Erin. Suno. Habt ihr alles bekommen, was ich wollte?“
Die Beiden nickten und übergaben ihm sämtliche Einkäufe.
„Sehr schön. Und wie ich sehe, habt ihr denjenigen, für den es gedacht ist auch gleich mitgenommen.“
Glion starrte seinen Meister vollkommen entgeistert an und sein Mund stand sperrangelweit offen. „Ihr wusstet…. Das er kommt?“
„Ja. Der Rat der Zwerge informierte mich vor ein paar Tagen, dass sie jemanden los geschickt hatten. Näheres wollten sie aber nicht sagen.“
Der Erdmagier blickte immer verwirrter drein. Sein Blick wanderte immer wieder von seinem Cousin zurück zu Ivan und dann wieder auf Glamdin. „Der Rat? Was…. Aber…. Wieso… Hä?“
Der Satyr zeigte in Richtung Büro. Glamdin und Glion sollten ihm folgen, aber letzterer hatte wenig Lust dazu in einem kleinen geschlossenen Raum mit seinem Cousin zu sitzen.
„Meister? Muss aber nicht jemand auf Lumiel aufpassen? Am besten…. Mache ich mich gleich auf die Suche nach unserer Illusion.“
Bei diesen Worten schrie die ganze Gilde vor Ungläubigkeit auf, allen voran Suno und Erin die so ziemlich alles fallen ließen, was sie in den Händen hatten.
Glion drehte sich nur um und flüsterte. „Ich sagte doch… Ich bin lieber mit EUCH zusammen als mit IHM! Das schließt Lumiel mit ein.“
Aber als er hinter sich ein pfeifen hörte, gab er jeden Widerstand auf. Vor allem als Meister Ivan ihm sagte, Lumiel wäre allein in der Bibliothek. Also folgte der Erdmagier widerwillig.
Im Büro angekommen bedeutete Ivan, dass sich die beiden Zwerge setzten sollen. Glamdin war allerdings schon wieder vollkommen hin und weg von den vielen Skulpturen die der Satyr angesammelt hatte und bestaunte erstmal jede ausgiebig. Währenddessen saßen Glion und Ivan am Tisch und warteten ungeduldig darauf, dass der Dritte im Bunde endlich fertig wurde. Als das Ende aber immer noch nicht abzusehen war haute Glion einmal kräftig auf den Tisch.
„Herr Gott, Glamdin. Würdest du dich bitte endlich setzten? Wir wollen nicht ewig hier sitzen.“
Daraufhin löste sich der Zwerg sofort und kam an den Tisch. „Aber natürlich. Ich bin ja auch nicht hier um ihre Schätze zu bewundern. Obwohl ich zugeben muss, dass einige wirklich wundervoll sind. Das ein oder andere Teil würde sich sicher auch nicht schlecht im Saal des Rates machen. Die würden Augen machen wenn ich mit sowas wiederkommen würde. Ich meine….“
„Glamdin!!“ Glion musste sich zusammenreißen seinem Cousin nicht eine kräftige Kopfnuss zu verpassen.
Anders als Glion blieb Ivan allerding vollkommen ruhig. Er lehnte sich zurück und legte die Hände auf seinen Bauch. „Nun, Glamdin. Der Rat meinte, es sei äußerst dringend und Glion solle dabei sein.“
Der jetzt etwas nervös wirkende Zwerg nickte nur heftig, antwortete Ivan aber nicht.
„Worum geht es denn? Würdest du uns das bitte mitteilen?“
„Aber natürlich, Meister. Die Felsenschmiede braucht eure Hilfe. Eure und die eurer Gilde.“ Kaum hatte Glamdin das ausgesprochen wurde er auch wieder stumm.
Glion sackte in seinem Stuhl zusammen und legte sich eine Hand an die Stirn. Er wurde schon ziemlich schnell ungeduldig, aber aus irgendeinem Grund schaffte es sein Cousin immer wieder diesen Prozess noch weiter zu verkürzen. ~Herrje…. Muss man dir denn alles aus der Nase ziehen?~
„Und für was braucht uns die Felsenschmiede? Entschuldigung…. Die werten Herren Ratsmitglieder?“ Glion kannte den Rat der Felsenschmiede nur zu gut. Allesamt waren es stolze und sture Zwerge die nie einfach so nach etwas fragten. Nicht, solange für sie nicht der Ruhm es allein geschafft zu haben greifbar war. Deswegen hatte Glion sie noch nie leiden können.
Jetzt aber fing Glamdin an auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen als ob ihm etwas sehr unangenehm wäre. Dann fing er an zu stammeln.
„Die Felsenschmiede… steht kurz davor… vollkommen zerstört zu werden.“
Sowohl Ivan als auch Glion starrten entsetzt auf den Zwerg und beide konnten nicht glauben, was er gerade eben gesagt hatte.
Die Felsenschmiede war die Hauptstadt der Zwerge. Man hatte sie tief im Inneren des Eisenerz-Gebirges quasi aus dem puren Stein zu hauen. Es war nahezu undenkbar dass man sie angreifen und dann auch noch an den Rand der Zerstörung bringen konnte.
„Was redest du da? Niemand kann die Felsenschmiede…“
„Das dachten wir auch.“ Glamdin starrte Glion an. In seinem Blick war die pure Angst. „Und eigentlich stimmt es auch. Niemand kann die Felsenschmiede von außen angreifen geschweige denn zerstören. Aber von innen… geht es sehr wohl.“
Ivan begann durch seinen Ziegenbart zu streichen als er nachdachte. „Die alten Stollen, hab ich Recht?“ Er wurde mit seiner Vermutung bestätigt als Glamdin nickte.
„Dort unten hat sich eine Kreatur eingenistet. Und jedes Mal wenn sie sich bewegt und an die Stollenwände kommt, fängt der ganze Berg an zu beben.“
Glion saß jetzt vollkommen stumm da. Seine Gedanken schwirrten um die Felsenschmiede. Dann schweiften seine Gedanken auf die Frage um, warum man ausgerechnet zu Hidden Secret kam. Die Gilde war zwar wieder im Kommen, aber es gab dennoch immer noch viele andere Gilden die deutlich stärker waren.
„Warum ausgerechnet Hidden Secret?“ Glion stellte die Frage direkt.
„Ador sitzt jetzt mit im Rat.“ Glamdin hatte sich an Glion gewandt. Diesen schaute er nun direkt an.
„Ador, hm? War schon damals nur eine Frage der Zeit.“
„Er hat dich vorgeschlagen. Deswegen bin ich bei Hidden Secret.“
„Verstehe.“ Ador und Glion waren alte Kindheitsfreunde. Die beiden hatten in ihrer Jugend viel Spaß miteinander gehabt. Aber mit der Zeit hatten sie sich voneinander entfernt. Glion, der Sturkopf der eine magische Ausbildung genoss und Ador, der zum Schmied und zur Führungspersönlichkeit ausgebildet wurde – Ihre Charakter waren mit der Zeit zu unterschiedlich geworden. Bis Glion das Eisenerz-Gebirge verlassen hatte. Seitdem hatten sie keinen Kontakt mehr.
„Und habt ihr schon eine Vermutung, was da unten sein könnte?“
Glion wurde von Ivan wieder aus seinen Gedanken gerissen. Aber der Meister von Hidden Secret stellte die Frage berechtigt. Wenn er ehrlich war, konnte sich Glion nichts vorstellen, was groß genug wäre um solches Chaos zu veranstalten.
„Leider nein.“ In Glamdin’s Stimme schwang ein Hauch Verzweiflung mit. „Sämtliche Gruppen die der Rat in die Stollen geschickt hat, sind…. Sie alle sind bisher nicht wiedergekommen.“
Auch wenn ihm diese Frage selbst unangenehm war, da er die Antwort erahnen konnte, bohrte Glion noch einmal nach. „Wie viele insgesamt?“
„21 Zwerge bislang. Alles erfahrene und gute Männer.“
„Oh verdammt.“ Mit jeder Minute die verging und mit jeder weiteren Hiobsbotschaft sackte Glion immer mehr in sich zusammen. Seine Heimatstadt kurz davor zerstört zu werden und 21 Zwerge, vermutlich auch welche darunter die er persönlich kannte, verschollen. Und der Grund dafür bislang unbekannt.
Das Selbe schien auch Ivan zu denken. Als Glion ihm in die Augen blickte spiegelte sich Unsicherheit in den Augen des Meisters wieder, so als ob er abwiegen würde, ob er seine Gildenmitglieder in solch ein ungewisses Abenteuer schicken konnte. Aber selbst wenn, für Glion stand bereits fest, was er machen würde. Mit oder ohne Erlaubnis des Meisters würde er sich in die Felsenschmiede aufmachen.
„Könnt… Könnt ihr uns helfen?“ Die unheimliche Stille die sich gebildet hatte wurde von Glamdin durchbrochen, der sich jetzt die Zusagen auf seine Bitte erhoffte.
„Könntest du bitte draußen warten? Ich möchte mit Glion kurz unter vier Augen reden.“ Glamdin nickte Ivan zu und machte sich auf den Weg nach draußen, sodass nur der Satyr und der Zwerg übrig blieben. Ersterer lehnte sich nun entspannt zurück und zündete sich eine Pfeife an.
„Netter Junge, dein Cousin. Ich hielt ihn für nervenaufreibend, aber wenn es drauf ankommt schildert er sachlich, was man ihn fragt, schweift nicht ab und kommt auf den Punkt.“
Glion musste schmunzeln. „Beamten halt.“
„Beamter? Sie an. Gut, ich hätte nicht vermutet, dass er Bergmann oder Schmied wäre. Dazu fehlt ihm… der Schneid. Aber ein Paragraphenfritze?“ Ivan fing an zu lachen, dummerweise mit seiner Pfeife im Mund. Daher nahm er einmal einen Zug zu viel was zu einem heftigen Hustenanfall führte.
„Tja, ein schwarzes Schaf hat die Familie immer.“
Wieder breitete sich Stille aus und die Atmosphäre im Raum wurde ernster.
„Ich weiß, dass ich dich nicht aufhalten kann in die Felsenschmiede zu gehen.“ Glion nickte. „Aber ich werde auch nicht tatenlos rumsitzen, wenn jemand Hilfe braucht und mich darum bittet.“
„Was wollt ihr also tun, Meister?“
Ivan stand auf und begab sich zur Tür. Einen Arm hatte er auf dem Rücken während er mit der anderen seine Pfeife hielt.
„Fragen wir doch erstmal, wer von den Nichtsnutzen bereit wäre auf ein Abenteuer zu gehen.“
In der Gildenhalle saß Glamdin an der Theke und ließ sich von Tana, einer Halbelfe und angestellte der Gilde bedienen. Er blickte sich immer wieder um und sah sich vor allem die Gildenmitglieder an.
„Kaum zu glauben, dass das mal die beste Gilde Dracanims war, wenn es um Schatzsuche geht.“ Sein Blick fiel auf das Quest-Board an dem nur wenige Aufträge hingen. Er nahm einen Schluck aus seinem Becher und murmelte etwas in seinen Bart.
„Die Gilde hat sich wirklich verändert.“ Tana stand nebn ihm und ließ ihren Blick ebenfalls durch den Raum schweifen. „Hidden Secret war einst berühmt berüchtigt. Ihr Ruf als Schatzsucher-Gilde war weit verbreitet und die Aufträge die aushingen, waren handverlesen.“ Ihr Blick bekam etwas Nostalgisches. „Aber leider haben sich einige darauf ausgeruht und es kamen auch Leute zu uns und traten uns bei, die nur auf das schnelle Geld aus waren. Das konnten wir aber nicht bieten. Sie schadeten dem Ruf der Gilde und langsam aber sicher gingen immer mehr. Das hier ist der Rest. Die Mitglieder, die der Gilde treu sind. Sie sind zwar nicht die Fleißigsten, aber die Loyalsten.“
„Verstehe. Aber ich dachte, die Gilde wäre wieder im Kommen?“
„Das stimmt schon.“ Etwas weiter hinter saßen Suno und Erin an einem Tisch, beide mit sich selbst beschäftigt. Tana zeigte auf die beiden und lächelte. „Aber sie und Glion haben die Gilde neu beflügelt. Außerdem gibt es da noch immer die ‚Fünf Geheimnisse‘.“
„Fünf Geheimnisse? Noch nie gehört.“
„Wundert mich nicht. Sie sind ja auch geheim. Es sind Hidden Secrets stärkste Mitglieder: drei Magier und 2 Nicht-Magier. Alle absolute Spitzenklasse.“
„Wunderbar!“ Glamdins Augen weiteten sich. „Dann können sie mir sicher helfen!“
Tana schüttelte den Kopf. „Da muss ich dich enttäuschen. Aktuell wissen wir nur von Zwei den Verbleib: Einer ist in Aquia unterwegs, der Andere bei den Elfen. Vom Rest fehlt jede Spur.“
„Oh…“ Glamdin ließ den Kopf hängen. Diese fünf Leute wären sich in der Lage gewesen, das Problem zu lösen.
Dann spürte er eine Hand auf seiner linken Schulter. Als er sich umdrehte, blickte er in Tanas’ Gesicht die ihn ermutigend anlächelte. „Diese Gilde besteht aber nicht nur aus diesen fünf Monstern.“
Sich in der Gilde umschauend sah Glamdin die einzelnen Mitglieder. Er konnte sich nicht vorstellen, dass diese Bier trinkenden, lauthals schreienden Nichtsnutze helfen konnten. Dann fiel sein Blick auf die hintere Ecke der Gilde. Dort saßen einige Gildenmitglieder. Von ihnen ging eine Ruhe und teilweise auch Souveränität aus, dass selbst Glamdin sie aus dieser Entfernung spüren konnte.
An einem Tisch saßen die beiden Mädchen die ihn hergebracht hatten. Eine von ihnen saß über einem dicken Buch und machte sich gelegentlich Notizen. Die Zweite pflegte eine Art Bogen, die Glamdin noch nie gesehen hatte. Etwas weiter entfernt saß ein Elf. Er hatte seine Augen geschlossen und schien tief in Gedanken versunken. Dahinter hatte sich eine Frau Mitte zwanzig niedergelassen die selbst Verzierungen an einem Schild vornahm. Und dann war da noch Glion gewesen der trotz dieser Neuigkeiten vollkommen ruhig geblieben war.
Eine Etage höher öffnete sich eine Tür und Tana ging wieder hinter den Tresen. Oben blieben Meister Ivan und Glion am Geländer stehen und blickten nach unten. Nach einem Räuspern des Satyr wurde es vollkommen still. Die Gildenmitglieder schauten nach oben. Lamdin war vollkommen fasziniert von der Szene. Von einer Sekunde auf die nächste wurde es totenstill.
Während Ivan begann die Situation zu schildern von der Glamdin erzählt hatte, konnte der Zwerg sehen wie sich mit jedem Wort mehr und mehr Gildenmitglieder unwohl wegdrehten und zu Boden sahen. Und gleichzeitig verlor Glamdin wieder jegliche Hoffnung auf Hilfe.
„Also.“ Ivan machte eine Pause und überblickte den Saal. Er sah auf Anhieb, dass er vom Großteil nicht das verlangen konnte wonach er gerade gefragt hatte. „Wer ist dabei?“
Die Stille intensivierte sich. Diese verblieb für einige Minuten, bis sie von einem Stuhlknarren unterbrochen wurde.
Suno ging an Glamdin vorbei in Richtung Bibliothek. Von oben hörte er nur das wütende Schnauben seines Cousins Glion. „Hey, Suno?! Nicht einmal du willst mir helfen?“
Im selben Moment stand auch Erin auf und machte sich auf den Weg zur Tür. „Du auch, Erin? Ich glaub es ja nicht.“
„Halt deine kleinen Füße still oder ich spendiere dir einen Freiflug aus dem Gebäude.“ Suno war stehen geblieben und blickte Glion nun direkt an. Sie war ernst. So ernst wie der Zwerg sie zuletzt bei ihrem ersten Treffen gesehen hatte. „Ich gehe Lumiel holen, Erin packt das Wichtigste zusammen.“
Die Sandmagierin rief vom Tor aus ergänzend hinzu. „Sie zu, dass du deinen Zwergenarsch so schnell wie möglich zum Stadttor bewegst. Gleiches gilt für deinen nervigen Cousin.“
Glion stand oben auf dem Podest. Neben ihn Master Ivan der die Arme hinter dem Rücken verschränkt hatte und zufrieden in sich hinein lächelte. Er blickte nach oben und die leere brüchige Decke an, die an fünf Stellen von weisen Tüchern bedeckt war. ~Es scheint als bekäme diese Gilde langsam aber sicher wieder Leben eingehaucht.~
Dann sah er zu Glion. Der Zwerg stand sprachlos da. Seine Hände umklammerten zwar das Geländer, dennoch sah man wie sie leicht zitterten. Sein Mund stand offen bis er leiste „Ich danke euch.“ Geflüstert hatte und nach unten rannte.
Dort schnappte er sich Glamdin. Dieser hielt noch seine Tasse in der Hand und wollte einen Schluck von dem Tee nehmen, wurde aber von Glion mitgerissen. Etwas kippte auf den Boden bevor Glamdin die Möglichkeit hatte die Tasse auf den Tresen zu stellen und Tana zum Abschied zu winken.
Wenig später eilten auch Suno und Lumiel aus der Gilde und ließen alle anderen erstaunt zurück. Ivan konnte nur vermuten was in den Köpfen der zurückgebliebenen vor sich ging. Entweder schämten sie sich ihrer Feigheit oder sie waren erfüllt von purer Achtung oder Beides. Wie es auch aussah, durch diese Leute würde schon bald ein Ruck gehen. Das jedenfalls erhoffte sich Ivan innig.
Am Stadttor hingegen hatte sich mittlerweile die fünfköpfige Gruppe gebildet. Glamdin hatte eine Karte von Dracanim vor sich ausgebreitet. Sein Finger zeigte auf die westliche Küste. Dieser Landstrich waren die „Grünen Hügel“, das Gebiet der Satyr und das Land, wo sie sich im Moment befanden. Östlich davon erstreckte sich die riesige Wüste Syralth, wo die Menschen sich trotz der Lebensfeindlichen Bedingungen ein Leben aufgebaut hatten. Und wiederum östlich davon lag ihr Ziel: das Eisenerz-Gebirge, das Land der Zwerge.
„Unser größtes Problem wird die Durchquerung der Wüste werden.“ Glamdin faltete die Karte wieder zusammen.
Währenddessen waren Suno und Erin aufgestanden. Erstere nahm ihr Tuch und band es sich um den Kopf, sodass ein Teil ihren Mund und ihre Nase verdeckte. Erin stülpte ihre Kapuze über ihren Kopf und befestigte etwas Schleierartiges ebenfalls vor Mund und Nase.
„Wenn es weiter nichts ist.“ Erin zurrte ihren Bogen an ihren Rucksack. Die beiden Frauen standen im Tor und den Blick in Richtung Wüste. Dann sprach Suno.
„Ihr habt hier zwei Menschen im Gepäck, eine davon ehemaliges Mitglied einer Händlerkarawane. Wäre doch gelacht, wenn wir da nicht durch kämen.“
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