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Aurana

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Aurana Empty Aurana

Beitrag von Straßenrand So 04 Okt 2009, 17:26

Vorwort: Alle Figuren, bis auf die von mir erfundenen, habe ich mir von den Pokémon-Machern nur ausgeborgt. Diese Kurzgeschichte spielt am Anfang der 4. Staffel. Ein bißchen Rocket-Shipping ist dabei, bestimmt ist nicht jeder damit einverstanden… aber hier wäre noch der richtige Zeitpunkt, um zu lesen aufzuhören, wenn man so etwas nicht mag.

Es war ein wunderschöner Morgen in Johto. Ash, Misty und Rocko waren gerade aufgewacht und hatten damit begonnen, die Schlafsäcke einzurollen. Die Sonne blinzelte durch die dichten Bäume des Waldes und ein leichter Wind wehte.
Ash streckte sich nachher und beschloß: „Ich geh Feuerholz sammeln, dann können wir Wasser fürs Frühstück heiß machen.“ Er marschierte los. Rocko rief ihm nach: „Bring genug mit, ich möchte für heute Eier-Sandwiches machen, und da muß ich viel kochendes Wasser haben.“
„Gut.“ bestätigte Ash.
Misty erklärte sich bereit: „Dann werde ich das Wasser bringen.“ Sie nahm Teekanne und Topf und machte sich auf den Weg zu dem kleinen Teich, in dessen Nähe sie gelagert hatten. Das Wasser war klar und sehr sauber. Ein kleines Karpador schwamm vorbei. Misty lächelte und tauchte zuerst die Kanne unter.
Da sah sie aus dem Augenwinkel etwas anderes zum Ufer kommen. Sie versuchte zuerst nur die Augen zu bewegen, um den neuen Besucher zu sehen, aber gleich war ihr klar, daß es sich um etwas Besonderes handelte. Sie mußte genauer hinschauen. Ganz langsam drehte sie den Kopf. Trotzdem schien das Wesen ihre Bewegung als Bedrohung aufzufassen. Es hörte sofort auf zu trinken und sah sie aufmerksam an.
Es war Misty sofort klar, daß es sich um ein Pokémon handelte. Doch so eines hatte sie noch nie gesehen. Es war vierbeinig und hatte fast fuchsartige Gestalt, nur mit etwas längeren Beinen. Es mußte Misty etwa bis zur Hüfte reichen. Sein weiches Fell sah aus als würde es sich ständig im Wind bewegen und war in wunderbare Farben getaucht. Die Beine waren rot wie die untergehende Sonne, und langsam veränderte sich die Farbe, je höher man an seinem Körper hinaufsah, über Orange zu Gelb, schließlich türkis, blau. Über seinen Rücken lief ein dunkelblauer Streifen, der sich auch auf den buschigen Schweif fortsetzte, der ebenfalls unten mit rot begann, und über alle Farben bis zu diesem dunklen Streifen lief.
Der Kopf war ein bißchen anders. Das Rot fehlte hier, die Farbschattierung begann unten gleich mit einem hellen Orangegelb, aber dafür befand sich ein runder Fleck in leuchtendem Rot auf seiner Kehle, eingebettet in Orange. Der dunkelblaue Streifen vom Rücken aber lief über den Nacken und Scheitel bis zur Nasenspitze weiter. Zwischen den dreieckigen Ohren entsprang eine lange, nach hinten zeigende Haarlocke, die nachtblau war und einige weiße Sprenkel darauf trug. Seine aufmerksamen Augen waren türkis.
Misty fragte verzaubert: „Oh, was bist du…“ Sie hatte nicht einen Gedanken daran, dieses Pokémon zu fangen, aber sie mußte wissen, was es war.
Das fremdartige Pokémon jedoch nahm ihre Worte nicht sehr gut auf, es stellte sich eher abwehrend hin, und dann erzeugte es rund um seinen Körper einen Lichtschein, der genau so leuchtete wie die Farben seines Felles. Am hellsten war dabei der rote Fleck auf seiner Kehle. Es war irgendwie, als würde man ins Abendlicht schauen. Der Lichtschein breitete sich schnell aus und erreichte Misty, die davon getroffen wurde.
Das Bild verschwamm vor ihren Augen und sie konnte eigentlich gar nichts mehr richtig sehen. Es war, als wäre sie in einem wundervollen Traum eingebettet, inmitten einer herrlichen Dämmerung, wo nichts anderes zählte, als das zu genießen.
„He! Wach auf! Misty! Geht’s dir gut?“ Rocko rüttelte sie mit diesen Worten wieder wach. „Was war das denn? Das hat ausgesehen, als würdest du mit offenen Augen schlafen.“ Misty schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Ich habe glaube ich irgend etwas gesehen. Aber kann sein, daß ich wirklich eingeschlafen bin.“ Sie schöpfte schnell Wasser und ging damit zum Lagerplatz zurück.
Ash war sowieso noch nicht da, aber Rocko legte schon einmal die Eier in den Topf, und baute nebenbei das Kochgerüst auf. Misty half, in dem sie den Tisch deckte und die Teebeutel herausholte.
Ash hatte sein Bündel Feuerholz fallen gelassen. Kampfbereit stand er da. „Karnimani, Achtung, Aquaknarre, los!“ Er zeigte auf das seltsame vierbeinige Pokémon, das gerade aus dem Wald getreten war. Ash hatte sich das Pokémon gar nicht genauer angesehen, er wußte nur, daß es ein neues war und versuchte sofort, es zu fangen. Den Pokédex konnte er nachher immer noch zu Rate ziehen, aber wenn es entkam, war es schade.
Karnimani tanzte kurz vor Freude, das es ausgewählt worden war und schoß dann eine Aquaknarre ab. Das Pokémon, das in alle Farben der Dämmerung getaucht war, wandte sich Karnimani zu, ohne Hast, aber auch nicht langsam. Es schien weder aggressiv zu sein, noch hatte es Angst. Ash griff nach einem Pokéball. Karnimani war stark und dieses andere Pokémon machte nicht den Anschein, als wäre es ihm lange gewachsen. Gleich würde er es fangen… Doch so einfach wurde es nicht. Das Pokémon wich aus und sprang in den Wald davon. Ash lief hinterher, und ein paar Sekunden später waren sie wieder an dem kleinen Teich, wo das Pokémon mit dem Rücken zum Wasser anstand.
Rocko und Misty sahen, was sich da abspielte. Misty rief: „Das Pokémon war schuld!“ Rocko war sehr überrascht dieses Pokémon zu sehen, und beschloß: „Komm, schauen wir in unseren Büchern nach ob wir es irgendwo finden.“ sie liefen zu den Rucksäcken.
In der Zwischenzeit befahl Ash: „Karnimani, Ruckzuckhieb, schnell!“
Das kleine blaue Krokodil-Pokémon fegte auf den Gegner zu. Dieser ließ plötzlich seine Augen aufblitzen und ein helles, türkisblaues Funkelfeuer fegte über das Seeufer. Es blendete Karnimani und Ash, nicht sehr, aber doch genug, daß die beiden einige Sekunden lang nichts sehen konnten. Das nutzte das fremde Pokémon, um zu fliehen.
Ash stolperte, blind herumtastend, über eine Wurzel und fiel hin. Er blinzelte, um das Blitzen in seinen Augen zu vertreiben, und sah, als sein Bild klar wurde, direkt ins Wasser, auf sein Spiegelbild. „Wouw.“ sagte er und richtete sich weiter auf. „Ich wußte gar nicht, daß ich so super bin… aber wenn man es genau bedenkt, ich bin super! Ich habe schon zig Kämpfe gewonnen und ich habe viele Pokémon gefangen und bin weit herumgekommen, und hey, ich war bei der Pokémon-Liga am Indigo Plateau unter den besten sechzehn! Ich bin super! Niemand hat im Kampf eine Chance gegen mich, ich bin der Beste!“
Karnimani wieselte heran und krallte sich eng um eines seiner Beine, aber Ash schien das gar nicht wahr zu nehmen. Er brabbelte weiter selbstverliebt vor sich hin und schleifte Karnimani, das gar nicht genug von seinem Trainer bekommen konnte, einfach mit. Als es Ash dann doch lästig wurde, rief er Karnimani in den Pokéball zurück. Er hatte genug damit zu tun, sich selbst zu loben und fuhr auch damit fort, als er schon wieder bei den anderen war. Misty versuchte ihm eine Ohrfeige zu verpassen, um ihn zur Räson zu bringen, aber das schlug fehl. „Wo ist das Feuerholz!“ wollte sie laut wissen.
Ash antwortete: „Wieso brüllst du mich an, das habe ich doch nicht verdient. Du solltest mich bewundern. Ich bin anbetungswürdig. Ich bin einmalig, keiner kommt gegen mich an!“ Rocko seufzte im Hintergrund und ging selbst rasch Holz holen. Gleich darauf brannte ein Feuer und Ash, der sich immer noch nicht beruhigt hatte, stand beim Wasser vorn und erzählte seine Lobeshymnen der Selbstverliebtheit nun seinem Spiegelbild. Langsam aber schien im diese Sache seltsam vor zu kommen, und er überlegte sich ernsthaft, was er da machte. Schlußendlich stand er verwirrt da und war sich nicht mehr sicher, was in den letzten Sekunden oder Minuten passiert war. Misty giftete ihn an: „Na, bist du fertig mit deiner Tirade? Geht’s wieder? Dann iß endlich dein Frühstück und hilf uns nachher abwaschen.“
Ash blinzelte überrascht und sagte: „Na klar! Her mit dem Futter!“ Rocko schlug vor: „Hier in der Nähe ist eine Wander-Gasthütte verzeichnet. Wir könnten sie zu Mittag erreichen, dann brauchen wir einmal nicht selbst kochen. Außerdem könnten wir da nachfragen, was für ein Pokémon das eben gewesen sein könnte. Pokédex und Bücher wissen gar nichts darüber.“
Ash sagte: „Pokémon? Das was ich fangen wollte? Wieso hab ich das nicht? Hm…“

Indes und von ihnen ungesehen schwebte über ihren Köpfen ein Ballon. Mauzi lehnte sich weit nach draußen und schnupperte die Luft an, die vom Feuer hochstieg. Er wollte kaum glauben, daß Frühstück so gut riechen konnte.
„Oh, es gibt Eiersandwiches… und grünen Tee…“ wie gerne hätte Mauzi so etwas gehabt! Hier heroben im Ballon gab es nichts weiter als einen Reiscracker. Einen für alle. Wie üblich war dieser nicht gerade gerecht geteilt. Dazu servierte man Wasser vom Vortag.
Jessie hatte wie immer den größten Teil des Crackers bekommen und war trotzdem mißmutig. James, der in einer Ecke hockte, sagte gar nichts, aber man merkte ihm an, daß auch er eher mürrisch war. Nun, die vergangene Nacht war ja auch nicht besonders angenehm gewesen. Sie hatten im Ballon geschlafen, der nach wie vor mit dem Landeanker in einem Baum befestigt war. Besser gesagt, James hatte den Anker zu spät abgeworfen und er war mitten in einer Astgabel hängen geblieben, genau in einem Waldstück, wo sie unmöglich landen konnten, da die Bäume viel zu dicht standen. Wären sie am Abend noch hinunter geklettert und hätten ihn gelöst, wären die Knirpse sicherlich auf sie aufmerksam geworden. Also hatte es eine Nacht im schwankenden, vom Wind gebeutelten Ballon gegeben. Bei dem enormen Platzangebot, das der Ballonkorb hergab, war das eine ziemlich unangenehme Erfahrung geworden. Noch dazu war die Ausrüstung herinnen, was bedeutete, das noch weniger Raum zum Liegen zur Verfügung stand. Kaum hatte sich einer umgedreht, hatte der andere entweder Knie oder Ellenbogen im Rücken, in den Rippen oder noch schlimmer, einen halben Kinnhaken. Von Ausstrecken oder entspannen war nicht mal die Rede. Und dann auch noch dieses miese Frühstück. Die Stimmung war auf einem neuerlichen Tiefpunkt.
Mauzi bemerkte in dem Moment: „He, sie sind los gegangen! Ich kann sie schon kaum mehr erkennen, unter all den Bäumen.“
Jessie gab dem Pokémon, das am Ballonrand saß, einen kräftigen Schubser und beförderte es, leise schreiend, nach unten, in die Baumkrone. „Na dann mach endlich den Anker los, anstatt dich darüber aufzuregen. Nur so können wir hinterher fliegen.“
James stand auf und fragte sie grimmig: „Wäre das nicht etwas freundlicher gegangen?“ Jessie antwortete: „Sei du nur froh, daß du mir nach dem kargen Frühstück zu schwer bist, sonst wärest du jetzt da unten. Immerhin ist es deine Schuld, daß wir hier festsitzen.“ James gab zurück: „Wer hat denn gesagt, daß wir nur einen Landeanker brauchen, und wer hat sich um das Geld für die Reserve eine Nagelpflege gegönnt?“
„Ha, glaubst du, ich laß meine Schönheit den Bach runter gehen, nur weil du nicht richtig zielen kannst? So weit käme es noch.“
Er knurrte: „Was soll das denn? Du hast mich doch abgelenkt, und wegen dir habe ich den Anker zu spät fallen lassen! Jetzt gib nicht mir die Schuld!“
Jessie runzelte die Stirn und verschränkte die Arme: „Was heißt abgelenkt, ich wollte nur klar stellen, daß ich sicherlich nicht am Abend den Abwasch machen werde. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf. Und Basta!“
Mauzi plärrte von unten: „Hee! Was soll das, Leute! Ihr habt mich wieder mal vergessen! Das gibt’s doch nicht!“
Jessie und James bemerkten erst jetzt, daß sich der Ballon bewegte und der Landeanker bereits frei unter ihnen baumelte. Mauzi saß in der Baumkrone, und sie fuhren mit dem Ballon immer weiter weg und höher hinauf.
Jessie rief: „Wieso hast du dich nicht am Anker angehalten, Mauzi! Selbst schuld, jetzt mußt du laufen. Der Wind steht gerade günstig, wenn wir umkehren, verlieren wir viel Zeit.“ James holte das Seil ein und nahm nachher einen Feldstecher zur Hand. „Da sind die Knirpse.“ sagte er. „Können wir nicht, bevor oder während wir ihnen Pikachu klauen, versuchen, ihnen ein paar Eiersandwiches abzuluchsen? Bestimmt haben sie für die Vormittagsjause noch welche eingepackt. Ich seh vor Hunger schon fast doppelt.“
Jessie lächelte ihn an: „Vorschlag angenommen. Also, ich habe mir das so vorgestellt. Wir schicken Arbok und Smogmog los und...“
Noch jemand anderer folgte dem Duft der leckeren Speisen, die Rocko für die Jause aufgehoben hatte. Das seltsame Pokémon war ihnen auf der Spur. Es hatte schon früher einmal so herrliche Gerüche wahrgenommen, aber das war damals eine andere Zeit, ein anderes Leben. Es war damals so schön, so friedlich glücklich gewesen. Dieser Duft erinnerte es wieder daran, und mehr unwillinglich als gewollt lief es ihm nach, um ein bißchen länger in Erinnerungen schwelgen zu können. In Erinnerungen an Lachen, an Streicheleinheiten, an Futter, das immer nur das beste gewesen war, an viel, viel Zuneigung und Liebe…

Ash blieb wie angewurzelt stehen und beschwerte sich: „Was soll das plötzlich, wo kommt der Rauch her! Ich kann nichts mehr sehen!“ Allen ging es so. Misty hielt Togepi fester, damit es nicht verloren ging und Rocko versuchte mit heftigen Armbewegungen den stinkenden Rauch zu vertreiben. Er mußte husten.
„Das ist vielleicht ein Waldbrand!“ rief Ash aus. „Wir müssen hier so schnell wie möglich weg, bevor uns die Flammen einschließen! Der Weg ist hier sehr schmal, und es ist kein Wasser in der Nähe.“ Tatsächlich standen die Bäume an den Rändern des Pfades kaum zwei Meter voneinander entfernt. Die Kronen stießen dicht aneinander.
Misty stellte klar: „Außerdem sollten wir jemanden warnen, wenn es hier wirklich brennt, dann sind die Pokémon in Gefahr! Wir sollten das Gasthaus ansteuern, dort können wir sicherlich telefonieren! So dicht wie der Rauch hier ist…“ sie hustete. „…muß das Feuer sehr groß sein, da können wir mit unseren Wasserpokémon allein nichts ausrichten! Wir brauchen Hilfe, die Feuerwehr!“
Sie wollte gerade losrennen, da brüllte Rocko auf: „Wahh! Irgendetwas hält meinen Rucksack fest, helft mir! Hilfe, ich komm nicht weiter!“
Weder Ash noch Misty konnten etwas Genaues erkennen. Ash griff nach einem bestimmten Pokéball und wollte das Pokémon schon herausrufen, als ein dunkler Schatten sich von hinten näherte und ihm Pikachu von der Schulter nahm.
„Pi-Pikachu!“ kreischte das Pokémon auf und schockte automatisch um sich.
Ash knurrte: „Wieder eine Falle von Team Rocket! Das ist dann kein Waldbrand, sondern Smogmogs Smog-Attacke! Noctuh! Puste den Rauch mit deinem Wirbelwind weg!“ Er warf den Ball von Noctuh in die Luft und sogleich schlug das Pokémon heftig mit den Flügeln. Der Rauch wich zurück und man konnte alles gut sehen.
Jessie und James hatten Gasmasken auf und natürlich Gummihandschuhe an. Während James sich an Rockos Rucksack zu schaffen machte, um die Sandwiches zu suchen, war Jessie diejenige gewesen, die Pikachu geklaut hatte. James hatte auch Erfolg, er hielt das Jausenpaket fest in der rechten Hand. Triumphierend nahmen sie ihre Gasmasken herunter und begannen, wie immer, mit ihrer Kampfansage.
„Jetzt gibt es Ärger…“
„Und es kommt noch härter…“
Weiter ließ Ash sie diesmal nicht kommen. „Noctuh, sofort Psychokinese, und schnapp dir Pikachu! Schnell!“
Jessie rief: „Du wagst es unseren Spruch zu stören, na warte, du kleiner Ignorant! Arbok, Attacke!“ Sie schickte ihr Pokémon vor.
Noctuh beförderte Arbok mit Psychokinese in einem hohen Bogen durch die Luft, wo das Schlangen-Pokémon James traf und umriß. Sie polterten auf den Boden.
In der gleichen Sekunde warf sich Ash vorwärts und attackierte Jessie mit einer Kollision in die Seite. Sie hatte mit so etwas nicht gerechnet, und Pikachu nicht fest genug gehalten hatte. Sofort war das Pokémon kampfbereit. Ash brauchte keine Aufforderung zum Donnerschock, Pikachu handelte selbstständig und Team Rocket war wieder geschlagen. Rocko seufzte: „Die Sandwiches sind hin. Macht nichts, wir sollten die Hütte bald erreichen. Laßt uns gehen, bevor die drei uns wieder eine Falle stellen.“
„Da fällt mir ein, Mauzi war gar nicht dabei.“ sagte Misty. „Hoffen wir mal, das der nicht noch irgendwo eine Gemeinheit geplant hat.“
Ash lachte: „Ach was, jetzt sind wir vorgewarnt. Nehmen wir das nicht so tragisch, es ist ja wieder mal gut gegangen. Und nichts gegen dein Essen, Rocko, das ist super. Aber ich freu mich schon total auf das Gasthaus. Ich hoffe, die haben eine Iß-so-viel-du-kannst Aktion. Ich möchte mir nach dem Kampf den Bauch richtig voll schlagen.“
Misty stöhnte: „Also der hat wirklich nur Essen im Kopf… als ob es nichts Interessanteres gäbe. Also ich für meinen Teil will wissen ob jemand hier das Pokémon kennt, das wir in der Früh gesehen haben.“
Rocko stimmte zu: „Ja, das interessiert mich auch.“
Sie gingen langsam weiter und ließen das am Boden zerstörte Team Rocket hinter ihnen auf dem schmalen Waldweg zurück.

Jessie rappelte sich hoch und schüttelte den Kopf. „Da heißt es immer, ein sanfter Schock am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.“ brummte sie. „Oder habe ich da etwas falsch verstanden?“ Sie holte die Pokébälle und rief Arbok zurück, das James unter sich begraben hatte, und dann Smogmog, das geschockt und außer Puste in der Wiese lag.
„Da, James.“ sie gab ihm seinen Pokéball und fragte: „Wo sind die Sandwiches?“
„Tut mir Leid, Jessie, ich bin voll auf das Jausensäckchen gefallen… die sind Matsch, und sie waren in Servietten eingepackt, da ist nichts mehr zu retten.“ Er setzte sich auf und zeigte das zermatschte Etwas her, das einmal Essen gewesen war. Es roch noch immer gut, aber man konnte dem Paket wirklich nichts mehr abgewinnen. Jessies Magen knurrte und sie ging vor James in die Knie, aber nur um ihn am Kragen zu packen und durchzuschütteln. „Wieso hast du nicht aufgepaßt, das kann doch wohl nicht wahr sein, ich hab solchen Hunger…“
„Es tut mir ja leid, Jessie!“ versuchte sich James zu retten.
Sie ließ ihn los und stand auf. „Na komm, zurück zum Ballon, ich habe etwas von Gasthaus gehört. Wenn wir früher da sind, gibt’s vielleicht eine gute Chance auf Revanche.“ Er klopfte sich aufstehend den Staub ab und folgte ihr ein paar Schritte.
Plötzlich war ein Geräusch hinter ihnen zu hören. Irgendetwas schnupperte am flach gedrückten Jausensack.
Die beiden drehten sich um und sofort war der schlechte Start des Tages vergessen. Da befand sich ein außergewöhnlich schönes Pokémon nur wenige Meter hinter ihnen. Das würde dem Boss sicherlich gefallen. Mit so einem Fang konnten sie nur gewinnen. Urlaub, Sonne, Strand, oder heiße Quellen, oder Geld oder eine Beförderung und mehr Geld…
Das vierbeinige Pokémon sah aus, als hätte ein Maler die Farben der Dämmerung auf seinem Fell verewigt, und nicht einmal die rot untergehende Sonne vergessen.
Jessie und James verstanden sich jetzt wieder einmal völlig ohne Worte. Sie griffen gleichzeitig nach ihren Pokébällen, und wollten sie werfen, um das wunderschöne Wesen einzufangen, oder auch zu stehlen, wenn es schon einen Besitzer hatte. Das war egal.
Doch das Pokémon ließ sie gar nicht so weit kommen, es sah mit einem Blick hoch, der absolut nicht in die Kampfsituation paßte. Es war nicht aggressiv oder verteidigungsbereit, sondern ruhig, und gelassen, ausgesprochen friedfertig.
Seine Augen leuchteten türkisblau auf und ein blitzendes Lichtermeer breitete sich bis über Team Rocket hin aus. James ließ in der kurzen Zeit, die er nichts sehen konnte, den Pokéball fallen. Da er ihn aber noch nicht vergrößert hatte, blieb Smogmog drinnen. Jessie machte abwehrend einen Schritt rückwärts und wollte ihre Augen mit den Armen schützen, was ihr auch ein bißchen gelang. Ein Baum hinter ihr hielt sie auf, als sie an seinen Stamm stieß. Sie wurde zwar von der funkelnden Lichtwelle überrollt, hatte aber das Gefühl, wieder schneller sehen zu können, als wenn man normal von etwas geblendet wurde. Sie zwinkerte vorsichtig zwischen den Wimpern durch und versuchte, etwas zu erkennen. Daher konnte sie auch wahrnehmen, daß mitten in dem türkisen Licht das schöne Pokémon mit einem Sprung im Wald verschwand, aber seltsamerweise war ihr das völlig egal, das wunderte sie ein bißchen, und dann war auch das Funkeln wieder vorbei und sie ließ die Arme sinken, um sie gleich darauf wieder schützend zu heben. Ihr Freund kam ihr rückwärts entgegen getaumelt und rieb sich die Augen, wie es fast jeder automatisch tat, der geblendet worden war. Dabei achtete er anscheinend gar nicht darauf, daß er nebenbei die Beine bewegte.
„He, James, was machst du! Paß auf!“ Sie hielt ihn auf, bevor er ganz gegen sie stoßen konnte. Sie fühlte sich selbst noch etwas unwohl und brauchte niemanden, der sie umrannte. Er zuckte wegen des unerwarteten Widerstands hinter seinem Rücken zusammen und drehte sich um. „Entschuldige, das war ein heftiger Blitz… oder was auch immer.“ rechtfertigte er sich und öffnete langsam die Augen. „Oh, zum Glück. Ich seh wieder was.“ Von einer auf die andere Sekunde änderte sich sein Blick dermaßen, daß Jessie froh war, den Baum hinter sich zu haben. Umwerfend wäre dafür noch ein milder Ausdruck gewesen. Was… was war denn bloß passiert, wieso… wieso konnte er sie plötzlich so anschauen, und wieso empfand sie das so unerwartet stark? Warum flatterte ihr Herz mit einem Mal wie ein kleiner Vogel in ihrer Brust? Sie mußte schneller atmen, um mit dieser Geschwindigkeit mit zu kommen und kam sich kurz vor wie ein Fisch am Trockenen, aber das Seltsame war, daß diesem Fisch die Trockenheit nicht schadete… im Gegenteil.
Konnte das denn wirklich passieren? James wirkte im Vergleich zu ihr weniger überrascht, sondern eher selbstsicher, es kam ihr vor, als hätte er nur darauf gewartet. Langsam stützte er seine Hände seitlich von ihren Schultern am Baumstamm ab. Ihr Herz schlug noch schneller, wenn das überhaupt noch ging, denn jetzt hatte sie zusätzlich noch das Gefühl irgendwie eingesperrt zu sein und nicht weg zu können, was aber in diesem Fall nichts Unangenehmes bedeutete. Ihre Fingerspitzen wurden kalt.
Er sagte überhaupt nichts, und um ganz ehrlich zu sein war das auch nicht notwendig, es hätte vielleicht sogar gestört. James lehnte sich ein bißchen mehr gegen sie und Jessie konnte merken, daß auch er schneller atmete als sonst. Dann schloß er die Augen und…
Rums…
Mit einer gewaltigen Kollision rammte Mauzi James in der linken Seite und beide verloren das Gleichgewicht. Der Mann rollte sich rein instinktiv ab, um wieder auf den Beinen zu landen, aber er kam trotzdem nur zum Sitzen. Mauzi war auch mehr als überrascht wegen dieser Art des Zusammentreffens, und schüttelte angeschlagen den Kopf.
Das Pokémon hatte ein zerstrubbeltes Fell, da und dort hingen Blätter darin und es keuchte noch immer. Ganz offensichtlich war Mauzi ohne Rücksicht auf Verluste quer durch den Wald gerannt. Ob er dabei überhaupt auf den Weg geachtet hatte, war dahingestellt. Das Pokémon keuchte noch immer und schüttelte den Kopf: „Du meine Güte, was war das denn.“ Er setzte sich hin und sah sich um. „Ihr seid das? Zum Glück…“ Dann schüttelte er den Kopf heftiger und widersprach sich selbst: „Nein! Nicht zum Glück! Was steht ihr da rum, habt ihr nicht bemerkt, was passiert ist?“
James murrte: „Nein, offensichtlich nicht. Aber du wirst uns sicher gleich aufklären.“ Mauzi zeigte zum Himmel und begann sehr laut zu schreien: „Erst haut ihr zwei mit dem Ballon ab und dann kriegt ihr nicht mit, daß er sich losgerissen hat und abtreibt! Der Wind wechselt ständig die Richtung, und meine Beine sind einfach zu kurz um ewig mitzuhalten! Tut doch was!“
Jessie seufzte und erklärte: „Aber Mauzi, wenn niemand den Brenner bedient dann kommt der Ballon doch sowieso irgendwann runter.“
Mauzi brüllte entnervt: „Irgendwann runter ist gut und schön, Jessie, nur ist da drüben eine Schlucht samt Wildbach, und wenn der Ballon da rein fällt, dann ist alles Kleinholz. Und bei unserem üblichen Glück fällt er genau in die Schlucht. Das seh ich schon kommen.“
Jetzt erschraken die beiden anderen und machten sich auch sofort auf den Weg.

Es war genau Mittag, als Ash und seine Freunde den Waldgasthof erreichten. Eine ältere Frau kochte dort gerade das große Mittagsmenü und sie waren auch nicht die einzigen dort. Eine Gruppe Radfahrer hatte sich auch hier eingefunden. Es gab daher ein großes Menü für alle, dann mußte sich die Frau nicht so anstrengen. Doch auch das Essen war sehr reichhaltig. Man servierte kleine Vorspeisen mit Sushi und Maki, danach eine Suppe, und schließlich das Hauptgericht, das ein herrliches Curry war, zu dem viel Reis gereicht wurde. Auch für Getränke und eine Nachspeise war gesorgt.
Misty fragte die Gastwirtin, als alles aufgetragen war: „Sagen Sie, kennen Sie ein wunderschönes Pokémon, das hier durch die Wälder streift, und Farben hat wie der Abendhimmel?“
Die Frau war verblüfft: „Du hast es gesehen?“
„Wir alle.“ erklärte Ash.
Die Gastwirtin bat: „Laßt uns nach dem Essen einen Tee gemeinsam trinken, wenn die anderen Gäste fort sind. Ich habe jetzt noch zu tun, aber danach habe ich Zeit, vor allem, wenn ihr mir beim Abwaschen helfen könntet.“
Die drei erklärten sich natürlich sofort bereit dazu und so war die Arbeit im Nu fertig. Rasch saßen sie bei Tee auf der Veranda. Das Team Rocket, das sich auf dem Dach der Veranda versteckt hatte um zu lauschen, bemerkten sie nicht.
Die Gastwirtin begann zu erzählen: „Du hast nach einem Pokémon gefragt, das es eigentlich nicht geben sollte, Misty.“ Erstaunte Gesichter bei allen Anwesenden ließen sie kurz inne halten, dann sprach sie weiter: „Sein Name ist Aurana, es ist eine Weiterentwicklung von Evoli, allerdings eine, die nie zuvor stattgefunden hat, und mit größter Wahrscheinlichkeit auch nie wieder passieren wird. Aurana ist weder Tag noch Nacht, noch Feuer, Wasser, oder Elektrizität. Aurana ist ein Zwielicht-Pokémon. Eine Klasse von Pokémon, die auch nicht existiert. Es ist daher völlig allein auf der Welt.“
„Das ist traurig.“ murmelte Misty. „Ganz allein zu sein…“
Ash hingegen war begeistert: „Wie kann sich ein Evoli zu etwas entwickeln, was es gar nicht gibt? Sie kennen bestimmt die ganze Geschichte.“
Die Gastwirtin nickte und wirkte dabei auch sehr traurig. „Natürlich kenne ich die Geschichte. Versprecht mir aber, es niemandem zu erzählen. Aurana soll ungestört weiter hier leben können, so lange sie möchte.“
Alle nickten.
„Nun gut… nicht weit von hier war vor vielen Jahren ein kleines Haus im Wald, das eine Familie mit ihren beiden Töchtern bewohnte. Die Eltern waren Beerensammler im Wald und stellten die besten Pokériegel der Gegend her. Ihre jüngere Tochter Cory war allerdings ein sehr krankes Mädchen und die besten Ärzte konnten ihr nicht helfen. Jeder wußte, daß sie nicht viele Jahre zu leben hatte, und die sollten so schön wie möglich sein. Sie würde nie ein Pokémon-Trainer werden, aber trotzdem schenkten ihre Eltern ihr ein Evoli, das sie verletzt im Wald gefunden hatten. Da sie nie einen Pokéball hatte, in den sie das Evoli einfing, war bald klar, das es aus freien Stücken bei ihr blieb. Sie lehrte ihm auch andere Attacken als üblich, da sie nie kämpfen wollte. Zum Beispiel nannte sie eine Attacke Abendlicht, damit vermochte Evoli bedrohliche Dinge in Frieden und ohne Kampf ruhig zu stellen. Oder Anblickszauber, das gefährliche oder wilde Pokémon, die ihnen im Wald begegneten, dazu veranlaßte, sich für einige Minuten lang in das erste Lebewesen zu verlieben, was sie nachher sehen. Aurana war ganz anders als die anderen. Sie war nie böse oder angriffslustig, sondern immer freundlich und lieb.
Cory wurde aber immer schwächer und ihr war eines Tages bewußt, daß sie nur mehr wenige Stunden zu leben hatte. Da wurde sie auch sehr traurig, weil sie nie erfahren würde, wie ihr Evoli sich weiter entwickeln würde. Ihr zuliebe entwickelte sich das Pokémon mitten in der Abenddämmerung weiter, und Cory gab im den Namen Aurana. Ihre gemeinsame Zeit endete aber schon in dieser Nacht. Seither lebt Aurana hier im Wald und geht nie weit weg von der Stelle, wo einst das Haus gestanden hatte, drüben in der Nähe von dem kleinen Teich im Wald. Bestimmt seid ihr dort auf Aurana getroffen.“
„Oh ist das traurig.“ stellte Misty fest. „Danke, daß sie es uns erzählt haben. Wir versprechen, es niemandem zu sagen.“
„Danke.“ sagte die Gastwirtin.
Rocko stellte fest: „Sie sind ältere Schwester von Cory, oder?“
Die Frau nickte: „Ja. Das alles ist schon sehr lange her. Trotzdem ist Aurana diesem Platz treu geblieben, und läßt sich nicht fangen oder vertreiben. Schön, nicht wahr?“
Ash seufzte: „Ja, sehr schön… nicht wahr, Kumpel?“ er kraulte Pikachus Kinn. „Ich versichere Ihnen noch einmal hoch und heilig, daß wir niemandem etwas erzählen.“

Jessie sah zu James hinüber, der direkt neben ihr auf der Lauer lag. Das war also die Erklärung, wieso er plötzlich so verändert gewesen war. Sie hatten beide unter dem Einfluß des Pokémon gestanden; und wahrscheinlich er noch mehr als sie, denn schließlich hatte sie es geschafft, die Augen rechtzeitig zu schließen. Das war also alles nur wegen einer Pokémon-Attacke passiert, sonst gab es dafür keinen Grund.
Aber egal jetzt, jetzt wußten sie auch, daß dieses Pokémon wirklich etwas sehr, sehr besonderes war und sie würden es einfangen, und dann dem Boss bringen. So ein Geschenk würde ihm nie wieder ein anderes Team bringen können und dann war natürlich die Beförderung sicher. Er würde Unsummen an Belohnung für sie herausrücken, oder auch mal einen bezahlten Urlaub. Sie wollte sich hochstemmen um den Rückzug zum Ballon anzutreten, mit dem sie sofort zu dem kleinen Teich zurückkehren würden, um dem Pokémon alle nur erdenklichen Fallen zu stellen. Wenn ihnen die Knirpse einmal nicht in die Quere kamen, dann würde es sicherlich gelingen.
James merkte ihre Bewegung und griff sachte zur Seite. Er legte nur seine Hand auf ihre, und Jessie erstarrte wieder. Bevor sie fragen konnte, was los war, sah er sie stumm an und schüttelte langsam den Kopf. Sie gewann irgendwie den Eindruck, daß dieses Nein mehr zu bedeuten hatte, als daß er dagegen war, dieses Pokémon zu fangen.
Er setzte sich auch langsam auf und sie versuchten ungesehen weg zu kommen. Doch die Sonne stand schlecht und ihre Schatten wurden auf die Wiese vor der Veranda geworfen.

Ash wurde sofort aufmerksam, und stürmte auf die freie Fläche hinaus. „Nicht schon wieder Team Rocket!“ rief er laut. „Ihr habt uns belauscht! Wagt es ja nicht, Aurana etwas anzutun!“
Misty und Rocko stellten sich dazu: „Das werden wir verhindern!“
Jessie, James und Mauzi ließen sich das auch nicht gefallen und begannen ihren Kampf mit ihrem üblichen Motto, das sie diesmal fertig aufsagen konnten, ohne unterbrochen zu werden. James zog einen kleinen Gegenstand aus seiner Tasche und warf ihn nach Pikachu aus, das schon angriffsbereit da stand. Ein Netz platzte auf und heftete Pikachu zuerst am Boden fest, dann zog James an einer kleinen Angelschnur, die das Netz schloß, und Pikachu wie in einem Sack hochbeförderte, in Jessies Hände, die schon wieder Gummihandschuhe an hatte. Sie lachte.
„Pi…kaaa…chu!“ gab das kleine gelbe Pokémon von sich und versuchte sie trotzdem mit einem Blitz zu erwischen. Das gelang aber nicht. Fast sofort war ein Kampf im Gange, den Team Rocket vom Dach aus führte. Dort konnten die Pokémon von Ash nicht gut hin, ohne etwas am Haus zu beschädigen, was ihn natürlich sehr ärgerte.
Mit einem Mal trat aber Aurana aus dem Waldschatten heraus, und der Kampf endete, da alle das Pokémon verzaubert ansahen. Im Sonnenlicht wirkte es noch schöner als im Waldschatten. Sogar Pikachu ließ sich ruhig von Jessie halten, und staunte Aurana an.
Aurana bewegte sich mitten in die Kampfzone hinein und begann dann, mit einem leisen Ruf, der wie eine Melodie klang, ein sanftes, saphirblaues Licht auszustrahlen, das niemanden blendete oder erschreckte. In drei Wellen floß das Licht über alle Kämpfenden, dann verstummte auch Auranas Lied. Kaum war es verstummt, war von Aurana nichts mehr zu sehen. Das Pokémon war wieder im Wald verschwunden. Die Gegner waren nicht weniger kampflustig als vorher, und hätten auch sofort weiter gemacht, wenn die Gastwirtin nicht zu sprechen begonnen hätte.
„Das war Auranas Treuebund.“
Ash fragte verwirrt: „Und was bringt das? Ich meine, die da oben haben immer noch nicht eingesehen, daß sie Pikachu nicht stehlen können.“
James keifte zurück: „He, wir haben Namen, du Knirps!“
Die Wirtin erklärte lächelnd: „Auranas Treuebund ist eine Finale Attacke, wie ein Trainer es ausdrücken würde. Sie sorgt dafür, daß ihr das letzte Versprechen, das ihr gegeben habt, bevor ihr die Melodie gehört habt, niemals brechen könnt. Egal ob ihr dieses Versprechen ausgesprochen habt, oder euch selbst im Stillen gedacht habt.“
Misty war erleichtert: „Das heißt, wir werden nie jemandem von Aurana erzählen können, der nicht dabei war. Auch nicht unabsichtlich. Das ist schön.“
Rocko und Ash nickten. Die Gastwirtin stimmte ihnen zu. „Mit mir könnt ihr reden, und offenbar mit den beiden. Sie haben Aurana auch gesehen. Aber mit niemandem anderen.“ Jessie lachte herzhaft auf und freute sich: „Nur gut, daß ich kein so ein Versprechen gegeben habe! Ich kann jederzeit drüber mit dem Boss reden und wir werden uns sicherlich über eine Summe einig werden.“
Die Gastwirtin sah zu ihnen hoch: „Oh, ich bin sicher, ihr habt irgendwann in letzter Zeit ein Versprechen gegeben. Auranas Treuebund reicht ziemlich lange zurück.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Aber jetzt geht endlich von meinem Haus runter und laßt das Pikachu von Ash frei! Webarak, Attacke mit Tackle!“ Das ging so schnell, daß Jessie und James damit gar nicht gerechnet hatten. Mauzi bekam den Stoß des Webarak, das aus einem offenen Fenster des oberen Stockes kam, voll ab und rutschte Jessie gegen die Beine. Als das Webarak dann auch noch Jessie selbst mit Fadenschuß angriff und ihr mit dem Faden das rechte Bein wegzog, verlor sie das Gleichgewicht und Pikachu.
Ash rief aus: „Und jetzt, Pikachu, Donnerschock auf alle, aber paß auf, daß dem Haus und dem Webarak nichts passiert!“
Eine halbe Sekunde später wurde Team Rocket in die Luft geschleudert und davon geblasen. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag mußten sie eine Niederlage einstecken. Ash wandte sich an die Gastwirtin: „Sollten Sie Aurana wieder treffen, bitte grüßen Sie sie von uns. Und sie soll auf sich aufpassen, denn Team Rocket ist alles zuzutrauen.“
Die Gastwirtin lächelte und sagte: „Oh, ich glaube nicht, daß sie wiederkommen. Und wenn doch… Aurana mag zwar immer friedlich sein, aber sie kann sich wehren. Seid unbesorgt.“ Sie zeigte den Weg entlang. „Dort kommt nach etwa einer Stunde eine Kreuzung. Geht rechts und ihr werdet in ein Dorf kommen, wo ihr übernachten könnt.“ „Danke.“ sagte Rocko.
Dann verabschiedeten sie sich voneinander, und Ash und seine Freunde gingen wieder weiter. Noch einmal sahen sie kurz das Aurana, das ihnen nachblickte, dann verschwand es im Wald.
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